Infofolder (pdf) - kunstschule.at
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EXIT 08 – ein erfreulicher Rückblick Der<br />
spannende Titel der DiplomandInnenausstellung<br />
nimmt vorweg, was auf alle Studierenden zukommt,<br />
sofern sie ihr Diplom bestehen: der Austritt<br />
aus einem geschützten, darum sehr freien und<br />
offenen Experimentierraum hinaus in eine für freischaffende<br />
KünstlerInnen in Zeiten wie diesen besonders<br />
raue und bedrohliche Wirklichkeit.<br />
Die wiener kunst schule verortet die Kunstwerke<br />
der DiplomandInnen in die öffentlichen Räume<br />
Wiens, die Orte sind gleichzeitig Teil der Präsent<strong>at</strong>ionen<br />
und werden von den DiplomandInnen<br />
selbst gesucht. Immer wieder werden Orte gewählt,<br />
die nicht von vorne herein für Kunstpräsent<strong>at</strong>ionen<br />
definiert sind und von den Diplomand-<br />
Innen erst zugänglich gemacht werden müssen.<br />
Im Unterschied zu den sta<strong>at</strong>lichen Kunstuniversitäten<br />
präsentiert die wiener kunst schule der Öffentlichkeit<br />
immer alle Diplomarbeiten des jeweiligen<br />
Studienjahres.<br />
An acht verschiedenen Orten Wiens zeigten 26 DiplomandInnen<br />
aus dem Studienjahr 07/08 ihre Abschlussarbeiten.<br />
Alle gestalterischen und organis<strong>at</strong>orischen<br />
Entscheidungen lagen wie immer bei<br />
den KünstlerInnen selbst, Lösungen wurden über<br />
diskursive Prozesse erarbeitet. Diese ersten Erfahrungen<br />
mit selbständigem Ausstellungsmanagement<br />
und mit der Möglichkeit, das eigene Werk<br />
einem großen Publikum vorzustellen, bot<br />
ihnen einen Einblick in ihre Zukunft.<br />
Die Diplomverleihung erfolgte im Rahmen eines<br />
öffentlichen Festaktes im Stadtschulr<strong>at</strong> der Stadt<br />
Wien. Alle Diplomarbeiten wurden mittels Beamer<br />
präsentiert und von Direktor Gerhard Hermanky<br />
besprochen. Die Arbeiten zeigten in den meisten<br />
Fällen ein sehr hohes Niveau, sodass die wiener<br />
kunst schule stolz darauf sein kann, durch ihre<br />
kontinuierlich hochwertigen Ergebnisse auf einer<br />
Ebene mit den Kunstuniversitäten zu stehen.<br />
Daniela Schmeiser<br />
Drucksorten In Eigenverantwortlichkeit erarbeiteten<br />
die DiplomandInnen das Ausstellungskonzept;<br />
für die Drucksorten, die über die Ausstellung<br />
informieren und die Ausstellung bewerben,<br />
wurde ein Briefing erarbeitet, das die Studierenden<br />
der Werkstätte Grafik Design, 6. Semester, als<br />
Grundlage für ihre Entwürfe verwenden mussten.<br />
Die verschiedenen Ausstellungsorte sollten<br />
gleichberechtigt behandelt, räumliche Distanzen<br />
übersichtlich aufgezeigt werden.<br />
Für alle Ausstellungstermine sollte es ein gemeinsames<br />
Plak<strong>at</strong> in A1 geben und zu den Ausstellungsorten<br />
je einen Flyer, der Seriencharakter und<br />
die Wiedererkennbarkeit waren wichtige gestalterische<br />
Kriterien.<br />
Die Studierenden konnten mehrere Entwürfe präsentieren.<br />
Eine aus DiplomandInnen bestehende<br />
Jury entschied sich für das grafische Konzept von<br />
Simon Schmidt.<br />
Grundlage seiner Arbeit war ein stark benutzter<br />
Stadtplan, auf dem er mit Post-it die verschiedenen<br />
Loc<strong>at</strong>ions, aber auch die Distanzen dazwischen<br />
aufgezeigt h<strong>at</strong>. Auf den Post-it waren jeweils<br />
KünstlerInnen, Titel der Ausstellung, Ort, D<strong>at</strong>um<br />
und Uhrzeit handschriftlich notiert. Dies vermittelte<br />
den Eindruck von Aktualität und Spontaneität,<br />
aber auch einer leichten Ironie der Vergänglichkeit<br />
des Kunstschaffens und des Kunst -<br />
produkts.<br />
Brigitte Ammer, Birgit Kerber
Flyer und Plak<strong>at</strong> für exit_08 Simon Schmidt
1<br />
Auswahl der eingereichten Arbeiten<br />
1 Andrea Diewald<br />
2 Yvonne Nicko<br />
3 Jingjing Xia<br />
2 3<br />
DimplomandInnen
K<strong>at</strong>harina Blum<br />
Graphik<br />
Transidentitäten Ein Siebdruckkonzept ist im<br />
Gender Mainstreaming zu Sexualität und Identität<br />
them<strong>at</strong>isch eingebettet. K<strong>at</strong>harinas Nebenjob in<br />
der rosa lila Villa war wohl der Impuls zur künstlerischen<br />
Auseinandersetzung. Durch die liegende<br />
Präsent<strong>at</strong>ionsform der Einzelobjekte werden nicht<br />
nur die zwei geschlechtlichen Ebenen Mann / Frau<br />
visualisiert, sondern die Räumlichkeit zwischen<br />
den beiden gestalteten Ebenen ergibt graue Sch<strong>at</strong>ten,<br />
Übergänge, die die Grauzonen der Transidentitäten<br />
sichtbar machen. G. H.<br />
Ren<strong>at</strong>a Darabant<br />
Graphik<br />
Dekonstruiertes Vermächtnis Eine Tiefdruckserie entstand als Rückblick<br />
auf ihre Heim<strong>at</strong>stadt Großwardein. Fotos bildeten das Ausgangsm<strong>at</strong>erial,<br />
die auf Druckpl<strong>at</strong>ten mit Weichgrund übertragen und weiter bearbeitet<br />
wurden. Erinnerungen an die Heim<strong>at</strong>stadt werden fast traumdeutend künstlerisch<br />
interpretiert. Trotz des Doppelstudiums an der Kunstschule und der<br />
Universität für angewandte Kunst wurde diese autobiographische Fensterserie<br />
mit Blick in die eigene Vergangenheit beeindruckend präsentiert. G. H.
Nina Fritsche<br />
Grafik Design<br />
Die Box, die Kunst macht Ausgehend von<br />
der Vielfalt der Verpackungsmöglichkeiten entsteht<br />
ein räumlicher Würfel aus Papier. Die Exaktheit<br />
der Schnittstellen und der Prägestellen für die<br />
Faltungen der Box wurde in einzelnen Entwürfen<br />
und detaillierten Mantelzeichnungen definiert. Die<br />
Arbeit entfernt sich vom Verpackungsphänomen<br />
hin zu einem zweckfreien Kunstobjekt, das zu einer<br />
Fülle neuer Erfindungen im gesamten Designbereich<br />
führen kann. G. H.<br />
Franz Gloimüller<br />
Grafik Design<br />
Koch doch Der Künstler entwickelt ein neues Kochbuch für die Zeit, in<br />
der alle Medien mit Kochshows und Kochduellen überfüllt sind. Beruflich von<br />
diesem Metier vorbelastet, erzeugt er ein Kochbuch, das durch eigenwillige<br />
Ästhetik und praktische Handhabung besticht und sich an Menschen richtet,<br />
die in einer Wohngemeinschaft beheim<strong>at</strong>et sind. G. H.
Silvia Gröbner<br />
Bildhauerei<br />
Das Rotlicht des Lebens In den 20er Jahren<br />
des vorigen Jahrhunderts wurde vom russischen<br />
Biologen Alexander Gurwitsch eine schwache<br />
elek tromagnetische Strahlung in lebenden Zellen<br />
entdeckt. Auch die menschliche DNA ist nach Fritz-<br />
Albert Popp (Intern<strong>at</strong>ional Institute of Biophysics)<br />
und Prof. Herbert Klima (Atominstitut der TU Wien)<br />
eine Lichtquelle und ein Biophotonenspeicher.<br />
Ein für mich interessanter Aspekt ergibt sich aus<br />
der empirisch belegbaren T<strong>at</strong>sache, dass in Körperzellen<br />
durch diese schwache elektromagnetische<br />
Strahlung (z. B. als pulsierendes, dunkelrotes Licht<br />
bei einer Wellenlänge von ca. 630 nm) ein Inform<strong>at</strong>ionsaustausch<br />
auch ohne Beteiligung chemischer<br />
Botenstoffe st<strong>at</strong>tfindet.<br />
Das Lichtobjekt, aus 56 Drahtgitterwürfeln (1,5 m x<br />
1,5 m x 2,50 m) bestehend, erwächst aus der physikalischen<br />
T<strong>at</strong>sache, dass die uns umgebende M<strong>at</strong>erie<br />
durch Lichtquanten verbunden und orga nisch<br />
durch pulsierende Biophotonen geordnet wird.<br />
Die Gitterstruktur der Würfel erinnert daran, dass<br />
auch der m<strong>at</strong>erielle Körper als Gerüst für ein freies,<br />
schöpferisches Bewusstsein gesehen werden kann:<br />
Das Bewusstsein wird durch ein von innen heraus<br />
pulsierendes Licht dargestellt. S. G.<br />
Aneta Grzeszczyk<br />
Grafik Design<br />
ich nicht Zeigen, nicht zeigen. Sichtbar, unsichtbar. Persönlich, unpersönlich.<br />
Eine Selbstdarstellung ohne sich selbst darzustellen. Ich bin nackt, mein<br />
Körper verschmilzt mit dem weißen Raum, der mich umgibt und macht mich<br />
unsichtbar. Das einzige, was man sieht, ist alles, was meine Haut bedeckt,<br />
Kleidung, Haare. Aber die sind nur schwarze Flächen, symbolhaft. Jegliche<br />
Botschaft, welche die Kleidung transportiert, wird verweigert. Modetrends<br />
spielen keine Rolle. Die Kleidung wird erst sichtbar, wenn ich sie in die Hand<br />
nehme und bekommt erst Form, wenn ich sie anlege. Gleichzeitig bekommt<br />
dadurch auch mein Körper Form. Ich zeige mich, ich zeige mich nicht. Ich bin<br />
sichtbar, ich bin unsichtbar. Eine Selbstdarstellung, die sowohl persönlich als<br />
auch unpersönlich ist. A. G.
Nina Hanousek<br />
Malerei & prozessorientierte Kunstformen<br />
KÖRPER-RAUMING bezeichnet das Begehen,<br />
Erfahren und Wahrnehmen bestimmter räumlicher<br />
Situ<strong>at</strong>ionen, indem der eigene Körper in Rel<strong>at</strong>ion<br />
zum Raum gestellt wird. Rauming beschäftigt sich<br />
fast ausschließlich mit Räumen oder Orten, die mit<br />
bestimmten Erwartungshaltungen oder allgemeinen<br />
Verhaltensnormen belegt sind, versucht sie<br />
zu hinterfragen, zu kritisieren oder zu unterstreichen.<br />
Die Worte „Räume Raumen“ stehen für den<br />
Versuch, bestimmte Räume über die Bewegung<br />
im Raum wahrzunehmen und sie neu zu definieren.<br />
Unter Rauming-Aktionen versteht man<br />
Übungen im Spannungsfeld zwischen funktional<br />
definierter Nutzung, Hinterfragen und Miteinbeziehen<br />
von Gegebenheiten und dem eigenen individuellen<br />
Wahrnehmungsspielraum. Rauming soll<br />
anregen, einen Raum auf verschiedenen Ebenen<br />
wahrzunehmen. Rauming schlägt vor. Rauming<br />
stellt in Frage. Rauming ist improvisiert. Rauming<br />
geschieht.<br />
Definiert der Körper den Raum oder der Raum den<br />
Körper? Kann man mich als Körper im Raum sehen<br />
oder werde ich zum Teil eines Raumes? Wie nehme<br />
ich mich im Raum wahr? Was passiert mit mir? Was<br />
passiert mit dem Raum? Wenn ich mich im Raum<br />
befinde, wo befindet sich dann der Raum? N. H.<br />
Kommunik<strong>at</strong>ionsprothesen Das Sprechen<br />
als Kommunik<strong>at</strong>ionsmittel wird einer Analyse unterzogen,<br />
wobei die Füllwörter, die keinen Sinn<br />
ergeben, sondern eine phonetische Brücke während<br />
eines Gesprächs darstellen, sowohl als Bild<br />
als auch als Hörbild erlebbar gemacht werden.<br />
Ein mögliches eigenes Unvermögen wird in eine<br />
Michaela Holzeis<br />
Grafik Design<br />
künstlerische Präsent<strong>at</strong>ionsform gebracht. Dabei<br />
stellt die Begriffsvermengung Kommunik<strong>at</strong>ionsprothese<br />
eine Absonderlichkeit in Wort und Bild<br />
dar, eine Idiosynchrasie, die der Epistemologie,<br />
unserer Wissenslehre entgegengestellt wird. Diese<br />
wissenschaftliche und künstlerische Arbeit wird<br />
audio-visuell erlebbar. G. H.
Alexander Jiresch<br />
Bildhauerei<br />
Entleerungen Drei Objekte, skulpturale Arbeiten aus<br />
verschiedenen M<strong>at</strong>erialien mit innewohnenden Widersprüchlichkeiten,<br />
in drei Räumen ausgestellt: Holz mit<br />
Goldauflagen, Eternit oder dünnwandiger Beton auf Edelstahlrollen<br />
und industrielle Steingutware, WC-Muscheln<br />
übereinander gestapelt. Assozi<strong>at</strong>ionen aus der Kunstgeschichte<br />
drängen sich auf, aber durch die Kombin<strong>at</strong>ion der<br />
drei Skulpturen wird der Blick auf die jeweilige technische<br />
Raffinesse und Machart gelenkt. Die Banalität der Dinge zu<br />
bearbeiten ist eine them<strong>at</strong>ische Reduktion, die den Blick<br />
auf die innewohnenden Sinnlichkeiten verstärkt. G. H.<br />
Cindy Konzett<br />
Objektgestaltung & temporäre Raumkonzepte<br />
Raumbeschreibung Cindy schreibt an den<br />
Wänden, Decken, Küchenschränken, der Badewanne,<br />
an allen Innenraum bezogenen Wohndingen,<br />
Raumbeschreibungen im wahrsten Sinn des Wortes.<br />
Das Schriftbild ist ein erfundenes, der Duktus<br />
der Hand an Schrift eines Kulturraumes zwar erinnernd,<br />
aber ohne Wortsinn. Ein Raumerlebnis, welches<br />
sich einer Beschreibbarkeit fast entzieht, aber<br />
vielfältige Emotionen freisetzt, wird durch eine<br />
Fotodokument<strong>at</strong>ion ergänzt, die Schriftgeschichte<br />
und reflektierte Recherchearbeiten runden dieses<br />
beschriebene Environment ab. G. H.
wooden structures Eine Rauminstall<strong>at</strong>ion aus<br />
Bauholz, aber eine unverschraubte Holzarchitektur,<br />
hält nur aus ihrer M<strong>at</strong>erialgegebenheit oder sie<br />
bricht auch zusammen. Jene st<strong>at</strong>ische Herausforderung<br />
wird in einer Laborsitu<strong>at</strong>ion zu klären versucht.<br />
Das Ausloten der Möglichkeiten des M<strong>at</strong>erials<br />
und seiner Beschaffenheit ist von Interesse.<br />
Eva Maria Költringer<br />
Räumliches Gestalten<br />
Durch das Zusammenbrechen der Konstruktion<br />
fixieren sich Punkte, die konstruktiv von Bedeutung<br />
für die weiteren Auflagen von Holzteilen<br />
werden. Am Endpunkt eines Studiums wird ein<br />
Experiment zur Methode und zum Inhalt erklärt,<br />
das von einem Denkwissen, etwas zweckfrei in<br />
eine Gestaltung zu führen, zeugt. G. H.<br />
Der Baustein – ein Quadr<strong>at</strong> Diese Arbeit<br />
nimmt an einem Wettbewerb einer großen Firma<br />
teil, die vorwiegend Büromöbel bauen. Es wurden<br />
innov<strong>at</strong>ive Lösungen für Sitz, Arbeits- und Ablagemöbel<br />
gesucht, die losgelöst von der Wand funktionieren<br />
sollten. Spielerisch und experimentell ist<br />
der Zugang der Künstlerin. Sie entwickelt ein quadr<strong>at</strong>isches<br />
Modul von 60 cm x 60 cm x 5 cm mit<br />
vier unterschiedlichen Einschnitten, die eine Vielzahl<br />
an steckbaren Möglichkeiten und Gestal -<br />
Olivia König<br />
Räumliches Gestalten<br />
tungsvari<strong>at</strong>ionen erlaubt und ohne Werkzeug<br />
zusammengebaut werden kann. Der Kunde / die<br />
Kundin kann sich ein Modellpaket bestellen, welches<br />
auch eine Demonstr<strong>at</strong>ions-CD enthält, um<br />
seine / ihre individuellen Gestaltungswünsche auszuprobieren.<br />
Selbstverständlich können die Kund-<br />
Innen nicht nur die zusammengebauten Objekte<br />
individuell gestalten, sondern auch die Module<br />
selbst bemalen, bedrucken, bekleben, etc. G. H.
Clemens Kristen<br />
Keramik und Produktgestaltung<br />
Teeservice<br />
Leander Kriconis<br />
Interdisziplinäre Klasse<br />
Lichtinstall<strong>at</strong>ion Ausgehend von der Sprache<br />
der Zeichnung, der raumgreifenden Linie, werden<br />
die Linien auf einen Lichtstrahl reduziert.<br />
Der Lichtstrahl wird raumgreifend über Spiegel<br />
gelenkt. Kandinsky schreibt in seinen Bauhausbüchern<br />
Punkt, Linie, Fläche, Raum: Eine Linie ist ein<br />
in Bewegung gesetzter Punkt.<br />
Der Künstler zeigt in seiner Handschrift, wie man<br />
die Linie auf den Punkt bringt. G. H.
Maria Mörtl<br />
Keramik und Produktgestaltung<br />
Ohne Titel<br />
Steingut, transparent glasiert, Nylonfäden, Eisenpl<strong>at</strong>te<br />
Luca Parisini<br />
Bildhauerei<br />
the rock Die Skulptur (aus Ytong) them<strong>at</strong>isiert<br />
den schwierigen Lebens- und Studienweg. L. P.
Victoria Reiffenstein<br />
Objektgestaltung und temporäre Raumkonzepte<br />
scheibchenweise Das Ziel der Arbeit ist die<br />
künstlerische Auseinandersetzung mit der eigenen<br />
Person. Es geht darum, sich von einer Seite<br />
zu präsentieren, die normalerweise nicht gezeigt<br />
wird, die Priv<strong>at</strong>es und Intimes über die Künstlerin<br />
preisgibt, den Mut zu haben, aus sich herauszugehen.<br />
Dabei wird der Körper der Künstlerin aus<br />
Holzscheiben nachgebaut und „To do“-Listen werden<br />
in diesen eingebrannt. Der Körper bzw. die<br />
Gedanken werden im Wortsinne scheibchenweise<br />
zerlegt und sichtbar gemacht, um sich mit der Frage<br />
zu befassen, wie viel man von sich preisgeben<br />
will und kann. Wo liegen die Grenzen? V. R.<br />
Maße: 210 cm x 110 cm; ca. 50 cm hoch<br />
M<strong>at</strong>erial: Holz und Glas<br />
Florence Edith Schmid<br />
Objektgestaltung und temporäre Raumkonzepte<br />
Lebewohl – Install<strong>at</strong>ion In ihrer Install<strong>at</strong>ion<br />
h<strong>at</strong> sie ein ganz persönliches Phänomen ihrer<br />
Lebenssitu<strong>at</strong>ion zu einem Thema formuliert. In<br />
ihrem Zimmer in der Wohngemeinschaft, indem<br />
sie während ihrer Studienzeit wohnte, welches ihr<br />
Lebensraum in diesem Lebensabschnitt war, h<strong>at</strong><br />
sie das Mobiliar und Gegenstände mit Wachs überzogen,<br />
gleichsam konserviert, aber in eine andere<br />
Realität entrückt G. H.
Angelika Schneider<br />
Grafik Design<br />
Lipstick Ein Anim<strong>at</strong>ionsfilm erläutert Begriffe<br />
wie Schönheitsideal und Schönheitswahn in den<br />
Medien. Ausgehend von verschiedenen intern<strong>at</strong>ionalen<br />
Modezeitschriften wird in einer collageartigen<br />
Situ<strong>at</strong>ionsbeschreibung unsere Welt des<br />
Schönheitskonsums gezeigt. Dabei bewegt sich<br />
der Mensch, wie ihn die Werbung am liebsten<br />
erlebt, kaufend, gierend nach den neuen Produkten<br />
des Life style. Der Film ist von feiner Ironie<br />
und nicht moralisierend. Er nimmt das Blättern in<br />
diesen Journalen in die Gestaltung auf. G. H.<br />
50 Spielmöglichkeiten Das Spielbrett von<br />
„Mensch-Ärgere-Dich-Nicht“ wird als M<strong>at</strong>erial für<br />
Collagen verwendet, die kopiert ihrerseits als Basis<br />
für Collagen dienen. So entstehen am bekannten<br />
Spielbrett neue Wege, der Spieler bekommt zusätzliche<br />
Möglichkeiten zu gehen. Der schrittweise<br />
Arbeitsprozess wird sichtbar, indem Spielbrett<br />
neben Spielbrett, Collage neben Collage gehängt<br />
wird, bis an der Wand ebenfalls Wege erscheinen.<br />
Ausgehend von der Frage: Wenn du einen Weg<br />
betrittst, fällt dann der andere weg?“ widmet<br />
Astrid Sodomka<br />
Malerei und prozessorientierte Kunstformen<br />
sich die Arbeit den anderen (Lebens)wegen und<br />
-modellen, die man nicht gegangen ist bzw. nicht<br />
verwirklicht h<strong>at</strong> und der Sehnsucht nach dem nie<br />
Gewesenen. Die Felder des Spielbretts stehen hier<br />
für den Lebensweg, die Abzweigungen für Entscheidungen.<br />
Die Collage stellt durch schrittweise<br />
vollzogene, kleinste Abweichungen eine Neuordnung<br />
des bekannten Verlaufs her. Der Lebensweg<br />
wird als Result<strong>at</strong> einzelner Entscheidungen charakterisiert<br />
und entfernt sich somit von der vorhersehbaren<br />
Form des Spielfelds. A. S.
Ivonne Spitzer<br />
Objektgestaltung und temporäre Raumkonzepte<br />
Wildwuchs Eine Frau steht inmitten einfärbiger<br />
großer Stoffmengen, mittels Luftzufuhr beginnen<br />
sich Stoffballons zu bilden, die sich ungesteuert<br />
in den Raum ausweiten. Trotz des Versuchs, den<br />
Wildwuchs einzudämmen, wuchern die Formen<br />
aus, die den Betrachter zurückdrängen wollen.<br />
Ein leichtes, fast spielerisches Objekt entsteht hier,<br />
wobei die ästhetische Erlebbarkeit irritiert wird,<br />
da im Umfeld der Künstlerin mehrere Menschen<br />
an Krebs erkrankt sind. Aus dieser persönlichen<br />
Betroffenheit ergibt sich eine innewohnende Diskrepanz<br />
zur Ästhetik der Arbeit. G. H.<br />
Stella Steiner<br />
Bildhauerei<br />
Struktive – temporäre Rauminstall<strong>at</strong>ion<br />
Eine struktive Rauminstall<strong>at</strong>ion verbindet Zeichnung<br />
und Skulptur. Geometrische Grundformen<br />
als Gerüst, die gleichsam die Zeichnungen tragen,<br />
ergeben die Form aus geraden Linien, die auf<br />
den bezeichneten Acrylpl<strong>at</strong>ten in kurvige, dichte,<br />
zeichnerische Flächen münden. Diese sind jedoch<br />
transparent und lassen auf bezeichnete Räume<br />
dahinter blicken. Jede Standortveränderung er -<br />
zeugt ein neues Ambivalent von strukturierter<br />
skulpturaler Raumzeichnung. G. H.
K<strong>at</strong>harina Trieb<br />
Graphik<br />
Siebdrucke Eine Siebdruckserie von<br />
lebens großen Selbstdarstellungen zeigen<br />
K<strong>at</strong>harina Trieb in verschiedenen Outfits.<br />
Das bearbeitete großform<strong>at</strong>ige Papier ist<br />
auf riesige Kleiderhaken montiert, die wie<br />
Selbstporträts aus ihrem Kleiderschrank<br />
wirken. G. H.<br />
Jingran Wang<br />
Grafik Design<br />
Corpor<strong>at</strong>e Design Das umfangreiche CD für<br />
eine Fast Food-Kette besticht durch eine Vielzahl<br />
gestalteter Elemente, durch die innewohnende<br />
Logik und die praxisnahe Verwendbarkeit.<br />
Darüber hinaus liegt es als druck- und produktionsreifes<br />
Ergebnis inklusive der dazugehörigen<br />
Homepage vor. G. H.
Tanja Zarka<br />
Grafik Design<br />
David Wünsch<br />
Graphik<br />
Zwei Kunstbücher Selbstgebundene, überdimensionale<br />
Bücher them<strong>at</strong>isieren die eigene<br />
Hand, wobei die Zeichnung der linken Hand eine<br />
Monotypie auf der Bl<strong>at</strong>trückseite erzeugt und hier<br />
zum Abbild der rechten Hand wird. In fast eineinhalb<br />
Jahren sind so hunderte Blätter mit verschiedenen<br />
Gesten und farblicher Wirkung entstanden,<br />
die nun ausgewählt in zwei großen Büchern vorliegen.<br />
Zusätzlich drängt sich inhaltlich die Intelligenz<br />
der Hände auf, die das ausführende Werkzeug<br />
der Bildenden Kunst sind. G. H.<br />
Wir helfen verstehen Das Bienenhaus ist<br />
eine soziale Einrichtung für Kinder, die besondere<br />
Betreuung benötigen. Die für drei Altersgruppen<br />
konzipierten Folder dienen zur Erstinform<strong>at</strong>ion für<br />
die Betroffenen und finden im therapeutischen<br />
Bereich Verwendung. Durch Aufklappen der Folders<br />
wird dieses Medium zum Leitbild, das von<br />
den Kindern individuell gestaltet werden kann.<br />
Viele Gespräche mit den Verantwortlichen vor Ort<br />
waren notwendig, um dieses einfühlsame und<br />
identitätsstiftende Projekt für die verschiedenen<br />
Altersgruppen von Kindern zu realisieren. Die ausgewählten<br />
Bildbeispiele zeigen auch, dass es funktioniert<br />
und bereits angenommen wird. G. H.