Der Diener des neuen Bundes - Zac Poonen

Ein nützlicher Knecht Gottes werden Ein nützlicher Knecht Gottes werden

24.04.2014 Aufrufe

KAPITEL 3 Der Herr weist die Ältesten zurecht Offenbarung 2 und 3 sind für uns gute Kapitel zum Lesen, weil sie die Botschaft des Herrn an die Ältesten (Boten) der Gemeinden enthalten. Der Herr wies die rückfälligen Ältesten in fünf der sieben Gemeinden öffentlich zurecht. Er hat keine „persönlichen und vertraulichen“ Briefe durch den Apostel Johannes an sie gesandt, sondern Briefe, die allen Gläubigen in diesen Gemeinden vorgelesen werden sollten. Ephesus – Keine Liebe zum Herrn Der Älteste in Ephesus wurde getadelt, nicht weil er in irgendeine grobe Sünde gefallen war, sondern weil er jene inbrünstige Liebe zum Herrn verloren hatte, die er zu Beginn gehabt hatte (Offb 2,1-5). Vielleicht war er so sehr damit beschäftigt, jeden Sonntag Predigten zu halten, dass er seine Hingabe an den Herrn in seinem persönlichen Leben gänzlich vergessen hatte. Das war ein schwerwiegender Fehler. Satan trachtet stets danach, uns von unserer „Einfachheit und Lauterkeit gegenüber Christus“ abzuwenden und uns etwas Zweitrangigem zuzuwenden (2Kor 11,3). Wenn unser Werk für den Herrn wichtiger als der Herr selbst wird, dann haben wir bereits angefangen, rückfällig zu werden. All unsere Arbeiten für den Herrn müssen aus unserer persönlichen Beziehung mit ihm fließen. Sonst werden sie keinen geistlichen Wert haben. Sie werden nur tote Werke und soziale Dienste sein. Jedes Mal, wenn irgendetwas für uns wichtiger als der Herr selbst wird, können wir nicht mehr länger Diener des NEUEN Bundes sein – denn der Neue Bund betont EINE BEZIEHUNG MIT dem Herrn, anders als der Alte Bund, der den DIENST FÜR den Herrn betonte. Wenn wir diesen Unterschied nicht verstanden haben, können wir niemals den Leib Christi bauen. Pergamon – Weltliche Lehre wird toleriert Der Älteste in Pergamon wurde zurechtgewiesen, weil er zuließ, das Leute Doktrinen lehrten, welche die Gemeinde zur Weltlichkeit und in eine lasche Einstellung gegenüber der Sünde führten (Offb 2,14-15). Er selbst mag ein guter Mann gewesen sein. Aber er erlaubte anderen, dass sie die Lehre Bileams lehrten. Daher war er schuldig. Der Herr hält Älteste verantwortlich, sicherzustellen, dass in der Gemeinde keine Verkündigung erlaubt wird, die Menschen dazu führt, Sünde leicht zu nehmen. Es gibt „eine Doktrin, die zur Gottseligkeit führt“ (zu einem göttlichen, christusähnlichen Leben), und das allein ist „gesunde, hygienische Lehre“ (1Tim 6,3; frei übersetzt). Jede andere Lehre ist in einem größeren oder geringeren Ausmaß ungesund. Warum hat dieser Ältere solche lasche Lehren in der Gemeinde erlaubt? Wahrscheinlich hat er die Brüder und Schwestern nie wegen irgendetwas zurechtgewiesen, weil er einen Ruf hatte, ein demütiger und sanfter Bruder zu sein. Und wenn er es tat, suchte er mehr seine eigene Ehre als das Wohl der Gemeinde. „Demut“ und „Sanftmut“ sind Tugenden, die wir von Jesu Vorbild lernen müssen, wie er uns selber aufgetragen hat (Mt 11,29). Sonst können wir ein falsches Verständnis davon erhalten, was diese Tugenden bedeuten. Jesu Demut und Sanftmut hinderten ihn nicht daran, die Geldwechsler aus dem Tempel zu treiben oder Petrus mit starken Worten wie „Geh weg von mir, Satan!“ zu tadeln, als Petrus eine falsche Lehre predigte, dass Jesus das Kreuz meiden sollte (Mt 16,22-23). Satan kann sogar einen guten Bruder wie Petrus benutzen, um die Gemeinde auf Abwege zu führen. Denn dieser Bruder mag in den Versammlungen auf eine solche 11

Weise predigen, dass er das Wort vom Kreuz verwässert. Eine solche Predigt muss stets als die Stimme Satans erkannt werden – denn auf diese Weise kann Satan die Gemeinde von der Richtung, in die Gott sie führen möchte, abbringen. Eine der größten Verantwortungen, die wir als Gemeindeältesten haben, besteht darin, die Richtung, in die die Gemeinde gehen sollte, zu bestimmen. Es darf nicht die Richtung der Weltlichkeit und des Kompromisses sein. Noch darf es die Richtung der Pharisäer und des Legalismus sein. Sondern es muss der Weg des Kreuzes sein – die Richtung, in die Gott die Gemeinde führen will. Bileam-ähnliche Prediger haben gewöhnlich eine solch große Seelenkraft und können auf Menschen in der Gemeinde einen ungesunden Einfluss ausüben. Prediger, die eine starke menschliche Persönlichkeit haben, überwältigen andere unweigerlich und hindern sie daran, mit Christus als ihrem Haupt verbunden zu werden. Sie beeinflussen andere dergestalt, um sie von wahrer Geistlichkeit hin zu oberflächlicher, weltlicher Religiosität zu führen. Wenn ein Prediger nicht verstanden hat, was es bedeutet, seine Seelenkraft in den Tod zu geben, wird er die Gläubigen an sich, und nicht an Christus, das Haupt, binden. Die Gläubigen werden den Prediger bewundern und ihm folgen, aber sie werden in ihrem Leben die Sünde oder die Welt niemals überwinden. Es gibt einen gewaltigen Unterschied zwischen geistlicher Kraft und Seelenkraft, und wir müssen in der Lage sein, das eine vom anderen zu unterscheiden. Eine Person mag eine Menge Bibelwissen und eine Redegabe haben. Er mag gegenüber Brüdern und Schwestern sogar gastfreundlich sein und ihnen auf vielerlei Weise praktisch helfen. Aber wenn er Menschen an sich bindet und nicht an Christus, dann wird er beim Bau des Leibes Christi ein Hindernis sein. Bileam-ähnliche Prediger sind glücklich, wenn sie von anderen Menschen Geschenke bekommen (4Mo 22,15-17). Ein Geschenk kann unsere Augen blenden (Spr 17,8) und uns gegenüber Menschen verpflichten, sodass wir ihre Sklaven werden. Das kann uns daran hindern, die Wahrheit Gottes zu verkünden und unsere Gönner zu korrigieren. Ein Diener Gottes muss immer frei bleiben. „Ihr seid teuer erkauft; werdet nicht der Menschen Knechte“ (1Kor 7,23). Die Lehre von Bileam gedieh in der Gemeinde in Pergamon, weil der dortige Älteste ein Sklave von Menschen geworden war. Bileams Lehre bestand aus zwei Teilen. Petrus erwähnt beide von ihnen in 2. Petrus 2,14-15 – Habgier und Ehebruch. Jesus sagte, dass, wer Geld liebt, GOTT HASST, und wer am Geld hängt, GOTT VERACHTET (lies Lk 16,13 sorgfältig). Wenn wir das nicht deutlich lehren, wird die Lehre Bileams in unserer Gemeinde florieren und die Geschwister werden bald Liebhaber von Geld sein. Aber wenn wir lehren sollen, was Jesus lehrte, dann müssen wir von jeder Fessel des Geldes befreit sein. Es ist leichter, von Zorn und von der Lust der Augen als von der Fessel des Geldes befreit zu werden. Nur durch einen ständigen Kampf werden wir dieses Übel überwinden. Haben wir die Liebe zum Geld als eine „Wurzel alles Übels“ gesehen (1Tim 6,10)? Während Zorn und die Lust der Augen als Übel angesehen werden, wird die Liebe zum Geld nicht so gesehen. Und folglich werden viele zu Sklaven des Geldes und erkennen nicht, dass sie dadurch Gott hassen und verachten. Die große Mehrheit der so genannten christlichen „Vollzeitarbeiter“ in Indien sind wie Bileam Sklaven der Liebe zum Geld. Sie besuchen die Häuser von reichen Christen, weil sie wissen, dass sie von ihnen Geschenke erhalten werden. Und folglich halten sie 12

KAPITEL 3<br />

<strong>Der</strong> Herr weist die Ältesten zurecht<br />

Offenbarung 2 und 3 sind für uns gute Kapitel zum Lesen, weil sie die Botschaft <strong>des</strong><br />

Herrn an die Ältesten (Boten) der Gemeinden enthalten. <strong>Der</strong> Herr wies die rückfälligen<br />

Ältesten in fünf der sieben Gemeinden öffentlich zurecht. Er hat keine „persönlichen<br />

und vertraulichen“ Briefe durch den Apostel Johannes an sie gesandt, sondern Briefe,<br />

die allen Gläubigen in diesen Gemeinden vorgelesen werden sollten.<br />

Ephesus – Keine Liebe zum Herrn<br />

<strong>Der</strong> Älteste in Ephesus wurde getadelt, nicht weil er in irgendeine grobe Sünde gefallen<br />

war, sondern weil er jene inbrünstige Liebe zum Herrn verloren hatte, die er zu Beginn<br />

gehabt hatte (Offb 2,1-5). Vielleicht war er so sehr damit beschäftigt, jeden Sonntag<br />

Predigten zu halten, dass er seine Hingabe an den Herrn in seinem persönlichen Leben<br />

gänzlich vergessen hatte. Das war ein schwerwiegender Fehler.<br />

Satan trachtet stets danach, uns von unserer „Einfachheit und Lauterkeit gegenüber<br />

Christus“ abzuwenden und uns etwas Zweitrangigem zuzuwenden (2Kor 11,3). Wenn<br />

unser Werk für den Herrn wichtiger als der Herr selbst wird, dann haben wir bereits<br />

angefangen, rückfällig zu werden. All unsere Arbeiten für den Herrn müssen aus<br />

unserer persönlichen Beziehung mit ihm fließen. Sonst werden sie keinen geistlichen<br />

Wert haben. Sie werden nur tote Werke und soziale Dienste sein.<br />

Je<strong>des</strong> Mal, wenn irgendetwas für uns wichtiger als der Herr selbst wird, können wir<br />

nicht mehr länger <strong>Diener</strong> <strong>des</strong> NEUEN Bun<strong>des</strong> sein – denn der Neue Bund betont EINE<br />

BEZIEHUNG MIT dem Herrn, anders als der Alte Bund, der den DIENST FÜR den Herrn<br />

betonte. Wenn wir diesen Unterschied nicht verstanden haben, können wir niemals<br />

den Leib Christi bauen.<br />

Pergamon – Weltliche Lehre wird toleriert<br />

<strong>Der</strong> Älteste in Pergamon wurde zurechtgewiesen, weil er zuließ, das Leute Doktrinen<br />

lehrten, welche die Gemeinde zur Weltlichkeit und in eine lasche Einstellung<br />

gegenüber der Sünde führten (Offb 2,14-15). Er selbst mag ein guter Mann gewesen<br />

sein. Aber er erlaubte anderen, dass sie die Lehre Bileams lehrten. Daher war er<br />

schuldig.<br />

<strong>Der</strong> Herr hält Älteste verantwortlich, sicherzustellen, dass in der Gemeinde keine<br />

Verkündigung erlaubt wird, die Menschen dazu führt, Sünde leicht zu nehmen. Es gibt<br />

„eine Doktrin, die zur Gottseligkeit führt“ (zu einem göttlichen, christusähnlichen<br />

Leben), und das allein ist „gesunde, hygienische Lehre“ (1Tim 6,3; frei übersetzt). Jede<br />

andere Lehre ist in einem größeren oder geringeren Ausmaß ungesund.<br />

Warum hat dieser Ältere solche lasche Lehren in der Gemeinde erlaubt?<br />

Wahrscheinlich hat er die Brüder und Schwestern nie wegen irgendetwas<br />

zurechtgewiesen, weil er einen Ruf hatte, ein demütiger und sanfter Bruder zu sein.<br />

Und wenn er es tat, suchte er mehr seine eigene Ehre als das Wohl der Gemeinde.<br />

„Demut“ und „Sanftmut“ sind Tugenden, die wir von Jesu Vorbild lernen müssen, wie<br />

er uns selber aufgetragen hat (Mt 11,29). Sonst können wir ein falsches Verständnis<br />

davon erhalten, was diese Tugenden bedeuten.<br />

Jesu Demut und Sanftmut hinderten ihn nicht daran, die Geldwechsler aus dem<br />

Tempel zu treiben oder Petrus mit starken Worten wie „Geh weg von mir, Satan!“ zu<br />

tadeln, als Petrus eine falsche Lehre predigte, dass Jesus das Kreuz meiden sollte (Mt<br />

16,22-23).<br />

Satan kann sogar einen guten Bruder wie Petrus benutzen, um die Gemeinde auf<br />

Abwege zu führen. Denn dieser Bruder mag in den Versammlungen auf eine solche<br />

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