Der Diener des neuen Bundes - Zac Poonen
Ein nützlicher Knecht Gottes werden
Ein nützlicher Knecht Gottes werden
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Wenn ein Schüler in der Schule ein Problem lösen kann, das sein Lehrer nicht lösen<br />
kann, wird der Lehrer so zornig und eifersüchtig werden, dass er versuchen wird, den<br />
Schüler sogar danach auf die eine oder andere Weise zu demütigen. Wie fühlen wir uns<br />
als <strong>Diener</strong> Gottes, wenn uns jemand einen Fehler zeigt?<br />
Lehrer können nur Babylon bauen. Nur Väter können die wahre Kirche – das neue<br />
Jerusalem – bauen. Wir mögen alle Wahrheiten <strong>des</strong> Neuen Bun<strong>des</strong> verstehen und<br />
verkünden und wir werden dennoch Babylon bauen, wenn wir das mit der Gesinnung<br />
eines Lehrers tun.<br />
Ein Lehrer ist sich all seiner Arbeit, die er in seine Schüler investiert hat, sehr<br />
bewusst. Er denkt an die Ehre, die er empfangen wird, wenn seine Schüler gut<br />
abschneiden. Ein Vater ist jedoch ganz anders. Er wünscht sich nur das Wohl seiner<br />
Kinder. Er begehrt nichts für sich selbst.<br />
Ein Lehrer wird seine Schüler kritisieren. Ein Vater wird seine Kinder jedoch<br />
ermutigen. Wenn wir die Brüder und Schwestern ständig kritisieren, werden wir wenig<br />
erreichen, sogar wenn das, was wir sagen, richtig ist. Ein Vater wird viel mehr<br />
erreichen, indem er seine Kinder ermutigt.<br />
Nur ein Vater kann zu undankbaren und bösen Kindern weiterhin gütig sein. Ein<br />
Lehrer wird undankbare Schüler schnell abschreiben.<br />
Wenn wir mit schwierigen Geschwistern in der Gemeinde Probleme haben und dann<br />
hoffen, dass sie die Gemeinde verlassen werden, selbst wenn sie sich selber zerstören,<br />
dann sollte es uns klar sein, dass unsere Gesinnung die eines Lehrers ist. Ein Vater<br />
kann sich das niemals für irgendeines seiner Kinder wünschen.<br />
Jesus sagte uns, wir sollten barmherzig sein, so wie unser himmlischer Vater<br />
barmherzig ist, und auch gegenüber den Undankbaren und Bösen gütig sein (Lk 6,35-<br />
36).<br />
Während wir der Gerechtigkeit nachjagen, können wir sehr leicht zu Pharisäern und<br />
Lehrern degenerieren, wenn wir nicht danach streben, ständig und unendlich<br />
barmherzig zu sein.<br />
Ein Vater und ein älterer Bruder<br />
Von der Geschichte <strong>des</strong> verlorenen Sohnes können wir etwas über die Tiefe der Liebe<br />
Gottes für jene Menschen lernen, die von ihm abtrünnig werden und sogar seine Güte<br />
gegenüber ihnen ausnutzen. Dort lernen wir so viel über die göttliche Natur – und das<br />
ist die Natur, an der wir teilhaben sollen.<br />
In diesem Gleichnis sehen wir einen auffälligen Gegensatz zwischen der Einstellung<br />
<strong>des</strong> Bruders <strong>des</strong> rückfälligen Jungen und seinem Vater. Das ist auch der Gegensatz<br />
zwischen einem Lehrer und einem Vater.<br />
<strong>Der</strong> ältere Bruder war eine rechtschaffene Person. Aber er hatte für seinen jüngeren<br />
Bruder keine Liebe oder Anteilnahme. Er konnte bei ihm nur etwas zu bemängeln<br />
finden. So sind auch viele christliche Leiter. Sie sind schnell dabei, ihre Beherrschung<br />
zu verlieren, zu kritisieren und ihre Brüder und Schwestern zu schelten.<br />
Aber schau dir in dieser Geschichte den Vater an. Welch eine andere Gesinnung hatte<br />
er. Das ist ein Bild davon, wie Gott ist. Und wenn wir an Gottes Natur teilhaben,<br />
werden wir auch so werden. <strong>Der</strong> ältere Bruder erinnerte sich an all das Böse, das sein<br />
jüngerer Bruder getan hatte und hatte Freude daran, es alles bloßzulegen. <strong>Der</strong> Vater<br />
jedoch wollte gar nicht daran denken.<br />
Sich von einem Ungläubigen zu einem Gläubigen zu bekehren ist eines. Wenn wir aber<br />
<strong>Diener</strong> <strong>des</strong> Neuen Bun<strong>des</strong> sein wollen, brauchen wir eine zweite Bekehrung – von<br />
einem „älteren Bruder“ hin zu „einem Vater“, von einer „pharisäerähnlichen“ hin zu<br />
einer „christusähnlichen“ Person.<br />
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