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MANIFEST FÜR DEN ERHALT DER WIENER ... - kunstschule.at

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<strong>MANIFEST</strong> <strong>FÜR</strong> <strong>DEN</strong> <strong>ERHALT</strong> <strong>DER</strong> <strong>WIENER</strong> KUNSTSCHULE<br />

<strong>MANIFEST</strong> <strong>FÜR</strong> <strong>DEN</strong> <strong>ERHALT</strong><br />

<strong>DER</strong> <strong>WIENER</strong> KUNSTSCHULE<br />

Die Wiener Kunstschule vermittelt das Studium der freien Kunst.<br />

Die Wiener Kunstschule lebt die Idee der Freiheit der Kunst.<br />

Freiheit der Kunst wird durch den freien Zugang zum künstlerischen Wissen<br />

vermittelt.<br />

Die Gründerin der Schule Gerda M<strong>at</strong>ejka-Felden sah eine wichtige Aufgabe<br />

darin, künstlerisches Denken breiten Kreisen der Bevölkerung zugänglich zu<br />

machen und die künstlerische Ausbildung von Zwängen der akademischen<br />

Auslese zu befreien. Aus dieser Idee entstand die Wiener Kunstschule, die sich<br />

als einzigartiges Schulmodell seit nunmehr 60 Jahren erfolgreich bewährt h<strong>at</strong>.<br />

Wir sind davon überzeugt, dass es wichtig, dringlich und notwendig ist, die<br />

Wiener Kunstschule aufgrund ihrer Einzigartigkeit in der österreichischen<br />

Bildungslandschaft zu erhalten und weiterzuführen.<br />

Freier Zugang zur freien Kunst darf nicht verhindert werden!<br />

Die Lehrenden und die Studierenden der Wiener Kunstschule bekennen sich zu<br />

den Visionen der Schulgründerin und protestieren mit großer Empörung gegen<br />

die geplante Schließung!<br />

Eine Schließung der Wiener Kunstschule hieße die bestehenden Angebote zur<br />

künstlerischen Bildung um zahlreiche bedeutende Qualitäten zu vermindern,<br />

denn die Wiener Kunstschule steht für<br />

einen offenen Kunstbegriff mit vielfältigem Angebot<br />

ein basisdemokr<strong>at</strong>isches Bildungskonzept<br />

einen niederschwelligen Zugang zur künstlerischen Ausbildung<br />

einen teamorientierten Gegenentwurf in der Kunstausbildungslandschaft<br />

Die Wiener Kunstschule bietet<br />

eine fundierte Ausbildung im Verbund von Werkstätten und Theorien<br />

künstlerische Bereiche, die an Universitäten und Hochschulen<br />

zurückgedrängt werden (z.b. Bildhauerei und Keramik)<br />

die einzige Comic-Ausbildung in Österreich<br />

unkomplizierte Möglichkeiten, um verschiedene Werkstätten miteinander<br />

zu verknüpfen<br />

eine Hinführung zu praxisnahen künstlerischen Überlebensstr<strong>at</strong>egien<br />

Die Lehre an der Wiener Kunstschule beruht auf<br />

einer Vielfalt von künstlerischen Zugängen<br />

intensiver und direkter Kommunik<strong>at</strong>ion<br />

diskursiver Offenheit<br />

vielfältigen Lebenshintergründen<br />

kollegialer und freundschaftlicher Atmosphäre


<strong>MANIFEST</strong> <strong>FÜR</strong> <strong>DEN</strong> <strong>ERHALT</strong> <strong>DER</strong> <strong>WIENER</strong> KUNSTSCHULE<br />

Die Wiener Kunstschule h<strong>at</strong> ein Orientierungsjahr, um<br />

vielfältige künstlerische Bereiche kennenzulernen<br />

zahlreiche Kunstsparten auszuprobieren<br />

die eigenen Möglichkeiten auszutesten<br />

einen reflektierten persönlichen Zugang zu gewinnen<br />

der künstlerischen Entwicklung Freiraum zu verschaffen<br />

Die Aufnahme an die Wiener Kunstschule erfolgt<br />

unabhängig von Alter, Bildungsbackground und Herkunft<br />

ohne Selektion und Aufnahmsprüfung<br />

All diese Qualitäten der Wiener Kunstschule sind ebenso viele Gründe, diese<br />

besondere, ungewöhnliche und erfolgreiche Kunstausbildungsstätte zu<br />

erhalten und weiterzuführen. Ihre Schließung hieße<br />

den demokr<strong>at</strong>ischen Gedanken der Gründerin Gerda M<strong>at</strong>ejka Felden zu<br />

Grabe zu tragen<br />

eine einmalige Idee und eine einzigartige Altern<strong>at</strong>ive sterben zu lassen<br />

die Ausbildungslandschaft eines bedeutenden Aspekts der Pluralität zu<br />

berauben<br />

Die beabsichtigte Schließung der Wiener Kunstschule ist symptom<strong>at</strong>isch für<br />

die gegenwärtige Krise der Bildungspolitik, in der Kunsthochschulen zu<br />

Kunstuniversitäten werden und dafür Master- und Bachelorstudiengänge<br />

einführen. Das schafft den unsinnigen Druck, Studien in möglichst kurzer Zeit<br />

zu absolvieren und führt zu einer Vereinheitlichung und Nivellierung von<br />

Bildungsabschlüssen und -inhalten. Es ist – insbesondere für künstlerische<br />

Fähigkeiten – f<strong>at</strong>al, sich diesem uniformierenden Prozess von Bildung zu<br />

unterwerfen: Künstlerische Kre<strong>at</strong>ivität ist ohne Altern<strong>at</strong>iven, Ausnahmen und<br />

Besonderheiten nicht denkbar und auch nicht vermittelbar.<br />

DIE FOR<strong>DER</strong>UNG NACH DEM <strong>ERHALT</strong><br />

<strong>DER</strong> <strong>WIENER</strong> KUNSTSCHULE IST DAHER<br />

AUCH EINE AUFFOR<strong>DER</strong>UNG ZU EINEM<br />

GRUNDLEGEN<strong>DEN</strong> UM<strong>DEN</strong>KPROZESS IN<br />

<strong>DER</strong> VORHERRSCHEN<strong>DEN</strong><br />

BILDUNGSPOLITIK!<br />

Die Lehrenden und Studierenden der Wiener Kunstschule im November 2013

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