EXIT 09 EXIT 09 - kunstschule.at
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<strong>EXIT</strong> <strong>09</strong><br />
Diplomausstellung der<br />
<strong>kunstschule</strong>.<strong>at</strong> Agnes Peschta<br />
<strong>EXIT</strong> <strong>09</strong><br />
Diplomausstellung der<br />
<strong>kunstschule</strong>.<strong>at</strong> Agnes Peschta<br />
Die Diplomausstellung der <strong>kunstschule</strong>.<strong>at</strong> zeigt jedes<br />
Jahr alle Diplomarbeiten und zwar in einer von<br />
den AbschließerInnen selbst konzipierten, öffentlichen<br />
Ausstellung. Der Prozess der Ausstellungsproduktion<br />
wurde in den letzten Jahren von einem<br />
DiplomandInnenseminar begleitet. Dieses unterstützt<br />
die Studierenden bezüglich aller praktischen<br />
und formalen Vorbereitungen der Ausstellung. Die<br />
Anzahl der Ausstellungsorte beeinflusst nicht die<br />
T<strong>at</strong>sache, dass es sich um eine Diplomausstellung<br />
handelt, so wird gemeinsam um Förderungen angesucht,<br />
Sponsoren wurden angefragt und vor allem<br />
der öffentliche Auftritt gemeinsam gestaltet.<br />
Mit Unterstützung der Werkstätte Grafik Design<br />
werden jedes Jahr Printprodukte produziert, welche<br />
die gesamte Ausstellung der DiplomandInnen<br />
bewerben. Die Zusammenarbeit aller DiplomandInnen<br />
ist demnach in bestimmten Phasen der<br />
Vorbereitung von großer Bedeutung. Darüber hinaus<br />
sind die Studierenden je nach Ausstellungsgestaltung<br />
mit einer großen Bandbreite von Aufgaben<br />
konfrontiert, wie Bewerbung des Ortes, Technik,<br />
Veranstaltungen, Raumkonzept und vieles mehr.<br />
Diese ersten Erfahrungen in der selbständigen Ausstellungsproduktion<br />
bieten den DiplomandInnen<br />
realistische Einblicke in ihre Zukunft. Im Schuljahr<br />
2008/20<strong>09</strong> haben 26 DiplomandInnen – aus den<br />
Werkstätten Bildhauerei, Graphik, Grafik Design,<br />
Interdisziplinäre Klasse, Malerei und prozessorientierte<br />
Kunstformen und Objektgestaltung und temporäre<br />
Raumkonzepte – an sieben verschiedenen<br />
Orten in vier Wiener Gemeindebezirken gleichzeitig<br />
ausgestellt. Einer dieser Ausstellungsorte muss<br />
hier besonders erwähnt werden: auf Initi<strong>at</strong>ive von<br />
Benjamin Steiner, Diplomand der Werkst<strong>at</strong>t Graphik,<br />
wurden die Wiener Schwimmbäder bezüglich einer<br />
Zurverfügungstellung von Ausstellungsräumen angefragt.<br />
Und aus der zunächst absurd erscheinenden<br />
Idee wurde ein großer Überraschungserfolg: Ein<br />
Garderobengebäude im Gänsehäufel wurde kostenlos<br />
zur Nutzung frei gegeben. Neunzehn Diplomarbeiten<br />
wurden dort ausgestellt. Kunst an einem Ort<br />
der Freizeitgestaltung zu zeigen, wurde als Herausforderung<br />
angenommen und gemeistert. Die Zeit<br />
der öffentlichen Diplomprüfungen gestaltete sich<br />
zu einem einwöchigen Event. Neben den Prüfungen<br />
fanden beinahe täglich Vernissagen st<strong>at</strong>t. Das Finale<br />
war die Eröffnung der Gruppenausstellung im Gänsehäufel.<br />
Es war logistisch wirklich herausfordernd.<br />
Die StudentInnen haben für den Abschluss, die Exit<br />
ihr Bestes gegeben – und eine Meisterleistung vollbracht.<br />
Gr<strong>at</strong>ul<strong>at</strong>ion!<br />
Die Diplomausstellung der <strong>kunstschule</strong>.<strong>at</strong> zeigt jedes<br />
Jahr alle Diplomarbeiten und zwar in einer von<br />
den AbschließerInnen selbst konzipierten, öffentlichen<br />
Ausstellung. Der Prozess der Ausstellungsproduktion<br />
wurde in den letzten Jahren von einem<br />
DiplomandInnenseminar begleitet. Dieses unterstützt<br />
die Studierenden bezüglich aller praktischen<br />
und formalen Vorbereitungen der Ausstellung. Die<br />
Anzahl der Ausstellungsorte beeinflusst nicht die<br />
T<strong>at</strong>sache, dass es sich um eine Diplomausstellung<br />
handelt, so wird gemeinsam um Förderungen angesucht,<br />
Sponsoren wurden angefragt und vor allem<br />
der öffentliche Auftritt gemeinsam gestaltet.<br />
Mit Unterstützung der Werkstätte Grafik Design<br />
werden jedes Jahr Printprodukte produziert, welche<br />
die gesamte Ausstellung der DiplomandInnen<br />
bewerben. Die Zusammenarbeit aller DiplomandInnen<br />
ist demnach in bestimmten Phasen der<br />
Vorbereitung von großer Bedeutung. Darüber hinaus<br />
sind die Studierenden je nach Ausstellungsgestaltung<br />
mit einer großen Bandbreite von Aufgaben<br />
konfrontiert, wie Bewerbung des Ortes, Technik,<br />
Veranstaltungen, Raumkonzept und vieles mehr.<br />
Diese ersten Erfahrungen in der selbständigen Ausstellungsproduktion<br />
bieten den DiplomandInnen<br />
realistische Einblicke in ihre Zukunft. Im Schuljahr<br />
2008/20<strong>09</strong> haben 26 DiplomandInnen – aus den<br />
Werkstätten Bildhauerei, Graphik, Grafik Design,<br />
Interdisziplinäre Klasse, Malerei und prozessorientierte<br />
Kunstformen und Objektgestaltung und temporäre<br />
Raumkonzepte – an sieben verschiedenen<br />
Orten in vier Wiener Gemeindebezirken gleichzeitig<br />
ausgestellt. Einer dieser Ausstellungsorte muss<br />
hier besonders erwähnt werden: auf Initi<strong>at</strong>ive von<br />
Benjamin Steiner, Diplomand der Werkst<strong>at</strong>t Graphik,<br />
wurden die Wiener Schwimmbäder bezüglich einer<br />
Zurverfügungstellung von Ausstellungsräumen angefragt.<br />
Und aus der zunächst absurd erscheinenden<br />
Idee wurde ein großer Überraschungserfolg: Ein<br />
Garderobengebäude im Gänsehäufel wurde kostenlos<br />
zur Nutzung frei gegeben. Neunzehn Diplomarbeiten<br />
wurden dort ausgestellt. Kunst an einem Ort<br />
der Freizeitgestaltung zu zeigen, wurde als Herausforderung<br />
angenommen und gemeistert. Die Zeit<br />
der öffentlichen Diplomprüfungen gestaltete sich<br />
zu einem einwöchigen Event. Neben den Prüfungen<br />
fanden beinahe täglich Vernissagen st<strong>at</strong>t. Das Finale<br />
war die Eröffnung der Gruppenausstellung im Gänsehäufel.<br />
Es war logistisch wirklich herausfordernd.<br />
Die StudentInnen haben für den Abschluss, die Exit<br />
ihr Bestes gegeben – und eine Meisterleistung vollbracht.<br />
Gr<strong>at</strong>ul<strong>at</strong>ion!
Drucksorten Exit <strong>09</strong><br />
Lehrbeauftragte: Brigitte Ammer, Birgit Kerber, Tom Thörmer<br />
Im DiplomandInnenseminar, betreut von Agnes<br />
Peschta, wurden Ausstellungskonzepte und das<br />
Briefing für die Drucksorten zu den Diplomausstellungen<br />
erarbeitet.<br />
Die Studierenden des 6. Semesters der Werkstätte<br />
Grafik Design wurden aufgefordert, diese Vorgaben<br />
in einem möglichst kostengünstigen Rahmen<br />
umzusetzen. Für die Diplomausstellungen 20<strong>09</strong><br />
wurde ein Logo entwickelt, das auf allen Aussendungen<br />
Verwendung finden sollte; und ein Printprodukt,<br />
das auf der Vorderseite Plak<strong>at</strong>funktion<br />
zu erfüllen h<strong>at</strong>te und auf der Rückseite alle detaillierten<br />
Inform<strong>at</strong>ionen gut lesbar aufbereiten sollte.<br />
Gefalzt sollte das Produkt versendbar sein und an<br />
öffentlichen kunstrelevanten Räumen aufliegen.<br />
Nach einer Präsent<strong>at</strong>ion entschied sich die Jury,<br />
bestehend aus DiplomandInnen, für das grafische<br />
Konzept von Ruth Veres.
Als Überthema für meine Arbeit habe ich das Thema<br />
Wasser gewählt – deshalb auch sehr minimalistisch<br />
in Cyan, Weiß und Schwarz gearbeitet. Das<br />
Logo, das bei allen Drucksorten im Mittelpunkt<br />
steht, them<strong>at</strong>isiert das Zusammenkommen, Auseinandergehen,<br />
Treffen, Auflösen, Vermischen und<br />
Zerstreuen. Die DiplomandInnen strömen aus der<br />
Schule in die Welt hinaus, lassen ihre Ideen sprudeln.<br />
Während der Schulzeit kann man aus einem<br />
großen Pool schöpfen, sich vernetzen und austauschen.<br />
Man hinterlässt seine Spuren. Jeder trägt seinen<br />
Teil zum Ganzen bei.<br />
Im menschlichen Körper erfüllt das Wasser die<br />
Funktion des Transportes von Inform<strong>at</strong>ionen und<br />
Nährstoffen, und so sollen auch die Printprodukte<br />
in erster Linie Inform<strong>at</strong>ion vermitteln. Ruth Veres<br />
Präsent<strong>at</strong>ion der Drucksorten exit <strong>09</strong>
1 2 3 4<br />
1 Viktoria Kühn<br />
2 Caspar Macke<br />
3 Guanwei Liu<br />
4 Petra Schwarz
Erstmalige Prämierung einer Diplomarbeit<br />
Auf Initi<strong>at</strong>ive des Schulerhalters wurde heuer erstmals eine Diplomarbeit prämiert. Am 19. November 20<strong>09</strong><br />
tr<strong>at</strong> die Jury zusammen, die sich aus der Studierendenvertretung Rosemarie Benthen und Jeremias Altmann,<br />
dem Präsidenten Prof. Rudolf-Michael Maier, Dr. Daniela Schmeiser (Öffentlichkeitsarbeit), als Vertreterin<br />
der Medien Frau Mag. Karoline Krause vom Kurier und dem Direktor Gerhard Hermanky zusammensetzte.<br />
Zuerst wurde ein qualit<strong>at</strong>iver Fragenk<strong>at</strong>alog erarbeitet, der eine Auswahl aus elf Einreichungen ermöglichte.<br />
Der Fragenk<strong>at</strong>alog enthielt Kriterien wie: erschließt sich der Werkinhalt, entspricht die formale Gestaltung<br />
und technische Umsetzung, welche kritischen Potenziale besitzt die Arbeit und wo lässt sich das<br />
Werk sozioökonomisch einbetten. Dann wurde mit Hilfe eines Punktesystems die Siegerarbeit ermittelt.<br />
Als Preisträgerin konnte Frau Linda Gaisbauer gekürt werden, die ihren Preis in Höhe von € 500 anlässlich<br />
der Jahrbuchpräsent<strong>at</strong>ion entgegen nehmen wird. Im Namen aller Jurymitglieder gr<strong>at</strong>uliere ich zur sehr<br />
gelungen Diplomarbeit! Dir. Gerhard Hermanky<br />
Linda Gaisbauer<br />
Einblicke<br />
In dieser Arbeit geht es um Menschen, die auf Grund verschiedenster Ursachen viel Zeit in einem Raum<br />
verbringen und darum, wie dieser Raum gestaltet ist. Der Grund kann eine Krankheit sein oder von außen<br />
auferlegte Gründe. All diese Menschen wohnen in Institutionen wie z.B. Pflegeheimen, Flüchtlingsheimen,<br />
Langzeitbe<strong>at</strong>mungsst<strong>at</strong>ionen. Wie ein Zimmer gestaltet ist, ist sehr wichtig für die BewohnerInnen und ihr<br />
Wohlbefinden. Es entsteht ein Wechselspiel zwischen den Vorgaben und Regeln der Institution und der individuellen<br />
Gestaltung. Um außenstehenden Personen einen Einblick zu gewähren, habe ich Panoramabilder<br />
und Interviews gemacht, die in sechs Guckkästen dargestellt wurden. Der Betrachter saß am Pl<strong>at</strong>z des<br />
Bewohners, schaute aus dessen Blickwinkel ins Zimmer und hörte, wie die Bewohner ihr Zimmer und die<br />
Dekor<strong>at</strong>ion beschreiben. LindaGaisbauer@gmx.<strong>at</strong>
Anita Barilits<br />
Nachtfalter<br />
Fotoserie digital, gedruckt auf Forex (PVC-Hartschaum) 3mm mittels UV-<br />
Druck, sieben Stück, Form<strong>at</strong> 100 x 150 cm<br />
Anja Alturban<br />
Die artgerechte Verpackung eines Lebensstils<br />
Corpor<strong>at</strong>e Design für bestehenden Wiener Freerunning Verein<br />
Das Ziel der ape connection ist die Verwirklichung von individuellen, kre<strong>at</strong>iven sportlichen Bewegungen.<br />
Sowohl aktiv, als auch passiv. Auf diesen Vorgaben aufbauend wurde ein Corpor<strong>at</strong>e Design entwickelt und<br />
szenegerecht umgesetzt. (Logo, Homepage, Flyer, Folder, Plak<strong>at</strong>e, Sticker, Streetwear) G.H.<br />
http://www.apeconnection.com/<br />
Großform<strong>at</strong>ige Fotos zeigen scheinbar belanglose Innenraum-<br />
und Außenraumaufnahmen. T<strong>at</strong>sächlich korrespondieren<br />
diese aber mit dem Ausstellungsort im Gänsehäufel,<br />
den alten Umkleidekabinen – einem intimen Ort. Der Fotoserie<br />
liegt eine Recherche zugrunde, die sich mit einem Bordell<br />
befasst und auf Gesprächen mit den dort agierenden Betroffenen<br />
basiert. Somit ist diese Serie auch als sozialkritisches<br />
St<strong>at</strong>ement zu sehen, wobei durch die sensible Zurücknahme<br />
der eigenen Person der Ort des Geschehens anonymisiert<br />
und auf eine neutrale Geschlechtlichkeit reduziert wird. Eine<br />
Befriedigung der Bildvorstellung wird durch die Haltung und<br />
den them<strong>at</strong>ischen Umgang der Urheberin spürbar. G.H.
Pavlina Delcheva<br />
1001 Ware<br />
Serie aus sechs Radierungen im Form<strong>at</strong> 58x83cm<br />
Ein Durchgang durch den „Vorzeigehaushalt“ der späten 70er und frühen 80er Jahren Bulgariens. Die<br />
Geschichte des Trivialen, dieser stillen Zeugen einer Zeit geprägt vom ideologischen Lärm. Eine Erzählung,<br />
die unumgänglich autobiografisch und sozialistisch zugleich ist.<br />
Andrea Diewald<br />
Aroma und die Superposition<br />
Install<strong>at</strong>ion<br />
Aroma und die Superposition ist die Auseinandersetzung mit dem traditionellen Gebrauch des Kokabl<strong>at</strong>tes<br />
im Vergleich zu Kaffee. Zwei frei hängende Tafeln them<strong>at</strong>isieren Konsum, Arbeit und Verbot. Auf diese drei<br />
Pfeiler stützt sich die Arbeit, um die Schnittmengen dieser Parallelwelten aufzuzeigen.
Sophia H<strong>at</strong>wagner<br />
selected works<br />
Audioinstall<strong>at</strong>ion<br />
Drei Kopfhörer hängen im Raum über jeweils einem winzigen Stehpult. Auf einem ist zu lesen „Wer ist die<br />
AutorIn“. Im Kopfhörer ist das Geräusch vom Duktus des Schreibens zu hören. In den beiden anderen Kopfhörern<br />
hört man den Transport von Dias eines Diaprojektors und eine gestörte Neonbeleuchtungsröhre.<br />
Trotz fehlender Visualisierung des Geschehens gelingt die Entschlüsselung und das Gehörte erzeugt die<br />
entsprechenden Bilder im Kopf. Sie zwingen zur Selbstsensibilisierung in unserer Welt der Reizüberflutung,<br />
wodurch die akustischen Pl<strong>at</strong>zhalter zu Werken der Kunst in der Ausstellung werden. G.H.<br />
Sarah Maria Hundegger<br />
Sarah Maria Hundegger<br />
Serie aus sechs Radierungen<br />
Jedes Einzelbl<strong>at</strong>t steht für vier Jahre ihres Lebens. Erinnerungen und Erlebtes werden visualisiert und setzen in<br />
der künstlerischen Durchführung den Prozess der Selbsterkenntnis in Gang. Die Bilder werden nicht gehängt,<br />
sondern auf Kommoden gestellt, wodurch ein räumliches Ambiente miteinbezogen wird. G.H.
Kristof Kepler<br />
Wiener im Weltraum<br />
Vorstellung einer österreichischen Science-Fiction-Serie<br />
Ein Modell eines Raumschiffs, Baupläne und Zeichnungen von unbekannten Wesen füllen den Raum. Die<br />
Geschichte ist aufgeschrieben und wird im Kreise Gleichgesinnter fortgeschrieben. Der starke Wienbezug<br />
durch Kaffee, oder die Eigenschaften handelnder Personen, der Mission und der technischen Bedingungen<br />
scheint absurd und ist wohl ironisch gemeint. Es geht darum, ein Drehbuch für einen Film zu entwickeln,<br />
der durch Übertreibung, Ironie und Absurdität zu Kritik an Bestehendem wird. G.H.<br />
M<strong>at</strong>thias Krische<br />
temporäre Raumkonzepte. Bühnenbild<br />
Videoinstall<strong>at</strong>ion, Objekt<br />
Der Würfel dient als Grundelement um die Raumproblem<strong>at</strong>ik eines Bühnenbilds zu visualisieren. 144 Würfel<br />
wurden gebaut, einzeln fotografiert und zu einem Video montiert. Der Film zeigt das temporäre Bühnenbild<br />
aus der Perspektive der fixen Betrachterposition. Die Veränderungsmöglichkeiten, auch mittels Licht,<br />
werden minimalistisch im Film erlebbar. G.H.
Karin Krötlinger<br />
ohne Titel<br />
Serie von Radierungen aus zwölf Pl<strong>at</strong>ten<br />
Ein persönliches Schicksal, eine schwere Erkrankung und Oper<strong>at</strong>ion, ist der Ausgangspunkt dieser Arbeit. Die<br />
Serie zeigt körperliche Deform<strong>at</strong>ionen, ohne moralisierend, traum<strong>at</strong>isierend oder voyeuristisch zu werden.<br />
Karin stellt sich der schwierigen Herausforderung, diesem Thema gerecht zu werden. G.H.<br />
Isabella Mayer<br />
Mängelexemplar<br />
Buch<br />
Das Buch besitzt einen weichen Stoff-Einband mit Goldprägung. Der Titel Mängelexemplar – ein Druckfehler,<br />
oder doch ein Konzept? Im Inneren dann leere Buchseiten aus Transparentpapier, ungeeignet beschrieben<br />
zu werden. Das Buch als mögliche Wissensmetapher, das allerdings mehr Fragen und Assozi<strong>at</strong>ionen<br />
aufwirft, als es Antworten zu geben scheint. I.M.: „Mein Lieblingsbuch, das ich noch nicht geschrieben, aber<br />
mit meinem ganz persönlichen Titel gestaltet habe …“ G.H.
Adi Morawetz<br />
abwicklung<br />
Skulptur, Druck und Dokument<strong>at</strong>ion<br />
Karin Miskiewicz<br />
Terror Teenie<br />
Kartenspiel<br />
Das Kartenspiel ist an das bekannte Spiel „Schwarzer Peter“ angelehnt, jedoch völlig neu und komplett<br />
anders gestaltet. Zeitgeistig ist es auf die Bildsprache der Kinder abgestimmt und extrem innov<strong>at</strong>iv in der<br />
Figurenlösung und Farbigkeit. Das Kartenspiel liegt produktionsfertig vor. G.H.<br />
Skulptur, Druck und Dokument<strong>at</strong>ion reflektieren eigenständig und doch sehr eng miteinander verwoben<br />
das Thema der „Wiederholbarkeit“. Gemäß dem N<strong>at</strong>urgesetz vom Werden und Vergehen beginnt alles mit<br />
der Suche nach der Form und dem Hineinspüren in das Wesen einer Figur. Dieser Prozess findet seinen<br />
Ausdruck in einem Plastilinmodell, einem Arbeitsmodell. Die angesprochene „Wiederholbarkeit“ beginnt<br />
mit der Übertragung der Plastik in eine Skulptur. Die Auswahl und der Dialog mit dem M<strong>at</strong>erial wird<br />
weitergeführt, Größe und Technik festgelegt. Die vollendete Skulptur wird von neuem über ihre Gültigkeit<br />
als Druckstock hinterfragt. In einer, in Kooper<strong>at</strong>ion mit Andreas Stalzer (Werkst<strong>at</strong>t für Kunstsiebdruck)<br />
entwickelten Vakuumdrucktechnik, wird die Figur zum Holzschnitt und in der Übertragung in die Zweidimensionalität<br />
vom Raum befreit. Sämtliche Vorteile der Druckgrafik gegenüber einem Original werden<br />
somit eröffnet. Die dritte Ausdrucksform ist die Dokument<strong>at</strong>ion des Arbeitsprozesses mittels Fotos und<br />
zwei Videos. Die Videos wurden während der Ausstellung zeitgleich und geloopt abgespielt, um den Dialog<br />
zwischen den beiden Disziplinen (Bildhauerei und Druckgrafik) zu unterstreichen.
Yvonne Nicko<br />
Körndlfraß<br />
Veganes Kochbuch mit Illustr<strong>at</strong>ion<br />
Das Kochbuch mit traditionellen Speisen, die Namen<br />
der Gerichte werden beibehalten, zeichnet sich<br />
durch die gelungene Benutzbarkeit aus. Übersichtlich,<br />
funktionell, klappbar und aufstellbar, sogar<br />
durch Schutzfolie vor Verschmutzung geschützt,<br />
kann die Bebilderung zum temporären Kunstgenuss<br />
in der Küche verwendet werden. G.H.<br />
Zu bestellen unter yvonne.nicko@gmail.com<br />
Angelika Parik<br />
Meine Oma geht ins Strandbad und...<br />
Vier Offsetdrucke und ein Zootrop<br />
Die Großmutter war Schwimmmeisterin. Ein altes Aktfoto von ihr diente hier zur künstlerischen Umsetzung.<br />
In mehreren Abstrahierungsschritten werden Bewegungsabläufe im Bild dargestellt und als bewegte<br />
Bilder im Zootrop wahrnehmbar. G.H.
Gert Resinger<br />
Je höher die Qualität desto tiefer der Schlaf<br />
Rauminstall<strong>at</strong>ion<br />
In zwei Räumen befinden sich Malerei, Skulpturen, Fotos und ein schräger Boden. Beim Begehen sticht die<br />
M<strong>at</strong>erialität ins Auge. Das großform<strong>at</strong>ige Bild mit den drei Köpfen, das aus vielen Schichten Gemaltem,<br />
Beklebtem, Herausgerissenem und wieder Übermaltem besteht, scheint bewegt und laut. Obwohl ein Bild<br />
stumm ist, vermag es Assozi<strong>at</strong>ionen zu erzeugen, die in der Bildkunst bekannt sind und doch auf eine Weise<br />
einstimmen, die heute in der street art begründet liegen. Ein autobiographisches Tun charakterisiert das<br />
Werk durch die Verwendung der alltäglichen Dingwelt, die im nächsten Werk eingearbeitet wird. G.H.<br />
Andreas Rojko<br />
big empty<br />
Ausgewählte Werke<br />
Die Leinwände werden nicht auf Keilrahmen gespannt, sondern Andreas Rojko bearbeitet sie direkt auf die<br />
Wand getuckert. Von der unteren Leinwand drücken sich die Verbindungsspuren auf die darüber liegende<br />
Leinwand durch – ähnlich der Frottage-Technik. Jene Spuren bleiben beim Übermalen erhalten. Linien als<br />
Formdefinition verschwinden fast und lassen der Fläche als Farbraum den Vortritt. G.H.
Victoria Rowley<br />
uneasy truce<br />
Die Auseinandersetzung des Ichs in Form einer Filmarbeit. Am Fernsehbildschirm sind zwei gleich große<br />
Bildfelder nebeneinander zu sehen. Im linken Bildfeld sieht man Victoria schlafen, im rechten Bildfeld ist sie<br />
wach. Obwohl nur der Kopf sichtbar ist, kann sie direkt davor sitzen und sich selbst beobachten. Wann bin<br />
ich selbst Ich? Wir sehen uns nicht im Schlaf. Die eigene Mimik und Gestik in unserem Gesicht sehen wir<br />
selbst auch nie, sie ist von unserem Gegenüber zu deuten. Wir kennen Phänomene, wo wir uns auf Bildern<br />
selbst nicht erkennen oder nicht korrekt wiedergegeben fühlen. Wo löst sich die uns innewohnende Distanz<br />
zu uns selbst auf und wo bleibt sie spürbar? Der Versuch dieser Visualisierung ist minimalistisch, wobei<br />
formal Ruhe zur Bewegung führt.<br />
Im Film stelle ich das schlafende Unbewusste und die wache Bewusste nebeneinander und zur Vervollständigung<br />
setze ich mich als Betrachterin meines Selbst mir gegenüber. Ob es sich um eine Selbstverständigung,<br />
Selbstbestätigung, Selbstverwirklichung, oder sogar eine Selbstverzweifelung handelt, lässt sich nicht<br />
eindeutig sagen. Es ist ein bisschen von allem und auch nicht und viel mehr. G.H.<br />
Simon Schmidt<br />
Videnskap 021108 „Druida“<br />
Video<br />
Druida ist ein Fund, der die Welt verändern könnte, eine inszenierte Geschichte, wie sie t<strong>at</strong>sächlich passieren<br />
könnte. Denn die Wissenschaft schaltet sich ein, sie will die Schrift entziffern, eine historische Einbettung<br />
treffen und die Echtheit zertifizieren. Das Fernsehen kommt und dokumentiert den Ort der Entdeckung,<br />
interviewt Finder, Wissenschaftler und recherchiert. Das aufgefundene Buch ist handgeschrieben<br />
und wird museal ausgestellt, es ist jedoch unlesbar, aber anschaulich, inhaltlich nicht greifbar und trotzdem<br />
ein Artefakt. So wird ein Fundstück zum Faktum in der Kunst. G.H.
Sabine Seierl<br />
Selbstporträt 20<strong>09</strong><br />
Klang-Performance/Trickfilm/Holzschnitt<br />
Benjamin Steiner<br />
Ohne Titel<br />
In meiner Diplomarbeit geht es um Struktur und die Überlagerung dieser. Ich bearbeite Makroaufnahmen,<br />
um das Abgebildete zu abstrahieren, zu vereinfachen, es mir verständlicher zu machen. Monochrome Flächen<br />
in drei Stufen (weiß, grau, schwarz) entstehen. Diese Strukturen werden mit Hilfe des Acetondurchdrucks<br />
auf Kupferpl<strong>at</strong>ten gebracht.<br />
So entstehen reine Aqu<strong>at</strong>inta-Pl<strong>at</strong>ten im Querform<strong>at</strong>. Während des Druckens schaffe ich Aussparungen<br />
mit Hilfe von Papierstreifen, die ich direkt auf der Kupferpl<strong>at</strong>te pl<strong>at</strong>ziere. Beim Überdrucken der Pl<strong>at</strong>ten<br />
entsteht ein Spiel zwischen Strukturüberlagerung und dem teilweisen Überdrucken der „weißen“ Streifen.<br />
So gebe ich dem Bild einen Teil der von mir zuvor weggenommenen Dreidimensionalität wieder zurück.<br />
Them<strong>at</strong>isch setzt sich die Arbeit damit auseinander, wie ich als Person Dinge in einen mir verständlichen<br />
„Zustand“ bringe.<br />
Ich reduziere und abstrahiere das „Chaos“ der N<strong>at</strong>ur so lange, bis ich es verstehen, begreifen und erfassen<br />
kann. Durch das Überdrucken der Pl<strong>at</strong>ten erschaffe ich ein neues, mein ganz persönliches Chaos.<br />
Ich bin erstarrt. Meinen Gefühlen kann ich mich<br />
nicht aussetzen. Ich bin nicht hier. Auf diese Weise<br />
bin ich in Sicherheit. Eine Stimme in mir sagt NEIN.<br />
Irgendwann kann ich das Nein nicht mehr überhören.<br />
Ich bin verwirrt. Höre ich da auch andere Stimmen?<br />
Erstmals traue ich mich, meinen Körper zu betrachten.<br />
Langsam erwacht er. JA, das Leben fließt<br />
in seinen unterschiedlichen Facetten bis in meine<br />
Zehenspitzen. Endlich kann ich mich bewegen. Wo<br />
bin ich? Mit der Zeit erkenne ich, dass ich Teil von<br />
etwas Größerem bin.<br />
HALLELUJA, gibt es hier viel zu entdecken! Es lebe<br />
der innere Herzensimpuls! Anfangs noch schüchtern,<br />
bemerke ich die Menschen, die mich umgeben.<br />
Ich heiße sie willkommen und freue mich, dass ich<br />
am Leben bin. Ich möchte mit dieser Performance<br />
einen Verwandlungsprozess zeigen, der in mir vor<br />
wenigen Jahren begann und bis heute andauert. Immer<br />
wieder werde ich auf unterschiedliche Weise<br />
zwischen dem angstvollen Leugnen und dem freudigen<br />
Annehmen meiner bereits vorhandenen inneren<br />
Erkenntnisse hin und her gerissen.<br />
Es ist die Kunst, die mich zum Leben erweckt h<strong>at</strong><br />
und die mir Halt gibt, auch wenn bzw. besser gesagt<br />
auch weil sie mir keine scheinbare Sicherheit verspricht.
Maria Sulzer<br />
Ohne Titel<br />
Farblinienschnitte, Serie mit zwölf Werken, ausgewählt aus ungefähr 45 Drucken 80 x 60 cm<br />
Es ist ein dichtes Gewebe aus Farb- und Schnittmustern. Die vielschichtigen Strukturen entstanden auf einzelnen<br />
Holzpl<strong>at</strong>ten, von denen es ungefähr zwölf Stück gab. Jede dieser Pl<strong>at</strong>ten wurde einzeln angefertigt,<br />
mittels verlorener Form weiter bearbeitet und während des Druckprozesses abgedruckt. So kommt es vor,<br />
dass mehrere Formen wiederkehren. Die Holzpl<strong>at</strong>ten sind aus Fichtenholz, Linde und/oder der industriell<br />
erzeugten OSB Pl<strong>at</strong>te. Die Farbauswahl setzt sich aus Sekundärfarben und Tertiärfarben zusammen. Durch<br />
die Anordnung der diversen Farbpl<strong>at</strong>ten entstehen unterschiedliche Raumwahrnehmungen. Bei einigen<br />
Drucken wird auch stark auf den Kontrast der Komplementärfarben gesetzt. Diese Farbdrucke lassen alles<br />
offen. Sie geben dem Betrachter keine weiteren Inform<strong>at</strong>ionen oder Interpret<strong>at</strong>ionsmöglichkeiten. Sie sind<br />
das, was zu sehen ist.<br />
Nicolas Twerdy<br />
seinSeinsein<br />
Plastik, Ø 210 cm<br />
Eine kreisförmige figur<strong>at</strong>ive Install<strong>at</strong>ion schwebt im Raum. Sie besteht aus 55 Figuren, die unterschiedlich<br />
fein gearbeitet und unterschiedlich groß sind. Sie sind im Gestus verwandt und nach Vereinigung strebend,<br />
so dass das Weibliche und Männliche spürbar werden. Der Figurenkreis wird in einem Rundspiegel an der<br />
Wand als umgekehrtes Abbild sichtbar und schwebt über einem Quadr<strong>at</strong> aus Sand am Boden. Die Neugier des<br />
Betrachters wird durch die Begehbarkeit, die Größe, die Raumwirkung und die vielfältigen Assozi<strong>at</strong>ionen, die<br />
in der Geometrie, der Technik, den m<strong>at</strong>hem<strong>at</strong>ischen Grundformen und der Philosophie liegen, geweckt. G.H.
Marcos Varela<br />
Ohne Titel<br />
Tierstudien<br />
Marcos Varela besuchte als Dauergast das N<strong>at</strong>urhistorische<br />
Museum in Wien. Er füllte viele Skizzenbücher. Entstanden<br />
sind fast fotografisch genaue Zeichnungen im Großform<strong>at</strong>,<br />
die den Betrachter einladen, sich auf eine tierische Entdeckungsreise<br />
zu begeben. G.H.<br />
K<strong>at</strong>rin Wieser<br />
Kopfstimmen<br />
Projektion, Comic, Performance<br />
Eine Bildgeschichte wird Bild für Bild mittels Overheadprojektor auf eine Wand projiziert. Ich trete als<br />
lebendige Figur in die Projektion und interagiere mit den gezeichneten Charakteren. Die Stimmen im Kopf<br />
melden sich zu Wort. Der Wahnsinn stiftet Verwirrung, der Rausch spielt den großen Verführer und die<br />
Angst tut was sie am besten kann: Angst machen.
Jing Jing Xia<br />
inspired<br />
Corpor<strong>at</strong>e Design für Fashionboutique<br />
Das Corpor<strong>at</strong>e Design für junge freche Mode umfasst Geschäftspapiere und Verpackungsm<strong>at</strong>erialien. Das<br />
wesentliche Gestaltungselement sind Illustr<strong>at</strong>ionen, die die klassische Modefotografie ersetzen. G.H.