Der Diener des neuen Bundes - Zac Poonen

Ein nützlicher Knecht Gottes werden Ein nützlicher Knecht Gottes werden

24.04.2014 Aufrufe

werden wir keinen Glauben haben. Unsere geistlichen Antennen müssen darauf eingestellt sein, den ganzen Tag auf Gott zu hören, egal was wir tun. IMMER auf Gott zu hören ist eine der wichtigsten Anforderungen an einen Diener Gottes. Jesus lebte jeden Tag, indem er auf die Eingebungen des Heiligen Geistes hörte und ihnen gehorchte (siehe Jes 50,4). Das bewies, dass er kein Vertrauen in sich selbst hatte und wusste, dass nur der Vater ihm zeigen konnte, welche Dinge Ewigkeitswert hatten und welche nicht. Wir verschwenden eine Menge Zeit, indem wir Dinge tun, die keinen Ewigkeitswert haben, weil wir in zu großer Eile sind, um Zeit zu haben, auf Gott zu hören. Gott möchte uns lehren, wie wir aus Glauben an ihn leben können. In der Bibel heißt es viermal, dass „der Gerechte aus Glauben leben wird“. Das bezieht sich nicht auf hauptberufliche christliche Arbeiter, sondern auf alle Gläubigen. Daher arrangiert Gott unsere Umstände auf eine solche Weise, dass wir gezwungen sind, uns immer wieder an ihn zu wenden, um Führung zu erhalten. Und wenn wir nach Gottes Bestem trachten, wird er allmählich die menschlichen Stützen wegnehmen, auf die wir uns so lange verlassen haben, und uns an den Ort bringen, wo wir für all unsere Bedürfnisse ihm allein vertrauen – seien es nun finanzielle, physische oder sonstige Bedürfnisse. In 2. Chronik 16,12 lesen wir, dass König Asa von Juda krank war. Wenn ein König krank ist, kann er sich die besten Ärzte für seine Behandlung leisten. Doch Asa starb. Warum? Weil „er auch in seiner Krankheit nicht den Herrn, sondern die Ärzte, suchte“. Wenn ein armer Mensch in Israel krank gewesen wäre, hätte er den Herrn suchen müssen, und der Herr hätte ihn heilen können. Wenn wir schwach und unsere menschlichen Ressourcen begrenzt sind, suchen wir den Herrn. Glaube ist ein so wichtiger Faktor im christlichen Leben, dass uns gesagt wird, dass es „ohne Glauben unmöglich ist, Gott zu gefallen“ (Hebr 11,6). Das bedeutet, dass wir ihm nicht gefallen werden, sogar wenn wir in Reinheit und Güte leben, nie über jemanden herziehen oder betrügen oder Lügen erzählen, und sogar wenn wir unser ganzes Geld für Gottes Werk geben, wenn wir nicht im Glauben (in hilfloser Abhängigkeit von Gott und mit keinem Vertrauen in uns selbst) leben. Als Diener des Neuen Bundes sollen wir anderen in der Gemeinde Glauben – nicht bloß Bibelwissen – vermitteln. Wir müssen sie aus unserer eigenen Erfahrung lehren, wie man dem Herrn in allen Situationen vertraut. Seelenkraft, die Macht der Elektronik und die Macht des Geldes Etwas anderes, was wir als Gottes Diener verstehen müssen, ist der Unterschied zwischen Seelenkraft und der Kraft des Heiligen Geistes. Petrus sagte einmal zum Herrn: „Du bist Christus, des lebendigen Gottes Sohn!“ Jesus erwiderte umgehend: „Fleisch und Blut haben dir das nicht offenbart.“ Mit anderen Worten, Petrus hat diese geistliche Wahrheit nicht durch seine Seelenkraft – durch seine menschliche Klugheit oder Schlauheit – entdeckt. Unsere Seele (unser Verstand) kann uns keine göttliche Offenbarung geben. Wenn wir intelligent sind, können wir aus der Bibel kluge Gedanken erhalten. Wir können diese Gedanken mit anderen in der Gemeinde teilen und die Unbedarften beeindrucken. Aber kluge menschliche Gedanken und göttliche Offenbarung sind so verschieden und liegen so weit auseinander wie Himmel und Erde. Paulus predigte mit Furcht und Zittern, weil er Angst davor hatte, seine eigene Klugheit bei der Verkündigung des Wortes Gottes zu benutzen – damit der Glauben anderer nicht auf seiner Weisheit, sondern auf der Kraft Gottes beruhen möge (1Kor 2,1-5). Aus menschlicher Sicht war Paulus ideal geeignet, unter den Juden zu arbeiten (da er die Heilige Schrift kannte), und Petrus unter den Heiden. Doch Gott gab ihnen exakt 35

die entgegengesetzten Dienste (Gal 2,8), damit sie sich auf den Heiligen Geist und nicht auf ihre eigenen Fähigkeiten verließen. Kluge Gedanken sind gewöhnlich solche, von denen wir denken, dass wir sie anderen predigen können, um ihre Ehre zu erlangen. Offenbarung hingegen bewirkt, dass wir vor Gott auf unser Angesicht fallen. Mit unserer Klugheit können wir Menschen beeindrucken. Aber mit göttlicher Offenbarung können wir ihnen helfen. Als Jesaja eine Offenbarung von Gottes Herrlichkeit erhielt, sah er diese Vision nicht als einen Punkt für seine nächste Predigt an! Er fiel nieder und betete Gott an. Dasselbe geschah mit Johannes auf der Insel Patmos. Erst als beide von ihnen vor dem Herrn niederfielen, befahl er ihnen, anderen seine Botschaft zu verkünden. Wir müssen zuerst Gott anbeten, bevor wir ihm dienen können. Seelenkraft sieht man auch im Dienst jener Prediger, die durch hypnotische Kraft bewirken, dass Leute niederfallen, hysterisch lachen und den Predigern ihr Geld geben. Menschen mit psychosomatischen Krankheiten (Krankheiten, die durch falsche geistliche Einstellungen verursacht werden) werden bei solchen Versammlungen ebenfalls „geheilt“. All dies geschieht durch menschliche Seelenkraft, wobei aber der Name Jesu benutzt wird – und daher werden sogar viele Gläubige verführt. Als Diener Gottes müssen wir mutig sein, diese Fälschungen zu entlarven. Seelenkraft kann man auch in der Art und Weise sehen, wie viele christliche Leiter ihre Nachfolger dominieren und sie durch ihre Persönlichkeit überwältigen. Menschen stehen ehrfürchtig vor solchen Leitern und respektieren sie als „heilige Männer Gottes“. Und diese Leiter lieben eine solche Bewunderung von ihren Nachfolgern. Auch Musik hat enorme Seelenkraft. Sie kann unsere Emotionen aufwühlen. Aber wir dürfen nicht verführt werden, zu glauben, dass das die Kraft des Heiligen Geistes ist. Wir können viele Menschen durch gute Musik in unsere Gemeinden locken. Aber wen werden wir anlocken? Nicht die geistlich Armen, die Hilfe suchen, um ein gottesfürchtiges Leben zu führen, sondern gebildete und kultivierte Menschen, die auf ihr Verständnis und ihren musikalischen Geschmack stolz sind. Ich erinnere mich an einen Sonntag, an dem ein musikalisch begabtes Ehepaar zu unserem Gottesdienst in Bangalore kam. Sie empfanden die Musik unterdurchschnittlich und kamen daher nie wieder. Wir sind dankbar, vor Menschen bewahrt zu werden, die eine musikalische und keine gottesfürchtige Gemeinde suchen! Was wir in der Gemeinde benötigen ist nicht ein gutes Orchester, sondern die Kraft des Heiligen Geistes. Petrus zog am Pfingsttag die Menschenmenge nicht mit einem Keyboard und einem Schlagzeug, sondern mit der Salbung Gottes an. Wenn die Salbung verloren gegangen ist, versuchen Christen sie mit guter Musik, humorvollen Predigten und großen Gebäuden usw. zu ersetzen. Auch elektronische Geräte können ein Fallstrick sein. Biblische Lehre von gesalbten Dienern Gottes, die via Kassetten [CDs, DVDs] verbreitet wird, kann uns sicherlich in unserem geistlichen Wachstum helfen. Aber wir müssen aufpassen, dass wir nicht anfangen, uns mehr auf solche Kassetten als auf den Heiligen Geist zu verlassen, wenn wir Gott zu uns reden hören möchten. Sogar wenn wir Kassetten des Apostels Paulus bei uns hätten, wären wir nicht in der Lage, mit ihnen den Leib Christi zu bauen! Geld ist etwas anderes, was in der Welt gewaltige Macht hat. Und wir können uns leicht darauf verlassen. Fast jede christliche Organisation spricht heute über den Bedarf an Geld und versendet Newsletter und Zeitschriften, um den „allmächtigen Dollar“ [Euro] von einfachen und ehrlichen (aber leichtgläubigen) Christen in westlichen Ländern zu scheffeln. Die Apostel hingegen baten die Gläubigen niemals um Geld für sich selbst oder für ihr Werk. Sie hielten die Gläubigen nur dazu an, „an die Armen zu denken“ (Gal 2,10), und 36

die entgegengesetzten Dienste (Gal 2,8), damit sie sich auf den Heiligen Geist und nicht<br />

auf ihre eigenen Fähigkeiten verließen.<br />

Kluge Gedanken sind gewöhnlich solche, von denen wir denken, dass wir sie anderen<br />

predigen können, um ihre Ehre zu erlangen. Offenbarung hingegen bewirkt, dass wir vor<br />

Gott auf unser Angesicht fallen. Mit unserer Klugheit können wir Menschen<br />

beeindrucken. Aber mit göttlicher Offenbarung können wir ihnen helfen.<br />

Als Jesaja eine Offenbarung von Gottes Herrlichkeit erhielt, sah er diese Vision nicht<br />

als einen Punkt für seine nächste Predigt an! Er fiel nieder und betete Gott an.<br />

Dasselbe geschah mit Johannes auf der Insel Patmos. Erst als beide von ihnen vor<br />

dem Herrn niederfielen, befahl er ihnen, anderen seine Botschaft zu verkünden. Wir<br />

müssen zuerst Gott anbeten, bevor wir ihm dienen können.<br />

Seelenkraft sieht man auch im Dienst jener Prediger, die durch hypnotische Kraft<br />

bewirken, dass Leute niederfallen, hysterisch lachen und den Predigern ihr Geld<br />

geben. Menschen mit psychosomatischen Krankheiten (Krankheiten, die durch falsche<br />

geistliche Einstellungen verursacht werden) werden bei solchen Versammlungen<br />

ebenfalls „geheilt“. All dies geschieht durch menschliche Seelenkraft, wobei aber der<br />

Name Jesu benutzt wird – und daher werden sogar viele Gläubige verführt. Als <strong>Diener</strong><br />

Gottes müssen wir mutig sein, diese Fälschungen zu entlarven.<br />

Seelenkraft kann man auch in der Art und Weise sehen, wie viele christliche Leiter ihre<br />

Nachfolger dominieren und sie durch ihre Persönlichkeit überwältigen. Menschen<br />

stehen ehrfürchtig vor solchen Leitern und respektieren sie als „heilige Männer Gottes“.<br />

Und diese Leiter lieben eine solche Bewunderung von ihren Nachfolgern.<br />

Auch Musik hat enorme Seelenkraft. Sie kann unsere Emotionen aufwühlen. Aber wir<br />

dürfen nicht verführt werden, zu glauben, dass das die Kraft <strong>des</strong> Heiligen Geistes ist.<br />

Wir können viele Menschen durch gute Musik in unsere Gemeinden locken. Aber wen<br />

werden wir anlocken? Nicht die geistlich Armen, die Hilfe suchen, um ein<br />

gottesfürchtiges Leben zu führen, sondern gebildete und kultivierte Menschen, die auf<br />

ihr Verständnis und ihren musikalischen Geschmack stolz sind.<br />

Ich erinnere mich an einen Sonntag, an dem ein musikalisch begabtes Ehepaar zu<br />

unserem Gottesdienst in Bangalore kam. Sie empfanden die Musik<br />

unterdurchschnittlich und kamen daher nie wieder. Wir sind dankbar, vor Menschen<br />

bewahrt zu werden, die eine musikalische und keine gottesfürchtige Gemeinde suchen!<br />

Was wir in der Gemeinde benötigen ist nicht ein gutes Orchester, sondern die Kraft <strong>des</strong><br />

Heiligen Geistes. Petrus zog am Pfingsttag die Menschenmenge nicht mit einem<br />

Keyboard und einem Schlagzeug, sondern mit der Salbung Gottes an. Wenn die<br />

Salbung verloren gegangen ist, versuchen Christen sie mit guter Musik, humorvollen<br />

Predigten und großen Gebäuden usw. zu ersetzen.<br />

Auch elektronische Geräte können ein Fallstrick sein. Biblische Lehre von gesalbten<br />

<strong>Diener</strong>n Gottes, die via Kassetten [CDs, DVDs] verbreitet wird, kann uns sicherlich in<br />

unserem geistlichen Wachstum helfen. Aber wir müssen aufpassen, dass wir nicht<br />

anfangen, uns mehr auf solche Kassetten als auf den Heiligen Geist zu verlassen,<br />

wenn wir Gott zu uns reden hören möchten. Sogar wenn wir Kassetten <strong>des</strong> Apostels<br />

Paulus bei uns hätten, wären wir nicht in der Lage, mit ihnen den Leib Christi zu<br />

bauen!<br />

Geld ist etwas anderes, was in der Welt gewaltige Macht hat. Und wir können uns<br />

leicht darauf verlassen. Fast jede christliche Organisation spricht heute über den<br />

Bedarf an Geld und versendet Newsletter und Zeitschriften, um den „allmächtigen<br />

Dollar“ [Euro] von einfachen und ehrlichen (aber leichtgläubigen) Christen in<br />

westlichen Ländern zu scheffeln.<br />

Die Apostel hingegen baten die Gläubigen niemals um Geld für sich selbst oder für ihr<br />

Werk. Sie hielten die Gläubigen nur dazu an, „an die Armen zu denken“ (Gal 2,10), und<br />

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