Jahresbericht 2012 (PDF) - Kunsthaus Zürich

Jahresbericht 2012 (PDF) - Kunsthaus Zürich Jahresbericht 2012 (PDF) - Kunsthaus Zürich

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20 JAHRESBERICHT 2012 ZÜRCHER KUNSTGESELLSCHAFT 12 JAHRESBERICHT ZÜRCHER KUNSTGESELLSCHAFT

20<br />

JAHRESBERICHT <strong>2012</strong> ZÜRCHER KUNSTGESELLSCHAFT<br />

12<br />

JAHRESBERICHT<br />

ZÜRCHER KUNSTGESELLSCHAFT


JAHRESBERICHT <strong>2012</strong><br />

ZÜRCHER KUNSTGESELLSCHAFT


Vorwort 5<br />

1<br />

ABBILDUNGEN<br />

Ausgewählte Werke und Erläuterungen 10<br />

2<br />

AKTIVITÄTEN<br />

Sammlung 44<br />

Erwerbungen 46<br />

Ausstellungen 55<br />

Grafische Sammlung 65<br />

Bibliothek 67<br />

Restaurierung 69<br />

Kunstvermittlung 74<br />

Veranstaltungen 77<br />

Veröffentlichungen 79<br />

3<br />

ZÜRCHER KUNSTGESELLSCHAFT<br />

<strong>Kunsthaus</strong>besuch 82<br />

Generalversammlung 84<br />

Vorstand und Kommissionen 85<br />

Mitglieder 86<br />

Mitarbeitende 87<br />

Sponsoren 90<br />

4<br />

FINANZEN<br />

Rechnung 92<br />

Revisionsbericht 96<br />

Sammlungsfonds 97<br />

Impressum 99


SEHR GEEHRTE MITGLIEDER DER<br />

ZÜRCHER KUNSTGESELLSCHAFT<br />

Nach langen und intensiven Vorarbeiten beginnt unsere<br />

Idee eines neuen, grösseren <strong>Kunsthaus</strong>es nicht nur Gestalt anzunehmen,<br />

wir näherten uns im Jahr <strong>2012</strong> in grossen Schritten<br />

nun auch der Realisierung des grössten Projekts unserer<br />

Geschichte. Mit dem klaren Ja der Zürcher Stimmbürgerinnen<br />

und Stimmbürger zum Erweiterungsbau von David Chipperfield<br />

am 25. November fand das Bauprojekt, das die Fertigstellung<br />

aller Pläne einschliesst, seinen Abschluss. Allen Mitgliedern<br />

der Kunstgesellschaft, die uns mit einem wuchtigen Ja unterstützt<br />

haben, den zahlreichen Projektbeteiligten bei Stadt und<br />

Kanton und in den Gremien der Kunstgesellschaft gilt mein<br />

herzlicher und grosser Dank!<br />

Es erfüllt uns mit Freude, dass wir den Vertrag mit der<br />

Stiftung Sammlung Bührle und der Familie nach intensiven<br />

Vorarbeiten der Direktion unterzeichnen konnten. Mein Dank<br />

geht an den Stiftungsrat und insbesondere an Lukas Gloor, den<br />

Direktor der Sammlung, der mit Umsicht und diplomatischem<br />

Geschick den ganzen Prozess begleitet hat, wie auch an die<br />

Familie Bührle für ihr Vertrauen in die Zürcher Kunstgesellschaft<br />

und ins <strong>Kunsthaus</strong>. Es ist die bedeutendste Kunsttransaktion<br />

in der Geschichte unserer Institution und von ausserordentlicher<br />

Tragweite für Zürichs Ausstrahlung als Kulturstadt.<br />

Ebenfalls konnte eine Vereinbarung mit dem Zürcher<br />

Kunstsammler Hubert Looser geschlossen werden. Seine<br />

Stiftung wird sich dauerhaft an das <strong>Kunsthaus</strong> binden, und<br />

durch die gezielte Auswahl von siebzig Werken vornehmlich<br />

der amerikanischen, ungegenständlichen Kunst der 1960er bis<br />

1980er Jahre wird eine grosse Lücke in der <strong>Kunsthaus</strong>-Sammlung<br />

mit einer Reihe exzellenter Werke geschlossen, die uns<br />

im Erweiterungsbau neue Präsentationsformen erschliessen


werden. Mein Dank gilt Hubert Looser für sein passioniertes,<br />

jahrzehntelanges Sammeln und seine Entscheidung für das<br />

<strong>Kunsthaus</strong> Zürich!<br />

Der Volksabstimmung vorangegangen war eine intensive<br />

Phase, in der noch einmal Befürworter und Kritiker auf den<br />

Plan traten, und es wird nicht erstaunen, dass wir neben viel<br />

Anerkennung für unsere jahrelange Vorarbeit auch auf Widerstand<br />

stiessen, wobei die Argumente für die <strong>Kunsthaus</strong>-<br />

Erweiterung letztendlich stichhaltiger waren und sind.<br />

Viele Menschen haben die höchst informative Ausstellung<br />

zum Neuen <strong>Kunsthaus</strong> gesehen, die wir kurzfristig ins Programm<br />

aufgenommen und dafür die mit Spannung erwartete<br />

Chagall-Ausstellung auf das Frühjahr 2013 verschoben hatten,<br />

was uns erwartungsgemäss einen gewissen Rückgang der<br />

Besucherzahlen bescherte.<br />

Unsere Liquidität erhöhte sich nicht zuletzt dank grosszügiger<br />

Zuwendungen an die Zürcher Kunstgesellschaft.<br />

Insbesondere sei ein herzlicher Dank an Hannelore Müller<br />

ausgesprochen für ihre Donationen, die wir sorgfältig bewahren<br />

und zurückhaltend verwenden.<br />

Beim Fundraising für die <strong>Kunsthaus</strong>-Erweiterung sind<br />

gute Fortschritte zu verzeichnen, sodass wir zuversichtlich<br />

sind, Zusagen über den gesamten Betrag privater Mittel<br />

rechtzeitig zum Baubeginn zu haben. Thomas Bechtler und<br />

allen unseren tatkräftigen und effizienten Ambassadoren sei<br />

gedankt für ihr unermüdliches Engagement! Seit dem positiven<br />

Ausgang der Volksabstimmung dürfen wir uns über ein<br />

wachsendes Interesse von Donatoren an unserem Projekt<br />

freuen.<br />

Die Präsentation des Legats von Bruno Giacometti hat uns<br />

noch einmal in Erinnerung gerufen, wie grosszügig Odette<br />

und Bruno Giacometti uns während vieler Jahrzehnte beschenkt<br />

haben. Zu unserem grossen Bedauern ist Hans-<br />

Ulrich Doerig, der langjährige Präsident der Vereinigung


Zürcher Kunstfreunde, Ende des Jahres <strong>2012</strong> verstorben.<br />

Hans-Ulrich Doerig hat die VZK umsichtig geführt, und seinem<br />

engagierten Wirken verdanken wir viele neue Mitglieder und<br />

eine Reihe von hervorragenden Erwerbungen. Sein Amt hat<br />

Renato Fassbind übernommen. Dankbar erinnern wir uns an<br />

unseren grossen Gönner Walter Haefner, der im Juni <strong>2012</strong> im<br />

Alter von 101 Jahren verstarb. Seine überaus kostbare Schenkung<br />

hat die Sammlung impressionistischer Meisterwerke im<br />

<strong>Kunsthaus</strong> um höchste Qualität ergänzt und bereichert.<br />

Stadt und Kanton Zürich haben uns auch im vergangenen<br />

Jahr mit ihren Subventionen zu einer sicheren Basis verholfen,<br />

auf der die Zürcher Kunstgesellschaft mit einem hohen Eigenfinanzierungsgrad<br />

von 58% das <strong>Kunsthaus</strong> betreibt. Mein Dank<br />

geht an unsere Partner in der Wirtschaft, Credit Suisse und<br />

Swiss Re, die viele Projekte unterstützen und mitermöglichen,<br />

ebenso wie an zahlreiche Firmen und Stiftungen für massgebliche<br />

finanzielle Unterstützung.<br />

Danke dem Vorstand, der Programmkommission, dem<br />

begleitenden Ausschuss zur <strong>Kunsthaus</strong>-Erweiterung, der<br />

Stiftung Zürcher <strong>Kunsthaus</strong>, der Vereinigung Zürcher Kunstfreunde,<br />

PricewaterhouseCoopers für die Revision, wie auch<br />

der Boston Consulting Group für die partnerschaftliche Weiterführung<br />

des Businessplans im Rahmen einer Pro bono-Studie,<br />

der bereits in die erste Phase der Umsetzung eintritt.<br />

Ein Personalwechsel kündigte sich auf Ende des Jahres<br />

an, da Tobia Bezzola, seit 1995 als Ausstellungskurator am<br />

<strong>Kunsthaus</strong> tätig, zum Direktor des renommierten Folkwang<br />

Museums in Essen ernannt wurde. Tobia Bezzola hat viele<br />

schöne und erfolgreiche Ausstellungen realisiert, nicht zuletzt<br />

die denkwürdige Picasso-Ausstellung im Jubiläumsjahr<br />

2010. Es freut mich ausserdem zu berichten, dass unser Finanzchef<br />

Hans Peter Meier auf Vorschlag des Direktors und mit<br />

der Genehmigung des Vorstands die Position des Vizedirektors<br />

eingenommen hat und diese zusätzliche Aufgabe mit Elan und


zur vollsten Zufriedenheit ausfüllt. Im Sommer haben wir den<br />

langjährigen Leiter unserer Kunstvermittlung, Hans Ruedi Weber,<br />

in den Ruhestand verabschiedet und freuen uns, dass Sibyl<br />

Kraft seine Nachfolge angetreten hat.<br />

Über die vielen Ausstellungen und die Zuwächse in der<br />

Sammlung wird an anderer Stelle informiert. Besonders gefreut<br />

haben wir uns über die Zusage von Urs Fischer, einen<br />

Grundstein – eine grossformatige Arbeit! – für das neue Haus<br />

zu schenken, den uns die Vereinigung Zürcher Kunstfreunde an<br />

einem grossen Fest übergeben hat. Für den Festakt der Grundsteinlegung,<br />

der für 2014 geplant ist, wird es dann auch noch<br />

ein dreidimensionales Werk geben – wir sind gespannt!<br />

Allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Museums<br />

ein herzlicher Dank: Es ist keine Selbstverständlichkeit, zusätzlich<br />

zum täglichen Arbeitspensum die Planung des Neuen<br />

<strong>Kunsthaus</strong>es so weit vorangetrieben zu haben. Das ist wirklich<br />

eine ausserordentliche Leistung des ganzen Teams unter der<br />

Führung von Christoph Becker. Insbesondere danke ich dem<br />

Projektleiter seitens der Kunstgesellschaft, Dag Vierfuss, den<br />

Projektleiterinnen seitens der Stadt Zürich, den Ingenieuren<br />

und dem Team unseres Architekten. Dank auch der Abteilung<br />

Presse und Kommunikation am <strong>Kunsthaus</strong>, allen voran Björn<br />

Quellenberg und seinen Kolleginnen, für ihr verlässliches und<br />

beherztes Handeln in allen Fährnissen einer solch ambitionierten<br />

Unternehmung. Ihnen, liebe Mitglieder der Zürcher<br />

Kunstgesellschaft, danke ich herzlich für Ihre Treue und Ihr<br />

Interesse – und kann Ihnen versprechen, dass wir uns auch in<br />

den nächsten Jahren mit aller Kraft für die Realisierung des<br />

Bauprojekts am Heimplatz einsetzen werden, mit dem das<br />

<strong>Kunsthaus</strong> seinen Rang als eine der bedeutendsten europäischen<br />

Kulturinstitutionen weiter stärken wird.<br />

Walter B. Kielholz<br />

Präsident


1<br />

ABBILDUNGEN


Urs Fischer<br />

Problem Painting, <strong>2012</strong>


URS FISCHER<br />

PROBLEM PAINTING<br />

Der Bau der <strong>Kunsthaus</strong>-Erweiterung wird – wie jedes<br />

öffentliche Gebäude – mit einer Grundsteinlegung beginnen.<br />

Statt des üblichen Steinquaders mit symbolischem<br />

Inhalt gingen wir neue Wege und fragten einen<br />

Künstler dafür an. Urs Fischer, 1973 in Zürich geboren,<br />

stand am Beginn seiner vielversprechenden Karriere<br />

als Maler und Bildhauer, als er 2004 im <strong>Kunsthaus</strong> seine<br />

erste grosse Einzelausstellung hatte. Er hat unserem<br />

Wunsch spontan zugestimmt und hatte freie Hand. Was<br />

er schuf, ist der wohl ungewöhnlichste Grundstein, den<br />

ein Museumsbau je hatte: ein Bild, das auf den ersten<br />

Blick verständlich und klar ist wie ein Signet und doch<br />

ein paar Rätsel aufgibt. Es erinnert an das wohlbekannte<br />

Bildnis von Lydia Welti-Escher von Karl Stauffer-Bern in<br />

der Sammlung des <strong>Kunsthaus</strong>es. Aber wie nicht anders zu<br />

erwarten, pflegt Urs Fischer einen ironisch-distanzierten<br />

Umgang mit dem Altvertrauten und sorgt für eine überdimensionale<br />

Pointe. Ein Rüebli als Grundstein, was sonst!<br />

Die Kunst ist allemal für Überraschungen gut. Auf die<br />

Grundsteinlegung dürfen wir also gespannt sein.<br />

Christoph Becker


Alberto Giacometti<br />

Diego, um 1920


Alberto Giacometti<br />

Femme et tête, 1965


Alberto Giacometti<br />

Le jardin à Stampa, 1959


Alberto Giacometti<br />

Composition (Couple couché), 1927


Alberto Giacometti<br />

Selbstporträt, 1918


Giovanni Giacometti<br />

Annetta, 1900


Giovanni Giacometti<br />

Piz Lunghin mit Wasserfall, um 1903 /1906


David Renggli<br />

I Love You (Four Minus Three Greens), <strong>2012</strong>


DAVID RENGGLI<br />

I LOVE YOU (FOUR MINUS THREE<br />

GREENS)<br />

Das Ende der Malerei wurde immer wieder proklamiert,<br />

und doch lebt sie stets weiter. Auch David Renggli,<br />

der ursprünglich v. a. mit installativen und skulpturalen<br />

Arbeiten bekannt geworden ist, hat sich dem Medium<br />

zugewendet. Die Arbeit «I Love You (Four Minus Three<br />

Greens)» (<strong>2012</strong>) ist nicht das erste malerische Werk des<br />

1974 geborenen Zürcher Künstlers, doch sicherlich das<br />

grösste. Stolze 312 x 243 x 14 cm ist das Bild gross und<br />

wiegt mit seinem schweren Holzrahmen über 150 Kilogramm.<br />

Auf den ersten Blick hat die Arbeit etwas sehr Verführerisches.<br />

Die Farben leuchten von Weitem so stark,<br />

dass man sich der Wirkung nicht entziehen kann. «I love<br />

you» ist man versucht zu sagen, wenn man sich dem<br />

Bild nähert. Und sogleich macht einem das bewusst, wie<br />

abgegriffen diese Redewendung heutzutage ist.<br />

Die Intensität der Farben kommt von der Hinterglastechnik.<br />

Diese bringt die Malerei so richtig zum Leuchten.<br />

Mit verschiedenen technischen Geräten hat Renggli die<br />

Farbe auf das Glas gemalt, gespritzt, geschmiert, wieder<br />

abgekratzt und erneut aufgetragen. So ist eine komplexe<br />

Struktur von Farbaufträgen entstanden, die dem Bild<br />

eine räumliche Tiefe verleiht. Und genau das macht diese<br />

Arbeit so spannend. Denn dem Künstler ist es gelungen,<br />

die starke Fernwirkung mit einem subtilen Spiel von<br />

feinen Farbnuancierungen zu verbinden. Wer sich dem<br />

Werk nähert, entdeckt malerische Details, die einen die<br />

Grösse der Arbeit vergessen lassen und stattdessen an<br />

kleinformatige Farbstudien erinnern. Plötzlich ist man


ganz nah dran bzw. drin in der Malerei und folgt fasziniert<br />

den Tropfen, Flächen und unterschiedlichen malerischen<br />

Strukturen.<br />

Es ist ein stetes Ein- und wieder Auszoomen, das<br />

dieses Werk beim Betrachter auslöst – und zwar nicht nur<br />

auf der Ebene der unmittelbaren Wahrnehmung, sondern<br />

auch im Hinblick auf die Kunstgeschichte. Rengglis Malerei<br />

ruft unweigerlich Erinnerungen an Pollocks «Drip-<br />

Paintings», Lichtensteins «Brush-Strokes» und Richters<br />

abstrakte Bilder wach, distanziert sich aber mit seiner<br />

nonchalanten Leichtigkeit und reinen Freude an der<br />

Schönheit auch zugleich wieder davon. Renggli ist eben<br />

Renggli. Kunsthistorische Referenzen schwingen in seiner<br />

Arbeit zwar mit, doch gelingt es ihm, die einzelnen<br />

Versatzstücke so zusammenzusetzen, dass daraus wieder<br />

etwas Neues, Eigenes entsteht. Der Humor spielt dabei<br />

immer eine wichtige Rolle. So auch bei «I Love You (Four<br />

Minus Three Greens)», wo er die intellektuelle Schwere<br />

der seit der Moderne geführten Diskurse um den Begriff<br />

der Abstraktion mit einem Augenzwinkern durch das rein<br />

physische Gewicht der Arbeit zu ersetzen scheint.<br />

Mirjam Varadinis


Helen Mirra<br />

Field Recordings, 2010<br />

7 x eine Stunde, ausserhalb Zürichs (Val Lavinouz), 20. Juni 2010


HELEN MIRRA<br />

FIELD RECORDINGS<br />

Die US-amerikanische Künstlerin Helen Mirra (*1970)<br />

hat sich mit ihren «Geh-Projekten» international einen<br />

Namen gemacht. Mit dem Erwerb einer siebenteiligen Werkgruppe<br />

aus «gehend (Field Recordings 1 – 3)» von 2010 knüpft<br />

das <strong>Kunsthaus</strong> Zürich an seine reiche Sammlungstradition im<br />

Bereich der Land Art, der Arte Povera, der Minimal Art und<br />

der Konzeptkunst an. Einige ihrer prominentesten Vertreter,<br />

darunter Walter De Maria, Dennis Oppenheim, Richard Long,<br />

Wolfgang Laib und Francis Alÿs, sind in der Sammlung mit<br />

repräsentativen Werken vertreten. Im Gegensatz zu deren<br />

raumgreifenden Installationen sind die Arbeiten von<br />

Helen Mirra aber reduzierter. Zu Recht wurde der «poetische<br />

Minimalismus» ihrer Tintendrucke hervorgehoben und mit<br />

den radikalen Vorgehensweisen eines Ad Reinhardt, John<br />

Cage oder Giuseppe Penone verglichen.<br />

Als Vorbereitung für die gleichnamige Ausstellung,<br />

die in Bonn, Berlin und Zürich zu sehen war, unternahm die<br />

Künstlerin im Sommer 2010 drei Wanderungen durch die<br />

nähere oder, wie in Zürich, weitere Umgebung des jeweiligen<br />

Ausstellungsortes: am Übergang vom Schiefergebirge in die<br />

Rheinische Tiefebene, in den Bündner Alpen und in der Region<br />

von Berlin. Die Künstlerin ging das Projekt mit dem Ernst<br />

einer Feldforscherin an und entwickelte im Atelier ein ausgeklügeltes<br />

Ordnungssystem. So nahm sie sich vor, unterwegs<br />

auf ihren siebenstündigen Tageswanderungen stündlich ein<br />

Objekt zu sammeln und dieses an Ort und Stelle mit Tinte<br />

einzufärben und auf rechteckig zugeschnittene Leinenstoffe<br />

abzudrucken. Während die Titel den Entstehungsort und die<br />

Zeit festhalten, schaffen die Masse und Proportionen der<br />

ausgestellten Drucke einen Bezug zu Mirras Körper – ihrem<br />

Fussabdruck, ihrer Hüftbewegung, ihrer Schulterbreite.


Aus der Distanz betrachtet, schliessen sich die sieben abgedruckten<br />

Äste der Arbeiten aus Zürich zu einer durchgehenden<br />

Horizontlinie. Die wellenartigen Erhebungen<br />

der Gebirgszüge werden aber nicht isoliert, registriert und<br />

kartografiert wie bei ihren zeichnenden Vorgängern des 18.<br />

und 19. Jahrhunderts; vielmehr münden sie in eine kalligrafische<br />

Gesamtbewegung, die Zeichen, Körper, Raum und<br />

Natur in die Betrachtung einfliessen lässt.<br />

Für ihre Tintendrucke liess sich Mirra von der populären,<br />

seit Jahrhunderten in Japan praktizierten Technik des<br />

Gyotaku inspirieren. Dabei werden frisch gefangene Fische<br />

mit Farbe eingerieben und auf Reispapier gedruckt. Während<br />

hier die Grösse des Abdrucks über den einzigartigen<br />

Fang Zeugnis ablegen soll, sprechen die Grössenrelationen<br />

in Mirras Drucken eine gänzlich andere Sprache. Nur ein<br />

schmaler Mittelstreifen auf den Bildflächen ist bedruckt,<br />

doch reicht dies aus, um das angespannte Verhältnis zwischen<br />

Mensch und Natur zurechtzurücken. Anders als am<br />

ersten Schöpfungstag bricht sich die Unendlichkeit des Raumes<br />

im Mikrokosmos der sieben säuberlich aneinandergereihten<br />

Ästchen hier und jetzt eine Bahn, die mit der Leere<br />

der Leinwand korrespondiert. Die Künstlerin lässt uns an<br />

dieser ostasiatisch anmutenden Dynamik partizipieren, ohne<br />

dass sie sich explizit auf die chinesische Landschaftsmalerei<br />

beruft. Mit minimalem technischem Aufwand gelingt es<br />

ihr, einen lebendigen Raum zu evozieren, in dem das Feste,<br />

das Flüssige und das Flüchtige nicht mehr als getrennte<br />

Elemente existieren, sondern als sich wandelnde Erscheinungsweisen<br />

einer dynamischen Wechselwirkung zwischen<br />

Betrachter und Bild erlebt werden können.<br />

Bernhard von Waldkirch<br />

Literatur:<br />

Helen Mirra: gehend (Field Recordings 1 – 3), hg. von Gabriele Horn, Dorothea<br />

Strauss, Christina Végh, Ausst.-Kat. Bonner Kunstverein, Bonn; KW Institute of<br />

Contemporary Art, Berlin; Museum Haus Konstruktiv, Zürich, 2011 /12.


Philippe de Champaigne<br />

Das Schweisstuch der Heiligen Veronika, vor 1654


PHILIPPE DE CHAMPAIGNE<br />

DAS SCHWEISSTUCH DER HEILIGEN<br />

VERONIKA<br />

Der in Brüssel geborene Philippe de Champaigne<br />

(1602 –1674) gehört zu den grossen Barockmalern der<br />

französischen Tradition. Sein Gemälde des sogenannten<br />

Schweisstuches der Heiligen Veronika reiht sich in eine<br />

alte Bildtradition ein, die es aber neu interpretiert.<br />

Das Gemälde wurde aus New Yorker Kunsthandel<br />

erworben und war bis zu seinem erstmaligen Auftauchen<br />

an einer Pariser Auktion von 2008 unbekannt; es wird<br />

seitdem als eigenhändiges Werk Philippe de Champaignes<br />

geführt. 1 Zuvor war die Komposition lediglich aufgrund von<br />

danach angefertigten Stichen bekannt, namentlich denjenigen<br />

von de Champaignes Schüler Nicolas de Plattemontagne<br />

und den von Barthélemy Kilian. Der zweitgenannte<br />

Stich ist 1654 datiert, was uns eine verlässliche Angabe<br />

gibt, wann das zugrunde liegende Gemälde spätestens<br />

entstanden sein muss. 2<br />

Wir sehen ein oben an beiden Seiten aufgehängtes<br />

Tuch, das vor einer flachen Mauernische hängt, die an ein<br />

vermauertes Fenster oder einen Bilderrahmen erinnert.<br />

Das Tuch zeigt das lebende Antlitz Christi während dessen<br />

Passion. Während das Tuch Falten wirft, ist das darauf<br />

gezeigte Gesicht faltenlos. Im Typus steht es dem Gesicht<br />

Christi in einer ganzfigurigen Passionsdarstellung von<br />

der Hand de Champaignes nahe, die auf um 1655 datiert<br />

worden ist. 3 Christus blickt uns gefasst an, sein blutiges<br />

Gesicht zeigt die Spuren der erlittenen Misshandlungen.<br />

Unterhalb des Gesichts fliessen Blutstropfen auf dem Tuch<br />

abwärts – ein interessantes Detail: denn offensichtlich ist<br />

gemeint, dass sie sozusagen nicht dorthin gelangten, als


das Gesicht darauf gedrückt wurde, sondern als das Tuch<br />

bereits hing. 4 Das Bild Christi ist im Gemälde also nicht<br />

als Abbild von etwas Vergangenem aufgefasst, als Bild im<br />

Bild, sondern als lebendiges Antlitz. Unter dem Tuch ist die<br />

Dornenkrone zu sehen, die auf der Brüstung des Rahmens<br />

abgestellt ist. Auch sie zeigt Spuren von noch frischem,<br />

tropfendem Blut; es fliesst auch hier nach unten und hat<br />

bereits die darunter lesbare, eingemeisselte Inschrift<br />

erreicht. Bei dieser handelt es sich um die gekürzte Fassung<br />

eines nach christlicher Lesart auf Christus bezogenen<br />

Prophetenwortes aus dem Alten Testament, Jesaia 50, 6<br />

«Dedi genas meas vellentibus / faciem meam conspuentibus»<br />

(Ich hielt denen, die mir [den Bart] ausrissen meine<br />

Wangen hin /mein Gesicht denen, die spuckten). 5<br />

Die hier zugrunde liegende Ikonographie oder der<br />

Bildtyp des Schweisstuches der Heiligen Veronika selber<br />

geht hingegen nicht auf einen biblischen Text zurück,<br />

sondern auf legendenartige Schriften. 6 Die Grunderzählung<br />

besagt, dass eine der Begleiterinnen Jesu, Veronika,<br />

von ihm ein Abbild seines Antlitzes erhielt, indem er sein<br />

Gesicht auf ein Tuch drückte. 7 Erst um 1300 wird diese<br />

Erzählung in der Passion Christi angesiedelt, eine Verbindung,<br />

die von da an bestehen bleibt. Zentrales Element<br />

ist das «ungemalte» – und damit besonders authentische<br />

Bild, mit dem Malerei somit nicht wetteifern kann: das<br />

sogenannte «Acheiropoieton». Frühe Darstellungen des<br />

Schweisstuches zeigen Christi Gesicht schmerzfrei, ab ca.<br />

1400 oft mit den Zeichen der Passion. Der traditionelle,<br />

auch im Barock noch vertretene Bildtyp zeigt Veronika,<br />

die das Schweisstuch hält und es den Betrachtern zeigt. 8<br />

Zugleich gab es daneben auch früh schon Varianten, die<br />

das Tuch ohne Veronika zeigten. Über die Bedeutung des<br />

Motivs im 17. Jahrhundert schreibt Coquery: «Le thème de<br />

la Véronique (…) n’est pas très abondant en France, mais


l’importante littérature qui l’accompagne et ses riches<br />

ramifications iconographiques le mettent au cœur du statut<br />

de l’image religieuse.» 9<br />

Unter den französischen Malern des Barock ist de<br />

Champaigne derjenige mit der grössten Affinität zu diesem<br />

Bildmotiv, das er mehrmals gemalt hat. 10 Im vorliegenden<br />

Bild bringt er, wie Coquery darstellt, Neuerungen<br />

ein: Dazu gehört, dass er das Tuch mittels Schnüren an<br />

Nägeln aufhängt und es vor der Nische schweben lässt. Die<br />

Schnüre ersetzen Veronikas haltende Hände, während die<br />

Nägel, könnte man hinzufügen, an diejenigen der Kreuzigung<br />

gemahnen. Neu ist zudem die Idee, Christus nicht mit<br />

aufgesetzter Dornenkrone zu zeigen, sondern diese hinter<br />

dem Tuch in die Nische zu stellen. 11 Die Dornenkrone, die<br />

die Wunden verursacht hat, deren Spuren wir auf Christi<br />

Gesicht lesen (eine in Christi Stirn steckende Dorne zeugt<br />

im Bild selber davon), wird von der gesonderten Wirklichkeitsebene<br />

des Tuches ferngehalten. Sie wird in die «reale»<br />

Raumschicht der Nische gerückt und kann dort – als sei die<br />

Passion eben noch im Gange gewesen – eine besondere<br />

Plastizität und Präsenz entfalten. Geschickt aktiviert de<br />

Champaigne also die speziellen Möglichkeiten des Bildmotivs<br />

und arbeitet mit verschiedenen Ebenen dargestellter<br />

Wirklichkeit.<br />

Durch die Trennung vom wichtigsten Insignium der<br />

Passion erhält aber auch das Antlitz Christi eine neue<br />

Dimension. Aus der Darstellung des legendär verbürgten<br />

Abdrucks des Gesichtes auf dem Tuch ist ein leidendes,<br />

unmittelbar präsentes Gesicht geworden, das beinahe<br />

porträthafte Züge aufweist. In diesem Kontext fällt auf,<br />

dass die Nische, in der das Tuch präsentiert wird, in ihrer<br />

Rahmenstruktur derjenigen von de Champaignes 1650 entstandenem,<br />

im Louvre aufbewahrten Porträt eines<br />

unbekannten Mannes ähnelt. 12 Auch wenn sich dort der


Bildraum anders als in unserem Bild nach hinten öffnet,<br />

lässt dieser Vergleich dennoch den Schluss zu, dass de<br />

Champaigne das «ungemalte» Bild Christi hier unter Bildbedingungen<br />

präsentiert, die auf diejenigen des Porträts<br />

verweisen. Wagt de Champaigne hier ein «ungemaltes»<br />

Porträt Christi?<br />

Louis Marin hat die Verwandtschaft der Struktur<br />

des Porträts im Louvre und unseres Bildes des Schweisstuches<br />

(das er in Form der Stiche kannte) beschrieben. 13<br />

Seiner Ansicht nach haben wir es hier mit Äusserungen<br />

einer eigentlichen, in de Champaignes Werk fassbaren jansenistischen<br />

Ästhetik zu tun. In der Tat wissen wir, dass<br />

der Maler ab 1648 der katholisch-theologischen, der Kunst<br />

reserviert gegenüberstehenden Reformbewegung des<br />

Jansenismus sehr nahestand, die in Frankreich im 17. und<br />

18. Jahrhundert eine starke Präsenz entfaltete. 14 Die ab<br />

1653 von der Sorbonne, den Bischöfen und der Kurie, später<br />

resolut auch von Ludwig XIV. bekämpfte Bewegung bezog<br />

sich auf Augustinus und dessen Gnadenlehre, die dem<br />

Menschen keinerlei Einfluss auf den Erhalt der göttlichen<br />

Gnade zubilligte, wobei die Jansenisten hier in Konflikt zu<br />

den Auffassungen der Jesuiten standen. Die Jansenisten<br />

pochten überdies auf die Schuldigkeit des Menschen, Weltverneinung<br />

und Bussübungen.<br />

Marin zufolge erzeugt de Champaigne in Bildern wie<br />

den genannten im Sinne des Trompe-l’œil eine täuschend<br />

echte Anwesenheit des Dargestellten; er strebe aber<br />

danach, diese mit den Mitteln des Bildes zugleich wieder<br />

zu annullieren. Dadurch bleibe der Blick des Betrachters<br />

nicht am letztlich eitlen Gemalten hängen, sondern gelange<br />

im Sinne des Jansenismus zum Eigentlichen, für das das<br />

Bild lediglich ein Zeichen sei.<br />

In der späteren Forschung wurde Marins jansenistische<br />

Lektüre de Champaignes, etwa von Sandrine Lely,


wieder stark relativiert. 15 Gerade das Spiel mit verschiedenen<br />

Realitätsebenen, wie unser Bild es so virtuos zeigt,<br />

sei nicht a priori auf eine jansenistische Bilderskepsis<br />

zurückzuführen, sondern seit dem 15. Jahrhundert bekannt;<br />

de Champaigne reihe sich hier in eine nördliche<br />

Tradition ein, die auf van Eyck zurückgehe. Wir hätten<br />

es hier entsprechend weder mit Eigenheiten einer «jansenistischen<br />

Malerei» noch von de Champaignes Kunst zu<br />

tun. Diese Relativierungen überzeugen. De Champaigne<br />

war zwar ab 1648 menschlich und künstlerisch stark vom<br />

Jansenismus geprägt. Davon zeugen die gesteigerte Innerlichkeit<br />

und explizite Schlichtheit, in deren Dienst der<br />

Maler seine Kunst in Bildern wie dem des <strong>Kunsthaus</strong>es<br />

gestellt hat. 16 Aber als Ausdruck einer – wie Lely betont,<br />

im Übrigen nirgends als solcher fixierten – jansenistischen<br />

Ästhetik kann seine Kunst nicht gelten. 17<br />

Wofür wurde ein solches Bild konkret gemalt, wo<br />

wurde es aufgestellt? Nicht zuletzt aufgrund der unbekannten<br />

Provenienz wissen wir darüber nichts. Auch ein<br />

allfälliger Auftraggeber ist nicht bekannt. Christopher<br />

Wright hat in einem Artikel über de Champaignes Bilder<br />

des Schweisstuches der Veronika auf ein holländisches<br />

Gemälde des 17. Jahrhunderts mit der Darstellung eines<br />

ihm zufolge französischen Kircheninneren hingewiesen.<br />

18 Dort sieht man an einem Pfeiler des Langhauses ein<br />

Schweisstuch-Bild hängen, das in etwa die Masse unseres<br />

Bildes hat. Die Verwendung unseres Bildes in einem solchen<br />

Kontext ist nicht auszuschliessen, doch wären die<br />

enorm detaillierte Malerei und vor allem die Inschrift an<br />

einem solchen Standort nicht mehr wahrnehmbar. Denkbar<br />

ist auch die Verwendung als privates Andachtsbild. 19<br />

Mit berührender Innerlichkeit und der Unmittelbarkeit<br />

eines Bildnisses vergegenwärtigt de Champaignes<br />

Gemälde den leidenden Christus. Anhand seiner besonderen


Inszenierung (Nische, Trennung von hängendem Tuch<br />

und Dornenkrone) verleiht der Künstler dem traditionellen<br />

Bildmotiv neue Gestalt. Er findet so eine innovative<br />

Antwort auf die alte Frage nach der Darstellbarkeit des<br />

heiligen, da «ungemalten» Bildes. Wie stets bei Darstellungen<br />

des Schweisstuches ist dabei unweigerlich auch<br />

die Malerei selber Thema. Denn das jenseits aller Malerei<br />

liegende Schweisstuch der Heiligen Veronika ist ein Bild<br />

auf Textil – und somit verwandt mit dem, was Malerei<br />

ist (besonders solche auf Leinwand). Mit seiner besonderen<br />

Anordnung betont de Champaigne diesen Aspekt<br />

sogar: Sein Tuch wirkt so, als sei es gerade erst eben angeheftet<br />

und in seine Position parallel zur Bildfläche gebracht<br />

worden. Vor unseren Augen vereint der Künstler<br />

das ungemalte Bild mit dem gemalten. – Und tut dies auf<br />

seiner Leinwand bei aller Schlichtheit virtuos mit eben<br />

jener Kunst der Malerei, die ja gerade von diesem Motiv<br />

überfordert sein sollte.<br />

Wir haben es also mit einem altmeisterlichen Werk<br />

zu tun, das in besonders intensiver Weise auch von der<br />

Kunst selber spricht. Ein solches Werk aber kann gerade<br />

in einer Sammlung wie der des <strong>Kunsthaus</strong>es bis in die Gegenwart<br />

hinein Präsenz entfalten.<br />

Philippe Büttner<br />

1 Die Provenienz lautet Otto Naumann, New York (ausgestellt an der TEFAF <strong>2012</strong>),<br />

zuvor Sotheby’s, Nachmittagsauktion «Tableaux et Dessins Anciens», Paris<br />

25.6.2008, Los 48, S. 68 –72. Die frühere Provenienz ist nicht publiziert. Ausgestellt<br />

in «Art and Illusions: Masterpieces of Trompe l’œil from antiquity to the present<br />

day», Ausst.-Kat. Palazzo Strozzi, Florenz 2009 /10, Nr. II.13, S. 130 –131. Literatur:<br />

Bernard Dorival, Philippe de Champaigne, 1602 –1674. La vie, l’œuvre, et le<br />

catalogue raisonné, Paris 1976, Bd. II, S. 142, Nr. 260 (dort als unbekanntes Werk<br />

bezeichnet). Das Gemälde wurde zuletzt in den USA etwas stark gereinigt, leichte


Schadstellen wurden dabei retuschiert. Das Gemälde ist ansonsten in gutem<br />

Zustand und nicht signiert.<br />

2 Vgl. Bernard Dorival, «Catalogue des sujets sacrés et allégoriques gravés d’après<br />

Philippe de Champaigne», in: Gazette des Beaux-Arts, 114. Jg., Serie 6, Bd. 80,<br />

S. 5 – 41, hier S. 31. Anders als im Bild weisen bei Plattemontagne zwei der Dornen,<br />

wie Stichel, direkt auf Buchstaben der Inschrift. S. Emmanuel Coquery, «La<br />

Véronique ou la Sainte Face», in: Le Dieu Caché, les peintres du Grand Siècle<br />

et la vision de Dieu, Ausst.-Kat. Académie de France à Rome 2001, S. 16 – 175,<br />

hier S.174.<br />

3 Musée National de Port-Royal des Champs in Magny-les-Hameaux; Dorival Nr.<br />

62. Das Bild hing im Kapitelsaal einer der Hochburgen des Jansenismus, der<br />

Abtei Port-Royal des Champs nahe Versailles.<br />

4 In einem stilistisch bewegteren Bild von Claude Vignon (1593 –1670) in Rouen<br />

tropft das Blut sogar vom Tuch herab. S. Emmanuel Coquery, wie Anm. 2,<br />

S. 169 – 170.<br />

5 Der komplette Wortlaut nach der Einheitsübersetzung: «Ich hielt meinen Rücken<br />

denen hin, die mich schlugen und denen, die mir den Bart ausrissen, meine<br />

Wangen. Mein Gesicht verbarg ich nicht vor Schmähungen und Speichel.» Im<br />

Bild wird der Text also auf das reduziert, was über das allein sichtbare Gesicht<br />

gesagt wird. Spuren des erwähnten Speichels sind links im Gesicht auf Höhe des<br />

Ohres zu sehen.<br />

6 Zur Ikonographie insgesamt siehe Lexikon der christlichen Ikonographie, begr.<br />

von E. Kirschbaum, hg. von W. Braunfels. 8 Bde., Freiburg im Breisgau u. a.<br />

1968 –1976, Artikel Sudarium und Hl. Veronika. S. auch Hans Belting, Bild und<br />

Kult, München 1990, v. a. S. 233 – 252; Gerhard Wolf, Schleier und Spiegel, Traditionen<br />

des Christusbildes und die Bildkonzepte der Renaissance, München 2002.<br />

7 In der Version der Legenda aurea wird dabei ausschmückend erzählt, Veronika<br />

sei auf dem Weg zu einem Maler gewesen, um ein solches Bild von Jesu zu erhalten,<br />

als sie diesem selber begegnete. Darauf entstand dann der Abdruck, ein<br />

wahreres Bild also, als der Maler hätte realisieren können.<br />

8 Emmanuel Coquery, wie Anm. 2, mit Abbildungen entsprechender Gemälde von<br />

Simon Vouet (S. 162) und Jacques Blanchard (S. 167).<br />

9 Emmanuel Coquery, wie Anm. 2, S. 173 –175.<br />

10 Eine Übersicht in: Philippe de Champaigne, entre politique et dévotion, unter<br />

der Leitung von Alain Tapié und Nicolas Sainte Fare Garnot, Ausst.-Kat. Palais<br />

des Beaux Arts, Lille; Musée Rath, Genf, 2007 / 08, Paris 2007, S. 200 –201 (Alain<br />

Tapié). S. auch Bernard Dorival, Supplément au catalogue raisonné de l’œuvre<br />

de Philippe de Champaigne, Paris 1992, S. 65.<br />

11 Emmanuel Coquery, wie Anm. 2, S. 173.<br />

12 Dorival Nr. 161, wo der Dargestellte als Charles Coiffier identifiziert wurde,<br />

was die spätere Forschung nicht übernommen hat. Der Louvre bezeichnet das<br />

Gemälde als Bildnis eines Mannes, der früher mit Robert Arnauld d‘Andilly<br />

identifiziert wurde.<br />

13 Marin verwendet im Rahmen seiner semiotischen Analyse Dorivals Identifikation<br />

des unbekannten Dargestellten als Charles Coiffier: «Champaigne reprend<br />

pour sa Véronique le dispositif de présentation utilisé pour le portrait de ‹Charles<br />

Coiffier›, la ‹fenêtre› de marbre peinte redoublant le cadre du tableau derrière<br />

lequel pose le modèle sur un fond neutre. Dans la Véronique, c’est le dispositif<br />

même de présentation du portrait qui est représenté pour cadrer le portrait de la<br />

copie de la relique ou du portrait miraculeux perdu: les procédures de redoublement<br />

démultiplient les conditions de possibilité de la représentation du portrait<br />

et instituent cette démultiplication comme une réflexivité sans fin qui présente<br />

la perte de l’original.», in: Louis Marin, Philippe de Champaigne ou la présence


cachée, Paris 1995, hier S. 120 –121. S. auch ders., «Masque et portrait», in: Pictura<br />

Edelweiss (Toulouse), 1983 –1984, Nr. 3, La véronique, le voile, le suaire, S.<br />

88 – 96. Eine weitere Verbindung des Zürcher Bildes mit Porträts von de Champaigne<br />

findet sich im Motiv der leichten Beschädigung des Parapettos, s. etwa<br />

das Bildnis von Mère Angélique Arnauld in Versailles von 1648 (Dorival Nr. 141),<br />

übrigens ebenfalls mit eingemeisseltem Text.<br />

14 Zum Verhältnis de Champaignes zum Jansenismus: Philippe de Champaigne ou<br />

la figure du peintre janséniste. Lecture critique des rapports entre Port-Royal et<br />

les arts, hg. von Marianne Cojannot-Le Blanc, Paris 2011. Gerade die Gattung<br />

des Bildnisses galt bei den Jansenisten als problematisch, da sie der Eitelkeit<br />

Vorschub leisten würde, s. Sandrine Lely, «Les relations problématiques entre le<br />

Jansénisme et la peinture au XVIIè siècle: Le cas du portrait», ebd. S. 71 – 83, hier<br />

S. 75.<br />

15 Sandrine Lely, wie Anm. 14, S. 71 – 83.<br />

16 Diese Qualitäten dominieren auch ein stark mit Port-Royal verbundenes Hauptwerk<br />

des Künstlers, das sogenannte Ex-Voto von 1662 im Louvre (Dorival Nr.<br />

140.) Dieses Bild dokumentiert de Champaignes Verbundenheit mit Port-Royal,<br />

kommemoriert es doch die unerwartete Genesung seiner eigenen Tochter, die<br />

seit 1648 in Port-Royal de Paris lebte, ab 1657 als Nonne.<br />

17 Sandrine Lely, wie Anm. 14, S. 80.<br />

18 Christopher Wright, «Philippe de Champaigne’s painting of the Veil of S. Veronica»,<br />

in: The Connoisseur, Januar 1978, S. 61 – 63. Der Maler des Bildes mit der<br />

Innenansicht einer Kirche ist unbekannt. Das besitzende Museum, das Heckscher<br />

Museum of Art in Huntington, NY, USA, bezeichnet es mit «Interieur einer<br />

Kathedrale», ca. 1660 –1670. Die Masse sind 71 x 87,6 cm.<br />

19 Wie etwa de Champaignes Bildnis von Agnès Arnauld (Dorival Nr. 139) von 1662<br />

zeigt, betete man natürlich auch in Port-Royal des Champs vor Kunstwerken<br />

mit der Darstellung Christi, doch handelt es sich dabei nicht um ein Gemälde,<br />

sondern um ein skulpturales Kruzifix.


Dieter Roth / Ingrid Wiener<br />

Teppich Nr. 4, 1991 – 1996


Christian Marclay<br />

The Clock, 2010


CHRISTIAN MARCLAY<br />

THE CLOCK<br />

Christian Marclays (*1955) Kunst bezieht sich immer<br />

irgendwie auf Musik, auf Sound oder übergeordnet<br />

auf die ganzen Erscheinungsphänomene, welche mit der<br />

Entstehung, Vermittlung und dem Genuss von Musik einhergehen.<br />

In seinem «interdisziplinären» Tun ist Marclay<br />

jedoch ganz bildender Künstler. Seine ersten künstlerischen<br />

Impulse nahm er auf im Umfeld von Fluxus im Genf<br />

der 1970er Jahre, wo er aufwuchs. Seither hat Christian<br />

Marclay in Skulpturen, Installationen, Collagen aus den<br />

diversesten Materialien wie Möbeln, Magnettonbändern,<br />

CDs, Plattenumschlägen, Musikinstrumenten seine<br />

Kunstwerke erschaffen. Gleichzeitig entstanden auch<br />

zahlreiche Videofilme, und er trat und tritt immer wieder<br />

in Performances auf, so bereits in den frühen 1990ern als<br />

sophistizierter DJ und «Scratcher».<br />

Im Herbst 2010 stellte Christian Marclay vor einem<br />

staunenden und begeisterten Publikum in London und anschliessend<br />

an der Biennale in Venedig 2011 (wo er den<br />

Goldenen Löwen gewann) erstmals seinen als «opus magnum»<br />

einzuordnenden Film «The Clock» vor, an dem er<br />

einige Jahre mit einem Team gearbeitet hatte. Ein Film,<br />

der ganze 24 Stunden lang ist, unzählbar viele Geschichten<br />

erzählt und zugleich auch als Uhr funktioniert. Es ist<br />

eine Uhr mit anthropologischem Tiefgang. Eine Collage,<br />

die aus tausenden von Spielfilmsequenzen zusammengeschnitten<br />

ist, in welchen die Uhrzeit die treibende Kraft<br />

in Bild, Ton und Emotion darstellt. Es ist ein hypnotischer<br />

Sog, der von diesem Film Minute für Minute ausgeht.<br />

Rasch wird klar, dass die Zeit, die Zeitausdehnung,<br />

die Handlungen der Menschen und vor allem auch der


Atmosphäre erzeugende Sound hier das Kernthema von<br />

Marclays Werk «The Clock» ist. Wie oft wir den «Big Ben»<br />

sehen, Armbanduhren, Sanduhren, Wecker, Pendulen,<br />

Digitaluhren, übersteigt unser Fassungsvermögen. Auch<br />

weil wir ständig abgelenkt werden und uns vom Strudel<br />

eines Fragments, einer neuen cineastischen Trouvaille,<br />

einer Mikrogeschichte wegtragen lassen. Der Sound, den<br />

Marclay über die einzelnen Schnittsequenzen hinausziehen<br />

lässt, wirkt wie ein unsichtbares, betörendes Amalgam<br />

zwischen den ganz unterschiedlichen Welten, die der<br />

Uhrzeit zuliebe aufeinanderprallen.<br />

So sehen wir uns vom «Suspense» getragen und<br />

sind immer wieder auf die eingefleischten Reflexe zurückgeworfen,<br />

welche die Bilder in eine stringente Geschichte<br />

münden lassen wollen. «The Clock» ist so auch eine surrealistische<br />

Collage, die mit unserem Unbewussten tolle<br />

Spiele treibt, und dabei vor unsern Augen ein menschliches<br />

Panoptikum öffnet: Was machen «die Leute» denn so<br />

um 8 Uhr morgens? Und was um Mitternacht? Um drei Uhr<br />

früh? Um drei am Nachmittag? Zumindest aus der Sicht<br />

von Hollywood?<br />

Wenn nun <strong>2012</strong> dieser erfreuliche Ankauf für unsere<br />

Sammlung in Partnerschaft mit der Luma Foundation<br />

möglich wurde, so hat das <strong>Kunsthaus</strong> Zürich diesem<br />

Künstler bereits 1997 eine Ausstellung, «Arranged and<br />

Conducted by», im Rahmen des Preises Junge Kunst gewidmet.<br />

Und 1998 wurde das Video «Telephones» von<br />

1995 erworben, das heute wie eine Skizze zu «The Clock»<br />

anmutet.<br />

Bice Curiger


Thomas Demand<br />

Daily Nr. 1, 2008


Annette Kelm<br />

Bouquet, <strong>2012</strong>


Gillian Wearing<br />

Me as Sander, <strong>2012</strong>


2AKTIVITÄTEN


SAMMLUNG<br />

44 AKTIVITÄTEN<br />

Für die Sammlung des <strong>Kunsthaus</strong>es war das Jahr <strong>2012</strong> von<br />

besonderer Bedeutung. Zum einen aufgrund des bedeutenden<br />

Legates eines grossen Förderers des Hauses, Bruno<br />

Giacometti (1907 – <strong>2012</strong>), auf das weiter unten eingegangen<br />

wird. Zum anderen aber natürlich auch wegen der am<br />

25.11.<strong>2012</strong> vom Stadtzürcher Stimmvolk beschlossenen<br />

Umsetzung des von David Chipperfield entworfenen Erweiterungsbaus.<br />

Denn dieses Gebäude wird zu einem nicht unwesentlichen<br />

Teil der Sammlung gewidmet sein, die damit<br />

endlich mehr Raum von grosser Qualität erhält.<br />

Im Zusammenhang mit dem Projekt des Erweiterungsbaus<br />

hat die Sammlung <strong>2012</strong> auch einen besonderen Auftritt im<br />

Bührlesaal gehabt: Die Ausstellung «Das Neue <strong>Kunsthaus</strong>»,<br />

über die auf S. 61 / 62 berichtet wird, bestand zu wesentlichen<br />

Teilen aus Sammlungswerken.<br />

Im Verlauf des Jahres wurden zudem folgende Sonderpräsentationen<br />

gezeigt: Von März bis Juli war im grossen Gemälderaum<br />

im ersten Stock des Müllerbaus eine Auswahl<br />

expressionistischer Sammlungswerke aus verschiedenen<br />

Generationen zu sehen: Zu Baselitz, Kiefer und A. R. Penck<br />

stiessen dabei Gemälde und Zeichnungen von deren Vorgängern<br />

aus dem Kreis der deutschen Expressionisten, vor allem<br />

von Kirchner sowie von Oskar Kokoschka, und Gemälde und<br />

Skulpturen zweier Vertreter der Künstlergruppe Rot-Blau,<br />

Hermann Scherer und Albert Müller. Zwischen den Werken<br />

der Künstler verschiedener Generationen expressionistisch<br />

gestimmter Kunst ergab sich in der Zusammenschau ein Gesamtklang,<br />

der den zeitlichen Abstand oft vergessen machte.<br />

Der gleiche Saal im Müllerbau wurde in der Folge zeitgleich<br />

zur Präsentation des Legates von Bruno Giacometti mit<br />

Hauptwerken der Reifezeit von Alberto Giacometti bestückt.<br />

Dies erlaubte es, den Besuchern der Ausstellung «Das Neue<br />

<strong>Kunsthaus</strong>» an einem konkreten Raum aufzuzeigen, auf welche<br />

Weise bestehende Bausubstanz bei Annahme der Vorlage<br />

zum Erweiterungsbau würde genutzt werden können. Die<br />

Verschiebung von Alberto Giacomettis Werken der Reifezeit<br />

in den ersten Stock ermöglichte es, die eigentlichen Giacometti-Säle<br />

im Erdgeschoss zu entlasten und sie in grosszügiger<br />

Weise mit den Arbeiten der Jahre bis zum 2. Weltkrieg<br />

zu bestücken. Für diese Arbeiten eignen sich die Räume im<br />

Erdgeschoss hervorragend, während diejenigen der Reifezeit<br />

in vielen Fällen mehr Platz benötigen, als ihnen dort gewidmet<br />

werden kann. Hier wird mittelfristig eine andere Lösung<br />

anzustreben sein. Die Giacometti-Präsentation im 1. Stock<br />

wurde zusätzlich durch eine Präsentation der kunsttechnologischen<br />

Untersuchung der 2006 von Bruno und Odette Giacometti<br />

geschenkten Gipse Alberto Giacomettis bereichert, die<br />

von unseren Restauratoren vorbereitet wurde.<br />

Eine weitere Sonderpräsentation erstaunte die Besucher<br />

während der Dauer der von Bice Curiger kuratierten Ausstellung<br />

«Deftig Barock» in den der holländischen, französischen<br />

und italienischen Kunst gewidmeten Sälen der Altmeistersammlung.<br />

Da viele Werke in den Bührlesaal gewandert waren,<br />

schlug <strong>Kunsthaus</strong>-Kurator Tobia Bezzola vor, die Lücken<br />

nicht mit anderen Altmeisterwerken zu schliessen, sondern<br />

zumeist grossformatige zeitgenössische Fotografien aus der<br />

Sammlung an die Stelle der fehlenden Werke zu hängen. Auf<br />

diese Weise wurde sichtbar, so Bezzola, «wie die Fotografie<br />

auf vielfältige Weise traditionelle Bildmuster, Bildformeln<br />

und Motive der Malerei beerbt hat». Eine Fortsetzung dieser<br />

Aktion mit zeitgenössischen Werken anderer Gattungen ist<br />

für Sommer 2013 geplant, wenn wiederum einige Sammlungswerke<br />

weggehen werden, da sie an die zweite Station<br />

der Ausstellung «Deftig Barock» in Bilbao geliehen werden.<br />

Abgesehen von temporären Präsentationen konnte neben Alberto<br />

Giacometti mit der Neuinstallierung des bedeutenden<br />

Sammlungsensembles an Plastiken von Cy Twombly ein weiterer<br />

skulpturaler Akzent gesetzt werden. Die bisherige Aufstellung,<br />

bei der jedes Werk einzeln auf einem Sockel stand,<br />

kam zwar den Vorlieben des Künstlers entgegen; zugleich


erschwerte aber die Notwendigkeit, die Werke mit Plexiglas-<br />

Hauben zu schützen, die direkte, ungefilterte Wahrnehmung.<br />

Zudem übertönten die im Anbau der 1970er Jahre zum Teil<br />

sehr präsenten Beton-Brüstungen und Metall-Geländer die<br />

subtile, zerbrechliche Präsenz der Werke. Als Alternative<br />

wurde in Zusammenarbeit mit Ausstellungsarchitekt Ulrich<br />

Zickler ein grosser Sockel installiert, der die unschönen Architekturelemente<br />

verbirgt und es möglich macht, die Werke<br />

zueinander in Bezug zu setzen und sie ohne Hauben zu<br />

zeigen.<br />

Wie bereits angedeutet, war das Jahr <strong>2012</strong> auch bezüglich<br />

der in die Sammlung eingegangenen Werke ausserordentlich.<br />

Zuerst seien Geschenke und Legate erwähnt. In erster<br />

Linie ist dabei der bedeutende Zuwachs an Werken von Alberto<br />

und Giovanni Giacometti zu nennen, den das grossherzige<br />

Legat eines der grössten Förderer des <strong>Kunsthaus</strong>es, Bruno<br />

Giacometti, mit sich brachte. Im Einzelnen sind von Giovanni<br />

Giacometti und seinen Söhnen zu verzeichnen: 52 Gemälde<br />

und 491 Zeichnungen und Aquarelle von Giovanni, 12 Gemälde,<br />

21 Plastiken und 94 Zeichnungen und Aquarelle von<br />

Alberto, 2 Gemälde, 6 plastische Arbeiten, 28 Zeichnungen<br />

von Diego sowie 2 Zeichnungen von Bruno. Dazu kommen<br />

1 Gemälde, 6 Plastiken und 10 Zeichnungen und Aquarelle<br />

von anderen Künstlern, darunter Brunos Paten Ferdinand<br />

Hodler. Alle Gemälde und Plastiken des Legates wurden inventarisiert<br />

und sind im Verzeichnis aufgeführt. Abgesehen<br />

von den drei Arbeiten Ferdinand Hodlers dauert der Prozess<br />

der detaillierten Inventarisierung bei den Arbeiten auf Papier<br />

hingegen noch an, zu denen noch 23 druckgrafische Werke<br />

von Alberto und 129 von Giovanni Giacometti zu rechnen sind.<br />

Das Legat wird auf S. 60 anhand der ihm gewidmeten Ausstellung<br />

näher vorgestellt.<br />

Ganz besonders grosszügig zeigte sich auch Franz Wassmer,<br />

der bedeutende Werke von Dieter Roth und Pipilotti Rist<br />

schenkte und unsere Sammlung betreffend dieser Künstler<br />

auf hochwillkommene Weise ganz markant verstärkte.<br />

Die Dr. Joseph Scholz Stiftung ermöglichte den Ankauf eines<br />

singulären barocken Gemäldes von Philippe de Champaigne.<br />

Weitere grosszügige Schenkungen von Ruedi Bechtler,<br />

Roman Signer, Katharina Schmidt und von der Dr. Georg<br />

und Josi Guggenheim-Stiftung sind in den Listen der eingegangenen<br />

Werke dokumentiert.<br />

Von den Eingängen in die Sammlung (s. S. 46 – 54) werden<br />

fünf Highlights im Abbildungsteil ausführlich gewürdigt. Neben<br />

dem erwähnten Gemälde von Philippe de Champaigne<br />

gehören dazu vier zeitgenössische Werke: Die im Zuge der<br />

Biennale in Venedig von 2011 weltweit bekannt gewordene<br />

Arbeit «The Clock» von Christian Marclay, die zusammen<br />

mit der Luma Foundation erworben werden konnte, eine<br />

eindrucksvolle zeichnerische Arbeit von Helen Mirra, ein<br />

spektakuläres, auf Glas gemaltes Werk des Zürcher Künstlers<br />

David Renggli und der aufsehenerregende «Grundstein»<br />

von Urs Fischer für den Erweiterungsbau. Überhaupt stand<br />

das Jahr stark im Zeichen der zeitgenössischen Kunst. Zu<br />

verzeichnen sind dabei Werke von Thomas Hirschhorn sowie<br />

weitere Arbeiten von Urs Fischer. Eine starke Präsenz<br />

entfaltet auch die Fotografie, darunter Werke von Thomas<br />

Demand, Thomas Flechtner, Stephen Shore und die beeindruckende<br />

Arbeit «Me as Sander» von Gillian Wearing.<br />

Im Jahr <strong>2012</strong> wurde der Schenkungsvertrag aus dem Jahr<br />

1989 der Marc Rich Collection über 77 fotografische Werke<br />

im gegenseitigen Einvernehmen mit dem damaligen Schenkgeber<br />

modifiziert: Der Schenkgeber erhielt zwölf Werke, alle<br />

übrigen gehen ohne weitere Auflagen in das Eigentum der<br />

Zürcher Kunstgesellschaft über.<br />

Das Jahr <strong>2012</strong> war auch eines der intensiven Ausleihtätigkeit.<br />

Insgesamt wurden an 78 Destinationen (2011: 75 Destinationen)<br />

104 Werke aus dem Bereich der Sammlung (2011:<br />

117 Werke) ausgeliehen, dazu kamen 21 Werke aus der Grafischen<br />

Sammlung (2011: 150 Werke), 2 Werke aus der Dada-<br />

Sammlung und 6 Werke aus der Alberto Giacometti-Stiftung.<br />

Im Zusammenhang mit der Sammlung nicht unerwähnt<br />

bleiben darf die Pensionierung von Robert Brändli. Während<br />

39 Jahren war er für die Zürcher Kunstgesellschaft tätig und<br />

hat sich als leitender Art Handler der Sammlung mit dem<br />

Installieren und Aufbewahren der Sammlung sowie mit der<br />

Einrichtung zahlloser Sonderausstellungen beschäftigt. Er<br />

hat sich so über die Jahrzehnte vielfältige Kenntnisse und<br />

Erfahrungen angeeignet und war auch aufgrund seiner offenen<br />

Art und seiner steten Hilfsbereitschaft ein sehr wertvoller<br />

und geschätzter Mitarbeiter des Hauses. Dem neuen<br />

Sammlungskonservator war er im Berichtsjahr eine ganz<br />

besondere Hilfe, dafür herzlichen Dank. Philippe Büttner<br />

AKTIVITÄTEN<br />

45


ERWERBUNGEN<br />

GEMÄLDE UND INSTALLATIONEN<br />

Helen Mirra Field Recordings, 2010<br />

7 x eine Stunde, ausserhalb<br />

Zürichs (Val Lavinouz), 20. Juni 2010<br />

David Renggli<br />

I Love You (Four Minus Three<br />

Greens), <strong>2012</strong><br />

Sumi, Walnussöl auf Leinenstoff; H 33 cm, B 176,7 cm; bezeichnet auf<br />

der Rückseite unten: VAL LAVINOUX / 20 JUNI – 1 7; Inv.Nr. <strong>2012</strong>/111<br />

Glas, Tinte, eloxiertes Aluminium, Tropenholz; H 312,5 cm, B 243 cm,<br />

T 14 cm; Inv.Nr. <strong>2012</strong>/3<br />

46 AKTIVITÄTEN<br />

ZEICHNUNGEN, DRUCKGRAFIK, MULTIPLES<br />

El Anatsui Diaspora, <strong>2012</strong> Textil, Druck mit alterungsbeständigem Farbstoff, handgestickt; signiert<br />

und nummeriert; H 135 cm, B 135 cm; Parkett-Edition Nr. 90, Ed. 11/35 +<br />

XX AP; Produktion: Dynamix, New York; M.Inv.<strong>2012</strong>/1<br />

Sandra Capaul Now (1 – 36), <strong>2012</strong> 36-teiliges Werk; Grafit auf Papier, nummeriert und datiert verso<br />

unten rechts und signiert: S. CAPAUL; Blatt: H 61,4 cm, B 33,5 cm;<br />

Z.Inv.<strong>2012</strong>/5 1 – 36<br />

Nathalie Djurberg Eggs, <strong>2012</strong> Leinwand, Acryl- und Ölfarbe (handbemalt), verschiedene Materialien<br />

(Holz, Ton und andere), gestopft mit Baumwolle. Unikat; signiert und<br />

nummeriert; Parkett-Edition Nr. 90, Ed. 5/38 + XX AP + 3 EA; H 45 cm,<br />

Sockel H 30 cm, B 30 cm; M.Inv.<strong>2012</strong>/2<br />

Urs Fischer Café, 2011 – <strong>2012</strong> 38-teiliges Werk; Siebdruck-Bindemittel und Acryl auf säurefreiem<br />

Schaumstoffkern-Karton, gerahmt; Ed. 1/9 + 3 AP; diverse Masse;<br />

Gr.Inv.<strong>2012</strong>/5 1– 38<br />

Rupprecht Geiger leuchtrotwarm – dunkel bis hell<br />

(Verlauf), 1967<br />

Thomas Hirschhorn<br />

Thomas Hirschhorn<br />

Thomas Hirschhorn<br />

Thomas Hirschhorn<br />

Preparatory Drawing for «Crystal<br />

of Resistance» #2, <strong>2012</strong><br />

Preparatory Drawing for «Crystal<br />

of Resistance» #24, <strong>2012</strong><br />

Preparatory Drawing for «Crystal<br />

of Resistance» #52, <strong>2012</strong><br />

Preparatory Drawings for «Crystal<br />

of Resistance», <strong>2012</strong><br />

Siebdruck in Leuchtrot und Pink auf Velinpapier; Ed. 80/100; bez. unten<br />

links: 80/100, signiert unten rechts: Geiger; Blatt: H 72,8 cm, B 61,3 cm;<br />

Bild: H 69,6 cm, B 60,2 cm; Gr.Inv.<strong>2012</strong>/4<br />

Blauer Kugelschreiber, roter und blauer Filzstift, Collage, Klebeband auf<br />

lachsfarbenem Papier; Blatt: H 29,5 cm, B 42 cm; Z.Inv.<strong>2012</strong>/2 a<br />

Blauer Kugelschreiber, Collage, Klebeband auf weissem Papier mit blauem<br />

Aufdruck; verso: Offset-Print; Blatt: H 29,5 cm, B 42 cm; Z.Inv.<strong>2012</strong>/2 b<br />

Schwarzer Filzstift, blauer Kugelschreiber, Bleistift, Collage, Klebeband<br />

auf lachsfarbenem und hellblauem Papier; Blatt: H 29,5 cm, B 42,1 cm;<br />

Z.Inv.<strong>2012</strong>/2 c<br />

88 Offset-Prints auf Papier (Faksimiles der Zeichnungen; beidseitig<br />

bedruckt); Ed. 13/29; diverse Masse, zusammen mit den drei Originalzeichnungen<br />

(Z.Inv.<strong>2012</strong>/2 a – c) in vom Künstler beschrifteter und<br />

nummerierter Kartonschachtel (H 35 cm, B 51 cm); Gr.Inv.<strong>2012</strong>/3 1– 88<br />

Rashid Johnson I Love Music, <strong>2012</strong> Bronze gegossen; H 25 cm, B 20 cm, T 0,3 cm, Gewicht 4,5 kg; Parkett-Edition<br />

Nr. 90, Ed. 11/35 + XX AP; gegossen bei City Casting, New York; M.Inv.<strong>2012</strong>/3<br />

R. H. Quaytman PROCLITIC, <strong>2012</strong> Farblithografie auf Edelstahl-Platte; H 50 cm, B 31,5 cm, T 0,3 cm,<br />

Gewicht 1,5 kg; Parkett-Edition Nr. 90, Ed. 11/35 + XX AP + 3 PP; Druck:<br />

Derrière L‘Etoile Studio, New York, M.Inv.<strong>2012</strong>/4


Jahresgaben von der Schweizerischen Graphischen Gesellschaft<br />

Christiane Baumgartner Illumination, 2011 Holzschnitt auf Japanpapier Misumi; bez. unten rechts mit Bleistift:<br />

2/125; verso unten links mit Bleistift: A; Blatt: H 35,5 cm, B 59,4 cm;<br />

Bild: H 27,3 cm, B 51,9 cm; Ed. 2/125 + 5 AP; Druck: Bettina Haller,<br />

Chemnitz; Gr.Inv.<strong>2012</strong>/2 a<br />

Holzschnitt auf Japanpapier Misumi; bez. unten Mitte mit Bleistift:<br />

Illumination; verso unten links mit Bleistift: B; Blatt: H 35,6 cm, B 39,4<br />

cm; Bild: H 27,5 cm, B 32 cm; Ed. 2/125 + 5 AP; Druck: Bettina Haller,<br />

Chemnitz; Gr.Inv.<strong>2012</strong>/2 b<br />

Holzschnitt auf Japanpapier Misumi; signiert und datiert unten rechts<br />

mit Bleistift: Baumgartner 2011; bez. verso unten links mit Bleistift: C;<br />

Blatt: H 35,6 cm, B 59,1 cm; Bild: H 27,4 cm, B 51,9 cm; Ed. 2/125 + 5<br />

AP; Druck: Bettina Haller, Chemnitz; Gr.Inv.<strong>2012</strong>/2 c<br />

Valentin Carron Ciao, 2011 Fotolithografie, 4-Farbendruck auf Velin Moulin du Gué BFK Rives; bez.<br />

unten links mit Bleistift: 2/125; unten Mitte mit Bleistift: Ciao; signiert<br />

unten rechts mit Bleistift; Blatt: H 69 cm, B 50,1 cm; Bild: H 54 cm,<br />

B 36,1 cm; Ed. 2/125 + 5 AP; Druck: Noir sur Noir Impression, Les<br />

Acacias; Che Huber; Gr.Inv.<strong>2012</strong>/1<br />

FOTOGRAFIEN<br />

Stefan Burger Untitled, <strong>2012</strong> Inkjet-Print auf archivbeständigem Papier, Polaroid-Fotos, Aluminium,<br />

Acrylglas; signiert auf der Rückseite; H 141 cm, B 95 cm, T 4 cm;<br />

PH.Inv.<strong>2012</strong>/4<br />

Thomas Demand Daily Nr. 1, 2008 Dye-Transfer-Abzug auf Karton in Originalrahmen; signiert, datiert und<br />

nummeriert verso oben Mitte mit Tinte: Thomas Demand, 2008, 2/6;<br />

Bild: H 76 cm, B 66 cm; Rahmen: H 83,5 cm, B 84,3 cm, T 5,5 cm;<br />

Ed. 2/6; PH.Inv.<strong>2012</strong>/2<br />

Thomas Flechtner Germs I, 2010 C-Print, gerahmt; H 178,5 cm, B 223,8 cm, T 5,2 cm; Ed. 1/3; PH.Inv.<strong>2012</strong>/6<br />

Annette Kelm Untitled, <strong>2012</strong> C-Print, gerahmt; H 64,2 cm, B 52,2 cm, T 4,2 cm; Ed. 5/5 + 2 AP;<br />

PH.Inv.<strong>2012</strong>/7<br />

Annette Kelm Untitled, <strong>2012</strong> C-Print, gerahmt; H 61,6 cm, B 51 cm, T 4,2 cm; Ed. 5/5 + 2 AP;<br />

PH.Inv.<strong>2012</strong>/8<br />

Annette Kelm Untitled, <strong>2012</strong> C-Print, gerahmt; H 85 cm, B 50 cm, T 4,2 cm; Ed. 5/5 + 2 AP;<br />

PH.Inv.<strong>2012</strong>/9<br />

Annette Kelm Bouquet, <strong>2012</strong> C-Print, gerahmt; H 82,5 cm, B 70,4 cm, T 4,2 cm; Ed. 5/5 + 2 AP;<br />

PH.Inv.<strong>2012</strong>/10<br />

Dieter Meier Jumps, 1974 4 C-Prints, gerahmt; bez. verso mit schwarzem Filzstift: Dieter Meier;<br />

H 26,3 cm, B 21,3 cm, T 2,5 cm; PH.Inv.<strong>2012</strong>/1 a – d<br />

Stephen Shore 4-Part Variation, 1969–<strong>2012</strong> 32 Silbergelatine-Abzüge auf weissem Karton, gerahmt; je H 13 cm, B<br />

19 cm; Rahmen: H 113,1 cm, B 96,5 cm, T 4,7 cm; Ed. 2/4; PH.Inv.<strong>2012</strong>/5<br />

Juergen Teller Paradis XVII, 2009 C-Print, gerahmt; H 179,5 cm, B 120 cm; Rahmen: H 194,5 cm,<br />

B 134,5 cm, T 6 cm; Ed. 3/5; PH.Inv.<strong>2012</strong>/11<br />

Gillian Wearing Me as Sander, <strong>2012</strong> C-Print, gerahmt; H 146,8 cm, B 98 cm; Rahmen: H 156,4 cm,<br />

B 107,5 cm, T 3,4 cm; Ed. 6/6 + 2 AP; PH.Inv.<strong>2012</strong>/3<br />

Auftragsarbeiten für die Fotosammlung<br />

Juergen Teller<br />

Die Kuratoren, <strong>Kunsthaus</strong><br />

Zürich, <strong>2012</strong>, <strong>2012</strong><br />

C-Print; H 40,3 cm, B 50,6 cm; Ed. 1/1; PH.Inv.<strong>2012</strong>/12<br />

AKTIVITÄTEN<br />

47


Juergen Teller<br />

Ohne Titel (Der Direktor, <strong>Kunsthaus</strong><br />

Zürich, <strong>2012</strong>) (Commissioned<br />

portrait for the <strong>Kunsthaus</strong><br />

Zürich Fundraiser, 1st<br />

October <strong>2012</strong>), <strong>2012</strong><br />

C-Print; H 50,6 cm, B 40,5 cm; Ed. 1/1; PH.Inv.<strong>2012</strong>/13<br />

VIDEOS<br />

EberliMantel (Simone Duett No. 8 (Kunstraub), 2010 Video, Stereo, 3 Minuten 57 Sekunden; Ed. 1/4 + 2 AP; VT.Inv.<strong>2012</strong>/6<br />

Eberli / Andrea Mantel)<br />

Thomas Hirschhorn Fifty-Fifty à Belleville, 1992 U-Matic, 11 Minuten; Unikat; VT.Inv.<strong>2012</strong>/1<br />

Armin Linke ALPI, 2011 Blu-ray, 60 Minuten, Farbe, 16:9, sound 5.1; Ed. 2/7 + 2 AP; VT.Inv.<strong>2012</strong>/2<br />

Zusammen mit der Luma Foundation<br />

Christian Marclay The Clock, 2010 Video, teilweise farbig, Stereo, 24 Stunden, Loop; VT.Inv.<strong>2012</strong>/4<br />

GESCHENKE<br />

von der Dr. Georg und Josi Guggenheim-Stiftung<br />

Kerim Seiler ego sum, <strong>2012</strong> Neon, Eisen, H 236 cm, B 218 cm; Inv.Nr. <strong>2012</strong>/6<br />

von der Dr. Joseph Scholz Stiftung<br />

Philippe de Champaigne Das Schweisstuch der Heiligen Öl auf Leinwand; H 70,3 cm, B 56 cm; Inv.Nr. <strong>2012</strong>/2<br />

Veronika, vor 1654<br />

von Franz Wassmer (s. auch S. 53; 54)<br />

Dieter Roth Am Rhein, 1969 Schokolade auf Hartfaser in Eisenkasten; H 80,2 cm, B 80,2 cm,<br />

T 3,9 cm; Inv.Nr. <strong>2012</strong>/113<br />

Dieter Roth Schimmelbild, 1969 Verschimmelte Materialien, Glas, Holz; H 120 cm, B 105,5 cm, T 6,6 cm;<br />

Inv.Nr. <strong>2012</strong>/114<br />

Dieter Roth Grosses Gewürzquadrat, 1971 Gewürze, Holz, Glas, Metall; H 201,7 cm, B 198,5 cm, T 21,6 cm; bez.<br />

seitlich oben rechts: Dieter Roth 71; Inv.Nr. <strong>2012</strong>/112<br />

Dieter Roth / Ingrid Wiener Teppich Nr. 4, 1991 – 1996 Wolle gewoben, Acrylglas, Stahl; H 408 cm, B 408 cm, T 2,5 cm; 64 Teile,<br />

je H 39 cm, B 39 cm, T 0,3 cm; Inv.Nr. <strong>2012</strong>/5<br />

Dieter Roth Malwagen Acryl, Öl, Sprayfarbe, Mal- und Atelierutensilien, Kommode auf Rädern,<br />

Metallgriffe; H 112,5 cm, B 106,2 cm, T 53 cm; Inv.Nr. <strong>2012</strong>/115<br />

Legat Bruno Giacometti (s. auch S. 53)<br />

48 AKTIVITÄTEN<br />

Philippe Anthonioz Tête de femme Gips; H 17 cm, B 7,5 cm, T 7,4 cm, bez. hinten unten: Pour Bruno / Ph.A;<br />

Inv.Nr. <strong>2012</strong>/116<br />

Philippe Anthonioz Bois, 2010 Holz; H 28 cm, B 24,8 cm, T 5,5 cm; bez. auf der Rückseite unten rechts:<br />

Ph.A; Inv.Nr. <strong>2012</strong>/117<br />

Eduardo Chillida Estela a Giacometti, 1974 Schmiedeeisen; H 17,9 cm, B 10,5 cm, T 11,7 cm; bez. unten links: EC;<br />

Inv.Nr. <strong>2012</strong>/105<br />

Max Ernst Ohne Titel Bemalter und behauener Stein; Granit; H 6,7 cm, B 11,5 cm, T 6,7 cm;<br />

Inv.Nr. <strong>2012</strong>/104


Hans Frei Portrait Profil (La Mamma) Metallrelief; H 16,6 cm, B 16,5 cm; Inv.Nr. <strong>2012</strong>/102<br />

Alberto Giacometti Kopf der Mutter. Studie, um 1916<br />

Ton, luftgetrocknet; H 12,8 cm, B 9,6 cm, T 10,2 cm; Inv.Nr. <strong>2012</strong>/61<br />

Alberto Giacometti Kopf Diego. Studie, um 1918 Ton, luftgetrocknet; H 22,3 cm, B 17 cm, T 20,7 cm; Inv.Nr. <strong>2012</strong>/62<br />

Alberto Giacometti Männlicher Kopf. Studie, um 1927<br />

Ton, luftgetrocknet; H 25,9 cm, B 17,8 cm, T 19,6 cm; Inv.Nr. <strong>2012</strong>/63<br />

Alberto Giacometti Tête de Diego, um 1924 Bronze; H 30,5 cm, B 17,9 cm, T 23,3 cm; bez. am Sockel zu seiner<br />

Linken: Alberto Giacometti; Inv.Nr. <strong>2012</strong>/64<br />

Alberto Giacometti<br />

Composition (Couple couché),<br />

1927<br />

Bronze; H 38,9 cm, B 46 cm, T 15,7 cm; Inv.Nr. <strong>2012</strong>/65<br />

Alberto Giacometti La mère de l‘artiste, 1927 Bronze; H 32,5 cm, B 23,3 cm, T 12,2 cm; bez. hinten am Sockel:<br />

Alberto Giacometti; Inv.Nr. <strong>2012</strong>/66<br />

Alberto Giacometti<br />

Portrait de Giovanni Giacometti,<br />

1929 / 1930<br />

Bronze; H 27,8 cm, B 20 cm, T 23,2 cm; bez. unten links am Hals:<br />

Alberto Giacometti 1929 – 30; Inv.Nr. <strong>2012</strong>/67<br />

Alberto Giacometti Tête de Rita, 1936 /1937 Gips; H 10,8 cm, B 6,1 cm, T 8,3 cm; bez. hinten unten: Al Giaco(metti);<br />

Inv.Nr. <strong>2012</strong>/68<br />

Alberto Giacometti<br />

Médaillon (style renaissance),<br />

um 1933<br />

Bronze; H 6,6 cm, B 6,6 cm, T 0,8 cm; Inv.Nr. <strong>2012</strong>/69<br />

Alberto Giacometti Albatros, um 1937 Gips, armiert; H 74 cm, B 149 cm, T 5,7 cm; Inv.Nr. <strong>2012</strong>/70<br />

Alberto Giacometti Petite tête, um 1935<br />

Bronze; H 4 cm, B 2,8 cm, T 3,2 cm; Inv.Nr. <strong>2012</strong>/71<br />

Objet décoratif<br />

Alberto Giacometti Bracelet Méduse, um 1938 Bronze; H 3 cm, B 7,9 cm, T 8,9 cm; Inv.Nr. <strong>2012</strong>/72<br />

Alberto Giacometti Broche, um 1938 Bronze; H 9,1 cm, B 5,5 cm, T 2,2 cm; Inv.Nr. <strong>2012</strong>/73<br />

Alberto Giacometti Projet pour le monument<br />

Gabriel Péri, 1946<br />

Bronze; H 46 cm, B 16 cm, T 25,4 cm; bez. unten rechts am Sockel:<br />

Alberto Giacometti; Inv.Nr. <strong>2012</strong>/74<br />

Alberto Giacometti Main. Étude, um 1947 Gips, Draht, Faser; H 1,5 cm, B 12,5 cm, T 9 cm; Inv.Nr. <strong>2012</strong>/75<br />

Alberto Giacometti Quatre figurines sur base,<br />

Bronze; H 16 cm, B 21,8 cm, T 3,5 cm; Inv.Nr. <strong>2012</strong>/76<br />

fragment, 1950<br />

Alberto Giacometti Figurine (I), fragment, um 1950 Gips, Sockel bemalt; H 18,4 cm, B 2,5 cm, T 4,9 cm; Inv.Nr. <strong>2012</strong>/77<br />

Alberto Giacometti Figurine (II), fragment, um 1950 Gips, Sockel bemalt; H 18,6 cm, B 2,9 cm, T 5,6 cm; Inv.Nr. <strong>2012</strong>/78<br />

Alberto Giacometti Figurine (III), fragment, um 1950 Gips, Sockel bemalt; H 18,5 cm, B 3 cm, T 5,7 cm; Inv.Nr. <strong>2012</strong>/79<br />

Alberto Giacometti Buste de Diego, um 1954 /1955 Bronze; H 20,4 cm, B 17,3 cm, T 8 cm; Inv.Nr. <strong>2012</strong>/80<br />

Alberto Giacometti Buste aux grands yeux, 1957 Bronze; H 52 cm, B 13,7 cm, T 14,8 cm; bez. vorne unten links:<br />

Alberto Giacometti; Inv.Nr. <strong>2012</strong>/81<br />

Alberto Giacometti Ottilia am Fenster, um 1919 /1920<br />

Alberto Giacometti Bruno, krank im Bett, 1920 ÖI auf Karton; H 32,5 cm, B 45,5 cm, bez. unten rechts:<br />

Alberto Giacometti 1920.; Inv.Nr. <strong>2012</strong>/83<br />

Öl auf Hartfaserplatte; H 26,8 cm, B 21,7 cm; Inv.Nr. <strong>2012</strong>/82<br />

Alberto Giacometti Diego, um 1920 Öl auf Leinwand; H 36,4 cm, B 28,3 cm; Inv.Nr. <strong>2012</strong>/84<br />

Alberto Giacometti Antike Szene, 1920 Öl auf Leinwand; H 30 cm, B 40 cm; bez. unten rechts:<br />

Alberto Giacometti / 1920; Inv.Nr. <strong>2012</strong>/85<br />

AKTIVITÄTEN<br />

49


50 AKTIVITÄTEN<br />

Alberto Giacometti Kleines Selbstbildnis, 1921 Öl auf Leinwand; H 34,5 cm, B 24,5 cm; bez. unten rechts: 1921;<br />

Inv.Nr. <strong>2012</strong>/86<br />

Alberto Giacometti<br />

Portrait du père de l‘artiste,<br />

um 1932<br />

Öl auf Leinwand; H 42,5 cm, B 32,5 cm; Inv.Nr. <strong>2012</strong>/87<br />

Alberto Giacometti Portrait d‘Odette, um 1950 Öl auf Leinwand; H 40 cm, B 33 cm; Inv.Nr. <strong>2012</strong>/88<br />

Alberto Giacometti Odette assise, um 1955 Öl auf Leinwand; H 43,5 cm, B 21 cm; Inv.Nr. <strong>2012</strong>/89<br />

Alberto Giacometti Le jardin à Stampa, 1959 Öl auf Leinwand; H 61 cm, B 50,5 cm; bez. unten rechts:<br />

1959 Alberto Giacometti; Inv.Nr. <strong>2012</strong>/90<br />

Alberto Giacometti<br />

Alberto Giacometti<br />

Bouquet de fleurs et pomme,<br />

1961<br />

La mère de l‘artiste dans<br />

l‘atelier, 1962<br />

Öl auf Leinwand; H 50 cm, B 40 cm; bez. unten rechts: Alberto.;<br />

Inv.Nr. <strong>2012</strong>/91<br />

Öl auf Leinwand; H 65 cm, B 46 cm; Inv.Nr. <strong>2012</strong>/92<br />

Alberto Giacometti Femme et tête, 1965 Öl auf Leinwand; H 92 cm, B 72 cm; Inv.Nr. <strong>2012</strong>/93<br />

Diego Giacometti Auf dem Markt in Paris, 1927 Öl auf Leinwand; H 64 cm, B 53 cm; bez. unten rechts: D. Giacometti;<br />

Inv.Nr. <strong>2012</strong>/94<br />

Diego Giacometti Alberto, 1927 –1928 Öl auf Leinwand; H 40 cm, B 35 cm; bez. links über Schulter: Diego;<br />

Inv.Nr. <strong>2012</strong>/95<br />

Diego Giacometti Löwenkopf, um 1955 Bronze; H 6,8 cm, B 8,9 cm, T 6,5 cm; Inv.Nr. <strong>2012</strong>/96<br />

Diego Giacometti Coupe à l‘oiseau, um 1960 Bronze; H 17,5 cm, B 18,8 cm, T 11,9 cm; Inv.Nr. <strong>2012</strong>/97<br />

Diego Giacometti Kouros, um 1963 Bronze; H 19,5 cm, B 3,3 cm, T 2 cm; Inv.Nr. <strong>2012</strong>/98<br />

Diego Giacometti Vogel Strauss, um 1977<br />

mit Straussenei<br />

Bronze und Straussenei; H 50,5 cm, B 16,5 cm, T 27,1 cm; beschriftet<br />

hinten links: DIEGO; Inv.Nr. <strong>2012</strong>/99<br />

Diego Giacometti Dekoratives Element Bleiguss; H 3,8 cm, B 1,2 cm, T 1,4 cm; Inv.Nr. <strong>2012</strong>/100<br />

Diego Giacometti Maske, 1984 Bronze; H 10,2 cm, B 13,3 cm, T 0,8 cm; Inv.Nr. <strong>2012</strong>/101<br />

Giovanni Giacometti Selbstbildnis mit Palette, 1888 Öl auf Karton; H 34,8 cm, B 25 cm, T 0,4 cm; Inv.Nr. <strong>2012</strong>/7<br />

Giovanni Giacometti Springbrunnen in einem Park, Öl auf Holz; H 15,5 cm, B 23,8 cm; Inv.Nr. <strong>2012</strong>/8<br />

um 1888 /1890<br />

Giovanni Giacometti Selbstbildnis, 1889 Öl auf Leinwand; H 32,5 cm, B 24,5 cm; bez. unten links über Schulter:<br />

G.G. 1889/Paris.; Inv.Nr. <strong>2012</strong>/9<br />

Giovanni Giacometti Orientale, Bruststück, 1889 Öl auf Holz; H 22 cm, B 15,5 cm; Inv.Nr. <strong>2012</strong>/10<br />

Giovanni Giacometti Sitzendes Mädchen im Grünen, Öl auf Leinwand; H 52 cm, B 43,8 cm; Inv.Nr. <strong>2012</strong>/11<br />

um 1890<br />

Giovanni Giacometti Männerbildnis, um 1890 Öl auf Leinwand; H 40 cm, B 30 cm; Inv.Nr. <strong>2012</strong>/12<br />

Giovanni Giacometti Ofen im Piz Duan, um 1890 Öl auf Holz auf Karton; H 17 cm, B 11,8 cm; Inv.Nr. <strong>2012</strong>/13<br />

Giovanni Giacometti Selbstbildnis, 1893 Öl auf Karton; H 20 cm, B 13,6 cm; bez. unten links (eingekratzt):<br />

ROMA 1893, unten rechts: Giov ni Giacometti; Inv.Nr. <strong>2012</strong>/14<br />

Giovanni Giacometti<br />

Giovanni Giacometti<br />

Im Friedhof der Kirche San Giorgio<br />

bei Borgonovo, um 1894<br />

Im Stall (Im Schein der Lampe),<br />

1896<br />

Öl auf Leinwand auf Karton; H 22 cm, B 26,5 cm; Inv.Nr. <strong>2012</strong>/15<br />

Studie; Öl auf Holz; H 12 cm, B 17 cm; Inv.Nr. <strong>2012</strong>/16


Giovanni Giacometti Mäher, 1898 Studie; Öl auf Leinwand; H 69,2 cm, B 134 cm; Inv.Nr. <strong>2012</strong>/17<br />

Giovanni Giacometti Annetta, 1900 Öl auf Leinwand; H 50 cm, B 50 cm; bez. am rechten Bildrand von oben<br />

nach unten: ANNETTA; Inv.Nr. <strong>2012</strong>/18<br />

Giovanni Giacometti Mutter und Kind, 1901<br />

Öl auf Karton; H 15,4 cm, B 13,5 cm; Inv.Nr. <strong>2012</strong>/19<br />

(Annetta Giacometti mit Alberto)<br />

Giovanni Giacometti Annetta und Giovanni Giacometti, Öl auf Karton; H 16,4 cm, B 19 cm; Inv.Nr. <strong>2012</strong>/20<br />

um 1902 /1903<br />

Giovanni Giacometti Sommerwolken, 1902 Öl auf Leinwand; H 50,5 cm, B 51 cm; bez. unten links: Gni Giacometti/02;<br />

Inv.Nr. <strong>2012</strong>/21<br />

Giovanni Giacometti Diego, 1903 Öl auf Leinwand; H 60,5 cm, B 50 cm; bez. unten rechts: .Gi/GT./03;<br />

Inv.Nr. <strong>2012</strong>/22<br />

Giovanni Giacometti Knabenbildnis, 1903<br />

Rückseite: Parklandschaft<br />

mit Urne<br />

Öl auf Holz; H 23,9 cm, B 35,2 cm; Inv.Nr. <strong>2012</strong>/23<br />

Giovanni Giacometti Hirte in Berglandschaft,<br />

um 1903<br />

Giovanni Giacometti Piz Lunghin mit Wasserfall,<br />

um 1903 /1906<br />

Giovanni Giacometti Abendtoilette, 1904<br />

(Annetta)<br />

Triptychon. Studie; Tempera auf Karton, H 15,5 cm, B 33,3 cm;<br />

Inv.Nr. <strong>2012</strong>/24<br />

Öl auf Karton; H 20 cm, B 25 cm; Inv.Nr. <strong>2012</strong>/25<br />

Tempera und Öl auf Karton; H 19,5 cm, B 20,5 cm; bez. unten links:<br />

24 VII 04; Inv.Nr. <strong>2012</strong>/26<br />

Giovanni Giacometti Weiblicher Akt, um 1907 Öl auf Karton; H 25,4 cm, B 17,9 cm; Inv.Nr. <strong>2012</strong>/27<br />

Giovanni Giacometti Annetta und Bruno,<br />

Öl auf Leinwand; H 50 cm, B 61 cm; Inv.Nr. <strong>2012</strong>/28<br />

um 1907 /1908<br />

Giovanni Giacometti Ottilia, 1907 Öl auf Leinwand; H 21 cm, B 28 cm; bez. unten links: G Gtti. 1907;<br />

Inv.Nr. <strong>2012</strong>/29<br />

Giovanni Giacometti Figuren unter Bäumen,<br />

1907 –1908<br />

Giovanni Giacometti Das Bleichen der Wäsche,<br />

1907 –1908<br />

Giovanni Giacometti Zwei Köpfe, um 1907<br />

Rückseite: Stillleben mit<br />

zwei Töpfen<br />

Giovanni Giacometti Bergeller Landschaft mit San<br />

Giorgio in Borgonovo, um 1908<br />

Giovanni Giacometti Herbstsonne, 1908<br />

(Annetta mit Bruno, Ottilia und<br />

Kindern. Studie)<br />

Giovanni Giacometti Bruno im Bettchen, um<br />

1908 /1909<br />

Studie für die Bemalung des Ofens in Stampa; Tempera auf Karton;<br />

H 26,5 cm, B 53,5 cm; Inv.Nr. <strong>2012</strong>/30<br />

Studie für die Bemalung des Ofens in Stampa; Tempera auf Karton;<br />

H 22 cm, B 44,5 cm; Inv.Nr. <strong>2012</strong>/31<br />

Öl auf Eternit; H 36,7 cm, B 40,3 cm, T 0,5 cm; Inv.Nr. <strong>2012</strong>/32<br />

ÖI auf Leinwand; H 16 cm, B 20,8 cm; Inv.Nr. <strong>2012</strong>/33<br />

Öl auf Karton; H 17,5 cm, B 29,5 cm; Inv.Nr. <strong>2012</strong>/34<br />

Öl auf Leinwand; H 46 cm, B 38 cm; bez. unten links mit Bleistift:<br />

G./.GT.; Inv.Nr. <strong>2012</strong>/35<br />

Giovanni Giacometti Ottilia, um 1908 /1910 Öl auf Eternit; H 12,4 cm, B 11,4 cm; Inv.Nr. <strong>2012</strong>/36<br />

Giovanni Giacometti Zwei Figuren im Freien, um 1908 Öl auf Leinwand; H 19 cm, B 25 cm; Inv.Nr. <strong>2012</strong>/37<br />

AKTIVITÄTEN<br />

51


52 AKTIVITÄTEN<br />

Giovanni Giacometti Zwei sitzende Akte im Freien, Öl auf Leinwand; H 19 cm, B 25 cm; Inv.Nr. <strong>2012</strong>/38<br />

um 1908<br />

Giovanni Giacometti Bäume am Weg, um 1908 Öl auf Leinwand; H 16 cm, B 20,9 cm; Inv.Nr. <strong>2012</strong>/39<br />

Giovanni Giacometti Diego, um 1909 Öl auf Karton; H 19,2 cm, B 16,4 cm; Inv.Nr. <strong>2012</strong>/40<br />

Giovanni Giacometti Auf der Strasse, 1909 Öl auf Leinwand; H 38,5 cm, B 46 cm; bez. unten rechts: G. /G. /1909;<br />

Inv.Nr. <strong>2012</strong>/41<br />

Giovanni Giacometti Annetta mit Bruno, um 1910 Öl auf Karton; H 32,4 cm, B 25,9 cm; Inv.Nr. <strong>2012</strong>/42<br />

Rückseite: Junge Mutter<br />

Giovanni Giacometti Begräbnis, um 1911 Öl auf Leinwand; H 101,4 cm, B 109,3 cm; bez. unten rechts: G. /G.;<br />

Inv.Nr. <strong>2012</strong>/43<br />

Giovanni Giacometti Selbstbildnis, um 1913 /1914 Öl auf Leinwand; H 65 cm, B 50 cm; Inv.Nr. <strong>2012</strong>/44<br />

Giovanni Giacometti Bruno, 1913 Öl auf Leinwand; H 50,5 cm, B 40,5 cm; bez. oben rechts: Gi /GT. /1913;<br />

Inv.Nr. <strong>2012</strong>/45<br />

Giovanni Giacometti Kranker Knabe im Bett,<br />

Öl auf Leinwand; H 46 cm, B 60,1 cm; Inv.Nr. <strong>2012</strong>/46<br />

um 1916 –1918<br />

Giovanni Giacometti Selbstbildnis im Atelier, 1917 Öl auf Karton; H 32,5 cm, B 23 cm; bez. unten rechts: G /G;<br />

Inv.Nr. <strong>2012</strong>/47<br />

Giovanni Giacometti Badender, um 1918 Skizze; Öl auf Leinwand; H 64,2 cm, B 50 cm; Inv.Nr. <strong>2012</strong>/48<br />

Giovanni Giacometti Diego auf der Ofenbank in<br />

Öl auf Hartfaserplatte; H 38,5 cm, B 23,5 cm; Inv.Nr. <strong>2012</strong>/49<br />

Stampa, um 1918 /1920<br />

Giovanni Giacometti Ottilia, 1918 Öl auf Leinwand; H 46 cm, B 38 cm; bez. unten rechts: G. /G. /1918;<br />

Inv.Nr. <strong>2012</strong>/50<br />

Giovanni Giacometti Annetta, um 1920 Öl auf Holz; H 16 cm, B 13,4 cm; Inv.Nr. <strong>2012</strong>/51<br />

Giovanni Giacometti Diego und Alberto, um 1920 /1922<br />

Giovanni Giacometti Häuser und Bäume im Schnee,<br />

um 1921<br />

Öl auf Leinwand; H 20 cm, B 16,4 cm; Inv.Nr. <strong>2012</strong>/52<br />

Öl auf Leinwand; H 65 cm, B 55 cm; bez. unten links: G. /.GT.;<br />

Inv.Nr. <strong>2012</strong>/53<br />

Giovanni Giacometti Bäume im Schnee, um 1921 Öl auf Leinwand; H 28 cm, B 21 cm; Inv.Nr. <strong>2012</strong>/54<br />

Giovanni Giacometti Diego, lesend, 1924 Öl auf Leinwand; H 50 cm, B 45,5 cm; bez. unten rechts: .G. /G.;<br />

Inv.Nr. <strong>2012</strong>/55<br />

Giovanni Giacometti Annetta mit Handarbeit,<br />

um 1924 /1926<br />

Giovanni Giacometti Bice Öl auf Leinwand; H 85,7 cm, B 70 cm; Inv.Nr. <strong>2012</strong>/57<br />

Giovanni Giacometti<br />

Badende im Bergbach bei<br />

Daganece, um 1928<br />

Studie; Öl auf Karton; H 32,5 cm, B 25 cm; Inv.Nr. <strong>2012</strong>/56<br />

Studie; Öl auf Karton; H 41,5 cm, B 35,5 cm; bez. unten rechts: G /G.;<br />

Inv.Nr. <strong>2012</strong>/58<br />

Giovanni Giacometti Bergeller Herbst, 1932 Öl auf Leinwand; H 51 cm, B 60 cm; bez. unten rechts: GG; Inv.Nr. <strong>2012</strong>/59<br />

Giovanni Giacometti Winterlandschaft, 1933<br />

(Capolago, Maloja)<br />

Öl auf Leinwand; H 50 cm, B 60 cm; bez. unten links: .G. /G.;<br />

Inv.Nr. <strong>2012</strong>/60<br />

Ödön Koch Skulptur Marmor; H 35,4 cm, B 89,5 cm, T 15,5 cm; bez. an der Unterseite des<br />

oberen Steines: Ö, KOCH; Inv.Nr. <strong>2012</strong>/106<br />

Rolf Seilaz Odette Giacometti, ca. 1965 –<br />

1966<br />

Öl auf Leinwand; H 41 cm, B 33 cm; bez. unten rechts: Seilaz;<br />

Inv.Nr. <strong>2012</strong>/103


GESCHENKE AN DIE GRAFISCHE SAMMLUNG<br />

von Roman Scheidl<br />

Roman Scheidl Paris Tagebuch 2, 8.2. – 4.3.1993 Aquarell und Tusche auf Papier (Leporello); bez. auf der 1. Seite in<br />

schwarzer Feder: NR: 31/Paristagebuch 2/Parismotive/Aufenthalt/<br />

8.2. – 4.3.1993/18 x 26 cm; signiert und datiert auf der 1. Seite mit Bleistift:<br />

SCHEIDL 93 / Paris; H 18 cm, B 26 cm; P275<br />

von Katharina Schmidt<br />

Richard Paul Lohse<br />

Diagonal von rot zu grün aus<br />

gelb und blau, 1975<br />

Dreifarbiger Siebdruck auf Papier; signiert unten rechts mit Bleistift:<br />

Lohse, bez. unten links mit Bleistift: e. a. Für Frau Katharina Schmidt;<br />

Blatt: H 59,2 cm, B 59,2 cm; E. A.; Gr.Inv.<strong>2012</strong>/6<br />

Ernst Mitzka Volk ohne Traum, 1988 Schwarzweiss-Druck; bez. unten links: Volk ohne Traum 14/50, signiert<br />

und datiert unten rechts: Mitzka 88; Blatt: H 62,6 cm, B 63,1 cm;<br />

Ed. 14/50; Gr.Inv.<strong>2012</strong>/7<br />

Plakat zum Klavierduett<br />

«In memoriam George Maciunas»<br />

von Joseph Beuys und Nam June<br />

Paik in der Kunstakademie<br />

Düsseldorf, 1978<br />

von Franz Wassmer (s. auch S. 48; 54)<br />

Dieter Roth / Ingrid Wiener Konvolut zum «Teppich Nr. 4»,<br />

1991 –1996 (Inv.<strong>2012</strong>/5)<br />

Legat Bruno Giacometti (s. auch S. 48)<br />

Alberto Giacometti Konvolut von 94 Zeichnungen<br />

und Aquarellen<br />

Konvolut von 23 Druckgrafiken<br />

Giovanni Giacometti<br />

Konvolut von 491 Zeichnungen<br />

und Aquarellen<br />

Konvolut von 129 Druckgrafiken<br />

Plakatdruck; Blatt: H 131 cm, B 100 cm; Gr.Inv.<strong>2012</strong>/8<br />

3 Mappen mit Zeichnungen, 8 Ordner und 2 Mappen mit Archivalien,<br />

1 Ordner mit Dias, 9 Bände mit Dokumentationsmaterialien<br />

Z.Inv.<strong>2012</strong>/7 – Z.Inv.<strong>2012</strong>/100<br />

Gr.Inv.<strong>2012</strong>/9 – Gr.Inv.<strong>2012</strong>/31<br />

Z.Inv.<strong>2012</strong>/101 – Z.Inv.<strong>2012</strong>/591<br />

Gr.Inv.<strong>2012</strong>/32 – Gr.Inv.<strong>2012</strong>/160<br />

Diego Giacometti Konvolut von 28 Zeichnungen Z.Inv.<strong>2012</strong>/592 – Z.Inv.<strong>2012</strong>/619<br />

Bruno Giacometti 2 Zeichnungen Z.Inv.<strong>2012</strong>/620 und Z.Inv.<strong>2012</strong>/621<br />

Ferdinand Hodler Kompositionsstudie zu<br />

«Die Heilige Stunde I», um 1907<br />

Ferdinand Hodler<br />

Ferdinand Hodler<br />

Diverse Künstler<br />

Kompositionsskizze für «Die<br />

Schlacht bei Sempach 1386» (Für<br />

die Aussenmosaiken des Schweizerischen<br />

Nationalmuseums), 1896<br />

Figurenstudie zu «Verklärung»,<br />

um 1903<br />

Konvolut von 7 Zeichnungen<br />

Konvolut von 17 Druckgrafiken<br />

Raffaelli-Stift, Deckfarbe und Bleistift auf Papier, Randlinien mit Bleistift,<br />

aufgezogen auf Karton; Blatt: H 46,5 cm, B 46,2 cm, Bild:<br />

H 45,5 cm, B 44,9 cm; Z.Inv.<strong>2012</strong>/3<br />

Feder in Braun, über Bleistift, Randlinien, auf Papier; signiert unten<br />

rechts mit Bleistift: F. Hodler; bez. unter der Randlinie: Luzern [?] 1386;<br />

Blatt: H 15,1 cm, B 25 cm, Bild: H 12,1 cm, B 22,6 cm; Z.Inv.<strong>2012</strong>/4<br />

Bleistift, quadriert, auf Papier, Reissnagellöcher in den Ecken, braune<br />

Flecken, gerahmt; signiert unten rechts: F. Hodler, am unteren Rand<br />

nummeriert; Blatt: H 33,5 cm, B 24 cm; Z.Inv.<strong>2012</strong>/6<br />

Z.Inv.<strong>2012</strong>/622 – Z.Inv.<strong>2012</strong>/626<br />

Gr.Inv.<strong>2012</strong>/161 – Gr.Inv.<strong>2012</strong>/177<br />

AKTIVITÄTEN<br />

53


GESCHENKE AN DIE VIDEOSAMMLUNG<br />

von Ruedi Bechtler<br />

Dominik Hodel Headlights II, 2010 Full-HD Video, 13 Min. 54 Sek., Loop, Farbe, ohne Ton; AP 2/3<br />

(Ed. 3 + 3 AP); VT.Inv.<strong>2012</strong>/3<br />

von Roman Signer<br />

Roman Signer Weihnachtsbaum, 1993 Super-8-Film, digitalisiert, SD 4:3, 2 Min. 15 Sek., Farbe, ohne Ton;<br />

Kamera: Stefan Rohner, Roman Signer; Schnitt: Aleksandra Signer;<br />

VT.Inv.<strong>2012</strong>/12<br />

von Franz Wassmer (s. auch S. 48; 53)<br />

Pipilotti Rist Kompilation, 1986 –1992 Video (enthält: I‘m not the Girl who misses much, 1986, 5 Min.; Sexy sad,<br />

1987, 5 Min.; Japsen, 1988, 12 Min.; Pipilottis Fehler (Entlastungen),<br />

1988, 10 Min.; Die Tempodrosslerin saust, 1989, 14 Min.; I called you<br />

Jacky, 1990, 4 Min.; Pickelporno, 1992, 12 Min.); Edition Galerie Walcheturm/Eva<br />

Presenhuber, März 1992, Ed. 4/50; VT.Inv.<strong>2012</strong>/7<br />

Pipilotti Rist Mutaflor, 1996 Video, Farbe, ohne Ton; Ed. 2/3; VT.Inv.<strong>2012</strong>/8<br />

Pipilotti Rist Pamela, 1997 Video, Farbe, Ton, 5 Min.; Ed. 3/3; VT.Inv.<strong>2012</strong>/9<br />

Pipilotti Rist<br />

Ohne Titel (Wie wir uns den<br />

Himmel einrichten), 2001<br />

Video, 1 modifizierter Trackspotspiegel, Lammfelle; Ed. 1/3 + 1 AP;<br />

VT.Inv.<strong>2012</strong>/10<br />

54 AKTIVITÄTEN<br />

VEREINIGUNG ZÜRCHER KUNSTFREUNDE<br />

Geschenk des Künstlers<br />

Urs Fischer Problem Painting, <strong>2012</strong> Acryltusche, Emaillack und Siebdruck auf Aluminium; H 360 cm, B 270<br />

cm, T 2,5 cm; bez. auf der Rückseite unten rechts: URS. /Fischer /<strong>2012</strong>;<br />

Inv.Nr. <strong>2012</strong>/4<br />

Gruppe Junge Kunst<br />

Vittorio Brodmann Abstract, 2009 Öl auf Leinwand; H 120 cm, B 95 cm; bez. auf der Rückseite oben Mitte:<br />

Vittorio Brodmann 2009; Inv.Nr. <strong>2012</strong>/107<br />

Vittorio Brodmann Untitled, 2009 Öl auf Leinwand; H 120 cm, B 95 cm; bez. auf der Rückseite oben Mitte:<br />

Vittorio Brodmann 2009; Inv.Nr. <strong>2012</strong>/108<br />

Lydia Gifford Stet, <strong>2012</strong> Ölfarbe, Pigment, Kreide, Sand auf Gaze, aufgezogen auf Holz;<br />

H 194,5 cm, B 96 cm, T 16 cm; bez. auf der Rückseite oben links:<br />

Lydia Gifford /<strong>2012</strong>; Inv.Nr. <strong>2012</strong>/1<br />

Cat Tuong Nguyen Untitled (Saigon), 2011 Video, 16:9, Farbe, Ton, 3 Min. 49 Sek., Loop; Ed.1/3 +1 AP; VT.Inv.<strong>2012</strong>/11<br />

Navid Nuur Transfigurations, 2011 – <strong>2012</strong> HD Video, Loop, phosphoreszierend bemalte Leinwand (H 170 cm,<br />

B 95,7 cm, T 3 cm); Ed. 3/5 + 1 AP; VT.Inv.<strong>2012</strong>/5<br />

Yorgos Sapountzis<br />

Reclame: Luther‘s Head and<br />

Hands, <strong>2012</strong><br />

Stofftuch, Fotokopie auf Aluminium; H 200 cm, B 100,1 cm; bez. auf der<br />

Rückseite unten rechts: Yorgos Sapountzis ‘12; Inv.Nr. <strong>2012</strong>/109<br />

Yorgos Sapountzis Reclame: A Worker Reads, <strong>2012</strong> Stofftuch, Fotokopie auf Aluminium; H 200 cm, B 100 cm; bez. auf der<br />

Rückseite unten rechts: Yorgos Sapountzis ‘12; Inv.Nr. <strong>2012</strong>/110


AUSSTELLUNGEN<br />

Bis 15. Januar Miró, Monet, Matisse. The Nahmad Collection Bührlesaal<br />

Bis 12. Februar<br />

Bilderwahl! Encoding Reality. A.R. Penck, Weltbild,<br />

1961<br />

Sammlung, Müllerbau<br />

1. Stock<br />

Bis 4. März Albert Welti – Landschaft in Pastell Kabinett<br />

10. Februar – 29. April Ein Wintermärchen. Der Winter in der Kunst von der Bührlesaal<br />

Renaissance bis zum Impressionismus<br />

16. März – 20. Mai Posada bis Alÿs. Mexikanische Kunst von 1900 Kabinett<br />

bis heute<br />

17. April –16. Dezember Aristide Maillol Sammlung, Durchgang<br />

Moser- / Müllerbau<br />

1. Stock<br />

25. Mai –12. August Adrian Zingg. Wegbereiter der Romantik Sammlung, Moserbau<br />

1. Stock<br />

1. Juni – 2. September Deftig Barock. Von Cattelan bis Zurbarán – Manifeste<br />

des prekär Vitalen<br />

6. Juni – 9. September Rosa Barba. Time as Perspective Kabinett<br />

27. Juli –17. Februar 2013 Giacometti. Die Donationen. Sonderpräsentation<br />

Giovanni und Alberto Giacometti<br />

24. August – 2. September Christian Marclay. The Clock<br />

(verlängert bis 9. September)<br />

28. September – 20. Januar 2013 Paul Gauguin. Das druckgrafische Werk<br />

(verlängert bis 27. Januar 2013)<br />

Bührlesaal und kleiner<br />

Vortragssaal (Filmvorführung)<br />

Sammlung, Müllerbau<br />

1. Stock<br />

Sammlung, Moserbau<br />

2. Stock<br />

Kabinett<br />

5. Oktober – 6. Januar 2013 Das Neue <strong>Kunsthaus</strong>. Grosse Kunst und Architektur Bührlesaal<br />

2. November – 20. Januar 2013 Bilderwahl! Zu Weihnachten. Roman Signer,<br />

Weihnachten, 1993<br />

Sammlung, Moserbau<br />

1. Stock<br />

16. November – 24. Februar 2013 Latifa Echakhch. Goodbye Horses Sammlung, Müllerbau<br />

Erdgeschoss<br />

AKTIVITÄTEN<br />

55


Jahr 1801, ein auch für die Entstehung der Schweiz programmatisches<br />

(wenn auch nicht gerade republikanisches)<br />

Hauptwerk des Klassizismus. «Ein Wintermärchen» war in<br />

gewissem Sinn auch ein Experiment: Würden die Besucher<br />

eine Ausstellung annehmen, in der sich Gemälde und Skulpturen<br />

mit Werken der angewandten Kunst mischten? Sie taten<br />

es und sprachen viel Lob und Anerkennung aus, nicht<br />

zuletzt für die offenbar als besonders gelungen empfundene<br />

Präsentation.<br />

Unterstützt durch die Zürich Versicherungs-Gesellschaft AG<br />

sowie durch die Truus und Gerrit van Riemsdijk Stiftung.<br />

Christoph Becker<br />

56 AKTIVITÄTEN<br />

EIN WINTERMÄRCHEN. DER WINTER IN DER KUNST VON<br />

DER RENAISSANCE BIS ZUM IMPRESSIONISMUS<br />

Die Ausstellung «Ein Wintermärchen» entstand aus einer<br />

Kooperation mit dem Kunsthistorischen Museum in Wien, für<br />

das der ehemalige Direktor des Amsterdamer Rijksmuseums<br />

als Gastkurator eine grosse Überblicksschau zusammenstellte,<br />

deren Bogen vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert<br />

reichte. In Zürich war die Wiener Ausstellung in modifizierter<br />

Form mit rund 130 Werken zu sehen, wobei die prachtvollen<br />

kaiserlichen Prunkschlitten, die Gemälde vom Barock bis<br />

zum Impressionismus, die golddurchwirkten Tapisserien und<br />

wertvollen Renaissance-Bronzen im Bührlesaal mit theatralischen<br />

Mitteln in Szene gesetzt wurden.<br />

Unter den kostbaren Leihgaben war auch das monumentale<br />

Gemälde «Napoleon am Grossen St. Bernhard» aus dem<br />

POSADA BIS ALŸS. MEXIKANISCHE KUNST VON 1900<br />

BIS HEUTE<br />

Von März bis Mai <strong>2012</strong> zeigte das <strong>Kunsthaus</strong> Zürich mexikanische<br />

Druckgrafik aus über hundert Jahren mit politisch<br />

brisanten Inhalten. Ausgangspunkt der Ausstellung<br />

waren die grafischen Blätter José Guadalupe Posadas<br />

(um 1852 –1913), einem der wichtigsten Künstler und Karikaturisten<br />

Mexikos des 19. Jahrhunderts. Daneben bot<br />

die Ausstellung Einblick in das grafische Werk verschiedener<br />

Künstler und Künstlerinnen aus dem 20. Jahrhundert.<br />

Die historischen Arbeiten trafen auf Werke zeitgenössischer<br />

Kunstschaffender, die ähnliche Themen wie ihre<br />

Vorgänger bearbeiten. Einige der gezeigten Illustrationen<br />

wurden zu Ikonen der Revolution, andere verwiesen auf existenzielle<br />

Momente von Leben und Tod, wie z. B. die Calaveras


oder Skelettdarstellungen, mit denen Posada in sarkastischer<br />

Weise auf die mexikanische Oberschicht anspielte. Ein<br />

häufiges Thema waren auch aufwühlende Szenen von Folter,<br />

Tod und Vertreibung. Mit diesen Darstellungen verwiesen die<br />

Künstler auf die weit verbreitete Armut und prangerten soziales<br />

Elend und politische Ungerechtigkeiten in Mexiko an.<br />

Ein Grossteil der 43 Arbeiten wurde zum ersten Mal in der<br />

Schweiz öffentlich gezeigt. Den Grundstock für die Sammlung<br />

mexikanischer Druckgrafik, aus dem u. a. diese Auswahl<br />

gezeigt wurde, legte der Schweizer Fotograf Armin Haab<br />

(1919–1991). In den 1980er Jahren schenkte er der Zürcher<br />

Kunstgesellschaft seine über Jahrzehnte aufgebaute, rund<br />

350 Blätter umfassende Sammlung mexikanischer Grafik.<br />

Die Sammlung Haab ist einzigartig in Europa und gibt einen<br />

gültigen Überblick über die Entwicklung der figurativen Grafik<br />

in Mexiko während des Zeitraums von ca. 1850 bis 1975.<br />

Die Ausstellung wurde unterstützt von der ArtEdu Stiftung<br />

und dem Mexikanischen Honorarkonsulat. Milena Oehy<br />

ARISTIDE MAILLOL<br />

Die Präsentation des Sammlungs-Bestandes an Werken<br />

des französischen Bildhauers Aristide Maillol (1861 – 1944)<br />

vereinigte sechs Bronze-Plastiken und eine Terrakotta-<br />

Figur, die eine Begegnung mit zentralen Aspekten von<br />

Maillols Schaffen ermöglichten. Anlass war ein abgeschlossenes<br />

Restaurierungsprojekt, im Rahmen dessen<br />

der gesamte Bestand untersucht und wo nötig konservatorisch<br />

behandelt worden war. Er präsentiert sich nun<br />

in einem ausgezeichneten Zustand. In einem Fall – der<br />

lebensgrossen Bronze «Venus au collier» von 1918 –1928<br />

– wurde ein grösserer Eingriff der Restauratoren nötig.<br />

Die Präsentation wurde im 1. Stock im Foyer des Moserbaus<br />

und im anschliessenden Durchgangsraum zum<br />

Müllerbau eingerichtet. Blickfang war Maillols monumentale<br />

Bronze «Hommage à Cézanne», die im Foyer des<br />

Moserbaus einen neuen Platz gefunden hat. Werke von<br />

Rodin ergänzten die Plastik Maillols. Demgegenüber bot<br />

der Durchgangsraum die Gelegenheit, auch mittelgrosse<br />

und kleinere Arbeiten Maillols zur Geltung zu bringen,<br />

die mit Werken von Rodin, Bourdelle, Renoir, Matisse und<br />

Lehmbruck ergänzt wurden. Maillols «klassische Modernität»,<br />

die auf der Einfügung der Figuren in klare Volumen<br />

basiert, kontrastierte in der Präsentation wirkungsvoll mit<br />

Rodins sowohl äusserlich wie innerlich stärker bewegten<br />

Figuren.<br />

Das Restaurierungsprojekt stand unter der Leitung von<br />

Chefrestaurator Hanspeter Marty, die praktischen Arbeiten<br />

wurden von Rolf Fritschi ausgeführt. Ermöglicht wurde<br />

das Projekt durch die Stiftung BNP Paribas Schweiz.<br />

Philippe Büttner<br />

ADRIAN ZINGG. WEGBEREITER DER ROMANTIK<br />

Mit einer breit gefächerten Ausstellung über Adrian Zingg<br />

schloss das <strong>Kunsthaus</strong> Zürich <strong>2012</strong> seine dreiteilige Reihe<br />

zur Erfindung und Popularisierung einer spezifisch bürgerlichen<br />

Landschaftsauffassung um 1800 in Zeichnung und<br />

Druckgrafik ab. Vorausgegangen waren 2010 zwei Ausstellungen<br />

über Salomon Gessner und Carl Wilhelm Kolbe. Die<br />

künstlerischen Leistungen dieser Autodidakten standen<br />

lange Zeit im Schatten des Goldenen Zeitalters der Landschaftsmalerei<br />

im 17. Jahrhundert. Dabei wurde übersehen,<br />

dass die Kunstgeschichte diesen und zahlreichen anderen<br />

Wegbereitern die Entwicklung einer autonomen Landschaftsästhetik<br />

verdankt, die sich im 19. Jahrhundert von<br />

Europa bis nach Nordamerika und Russland ausbreitete.<br />

Wer sich intensiv mit dieser Epochenschwelle auseinandersetzt,<br />

stellt fest, dass monografische Forschungsarbeiten<br />

zu einzelnen Künstlern nach wie vor Mangelware sind. Doch<br />

schon heute können wir erkennen, dass es vor allem Zeich-<br />

AKTIVITÄTEN<br />

57


58 AKTIVITÄTEN<br />

ner, Aquarellisten und Grafiker waren, die in der zweiten<br />

Hälfte des 18. Jahrhunderts den Kunstmarkt belebten. Im<br />

Zuge einer europaweiten Dezentralisierung entstanden um<br />

1800 in städtischen und ländlichen Gebieten neue Kunstzentren,<br />

die durch Zeichenunterricht, Ausstellungen und<br />

Kunsthandel breite Bevölkerungsschichten insbesondere<br />

an der heimischen Landschaft und ihren Darstellungsweisen<br />

partizipieren liessen. Diesem Fragenkomplex war das<br />

internationale Kolloquium gewidmet, das vom Schweizerischen<br />

Institut für Kunstwissenschaft in Zusammenarbeit<br />

mit dem <strong>Kunsthaus</strong> Zürich vom 14. bis 15. Juni durchgeführt<br />

wurde.<br />

Für die Unterstützung danken wir der Ernst von Siemens<br />

Kunststiftung.<br />

Bernhard von Waldkirch<br />

DEFTIG BAROCK. VON CATTELAN BIS ZURBARÁN –<br />

MANIFESTE DES PREKÄR VITALEN<br />

Die Ausstellung «Deftig Barock» präsentierte eine Gegenüberstellung<br />

von Kunst der Gegenwart mit Werken aus dem<br />

17. Jahrhundert. Mit «deftig» wurde das Thema der Vitalität<br />

angesprochen, das in der Barockliteratur immer wieder als<br />

«Lebensnähe» oder als das «pralle Leben» zitiert wird.<br />

Sanft sollten dabei gewisse Konventionen der Präsentation<br />

durchbrochen werden, um für einmal das jeweils getrennte<br />

Publikum zu vereinen: das für die «Alten Meister» und jenes<br />

für die aktuelle Kunst. Den jeweiligen Zeitepochen wurden<br />

gleich viel Raum und Gewicht zugestanden, ohne diese je-<br />

doch wild zu mischen. In vier offenen Räumen präsentierte<br />

sich die «alte Kunst» – auf hellgelb bemalten Wänden, die<br />

mit einer locker gewobenen Jute überzogen worden waren –<br />

gruppiert um thematische Unterthemen wie den bäurischen<br />

oder burlesk-grotesken Barock, oder das «Memento mori»,<br />

die Stillleben und den höfischen Barock. Diese Werke von<br />

Adriaen Brouwer, Bartolomeo Passerotti, Jan Steen oder<br />

Hyacinthe Rigaud kommunizierten mit den Objekten, Fotos,<br />

Filmen und Installationen von Maurizio Cattelan, Nathalie<br />

Djurberg, Ryan Trecartin / Lizzie Fitch oder Juergen Teller.<br />

Wenn das Ausstellungsthema die Vitalität umkreiste, so war<br />

damit auch eine «prekäre», vom Tod bedrohte, eine verlorene,<br />

erträumte oder wiedererkannte «Lebendigkeit» gemeint,<br />

wie sie auch im Begriff der «Entfremdung» aufscheint. Es<br />

ist der Blick der Gegenwart auf die Geschichte, der in dieser<br />

Ausstellung den Akzent setzte. Für einmal sollte die<br />

Barockkunst von ihrer stilgeschichtlichen Betonung befreit<br />

werden. Auch sollte keinesfalls ein neobarocker Stil<br />

für die Gegenwart postuliert werden, hat doch die aktuelle<br />

Kunst eine Ausrichtung auf einen übergeordneten Stilwillen<br />

längst abgestreift.<br />

Viele barocke Bilder dieser Ausstellung zeugen von ihrer<br />

Auflehnung gegen die Harmonie und Ruhe der Renaissance<br />

und eine adlige Geschmackskultur. Das 17. Jahrhundert<br />

ist auch ein Bilderlabor, in welchem der rasch sich<br />

entwickelnde Kunstmarkt die Beliebtheit gewisser neuer<br />

Themen und den Geschmack eines bürgerlichen Publikums<br />

testet. Angesichts der humorvoll angesprochenen<br />

Erotik etwa in Simon Vouets «Raub der Europa» oder der<br />

üppig-deftigen «Fleischauslage» von Pieter Aertsen lässt<br />

sich eine antiklassische, «deftige» Kraft entdecken, welche<br />

die heutigen Besucher sehr direkt anzusprechen vermag.<br />

Gleichsam als prominentes «Scharnier» zwischen den Unterthemen<br />

«Eros» und «Albtraum» bot sich Urs Fischers<br />

Werk an, die Skulptur eines grossen Betts, das sich wie<br />

durch Wasser hindurchgesehen hellblau und optisch gummiweich<br />

verzogen hat.<br />

Diana Thaters eindrückliche Videoinstallation, «Chernobyl»,<br />

verband sich mit der Düsternis der Bilder von zusammenbrechenden<br />

Welten, Kirchen und klassischen Architekturen<br />

von Monsù Desiderio, während die Doppelmoral, die Robert<br />

Crumb in seiner Bildgeschichte anspricht, auch in Gerrit


van Honthorsts augenzwinkernd «scheinheiligem» Ermahnungsbild<br />

zum Ausdruck kommt.<br />

Die Werke von Hyacinthe Rigaud im Dialog mit Marilyn<br />

Minters Gemälden und Cindy Shermans Fotografien vermochten<br />

hingegen Glanz und Glamour in ganz abgründiger<br />

Weise zu entfalten.<br />

Im Rahmen der Ausstellung fand mit dem Titel «Leidenschaft<br />

und Ostinato» auch eine musikalische Veranstaltung<br />

statt, in welcher Michael Glasmeier in einem vierstündigen<br />

Event seine subjektive Auswahl von Highlights aus der Barockmusik<br />

ab CDs vorspielte und kommentierte.<br />

Die Ausstellung wird im Sommer 2013 im Guggenheim-<br />

Museum in Bilbao gezeigt – mit leicht verstärkter Betonung<br />

des «spanischen Barocks».<br />

Unterstützt von Swiss Re – Partner für zeitgenössische<br />

Kunst sowie dem Istituto Italiano di Cultura di Zurigo.<br />

Bice Curiger<br />

ROSA BARBA. TIME AS PERSPECTIVE<br />

Die Präsentation im <strong>Kunsthaus</strong> war die erste Einzelausstellung<br />

der jungen italienischen Künstlerin Rosa Barba<br />

(*1972) in der Schweiz. Rosa Barba arbeitet mit dem Medium<br />

Film – und das in einem materiellen Sinne. Die in<br />

Agrigento (Sizilien) geborene Künstlerin schafft Skulpturen<br />

aus 16mm-Projektoren oder verwendet Filmstreifen<br />

als Material. Immer spielen die Themen «Sprache» und<br />

«Zeit» eine bedeutende Rolle, so auch in der Ausstellung<br />

im <strong>Kunsthaus</strong>.<br />

AKTIVITÄTEN<br />

59


60 AKTIVITÄTEN<br />

Im Mittelpunkt dieser Präsentation stand die neue 35mm-<br />

Filmarbeit «Time as Perspective», die in Zusammenarbeit<br />

mit der Bergen Kunsthall, Norwegen, produziert wurde<br />

und im <strong>Kunsthaus</strong> Premiere feierte. Rosa Barba hatte<br />

den Film in der Wüste von Texas gedreht. Die Künstlerin<br />

ist seit Längerem fasziniert von Wüstenlandschaften und<br />

nähert sich diesen mit einem fast archäologischen Blick.<br />

Sie versucht, so Barba selbst, «die hinterlassenen Zeichen<br />

als Ausgangspunkt für eine Geschichte zu nehmen».<br />

Inspiriert vom Titel der Ausstellung und der Arbeitsweise<br />

der Künstlerin war die Zusammenarbeit mit der Bergen<br />

Kunsthall nicht als klassische Wanderausstellung angelegt,<br />

sondern vielmehr als Erzählung in zwei Kapiteln, die<br />

sich im Laufe der Zeit und über die zwei Stationen weiterentwickelte<br />

und veränderte. Auch die Publikation zur Ausstellung<br />

folgte diesem Muster: Zur Ausstellung in Zürich,<br />

dem ersten Kapitel der Präsentation, erschien eine Zeitung<br />

mit einem Interview der Künstlerin und den beiden<br />

Kuratorinnen. Im März 2013 wurde schliesslich die umfassende<br />

Künstlermonographie mit Installationsansichten<br />

beider Ausstellungen veröffentlicht. Am 29. August fand<br />

im Rahmen der Ausstellung ein Künstlergespräch mit Kuratorin<br />

Mirjam Varadinis und Rosa Barba statt.<br />

Unterstützt von der Dr. Georg und Josi Guggenheim-Stiftung.<br />

Mirjam Varadinis<br />

GIACOMETTI. DIE DONATIONEN<br />

Am 21. März <strong>2012</strong> starb im Alter von 104 Jahren in seinem<br />

Haus in Zollikon der Architekt und Kunstmäzen<br />

Bruno Giacometti, der Bruder Alberto Giacomettis. Felix<br />

Baumann hat die ausserordentliche Persönlichkeit dieses<br />

grossherzigen Gönners der Zürcher Kunstgesellschaft<br />

und der Alberto Giacometti-Stiftung im Magazin des Vereins<br />

Zürcher Kunstgesellschaft ausführlich gewürdigt.<br />

Die Zürcher Kunstgesellschaft erhielt nach dem Tod des<br />

verehrten Mäzens aus dessen Besitz ein sehr bedeutendes<br />

Konvolut von Werken vor allem Giovanni und Alberto<br />

Giacomettis als Legat. Das <strong>Kunsthaus</strong> hat die wichtigsten<br />

Elemente dieses Bestandes, der auf S. 45 im Kontext der<br />

Sammlung weiter beschrieben wird, zum Gegenstand einer<br />

Ausstellung gemacht, die vom 27. Juli bis zum 17.<br />

Februar im 1. Stock des Müllerbaus stattfand. Aus diesem<br />

Legat gezeigt wurden dabei – durch einige wenige<br />

Werke anderer Künstler ergänzt – Ölgemälde Giovanni<br />

Giacomettis (darunter Darstellungen der Mitglieder der<br />

Familie, aber auch Landschaften und Figurendarstellungen),<br />

Plastiken und Gemälde Alberto Giacomettis sowie<br />

Zeichnungen Giovannis und Albertos. Die Ausstellung<br />

präsentierte sich als reizvolle Kombination von Atelier-<br />

Fonds und einigen ikonischen Hauptwerken und erlaubte<br />

für einmal einen Blick auf eine nicht museal, sondern<br />

familiär-persönlich entstandene und gewachsene Sammlung<br />

von hohem Rang. Eine Präsentation einiger der bereits<br />

2005 von Bruno und seiner Frau Odette geschenkten<br />

Skizzenbücher Giovannis rundete die Ausstellung ab.<br />

Gleichzeitig gezeigt werden konnte in nahe gelegenen<br />

Räumen neben Albertos Werken der Reifezeit auch eine<br />

restauratorische Dokumentation zu den so bedeutenden,<br />

2006 von Bruno und Odette geschenkten Gipsen Albertos<br />

aus dem Nachlass.<br />

Unterstützt durch die Hans Imholz–Stiftung.<br />

Philippe Büttner<br />

CHRISTIAN MARCLAY. THE CLOCK<br />

Zusammen mit der Luma Foundation ist es uns mit dem<br />

Abschluss eines Vertragswerks gelungen, ein Exemplar<br />

eines der zur Zeit bekanntesten Kunstwerke (das einen<br />

grossen Erfolg an der Biennale Venedig von Bice Curi-


ger 2011 hatte) zu sichern: Christian Marclays Meisterwerk<br />

«The Clock», eine 24-stündige Installation, die aus<br />

vielerlei Filmsequenzen zumeist aus Meisterwerken des<br />

Hollywood-Kinos besteht, in denen Uhren und Zeitansagen<br />

eine Rolle spielen, die mit grossem dramaturgischem<br />

Geschick und Aufwand so montiert wurden, dass der ganze<br />

Film während 24 Stunden in Echtzeit laufen kann. Mehr<br />

als 10 000 Besucherinnen und Besucher kamen in kaum<br />

mehr als zwei Wochen in den zum veritablen Kino umgebauten<br />

Munch-Saal, um dem Ereignis beizuwohnen – das<br />

allerdings temporär sein musste, denn die Installation<br />

des Kunstwerks ist sehr aufwändig. Mit Unterstützung der<br />

Swiss Re war die kostspielige Installation dankenswerterweise<br />

kein Problem. Für einmal war das <strong>Kunsthaus</strong> auch<br />

ein Kino und zog sogar zwischen Mitternacht und dem<br />

Morgengrauen viele Besucherinnen und Besucher an.<br />

Eine Wiederholung in Abstimmung mit unserem Partner,<br />

der Luma Foundation, ist geplant.<br />

Christoph Becker<br />

PAUL GAUGUIN. DAS DRUCKGRAFISCHE WERK<br />

Wie kaum ein anderer Künstler am Beginn der Moderne<br />

fasziniert Paul Gauguin (1848 –1903) ein grosses Publikum.<br />

Während seine Gemälde weithin bekannt sind, stehen<br />

seine grafischen Werke eher im Schatten des übermächtig<br />

farbigen malerischen Werks. Zu Unrecht, wie wir fanden,<br />

und wir ergriffen eine Gelegenheit, die sich nicht alle<br />

Tage bietet. Wir konnten aus einer einzigen Quelle eines<br />

passionierten Sammlers schöpfen und sämtliche Suiten<br />

in erstklassiger Qualität und in einer kompakten Präsentation<br />

von 50 Drucken zeigen, begleitet von einem wissenschaftlichen<br />

Katalog. Den Auftakt machte die 1889 entstandene<br />

«Suite Volpini» aus elf Zinkografien, die Sujets<br />

bestehender Gemälde umsetzt und Eindrücke von Gauguins<br />

Aufenthalten in der Bretagne, in Arles und auf Martinique<br />

widerspiegeln. Es folgte die Serie der zehn zum<br />

Teil handkolorierten Holzschnitte, die 1893 / 94 für eine<br />

geplante Buchpublikation «NOA NOA» über seine Zeit in<br />

Tahiti geschaffen wurden, und schliesslich die sogenannte<br />

«Vollard-Suite», ein Konvolut eigenwilliger, zwischen 1896<br />

und 1900 auf Tahiti entstandener Holzschnitte, die Allegorien<br />

religiöser, politischer und sozialphilosophischer<br />

Themen zeigen.<br />

Auch wenn sich diese präzise und schön gemachte Ausstellung<br />

erwartungsgemäss nicht zu einem grossen Publikumsmagnet<br />

entwickelte, fand sie ein aufmerksames<br />

und sehr interessiertes Publikum, das sich begeistert<br />

zeigte von Gauguins Erfindungsreichtum und künstlerischem<br />

Mut in der Grafik. Wir freuten uns einmal mehr,<br />

dass es im <strong>Kunsthaus</strong> möglich ist, unseren Besucherinnen<br />

und Besuchern immer wieder auch solche kleine,<br />

aber erlesene Ausstellungen zu bieten. Christoph Becker<br />

DAS NEUE KUNSTHAUS. GROSSE KUNST UND ARCHI-<br />

TEKTUR<br />

Die im Bührlesaal realisierte Ausstellung «Das Neue<br />

<strong>Kunsthaus</strong>» hatte ein klares Ziel: Sie sollte über das Projekt<br />

eines Erweiterungsbaus des <strong>Kunsthaus</strong>es auf der<br />

gegenüberliegenden Seite des Heimplatzes informieren,<br />

über welches das Stadtzürcher Stimmvolk am 25.11.<strong>2012</strong><br />

abzustimmen hatte. Zielpublikum waren also in erster Linie<br />

die Zürcherinnen und Zürcher. Zugleich sollte die Ausstellung<br />

so gestaltet sein, dass sie auch von den übrigen<br />

Besuchern mit Gewinn besucht werden konnte.<br />

Das Konzept sah vor, einen Ausstellungsteil über das<br />

Bauprojekt selber mit der Präsentation von Kunst zu<br />

kombinieren, die mit der geplanten Bespielung des neuen<br />

Hauses vertraut machen sollte. Der architektonische<br />

Teil wurde vom Berliner Büro von David Chipperfield Architects<br />

selber gestaltet. Er präsentierte verschiedene<br />

Modelle des Baus und kombinierte sie mit Darstellun-<br />

AKTIVITÄTEN<br />

61


62 AKTIVITÄTEN<br />

gen des Aussenbaus, grossformatigen Fotografien des<br />

Gebäude-Inneren, Plänen und einem massstabsgetreuen<br />

Fassadenelement, das einen Blick auf die Materialität des<br />

Baus ermöglichte. Eine schräg platzierte DADA-Box erinnerte<br />

daran, dass aufgrund des Erweiterungsbaus auch<br />

endlich Platz für eine würdige Präsentation dieser für Zürich<br />

so wichtigen Bewegung gegeben wäre.<br />

Die weiteren Räume waren so gestaltet, dass jeder modellhaft<br />

eine zentrale Funktion des Erweiterungsbaus<br />

erfahrbar machte. Der Eingangsraum vereinigte dabei<br />

foyerartig monumentale Werke von Franz Gertsch und<br />

Richard Long sowie von Ferdinand Hodler und Robert Delaunay<br />

und wies auf das Desiderat hin, im neuen Bau eine<br />

neue Bühne zu haben, auf der Kunst grosszügig, mit dem<br />

für sie jeweils nötigen Raum gezeigt werden kann. Eine<br />

Übersicht über den aktuellen Planungsstand bezüglich<br />

der Nutzung der diversen Bauteile ergänzte diese Werke.<br />

Ein zweiter Raum war dem Thema der geplanten Aufnahme<br />

langfristig geliehener Sammlungen gewidmet.<br />

Dies wurde in erster Linie anhand der Sammlung Looser<br />

dargestellt, deren zentrale Bestände des Abstrakten Expressionismus,<br />

der Minimal Art und der Arte Povera in<br />

das neue <strong>Kunsthaus</strong> kommen werden. Ihre ausgezeichnete<br />

Kompatibilität wurde anhand der Kombination von<br />

Werken Willem de Koonings und John Chamberlains aus<br />

der Sammlung Looser mit Pop Art-Werken der Sammlung<br />

des <strong>Kunsthaus</strong>es erfahrbar gemacht. Der nächste Raum<br />

thematisierte wesentliche Aspekte der Kooperation Emil<br />

Bührles mit der Zürcher Kunstgesellschaft. Die Präsentation<br />

des wegen Raubes lange vermissten Bührle-Bildes<br />

von Cézanne, «Der Knabe mit der roten Weste», leitete<br />

dann in eine Präsentation impressionistischer Hauptwerke<br />

der Sammlung über, die zusammen mit der Bührle-<br />

Sammlung im neuen Bau einen zentralen Schwerpunkt<br />

bilden werden.<br />

Der angrenzende Raum war der Idee gewidmet, dass<br />

im neuen Bau neben traditionellen Inszenierungen von<br />

Sammlungsensembles auch Raum für dynamische Präsentationen<br />

sein soll, die wechselnde Kontexte zur Darstellung<br />

bringen. Dies wurde anhand einer Begegnung<br />

unter dem Thema mythisch konnotierter Werke aus verschiedenen<br />

Epochen erfahrbar gemacht. Ergänzt durch


eine monumentale Bodenarbeit von Gabriel Orozco trafen<br />

Werke von Philippe de Champaigne, Gustave Courbet, Anselm<br />

Kiefer, Cy Twombly und Fischli / Weiss aufeinander.<br />

Der nächste Raum, eine Lounge, bot Raum zum Sitzen<br />

und Lesen und präsentierte neue Ankäufe aus der Gegenwartskunst,<br />

darunter den von Urs Fischer geschaffenen,<br />

bildgewaltigen «Grundstein» des neuen Gebäudes. Daneben<br />

bot ein weiterer Saal Raum für das für den Erweiterungsbau<br />

wichtige Thema der Installations-Kunst. Er war<br />

einem Hauptwerk Pipilotti Rists gewidmet, «Yoghurt on<br />

Skin – Velvet on TV» von 1994, das in Kooperation mit der<br />

Künstlerin zuvor aufwändig restauriert worden war.<br />

Den Abschluss bildete die Darstellung einer weiteren<br />

Funktion des Baus, der ja auch Sonderausstellungen<br />

Raum bieten soll. 30 Jahre nach der grossen Matisse-<br />

Retrospektive von 1982 im <strong>Kunsthaus</strong> konnte mit dem<br />

Sammlungsbestand und ausgesuchten Schweizer Leihgaben<br />

eine exquisite Matisse-Accrochage realisiert werden,<br />

die wesentliche Themen dieses Grossen der Moderne erfahrbar<br />

machte.<br />

Ein Kulturengagement der Credit Suisse – Partner des<br />

<strong>Kunsthaus</strong> Zürich.<br />

Philippe Büttner<br />

BILDERWAHL! ZU WEIHNACHTEN<br />

Die Ausstellung «Bilderwahl! Zu Weihnachten» bot Gelegenheit,<br />

anhand der bisher wenig bekannten Fotoarbeit<br />

«Weihnachten» (1993) von Roman Signer (*1938, Appenzell)<br />

ein saisonales Thema aufzugreifen. Die Fotoserie als<br />

Ausgangspunkt der Ausstellung zeigt den gemeinsamen<br />

Weg von zwei ungleichen Protagonisten – von Künstler<br />

und Tannenbaum. Die als Weihnachtsbaum designierte<br />

Tanne wird zum Geschoss verschnürt, in die Landschaft<br />

verschleppt und von einer Brücke aus abgeworfen. Dabei<br />

klingen fundamentale Themen der Kunst an wie das<br />

Verpacken oder die Verklärung des Gewöhnlichen, die gesellschaftlich<br />

strukturierte Wahrnehmung von Zeit, deren<br />

Verlauf, die Verformung eines Objekts durch physikalische<br />

Kräfte oder durch das Medium Fotografie. Da sich mit Signers<br />

Werk ein Repertoire von spezifischen Alltagsgegenständen<br />

verbindet, galt es, die Tanne als Motiv der Foto-<br />

AKTIVITÄTEN<br />

63


serie auch innerhalb seiner Arbeit zu lokalisieren. Die<br />

intim angelegte Präsentation im 1. Obergeschoss des<br />

Moserbaus zeigte deshalb seinen vielseitigen Umgang<br />

mit dem Baum bis hin zur Installation. Andererseits ermöglichte<br />

eine von Kaspar Müller (*1983, Schaffhausen)<br />

neu konzipierte Reihe von Fotocollagen, «Fabula est acta»<br />

(<strong>2012</strong>), die bereits erwähnten Themen wie Verpackung,<br />

(Jahres-)Zeit oder das Schöne anhand von nonchalanten,<br />

aber zugleich austarierten Digitalfotografien aus der Perspektive<br />

einer neuen Künstlergeneration zu betrachten.<br />

Über das Stichwort Weihnachten hinaus zeigte die von<br />

Gabrielle Schaad kuratierte Gegenüberstellung das Ritual<br />

als Thema der Kunst zwischen Brauchtum und Missbrauch.<br />

Wiederum wurde die Bilderwahl! von Albers & Co. grosszügig<br />

unterstützt.<br />

Gabrielle Schaad<br />

64 AKTIVITÄTEN<br />

LATIFA ECHAKHCH. GOODBYE HORSES<br />

Latifa Echakhch wurde 1974 in Marokko geboren, ist in<br />

Frankreich aufgewachsen und lebt seit einigen Jahren in<br />

Martigny, Schweiz. Als die Künstlerin 2008 im Rahmen der<br />

Gruppenausstellung «Shifting Identities» ihren ersten Museumsauftritt<br />

hatte, war ihr Name noch wenig bekannt.<br />

Die damals gezeigte Arbeit «Fantasia» (2008) – eine Gruppe<br />

von schwarz bemalten, leeren Fahnenstangen, die sich<br />

im Raum überkreuzten, und einer darunter liegenden, zu<br />

einer Kugel zusammengeknüllten Weltkarte – erregte jedoch<br />

grosse Aufmerksamkeit. Inzwischen hat sich Latifa<br />

Echakhch zu einer der bedeutendsten jungen zeitgenössischen<br />

Künstlerinnen entwickelt und sich mit Auftritten an<br />

der Biennale in Venedig 2011 (wo eine Variation der Arbeit<br />

«Fantasia» zu sehen war) und der Biennale in Sydney <strong>2012</strong><br />

sowie Einzelausstellungen in renommierten Institutionen<br />

wie der Tate Modern, London, dem Museo d’Art Contemporani<br />

de Barcelona oder dem Fridericianum in Kassel<br />

einen Namen gemacht. Nach dieser Reise um die Welt<br />

kehrte die Künstlerin nach Zürich zurück und präsentierte<br />

im <strong>Kunsthaus</strong> Zürich die Ausstellung «Goodbye Horses».<br />

Latifa Echakhch hatte dafür speziell neue Werke realisiert,<br />

die alle um das zentrale Motiv des Zirkus kreisen.<br />

Die Künstlerin interessierte sich dabei nicht für die lustige,<br />

fröhliche Seite des Zirkus, sondern vielmehr für den<br />

melancholischen Aspekt des Spektakels und die Leere.<br />

Alles in der Ausstellung wirkte verlassen, und die Arbeiten<br />

im Raum erschienen wie Requisiten einer längst vergangenen<br />

Vorstellung. Im Unterschied zu früheren Werken<br />

überraschte auf den ersten Blick die starke Farbigkeit<br />

der neuen Arbeiten. Doch bei genauerem Hinsehen zeigte<br />

sich, dass Latifa Echakhch gleich vorging wie immer: Sie<br />

nimmt vertraute Alltagsgegenstände und Objekte, die tief<br />

in unserem kollektiven Gedächtnis verankert sind, verwendet<br />

diese aber anders oder verändert sie so, dass sich<br />

plötzlich neue Lesarten eröffnen.<br />

Unterstützt durch die Stanley Thomas Johnson Stiftung<br />

und die Stiftung Erna und Curt Burgauer. Mirjam Varadinis


GRAFISCHE SAMMLUNG<br />

Das vergangene Jahr brachte ein Wiedersehen mit lange<br />

im Depot verschwundenen Schätzen der Grafischen<br />

Sammlung. Im Frühjahr entstand in Zusammenarbeit<br />

mit dem Sammlungskonservator Philippe Büttner eine<br />

Accrochage im Erdgeschoss des Müllerbaus, die Werke<br />

von Francis Bacon, Alberto Giacometti und Bruce Nauman<br />

zusammenführte. Dies bot Gelegenheit, erstmals seit Jahren<br />

wieder die wunderbaren Bestände von Bruce Nauman-<br />

Zeichnungen zu zeigen, die dank Ursula Perucchi in<br />

die Grafische Sammlung gekommen waren. Ergänzt wurden<br />

die Zeichnungen und Aquarelle durch ausgewählte<br />

Druckgrafiken sowie ein Video und das dreidimensionale<br />

«Model for Outdoor Piece» (1976) von Bruce Nauman. Daneben<br />

holte die Kuratorin noch das sehr schöne, ebenfalls<br />

länger nicht mehr gesehene Blatt «Anabasis» (1983) von<br />

Cy Twombly aus dem Depot und hängte es dazu. Im Dialog<br />

mit den Werken von Bacon und Giacometti entstand<br />

so ein stimmiges Ensemble, das von einem existenziellen<br />

Unterton geprägt war.<br />

Anlässlich der Accrochage wurden erstmals auch die<br />

Werke der jungen deutschen Künstlerin Jorinde Voigt<br />

(*1977) gezeigt, die bereits 2010 angekauft worden waren.<br />

Damals war die Künstlerin noch ein Geheimtipp, inzwischen<br />

gehört sie zu den Shootingstars der zeitgenössischen<br />

Kunstszene. Ihre Werke erinnern an die<br />

Schreibzeichnungen von Hanne Darboven oder auch an<br />

musikalische Notationen. Eine Gegenüberstellung mit<br />

dem ebenfalls lange nicht mehr gesehenen Werk «Music<br />

for Carillon Nr. 4» (1961) von John Cage lag daher nahe<br />

und eröffnete einen interessanten, anderen Blick auf das<br />

Werk der jungen Künstlerin.<br />

Eine Neubegegnung mit Werken aus dem Depot bot auch<br />

die Ausstellung «Posada bis Alÿs. Mexikanische Kunst von<br />

1900 bis heute». Im Zentrum dieser Präsentation stand<br />

eine Auswahl von Werken aus der Sammlung Haab, die<br />

dem <strong>Kunsthaus</strong> in den 1980er Jahren geschenkt worden<br />

war. Diese Sammlung ist einzigartig in Europa und gibt<br />

einen gültigen Überblick über die Entwicklung der figurativen<br />

Grafik in Mexiko von ca. 1850 bis 1975. Unsere<br />

wissenschaftliche Mitarbeiterin Milena Oehy wählte diesen<br />

Bestand für ihre Ausstellung im <strong>Kunsthaus</strong> aus und stellte<br />

die historischen Werke mit zeitgenössischer Kunst in<br />

einen Dialog (siehe dazu S. 56 / 57). Ein Grossteil der 43<br />

Arbeiten war zum ersten Mal in der Schweiz öffentlich<br />

zu sehen. Milena Oehy beendete mit dieser Präsentation<br />

ihre Arbeit in der Grafischen Sammlung, und wir wünschen<br />

ihr auf diesem Wege alles Gute für ihren weiteren<br />

Werdegang. Im Frühjahr stiess Monique Meyer als neue<br />

wissenschaftliche Assistentin zu uns. Auch sie wird uns<br />

für zwei Jahre in der Grafischen Sammlung unterstützen.<br />

Bei den Neuankäufen konnten bereits vorhandene Bestände<br />

gestärkt werden, wie z. B. mit der Serie «Café»<br />

(2011 – <strong>2012</strong>) von Urs Fischer (*1973). Dieses raumfüllende,<br />

38-teilige Werk gibt Einblick in das ausufernd-verspielte<br />

Universum des Künstlers und ergänzt die früher<br />

gekauften Zeichnungen sehr schön. Auch von Thomas<br />

Hirschhorn (*1957) konnten wichtige neue Werke gekauft<br />

werden, die in Vorbereitung seines Biennale-Projekts<br />

«Crystal of Resistance» entstanden sind. «Preparatory<br />

Drawings for ‹Crystal of Resistance›» heissen die Arbeiten<br />

und sind – trotz des Titels – weit mehr als nur vorbereitende<br />

Skizzen. Sie sind von der für Hirschhorn typischen Energie<br />

geprägt und formal so präzise, dass es durchaus eigenständige<br />

Werke sind.<br />

Von Sandra Capaul (*1965), die in den letzten Jahren vor<br />

allem mit Video- und Foto-Arbeiten an die Öffentlichkeit<br />

getreten ist, erwarb die Grafische Sammlung die wandfüllende<br />

Zeichnungsserie «Now 1 – 36» (<strong>2012</strong>). In äusserster<br />

Verknappung gelingt es der Künstlerin, mittels 36 auf der<br />

Töpferscheibe hergestellter Grafit-Zeichnungen die pre-<br />

AKTIVITÄTEN<br />

65


66 AKTIVITÄTEN<br />

käre Grenze zwischen den rotierenden Eigenbewegungen<br />

und der räumlich-skulpturalen Präsenz durch minimale<br />

Eingriffe und einfache Anordnung sinnfällig zu machen.<br />

Mirjam Varadinis<br />

KLASSISCHE MODERNE UND ALTE MEISTER<br />

Das Jahr stand im Zeichen einer grosszügigen Schenkung,<br />

dem Legat Bruno Giacometti. Ihr verdankt die<br />

Grafische Sammlung einen substanziellen Zuwachs an<br />

Aquarellen, Zeichnungen und druckgrafischen Werken,<br />

mehrheitlich von Giovanni Giacometti und seinem berühmten<br />

Sohn Alberto, vereinzelt auch von Albertos Brüdern<br />

Diego und Bruno. Zahlenmässig überwiegen die<br />

Arbeiten von Giovanni mit 491 Zeichnungen und Aquarellen<br />

sowie 129 grafischen Blättern, vor allem Holzschnitte<br />

in verschiedenen Zustandsdrucken. Im Konvolut der 94<br />

Zeichnungen von Alberto befinden sich bemerkenswerte<br />

Kopien, die der frühreife Künstlersohn zwischen seinem<br />

12. und 15. Lebensjahr nach Cimabue, Mantegna, Joos van<br />

Cleve, Holbein und Hodler anfertigte. Wie ein roter Faden<br />

zieht sich das Studium der alten Meister durch Albertos<br />

Schaffen; in den 1920er Jahren folgen Studien nach romanischer,<br />

vereinzelt auch altägyptischer und sumerischer<br />

Plastik (Gudea); in den Arbeiten der 1930er Jahre setzen<br />

die eigenwilligen Umsetzungen nach Rodin, Cézanne<br />

und Matisse markante Akzente. Unter den künstlerisch<br />

anspruchsvolleren Zeichnungen fallen bei einer ersten<br />

Sichtung die Skizzen nach Familienangehörigen, vor<br />

allem aber die Selbstbildnisse auf. Einmalig ist der intime,<br />

familiäre Charakter mancher Blätter dieses Legats, der<br />

durch eine Gruppe erlesener Meisterzeichnungen abgerundet<br />

wird, darunter die Bleistiftzeichnungen «Quatre<br />

grandes femmes et tête», um 1960, und «Le fauteuil», um<br />

1963. Eine erste provisorische Bestandsaufnahme des<br />

umfangreichen Legats verdanken wir dem ehemaligen<br />

Sammlungskonservator Christian Klemm; schon kurz<br />

nach dem Eintreffen des Legats beschloss sein Nachfolger<br />

Philippe Büttner, eine repräsentative Auswahl, im<br />

ursprünglichen Zustand gerahmt, dem Publikum vorzuführen.<br />

Er wurde bei dieser anspruchsvollen Aufgabe<br />

von unserer Assistentin Monique Meyer, unserem technischen<br />

Mitarbeiter Armin Simon, dem Team der Papier-<br />

restauratorinnen unter der Leitung von Jean Rosston und<br />

dem Zeichnungskonservator tatkräftig unterstützt. Weitere<br />

Accrochage-Aktionen mit namhaften Werken aus der<br />

Grafischen Sammlung waren im Baselitz-Saal von März<br />

bis Juli und im Kabinett ab August zu sehen.<br />

Diverse Veranstaltungen begleiteten unsere diesjährigen<br />

Altmeister-Ausstellungen, darunter das im letzten <strong>Jahresbericht</strong><br />

angekündigte und erfolgreich durchgeführte internationale<br />

Kolloquium zur Landschaftsdarstellung um<br />

1800, das in Zusammenarbeit mit dem Schweizerischen<br />

Institut für Kunstwissenschaft realisiert werden konnte;<br />

ausgewählte Symposiumsbeiträge erscheinen 2014 in<br />

der Buchreihe «outlines». Weniger Anklang fanden die<br />

beiden ausgeschriebenen Exkursionen in die Sächsische<br />

Schweiz. Nur eine kleine Gruppe wagte den Sprung; sie wurde<br />

von Frank Richter, dem bekannten Autor zahlreicher Bücher<br />

über die Landschaftszeichnung in Dresden, reichlich<br />

belohnt.<br />

Als Auftakt zum 100-jährigen Bestehen der Grafischen<br />

Sammlung im Jahr 2015 stellte der Konservator der Zeichnungen<br />

am Tag der offenen Tür (27.10.) im Studiensaal eine<br />

Auswahl von Meisterwerken vor.<br />

Unter Aufsicht unserer Assistentin wurden den Besuchern<br />

im Studiensaal der Grafischen Sammlung durchs Jahr<br />

insgesamt 2 915 Werke vorgelegt; darunter 1 562 Zeichnungen,<br />

1117 Drucke, 143 Skizzen- und Malerbücher, 48<br />

Briefe und Dokumente, 41 Fotografien, 2 Videos und 2 Multiples.<br />

An interne Ausstellungen wurden 91 Zeichnungen,<br />

77 Drucke, 12 Fotografien und 4 Videos, an externe Ausstellungen<br />

wurden insgesamt 12 Zeichnungen, 8 Drucke<br />

und 1 Fotografie ausgeliehen. Bernhard von Waldkirch


BIBLIOTHEK<br />

FOTOARCHIVE<br />

Der Teil des Negativarchivs des Fotografen Walter Dräyer<br />

(1911 – 2000), der Aufnahmen von Ausstellungen und<br />

Kunstwerken im <strong>Kunsthaus</strong> Zürich enthält, ist schon seit<br />

vielen Jahren im Besitz des Museums. Im Rahmen eines<br />

Projekts der Bibliothek und der Gemeinnützigen Arbeit<br />

der Stadt Zürich konnte der Bestand <strong>2012</strong> für die Langzeitarchivierung<br />

neu verpackt und zugleich tabellarisch<br />

erfasst werden. Als Teil des Archivs der Zürcher Kunstgesellschaft<br />

und des <strong>Kunsthaus</strong> Zürich steht er nun der<br />

Öffentlichkeit zur Benutzung in der Bibliothek zur Verfügung.<br />

Der Bestand erstreckt sich über den Zeitraum von<br />

1946 bis 1989.<br />

Das Archiv der Pressefotos des <strong>Kunsthaus</strong>es, das ungefähr<br />

den gleichen Zeitraum abdeckt und aus Abzügen<br />

besteht, enthält teilweise dieselben Fotos von Walter<br />

Dräyer, teilweise aber auch andere. Die bereits begonnene<br />

Bearbeitung dieses Bestands soll 2013 abgeschlossen<br />

werden.<br />

TAG DER OFFENEN TÜR<br />

Am Tag der offenen Tür des <strong>Kunsthaus</strong>es am 27. Oktober<br />

<strong>2012</strong> hat die Bibliothek von 10 bis 20 Uhr einen Dublettenverkauf<br />

durchgeführt. Das grosse Angebot stiess bei den<br />

Besucherinnen und Besuchern auf reges Interesse, und es<br />

wurde bei günstigen Preisen sehr viel gekauft.<br />

KATALOGISIERUNG DER ALTBESTÄNDE<br />

Vom Bestand an Ausstellungskatalogen aus den Erwerbungsjahren<br />

1910 bis 1975 konnten im Jahr <strong>2012</strong> 659 Titel<br />

neu katalogisiert werden. Darunter befinden sich einige<br />

Publikationen, die in anderen Bibliotheken nicht nachgewiesen<br />

sind.<br />

BIBLIOTHEKSBROSCHÜRE<br />

Die Informationsbroschüre über die Bibliothek ist <strong>2012</strong> in<br />

einer dritten, überarbeiteten Auflage von 30 000 Stück erschienen,<br />

da die zweite Auflage von 2010 bereits vergriffen<br />

war.<br />

SAMMLUNG DADAISMUS<br />

Für die Sammlung Dadaismus in der Bibliothek des <strong>Kunsthaus</strong>es<br />

konnten <strong>2012</strong> die Hefte 3 und 5 der Zeitschrift<br />

«Ça ira» aus dem Jahr 1920 sowie das Sonderheft «Intervention<br />

surréaliste», N. S. 1 (1934) der Zeitschrift «Documents»<br />

erworben werden.<br />

SCHENKUNG<br />

Aus dem Nachlass Bruno Giacomettis hat die Bibliothek<br />

des <strong>Kunsthaus</strong>es <strong>2012</strong> diejenigen Bücher als Geschenk<br />

übernommen, die inhaltlich zum Sammlungsprofil passen<br />

und noch nicht vorhanden waren. Neben Titeln über Alberto<br />

Giacometti wurden vor allem Ausstellungskataloge zur<br />

Kunst des 20. Jahrhunderts aufgenommen.<br />

SOFTWARE<br />

Seit 1997 nutzt die Bibliothek die Software «Libero» für<br />

alle Verwaltungsprozesse und den Bibliothekskatalog.<br />

Mitte September <strong>2012</strong> wurde eine neue Version dieses<br />

Produkts in Betrieb genommen, die vollständig webbasiert<br />

arbeitet und zur Bedienung nur einen aktuellen<br />

Browser benötigt.<br />

Thomas Rosemann<br />

AKTIVITÄTEN<br />

67


ZUWACHS <strong>2012</strong><br />

Bibliothek Kauf Tausch Geschenk Beleg Summe<br />

Bücher und Kataloge 1 234 774 340 67 2 415<br />

Broschüren 209 444 406 32 1 091<br />

Auktions- und Lagerkataloge 173 1 67 0 241<br />

Zeitschriften 7 4 3 0 14<br />

CD-ROMs 2 0 0 0 2<br />

Videos und DVDs 46 4 7 4 61<br />

Tonträger 0 0 0 0 0<br />

Summe 1 671 1 227 823 103 3 824<br />

Abgeschlossene Zeitschriften 2 1 0 0 3<br />

Laufende Zeitschriften 173 118 61 0 352<br />

BENUTZUNG <strong>2012</strong><br />

Aktive Bibliotheksbenutzer * 598<br />

Bibliotheksbesuche 9 670<br />

Ausleihe 15 084<br />

Fernleihe und Dokumentlieferung 35<br />

* Eingeschriebene Benutzer, die im Jahr <strong>2012</strong> ausgeliehen haben<br />

BESTAND <strong>2012</strong><br />

Bücher und Kataloge 188 321<br />

Broschüren 52 628<br />

Abgeschlossene Zeitschriften 685<br />

Zeitschriftenbände 10 827<br />

Zeitschriften 1 029<br />

Audiovisuelle Medien 1 527<br />

68 AKTIVITÄTEN<br />

BENUTZERGRUPPEN <strong>2012</strong><br />

Mitglieder 44.15%<br />

Studierende 33.78%<br />

Mitarbeitende 7.19%<br />

ICOM 4.52%<br />

Schüler 3.34%<br />

Presse 2.84%<br />

Bibliotheken 1.34%<br />

Lesesaal 2.17%<br />

Sonstige 0.67%<br />

AUSLEIHE NACH BENUTZERGRUPPEN<br />

Mitglieder 24.59%<br />

Studierende 18.15%<br />

Mitarbeitende 43.58%<br />

ICOM 2.12%<br />

Schüler 0.97%<br />

Presse 2.29%<br />

Bibliotheken 0.12%<br />

Lesesaal 7.95%<br />

Sonstige 0.23%


RESTAURIERUNG<br />

GEMÄLDE UND SKULPTUREN<br />

Mit dem Tod von Bruno Giacometti im Frühjahr, dem<br />

jüngsten Bruder von Alberto, erhielten die Giacometti-<br />

Stiftung und das <strong>Kunsthaus</strong> Zürich nochmals einen beträchtlichen<br />

Zuwachs von Zeichnungen und Gemälden<br />

von Giovanni Giacometti sowie Zeichnungen, Gemälde und<br />

Skulpturen von Alberto Giacometti.<br />

Diese in vielen Teilen sehr persönlichen Werke aus dem<br />

Familienumkreis erlebten einige von uns während Jahren<br />

bei Besuchen im Hause von Odette und Bruno Giacometti.<br />

Jeder Besuch war wie ein Besuch in einem sehr speziellen<br />

und lebendigen Museum, in dem man mit Kunst lebte.<br />

Die Auswahl, das Aufstellen und die Hängung dieser<br />

Werke hatten im Haus einen besonders familiären Aspekt,<br />

und es war auch immer ein Erlebnis, dort sein zu dürfen.<br />

Mit dem Ankommen der Werke im <strong>Kunsthaus</strong> gab es nicht<br />

nur bekannte, sondern auch einige wenige bisher nie gesehene<br />

Werke. Es kamen sogar Werke von Giovanni Giacometti<br />

auf einer Rolle zum Vorschein, die nicht einmal<br />

im Catalogue raisonné aufgeführt waren. Diese galt es zu<br />

sichten, auch mit den Fachleuten des Schweizerischen Instituts<br />

für Kunstwissenschaft, die den Œuvrekatalog von<br />

Giovanni Giacometti erarbeitet hatten. Weiter mussten wir<br />

diese Werke restaurieren, Farbe sichern, auf neue Keilrahmen<br />

aufspannen, kitten und retuschieren und einfache<br />

neue Rahmen bauen, damit wir diese in Zukunft auch<br />

zeigen können.<br />

Auch grafische Werke mussten neu passpartouriert und<br />

vorbereitet werden, um sie in der Ausstellung «Giacometti.<br />

Die Donationen» im <strong>Kunsthaus</strong> ausstellen zu können.<br />

Weiter kamen auch Werke weniger bekannter Künstler<br />

mit ins <strong>Kunsthaus</strong>, die als Schenkungen von Künstlerfreunden<br />

in die Familie kamen. Auch hier galt es, diverse<br />

restauratorische Arbeiten auszuführen, um deren Erhalt<br />

und die Ausstellbarkeit zu sichern.<br />

Ende des Jahres gelangte von Franz Wassmer eine weitere<br />

grössere Schenkung in unsere Sammlung. Neben<br />

einigen Videos von Pipilotti Rist überliess Franz Wassmer<br />

dem <strong>Kunsthaus</strong> auch einen grossen Wandteppich von<br />

Dieter Roth / Ingrid Wiener sowie das «Gewürzregal», ein<br />

Schimmelbild und ein Schokoladenbild von Dieter Roth.<br />

Da beim Teppich eindeutige Anzeichen für einen Insektenbefall<br />

vorhanden waren, wurden sämtliche Neuzugänge<br />

von Dieter Roth mit Stickstoff behandelt. So wird sichergestellt,<br />

dass die nicht nur für Kunstliebhaber, sondern<br />

auch für so manches Insekt attraktiven Werke ohne Risiko<br />

in den Sammlungsbestand eingegliedert werden können.<br />

Hanspeter Marty<br />

GIACOMETTI GIPSPROJEKT<br />

Ende dieses Jahres war bereits Halbzeit im Giacometti-<br />

Projekt. Nach zwei Jahren reiner kunsttechnologischer<br />

Forschung konnten die gewonnenen Erkenntnisse zu den<br />

Arbeitstechniken des Künstlers und der weiteren Verwendung<br />

der Gipse als Gussvorlagen in einer kleinen Ausstellung<br />

präsentiert werden.<br />

Dieser Ausstellung war ein spannendes Jahr vorausgegangen,<br />

in dem nicht nur zahlreiche Materialanalysen<br />

mit dem Schweizerischen Institut für Kunstwissenschaft<br />

unsere Annahmen zu verifizierten Egebnissen machten;<br />

eine ausserordentlich interessante Reise führte das Projektteam<br />

zudem in die zweite Heimat Giacomettis, nach<br />

Paris. Neben Gesprächen in der Giesserei Susse, in der<br />

Giacometti ab 1953 seine Bronzen vornehmlich giessen<br />

liess, war vor allem der Besuch der Fondation Annette<br />

et Alberto Giacometti sehr interessant. Endgültiger Abschluss<br />

der Forschungsphase bildet Anfang 2013 ein<br />

Kolloquium, in dem die Möglichkeiten restauratorischer<br />

Behandlung diskutiert und ausgelotet werden sollen. Danach<br />

fällt der Startschuss für die zweite, praktische Pro-<br />

AKTIVITÄTEN<br />

69


jektphase, in der neben dem Substanzerhalt auch ästhetische<br />

Eingriffe wie Retuschen und Ergänzungen umgesetzt<br />

werden sollen.<br />

Kerstin Mürer / Tobias Haupt<br />

nungen zu der «Wahrheit» präsentiert. Zu diesem Anlass<br />

erscheint auch eine kleine Publikation über das Gemälde<br />

und die Restaurierung.<br />

Viola Möckel<br />

70 AKTIVITÄTEN<br />

«DIE WAHRHEIT» VON FERDINAND HODLER<br />

Ferdinand Hodler schuf zwei Fassungen seiner bedeutenden<br />

Komposition «Die Wahrheit». Beide Werke werden<br />

im <strong>Kunsthaus</strong> Zürich aufbewahrt. Im vergangenen Jahr<br />

wurde nun die erste Fassung dank der grosszügigen Unterstützung<br />

von The Bank of America Merrill Lynch Art<br />

Conservation Project aufwändig restauriert.<br />

Das monumentale, 196 x 273 cm grosse Gemälde malte<br />

Hodler 1902. Bedingt durch die Maltechnik war es bereits<br />

schon wenige Jahre nach der Entstehung zu ersten<br />

konservatorischen Problemen gekommen. Beginnender<br />

Haftungsverlust der Malerei auf der Leinwand hatte zu<br />

Ausbrüchen in der Malschicht geführt und wurde damals<br />

grosszügig überarbeitet. Inzwischen wiesen fast alle Bildbereiche<br />

eine schlechte Haftung auf. Die Malschicht war<br />

stark craqueliert, stand teilweise schüsselförmig auf und<br />

puderte in dünnschichtigen Partien ab.<br />

Der Zustand des Werkes erforderte eine umfangreiche<br />

Stabilisierung und Festigung der Malschicht. Vorab wurde<br />

durch Tests ein Festigungsmittel bestimmt sowie eine<br />

Methode des Applizierens entwickelt, durch die beim Einbringen<br />

keine Veränderung der matten Bildoberfläche<br />

hervorgerufen wurde. Die Festigung der fein craquelierten<br />

Malschicht war eine zeit- und arbeitsaufwändige Aktion,<br />

ebenso die daran anschliessenden Kittungs- und Retuschearbeiten<br />

der kleinteiligen Malschichtausbrüche.<br />

Früher ausgeführte Retuschen und Übermalungen hatten<br />

sich farblich verändert und störten den ästhetischen<br />

Gesamteindruck. Sie wurden ebenfalls wieder farblich<br />

integriert. Die Restaurierungsarbeiten begleiteten kunsttechnologische<br />

Untersuchungen zur Herstellung des Gemäldes,<br />

zu Unterzeichnungen sowie zu verwendeten Materialen.<br />

In Zusammenarbeit mit dem Schweizerischen<br />

Institut für Kunstwissenschaft konnten zudem Fragen<br />

zum Malschichtaufbau und der Zusammensetzung der<br />

verwendeten Farben beantwortet werden.<br />

Das Werk wird vom 18. Januar bis 14. April 2013 gemeinsam<br />

mit der zweiten Fassung sowie ausgewählten Zeich-<br />

GRAFIK UND FOTOGRAFIE<br />

Die Vielfalt der grafischen Kunst könnte der Leitfaden des<br />

Jahres gewesen sein. Auf der einen Seite wurden Serien<br />

von zwei bis 97 zusammengehörenden Werken von einem<br />

Künstler für die grafische Sammlung und die Fotosammlung<br />

erworben. Auf der anderen Seite kann eine neue Erwerbung<br />

aus nur einem einzigen Werk bestehen: gross<br />

oder klein, mit oder ohne Montage oder Rahmen.<br />

Ein Werk von Thomas Hirschhorn, «Preparatory Drawings<br />

for ‹Crystal of Resistance›», <strong>2012</strong>, entstand aus 93 Teilen,<br />

inklusive drei Collagen und 88 Druckgrafiken. Jeder<br />

Teil wurde genau aufgenommen, dokumentiert und für<br />

die Lagerung in der Sammlung vorbereitet. Die Collagen<br />

und Druckgrafiken sind von ähnlichen Dimensionen, nicht<br />

montiert, und liessen sich in archivbeständigen Mappen<br />

und Schachteln ordnen.<br />

Von Urs Fischer haben wir ein Werk erworben, «Café»,<br />

2011 – <strong>2012</strong>, das aus 38 Teilen entstanden ist. Jeder Teil<br />

wurde mit Glas gerahmt und weist andere Dimensionen<br />

auf. Die Vielfalt der Präsentation macht das Werk interessant.<br />

Auf der anderen Seite hingegen benötigt die<br />

Aufbewahrung viel und unregelmässigen Platz im Depot.<br />

Das Werk von Josh Smith, «Parkett Book Collage», 2009,<br />

ist einteilig, präsentiert sich aber als dreidimensionales<br />

Objekt und ist nicht gerahmt. Es ist auf beiden Seiten collagiert,<br />

bemalt und gefirnisst und lässt sich nicht aufhängen.<br />

Silikonbeschichtetes Melinex wurde in einer Unikatverpackung<br />

einbezogen, um die Oberflächen zu schützen.<br />

Ein älteres Mixed-Media-Werk auf Papier, «Composition:<br />

deux femmes I», 1929, von Georges Rouault wies noch<br />

eine säurehaltige, ausgetrocknete Montage auf und befand<br />

sich lose und gefährdet in seinem alten historischen<br />

Rahmen. Während der Restaurierungsarbeiten kam die<br />

bemalte, interessante Rückseite zum Vorschein. Bei der<br />

Neugestaltung der Montage wurde eine doppelseitige<br />

Präsentation bevorzugt: Zwar wieder genau im Stil der<br />

alten Montage, aber aus besserem Passepartout-Karton<br />

und passend zum alten Rahmen. Diese Einrahmung er-


laubt einen besseren Einblick in den Arbeitsprozess des<br />

Künstlers.<br />

Die insgesamt siebenteilige Installation von Lucy Skaer,<br />

«Fabrication» von 2009, enthält zum Beispiel sechs grosse<br />

Grafiken, die auf festem weissem Papier gedruckt sind.<br />

Sie sind ungerahmt und müssen teils an die Wand gepinnt,<br />

teils auf dem Boden ausgelegt werden. Zum Aufbewahren<br />

brauchten sie zwei neue, übergrosse, massgefertigte,<br />

archivbeständige Kartonrollen und Stülpschachteln.<br />

Die Grösse und Fragilität solcher Grafiken fordern spezifische<br />

Eigenschaften, wenn sie in eine Sammlung eintreten<br />

und nicht ständig ausgestellt werden können.<br />

Ähnlich gross, aber noch fragiler wegen des dünneren<br />

Japanpapiers, muss ein vierteiliges Werk von Christiane<br />

Baumgartner, «Treffer I – IV», 2008, auch entsprechend<br />

behandelt werden.<br />

Die Vorbereitung der Ausstellung «Paul Gauguin. Das<br />

druckgrafische Werk» mit insgesamt 54 kostbaren Grafiken<br />

(inklusive 40 seltenen Holzschnitten, 10 Zinkografien,<br />

2 Lithografien und 2 Radierungen), in Zusammenarbeit<br />

mit dem Besitzer, war wegen der Vielfalt und extremer<br />

Fragilität diverser Blätter ein delikates Unternehmen.<br />

Sehr feine neue Montagen wurden für die diversen Papiere<br />

entworfen: Die kleinen Holzschnitte auf dünnem Japanpapier<br />

forderten besondere Aufmerksamkeit, um sie<br />

frei stellend präsentieren zu können.<br />

Jean Rosston<br />

AKTIVITÄTEN<br />

71


BEHANDELTE GEMÄLDE UND SKULPTUREN <strong>2012</strong><br />

James Ensor Fächer und Stoffe Inv.Nr. 1836<br />

Alberto Giacometti Diego Inv.Nr. <strong>2012</strong>/84<br />

Giovanni Giacometti Ragazza Inv.Nr. <strong>2012</strong>/11<br />

Giovanni Giacometti Sulla Strada Inv.Nr. <strong>2012</strong>/41<br />

Giovanni Giacometti Ragazzo a letto (ammalato) Inv.Nr. <strong>2012</strong>/46<br />

Giovanni Giacometti Bagnante Inv.Nr. <strong>2012</strong>/48<br />

Ferdinand Hodler Die Wahrheit (erste Fassung) Inv.Nr. 1173<br />

Anselm Kiefer Des Malers Atelier Inv.Nr. 1982/17<br />

August Macke Landschaft mit Kühen und Kamel Inv.Nr. 1955/2<br />

Joachim Patenier und Landschaft mit der Entrückung der Maria Magdalena<br />

Inv.Nr. R24<br />

Werkstatt<br />

Théophile Robert Landschaft mit Zisterne Inv.Nr. 2082<br />

Peter Paul Rubens Heilige Familie Inv.Nr. R55<br />

Jean Tinguely Kyoto – l’esprit du Kimono Inv.Nr. 2005/4<br />

72 AKTIVITÄTEN<br />

BEHANDELTE WERKE AUF PAPIER UND FOTOGRAFIEN <strong>2012</strong><br />

Albert Anker Mädchen mit Korb, um 1895 Inv.Nr. 736<br />

Albert Anker Kleines Kind in hohem Stuhl am Kachelofen Z.Inv.1938/288<br />

Christiane Baumgartner Treffer I – IV, 2008 Gr.Inv.2001/34 a – d<br />

Paul Bodmer Drei stehende Frauen Z.Inv.2003/21<br />

Peter Breslaw<br />

Fotografien von einer Reise mit Sigmar Polke nach Libanon Ph.Inv.2010/50 1 – 92<br />

und Pakistan, 1974<br />

Verfasser: Tristan Tzara Cinéma calendrier du cœur abstrait: maisons: bois par<br />

DADA I:23<br />

Arp / Tristan Tzara; Paris: Collection Dada en dépôt au<br />

Sans Pareil, 1920<br />

Verfasser: Benjamin Le passager du transatlantique / par Benjamin Péret; quatre DADA I:50<br />

Péret<br />

dessins par Arp, Paris: Collection Dada, 1921<br />

Die Schammade, 1. Köln: Schloemilch Verlag, 1920<br />

DADA III:7<br />

Die Schammade, 1. Köln: Schloemilch Verlag, 1920<br />

DADA III:7:1<br />

Die Schammade (Dilettanten erhebt euch), 1. Köln: Schloemilch DADA III:7:2<br />

Verlag, Apr. 1920<br />

Salon Dada: exposition internationale: Galerie Montaigne du 6 au DADA IV:26<br />

30 juin 1921, Paris<br />

Johann Heinrich Füssli Achilleus greift nach dem Schatten des Patroklos,<br />

Homer, Ilias XXIII, 99 – 101, um 1810<br />

Z.Inv.1916/22


Johann Heinrich Füssli Il Giuoco del Pallone, 1771 Z.Inv.1940/156<br />

Salomon Gessner Hirtenkinder unter Bäumen am Bach Z.Inv.A.B.676<br />

Salomon Gessner La mort et le malheureux, Kopie nach Jean-Baptiste Oudry Z.Inv.A.B.680<br />

Salomon Gessner Le dragon à plusieurs têtes, Kopie nach Jean-Baptiste Oudry Z.Inv.A.B.684<br />

Thomas Hirschhorn Preparatory Drawings for «Crystal of Resistance», <strong>2012</strong> Gr.Inv.<strong>2012</strong>/3 1 – 88<br />

und<br />

Z.Inv.<strong>2012</strong>/2 a – c<br />

Lajos Kassák Bildarchitektur, 1923 Inv.Nr. 2004/20<br />

Lajos Kassák Bildarchitektur, 1923 Inv.Nr. 2004/19<br />

Esther Kempf Co-pilot, 2008 Ph.Inv.2009/43<br />

Esther Kempf Nichttisch, 2008 Ph.Inv.2009/42<br />

Iwan Wasseljewitsch 12 diverse Zeichnungen Z.Inv.2009/7 – 18<br />

Kljun<br />

Matt Mullican Untitled (Combination of the Two, Tang Art Museum), 2008 Z.Inv.2009/3 a – b<br />

Man Ray Porträt von Tristan Tzara, 1921 Ph.Inv.2004/131<br />

Georges Rouault Compostion: deux femmes I, 1929 Inv.Nr. 1968/31<br />

Lucy Skaer Fabrication, 2009 Inv.Nr. 2009/10 b – g<br />

Josh Smith Parkett Book Collage, 2009 M.Inv.2009/5<br />

Kathrin Sonntag Tabula rasa, 2010 VT.2010/17 b<br />

AKTIVITÄTEN<br />

73


KUNSTVERMITTLUNG<br />

74 AKTIVITÄTEN<br />

LEITUNGSWECHSEL<br />

Nach 36-jähriger Tätigkeit am <strong>Kunsthaus</strong> Zürich ging im<br />

Sommer <strong>2012</strong> der Leiter der Abteilung Kunstvermittlung<br />

und Pädagogik, Hans Ruedi Weber, in Pension. Er hat die<br />

Abteilung in ihrer heutigen Form aufgebaut und geprägt.<br />

Angebote wie die Sommerwerkstatt oder der Kinderclub<br />

gehen auf seine Initiative zurück. Seine direkte Vermittlungstätigkeit<br />

bildete zudem die Grundlage für mehrere gedruckte<br />

Publikationen – «Tatort Leinwand», «Kunstöffner»,<br />

«Augenblicke», «Die Kunstspürnase» – und zuletzt für das<br />

didaktische Forum auf dem Internet. Auf unterschiedliche<br />

Art gelang es ihm immer, sein fundiertes Wissen den unterschiedlichsten<br />

Zielgruppen angepasst zu vermitteln. Das<br />

<strong>Kunsthaus</strong> dankt ihm für sein grosses Engagement.<br />

FÜHRUNGEN FÜR ERWACHSENE<br />

Im Jahre <strong>2012</strong> fanden in der Sammlung 55 bestellte Führungen<br />

und 19 öffentliche Spezialführungen statt. Die Gratisveranstaltungen<br />

an Samstagen hatten folgende Themen:<br />

Highlights in der Sammlung: Kämpfe. Der Nelkenmeister<br />

und Wassily Kandinsky; Menschen. Alberto Giacometti; Steine.<br />

Richard Long und Joseph Beuys; Mythen. Vom Barock<br />

zu Cy Twombly; Vögel. Von Max Ernst bis René Magritte;<br />

Pferde. Von Rudolf Koller bis Berlinde de Bruyckere; Kinder.<br />

Albert Anker und Edvard Munch; Blumen. Simon Pietersz<br />

Verelst und Meret Oppenheim; Städte. Giovanni Antonio<br />

Canaletto und Claude Monet; Frauen. Von Anna Waser bis<br />

Lovis Corinth; Farben. Robert Ryman; Geschichten. Heinrich<br />

Füssli; Unsinn. DADA.<br />

In den Wechselausstellungen wurden 651 private und 176<br />

öffentliche Übersichtsführungen resp. thematische oder<br />

mit der Sammlung vernetzte Veranstaltungen durchgeführt.<br />

Auf das grösste Interesse stiess mit 161 Führungen «Das<br />

Neue <strong>Kunsthaus</strong>. Grosse Kunst und Architektur». Weitere<br />

Details siehe Tabelle S. 76.<br />

In der Villa Tobler wurden 2 bestellte Veranstaltungen<br />

durchgeführt. An der Langen Nacht der Museen fanden<br />

6 Führungen in der Sammlung statt, darunter eine für Menschen<br />

mit Hörminderung. Am Tag der offenen Tür standen<br />

während 8 Stunden 6 Führerinnen in Sammlung und Ausstellung<br />

als «ask me» im Einsatz, zudem gab es 3 Führungen<br />

zum Thema Erweiterungsbau. Dies ergibt ein Total von<br />

960 Veranstaltungen. Wir danken unserem Kunstvermittlungsteam<br />

für den kompetenten Einsatz.<br />

SCHULBEREICH<br />

405 Schulklassen aller Typen und Stufen und 18 Gruppen<br />

von Lehrpersonen bzw. Studenten der entsprechenden Ausbildungsinstitute<br />

nutzten <strong>2012</strong> die Angebote der Kunstvermittlung.<br />

Bei den grossen Wechselausstellungen gab es vor<br />

allem nach den Veranstaltungen in «Ein Wintermärchen»<br />

eine grössere Nachfrage. Die anderen Ausstellungen waren<br />

thematisch schwieriger in den Unterricht zu integrieren.<br />

Gleichmässig über das Jahr verteilten sich die Besuche<br />

in der Sammlung, welche für thematische Führungen und<br />

vergleichende Bildbetrachtungen hervorragende Voraussetzungen<br />

bieten. Das didaktische Forum, das seit 2011 auf der<br />

<strong>Kunsthaus</strong>-Website aufgeschaltet ist, erlaubt es den Lehrkräften,<br />

zum Unterricht passende Themen zu wählen. Das<br />

bereitgestellte didaktische Material wird sehr geschätzt.<br />

Wir danken dem Büro für Schulkultur der Stadt Zürich, der<br />

Fachstelle Schule & Kultur des Kantons Zürich und dem<br />

Amt für Berufsbildung des Kantons Zürich für die Zusammenarbeit<br />

und finanzielle Unterstützung.<br />

VERANSTALTUNGEN IM FREIZEITBEREICH<br />

Im Freizeitbereich (ohne Sommerwerkstatt) konnten wir in<br />

diesem Jahr 125 Veranstaltungen für Besuchende aller Altersgruppen<br />

durchführen (siehe Tabelle S. 76).


SOMMERWERKSTATT<br />

Die grosszügige Unterstützung der Vontobel-Stiftung ermöglichte<br />

es auch im Jahr <strong>2012</strong>, im Rahmen der Sommerwerkstatt<br />

ein vielfältiges Programm zusammenzustellen.<br />

Es band sich diesmal an die Ausstellung «Deftig Barock.<br />

Von Cattelan bis Zurbarán – Manifeste des prekär Vitalen».<br />

Schon im Titel zeigt sich die Herausforderung: Zu vermitteln<br />

war die Verbindung einer nicht leicht zugänglichen<br />

Epoche resp. eines gerade in Zürich kaum gegenwärtigen<br />

Stils mit zum Teil wenig bekannter, zeitgenössischer Kunst.<br />

Die Veranstaltungen umfassten methodisch unterschiedliche<br />

Formate, von der erklärenden Führung über die interdisziplinäre<br />

Diskussion bis zu Workshops mit grossen<br />

partizipativen und interaktiven Anteilen. Die inhaltliche<br />

Bandbreite reichte von niederschwelligen Veranstaltungen<br />

wie den «Marzipanträumen» im <strong>Kunsthaus</strong> und der Confiserie<br />

Honold bis zu sehr spezifischen Themen wie «Leib,<br />

Seele und Geist in Turbulenzen» aus dem Grenzbereich von<br />

Kunst, Religion und Psychologie.<br />

Im Gesamten hat sich in diesem Jahr gezeigt, wie stark die<br />

Nachfrage für die Vermittlung mit dem allgemeinen Interesse<br />

an einer Ausstellung zusammenhängt. Da sich die<br />

Thematik der Ausstellung nicht einfach in den Unterricht<br />

integrieren liess, reagierten die Schulen kaum auf «Deftig<br />

Barock».<br />

Im Erwachsenenbereich fanden 40 Veranstaltungen statt.<br />

Daneben wurden 39 Workshops für Familien / Kinder / Jugendliche<br />

sowie 28 Führungen für Schulen durchgeführt<br />

(statistisch unter Schulbereich erfasst). Das ergibt ein Total<br />

von 107 Veranstaltungen.<br />

10plus<br />

25. Januar / 29. Februar – 27. Juni / 29. August – 19. Dezember:<br />

10 Veranstaltungen mit je 11 Kindern.<br />

Dies ergibt ein Total von 60 Veranstaltungen<br />

<strong>2012</strong> trafen sich vier Gruppen des Clubs «3plus» zusammen<br />

mit ihren erwachsenen Begleitenden an je 9 resp. 6<br />

Terminen zu einer altersspezifischen Auseinandersetzung<br />

mit Kunst. Kinder lernen vom ersten Tag an und das <strong>Kunsthaus</strong><br />

bietet schon den Jüngsten ein Umfeld für spannende<br />

Entdeckungsreisen und kreatives Tätigsein. Auch der Club<br />

«6plus» und der Club für Jugendliche «10plus» beschäftigten<br />

sich mit Werken aus der Sammlung. Die Teilnehmenden<br />

des Kinderclubs «6plus» beschäftigten sich intensiv<br />

mit dem Thema Porträt. Im Atelier sind verschiedene Arbeiten<br />

entstanden, gekrönt von einem grossen, persönlichen,<br />

farbenfrohen Selbstbildnis jedes einzelnen Kindes.<br />

Die Mitglieder des Kinderclubs «10plus» trafen sich einmal<br />

pro Monat und gestalteten, ausgehend von Bildbetrachtungen,<br />

freie Arbeiten. Alle drei Angebote stiessen auf grosses<br />

Interesse.<br />

Wir danken der Ernst Göhner Stiftung für ihre Unterstützung.<br />

Sibyl Kraft<br />

CLUBS FÜR KINDER UND JUGENDLICHE<br />

3plus / Villa Kun(s)terbunt<br />

27. Januar – 13. April / 11. Mai – 6. Juli / 21. September –<br />

14. Dezember, vormittags / nachmittags: 42 Veranstaltungen<br />

mit je 12 Kindern und 12 Erwachsenen.<br />

6plus<br />

12. September – 3. Oktober und 24. Oktober – 14. November:<br />

8 Veranstaltungen mit je 10 Kindern.<br />

AKTIVITÄTEN<br />

75


FÜHRUNGEN IN DEN WECHSELAUSSTELLUNGEN Öffentlich Privat<br />

Miró, Monet, Matisse. The Nahmad Collection 13 137<br />

Bilderwahl! Encoding Reality 1 1<br />

Albert Welti – Landschaft in Pastell 2 9<br />

Ein Wintermärchen. Der Winter in der Kunst von der<br />

63 133<br />

Renaissance bis zum Impressionismus<br />

Posada bis Alÿs. Mexikanische Kunst von 1900 bis heute 2 19<br />

Aristide Maillol 2 1<br />

Adrian Zingg. Wegbereiter der Romantik 4 13<br />

Deftig Barock. Von Cattelan bis Zurbarán 26 85<br />

Rosa Barba. Time as Perspective 2 0<br />

Giacometti. Die Donationen 4 45<br />

Paul Gauguin. Das druckgrafische Werk 14 42<br />

Das Neue <strong>Kunsthaus</strong>. Grosse Kunst und Architektur 39 161<br />

Bilderwahl! Zu Weihnachten 2 0<br />

Latifa Echakhch. Goodbye Horses 2 5<br />

Total 176 651<br />

VERANSTALTUNGEN FREIZEITBEREICH<br />

Kunstgespräche und Workshops für<br />

42<br />

Erwachsene<br />

Malateliers und Workshops für<br />

61<br />

Kinder und Jugendliche<br />

Generationenübergreifende Workshops 13<br />

Veranstaltungen für Gruppen mit<br />

9<br />

besonderen Bedürfnissen<br />

Total 125<br />

VERANSTALTUNGEN SCHULBEREICH<br />

Schulen Stadt Zürich 200<br />

Volksschulen Kanton Zürich 143<br />

Schulen Schweiz 19<br />

Höhere Schulen, Berufs-, Fachschulen,<br />

43<br />

Fachhochschulen Schweiz<br />

Einführung in die Museumspädagogik,<br />

18<br />

Weiterbildungen für Studenten und<br />

Lehrerteams<br />

Total 423<br />

76 AKTIVITÄTEN<br />

ZUSAMMENZUG ALLER VERANSTALTUNGEN<br />

Führungen 960<br />

Veranstaltungen Schulbereich 423<br />

Ganzjähriges Freizeitangebot 125<br />

Sommerwerkstatt 107<br />

Club für Kinder und Jugendliche 60<br />

Total 1 675


ALLGEMEINE VERANSTALTUNGEN<br />

KUNSTHAUS-ERWEITERUNG<br />

1. Oktober, 11 Uhr<br />

Die Pressevorbesichtigung der Ausstellung «Das Neue<br />

<strong>Kunsthaus</strong>. Grosse Kunst und Architektur» bildete den<br />

Auftakt zur heissen Phase vor der Volksabstimmung über<br />

die <strong>Kunsthaus</strong>-Erweiterung am 25. November. Walter<br />

Kielholz, Christoph Becker und David Chipperfield informierten<br />

in der Eingangshalle des <strong>Kunsthaus</strong>es über die<br />

Inhalte, die Architektur und die Ziele des Projekts. Kurator<br />

Philippe Büttner stellte die Ausstellung vor.<br />

Im Zeitraum von Februar bis Dezember fanden auf Einladung<br />

der ZKG oder der Einfachen Gesellschaft <strong>Kunsthaus</strong><br />

Erweiterung zahlreiche Anlässe statt, an denen die<br />

Erweiterung des <strong>Kunsthaus</strong>es im Mittelpunkt stand. Zu<br />

den Gästen, Mitorganisatoren und Teilnehmern gehörten<br />

Quartier- und Gewerbevereine, befreundete Kulturinstitute,<br />

die Architekten-Verbände SIA/BSA und der Bund Freier<br />

Architekten sowie Zünfter und Rotarier. Für die Mitglieder<br />

der Zürcher Kunstgesellschaft und deren Gäste wurde am<br />

8. Juni ein Workshop organisiert. Rund 40 Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmer befassten sich mit Fragen der Angebotsgestaltung<br />

im erweiterten <strong>Kunsthaus</strong> und mit der<br />

Kommunikation vor der Volksabstimmung.<br />

Open Pfauen und Visarte, zwei dem Projekt ablehnend<br />

gegenüberstehende Gruppierungen, hatten die auf Einladung<br />

der Direktion gemeinsam beschlossenen Veranstaltungen<br />

wieder abgesagt.<br />

Das Unterstützerkomitee «Ja zu unserem <strong>Kunsthaus</strong>»<br />

ging am 28. September an die Öffentlichkeit. Bis zum<br />

Abschluss der Kampagne versammelte es rund 230 Persönlichkeiten<br />

aus Kunst, Kultur, Politik, Wirtschaft und<br />

Gesellschaft hinter sich. Finanziert wurden die Aktivitäten<br />

aus Beiträgen der Mitglieder und einer grosszügigen<br />

Spende eines Gönners aus dem Kreis der Zürcher Kunstgesellschaft.<br />

VERLEIHUNG ROSWITHA HAFTMANN-PREIS<br />

10. Mai, 18.30 – 20 Uhr<br />

Preisverleihung der Roswitha Haftmann-Stiftung an die Foto-Künstlerin<br />

Cindy Sherman und den Filmemacher Harun<br />

Farocki (Sonderpreis) im Vortragssaal. Stiftungsratspräsident<br />

Christoph Becker überreichte Europas höchstdotierten<br />

Kunstpreis. Die Laudatio auf Cindy Sherman hielt Bice<br />

Curiger. Ein Dutzend Bläserinnen und Bläser der Gruppe<br />

«Blehmuzik» spielten zentraleuropäische Balkan-Kompositionen<br />

auf Blechinstrumenten – eine wuchtige, szenische<br />

Klangperformance. An der Feier mit anschliessendem<br />

Apéro nahmen rund 400 Gäste teil.<br />

LANGE NACHT DER ZÜRCHER MUSEEN<br />

1. September, 19 – 2 Uhr, Lounge & Party bis 4 Uhr<br />

Das vom Verein Zürcher Museen vorgegebene Thema hiess<br />

«Trouvaillen». Allein das <strong>Kunsthaus</strong> verzeichnete 7 000 Eintritte.<br />

Kristin Steiner verantwortete die Organisation und<br />

Mirjam Varadinis stellte ein Programm aus selten gezeigten<br />

Videos aus der <strong>Kunsthaus</strong>-Sammlung zusammen. Neben<br />

den Neuerwerbungen von Thomas Hirschhorn, «Fifty-Fifty<br />

à Belleville», ein Frühwerk aus dem Jahr 1992, und «Headlights<br />

II (2010) des jungen Künstlers Dominik Hodel, kamen<br />

Werke von Bruce Naumann, Christoph Büchel, Nathalie<br />

Djurberg, Elodie Pong u. a. zur Aufführung.<br />

Jugendliche richteten im Rahmen der Sommerwerkstatt<br />

«Deftig Barock» einen Klangraum im Atelier der Kunstvermittlung<br />

ein. Es fanden Führungen zu verborgenen Schätzen<br />

statt – auch für hörbehinderte Personen.<br />

Im Vortragssaal projizierte Buffet für Gestaltung traumwandlerische<br />

Effekte. Das Catering kam mit handfest-sinnlichen<br />

Kombinationen daher – wie der Rentierschinken-<br />

Stulle mit Rosenbutter. Die Lounge Sounds aus Ambient,<br />

Dub Techno und Acid von Idealist (Tiefenrausch) wurden<br />

von DJ Plamuk abgelöst. Anschliessend stand Kalabrese<br />

AKTIVITÄTEN<br />

77


78 AKTIVITÄTEN<br />

am Plattenteller. Die Smoker’s Lounge im Miró-Garten war<br />

noch um 4 Uhr gut frequentiert – so gab es drinnen wie<br />

draussen Sauerstoff und klare Köpfe.<br />

Unterstützt von JT International AG.<br />

TAG DER OFFENEN TÜR<br />

27. Oktober, 10 – 20 Uhr<br />

Im Fokus des Tags der offenen Tür, der die früheren <strong>Kunsthaus</strong>nächte<br />

abgelöst hat, stand in diesem Jahr die <strong>Kunsthaus</strong>-Erweiterung.<br />

Auf Rundgängen durch das <strong>Kunsthaus</strong><br />

und auf den zukünftigen Baugrund folgten die Besucher<br />

den Ausführungen von Dag Vierfuss zur Entwicklung der<br />

Architektur von 1910 bis 2017. Gerda Kram informierte über<br />

die vielen neuen Jobs, die geschaffen werden. Lukas Gloor<br />

und Björn Quellenberg unterhielten sich über die Kooperation<br />

der Stiftung Sammlung E.G. Bührle mit der Zürcher<br />

Kunstgesellschaft und beantworteten Fragen des Publikums<br />

– insbesondere zur Aufgabe der Provenienzforschung.<br />

Das Team der neuen Leiterin der Kunstvermittlung, Sibyl<br />

Kraft, lud zum Malen mit Musik ins Atelier ein. Am Abend<br />

legte sich die ausdrucksstarke Stimme von Piratesse Billa<br />

mit dem gelesenen Hörstück «Vermischte Meldungen oder<br />

wie man sich selbst als Fisch zeichnet» über die quirligen<br />

Museumsgeräusche. Ronin Music – Nik Bärtsch, Kaspar<br />

Rast und Sha – spielten live Zen-Funk vom Feinsten. Begleitet<br />

vom Restaurierungs-Team konnten die Gäste den<br />

Gips-Skulpturen von Alberto Giacometti auf die raue Pelle<br />

rücken und die tiefer liegenden Schichten von Ferdinand<br />

Hodlers «Die Wahrheit» ergründen. Technisch wie handwerklich<br />

Interessierte wurden durch die Schreinerei und<br />

die Schaltzentrale des Betriebs geführt. Bernhard von<br />

Waldkirch informierte über Vorbereitungen der Grafischen<br />

Sammlung zu ihrem 100-Jahr-Jubiläum und Bice Curiger<br />

blickte an einem Vortrag auf zeitgenössische Kunst und ihre<br />

Ausstellung «Deftig Barock» zurück. Und in der Sammlung<br />

enthüllte Christoph Becker eine Schenkung von Werken<br />

von Dieter Roth. Die Aufführung von Alexandra Bachzetsis‘<br />

«A piece danced alone» gemeinsam mit Anne Pajunen darf<br />

als Höhepunkt dieses Tages bewertet werden. Rund 100<br />

Gäste waren im Vortragssaal erschienen, um den Künstlerinnen<br />

zuzusehen.<br />

Während der Dubletten-Verkauf der <strong>Kunsthaus</strong>-Bibliothek<br />

an der Rämistrasse brummte, beteiligten sich nur wenige<br />

der insgesamt 2 500 Besucher am Audioguide-Quiz oder an<br />

der Wahl eines Kunstwerks des Tages.<br />

Ein Kulturengagement der Credit Suisse – Partner des<br />

<strong>Kunsthaus</strong> Zürich.<br />

MEDIENORIENTIERUNGEN<br />

Zu allen Ausstellungen (mit Ausnahme der Bilderwahl)<br />

fanden am Tag oder im Umfeld ihrer Eröffnung Medienorientierungen<br />

statt.<br />

19. Januar, 11 – 12.30 Uhr<br />

Jahrespressekonferenz<br />

Im Hodler-Saal stellten Direktor Christoph Becker, der<br />

neue Sammlungskonservator Philippe Büttner und die Kuratorinnen<br />

und Kuratoren den vorläufigen Jahresabschluss<br />

2011, das Programm des Jahres <strong>2012</strong> sowie aktuelle Restaurierungsprojekte<br />

vor. Auch der Abschluss des Vorprojekts<br />

der <strong>Kunsthaus</strong>-Erweiterung und der Start in das Jahr<br />

der Volksabstimmung standen auf der Agenda. Neben Vertretern<br />

der Presse waren Sponsoren anwesend, die auch<br />

zum Apéro blieben.<br />

WEITERE KOMMUNIKATIONSPLATTFORMEN<br />

Der im Januar 2011 lancierte, sechs Mal jährlich erscheinende<br />

elektronische Newsletter steigerte bis Ende <strong>2012</strong><br />

die Zahl seiner Abonnenten auf 2 100. Dabei handelt es sich<br />

ausschliesslich um Personen, die sich selber angemeldet<br />

haben.<br />

Seit Beginn der internen Bewirtschaftung der <strong>Kunsthaus</strong>-<br />

Präsenz auf Facebook im Juni 2011 hat sich die Zahl der<br />

Freunde bis zum Jahresende <strong>2012</strong> verzehnfacht. 3 000<br />

Anhänger sind jetzt mit dem <strong>Kunsthaus</strong> verlinkt.<br />

Björn Quellenberg


VERÖFFENTLICHUNGEN<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong> / <strong>Kunsthaus</strong> Zürich, Zürcher Kunstgesellschaft.<br />

- Zürich : <strong>Kunsthaus</strong> Zürich, <strong>2012</strong>. - 100 S. : Ill.,<br />

farbig ; 21 cm ISSN 1013-6916<br />

Köln [etc.] : Snoeck [etc.], <strong>2012</strong>. - 176 S. : Ill., z. T. farbig ;<br />

30,5 cm + 1 Faltblatt<br />

ISBN: 978-3-906574-77-6 (Museumsausg.)<br />

<strong>Kunsthaus</strong> Zürich : Magazin / Hrsg.: Zürcher Kunstgesellschaft.<br />

- 1/<strong>2012</strong> - 4/<strong>2012</strong>. - Zürich : <strong>Kunsthaus</strong> Zürich, <strong>2012</strong>.<br />

- 30 cm. – 42, 50, 46, 46 S. ISSN 1421-315X<br />

Posada bis Alÿs : mexikanische Kunst von 1900 bis heute :<br />

16. März bis 20. Mai <strong>2012</strong> = Posada to Alÿs / Gastkuratorin:<br />

Milena Oehy ; [Hrsg.: Zürcher Kunstgesellschaft, <strong>Kunsthaus</strong><br />

Zürich]. - Zürich : <strong>Kunsthaus</strong> Zürich, <strong>2012</strong>. - 35 S. :<br />

Ill., z. T. farbig ; 32 cm ISBN: 978-3-906574-76-9<br />

Aristide Maillol - <strong>Kunsthaus</strong> Zürich : 17. April - 16. Dezember<br />

<strong>2012</strong>. - [Zürich] : [<strong>Kunsthaus</strong> Zürich], [<strong>2012</strong>]. - [16]<br />

S. : Ill., farbig ; 21 cm<br />

Adrian Zingg : Wegbereiter der Romantik : [dieser Katalog<br />

erscheint anlässlich der Ausstellung «Adrian Zingg, Wegbereiter<br />

der Romantik», Kupferstich-Kabinett, Staatliche<br />

Kunstsammlungen Dresden, 17. Februar bis 6. Mai <strong>2012</strong>,<br />

<strong>Kunsthaus</strong> Zürich, 25. Mai bis 12. August <strong>2012</strong>] / Kupferstich-Kabinett,<br />

Staatliche Kunstsammlungen Dresden ...<br />

[et al.] ; hrsg. von Petra Kuhlmann-Hodick ... [et al.] - Dresden<br />

: Sandstein, c<strong>2012</strong>. - 279 S. : Ill., z. T. farbig ; 30,5 cm<br />

ISBN: 978-3-942422-86-4<br />

Deftig Barock : [von Cattelan bis Zurbarán : Manifeste des<br />

prekär Vitalen : diese Publikation erscheint anlässlich der<br />

Ausstellung «Deftig Barock, von Cattelan bis Zurbarán -<br />

Manifeste des prekär Vitalen», <strong>Kunsthaus</strong> Zürich, 1. Juni<br />

- 2. September <strong>2012</strong>] / Bice Curiger ; mit Beitr. von Elfriede<br />

Jelinek ... [et al.] ; einem Gespräch zwischen Nike Bätzner<br />

... [et al.] ; und einem Glossar von Muriel Pérez ... [et al.] -<br />

Riotous Baroque : [from Cattelan to Zurbarán : tributes<br />

to precarious vitality : this catalogue has been published<br />

in conjunction with the exhibition «Riotous Baroque, from<br />

Cattelan to Zurbarán - tributes to precarious vitality»,<br />

<strong>Kunsthaus</strong> Zürich, 1 June - 2 September <strong>2012</strong>] / Bice Curiger<br />

; with accompanying texts by Elfriede Jelinek ... [et<br />

al.] ; a discussion between Nike Bätzner ... [et al.] ; and a<br />

glossary by Muriel Pérez ... [et al.] - Köln [etc.] : Snoeck<br />

[etc.], <strong>2012</strong>. - 176 S. : Ill., z. T. farbig ; 30,5 cm + 1 Faltblatt<br />

ISBN: 978-3-906574-77-6 (Museum ed.)<br />

Time as perspective : chapter 1: <strong>Kunsthaus</strong> Zürich, 06.06.<br />

- 09.09.<strong>2012</strong> / Rosa Barba in conversation with Mirjam Varadinis<br />

and Solveig Øvstebø ; ed. by Jim Hudson. - Zürich :<br />

Zürcher Kunstgesellschaft, [<strong>2012</strong>]. - 12 S. : Ill. ; 32 cm<br />

ISBN: 978-3-906574-78-3<br />

Paul Gauguin : das druckgrafische Werk : [diese Publikation<br />

erscheint anlässlich der Ausstellung «Paul Gauguin,<br />

das druckgrafische Werk» vom 28. September <strong>2012</strong> bis 20.<br />

Januar 2013 im <strong>Kunsthaus</strong> Zürich] / Tobia Bezzola ... [et<br />

al.] - Zürich [etc.] : <strong>Kunsthaus</strong> Zürich [etc.], c<strong>2012</strong>. - 157 S.<br />

: Ill., z. T. farbig ; 27,5 cm<br />

ISBN: 978-3-906574-79-0 (deutsche Museumsausg.)<br />

Paul Gauguin : the prints: [this book was published in conjunction<br />

with the exhibition «Paul Gauguin, the prints» at<br />

<strong>Kunsthaus</strong> Zürich from September 28, <strong>2012</strong>, to January 20,<br />

2013] / Tobia Bezzola ... [et al.] - Zürich [etc.] : <strong>Kunsthaus</strong><br />

Zürich [etc.], c<strong>2012</strong>. - 157 S. : Ill., z. T. farbig ; 27,5 cm<br />

ISBN: 978-3-906574-80-6 (English museum ed.)<br />

AKTIVITÄTEN<br />

79


Das neue <strong>Kunsthaus</strong> : grosse Kunst und Architektur : [dieses<br />

Magazin erscheint anlässlich der Ausstellung «Das<br />

neue <strong>Kunsthaus</strong>, grosse Kunst und Architektur» vom 5.<br />

Oktober <strong>2012</strong> bis 6. Januar 2013 im <strong>Kunsthaus</strong> Zürich] /<br />

[Magazin Hrsg.: Zürcher Kunstgesellschaft, <strong>Kunsthaus</strong> Zürich<br />

; Texte: Christoph Becker ... et al.] - Zürich : <strong>Kunsthaus</strong><br />

Zürich, <strong>2012</strong>. - 39 S. : Ill., z. T. farbig ; 30,2 cm<br />

ISBN: 978-3-906574-81-3<br />

Bilderwahl! Zu Weihnachten : [diese Publikation erscheint<br />

anlässlich der Ausstellung «Bilderwahl! Zu Weihnachten».<br />

<strong>Kunsthaus</strong> Zürich, 2. November <strong>2012</strong> bis 20. Januar 2013] /<br />

[Publikation: Hrsg.: Zürcher Kunstgesellschaft, <strong>Kunsthaus</strong><br />

Zürich ; Texte: Gabrielle Schaad]. - Zürich : Zürcher Kunstgesellschaft,<br />

c<strong>2012</strong>. - [24] S. : Ill., z. T. farbig ; 19,4 cm<br />

80 AKTIVITÄTEN


3<br />

ZÜRCHER<br />

KUNSTGESELLSCHAFT


KUNSTHAUSBESUCH<br />

Das <strong>Kunsthaus</strong> war im Jahr <strong>2012</strong> weniger stark frequentiert<br />

als im Vorjahr. Dies lag vor allem an unserer kurzfristigen<br />

Entscheidung, die publikumsträchtige Chagall-Ausstellung<br />

um ein Vierteljahr zu verschieben, damit im grossen<br />

Ausstellungssaal eine Präsentation des Erweiterungsprojekts<br />

und des künftigen Inhaltes des neuen <strong>Kunsthaus</strong>es<br />

stattfinden konnte, die der neue Sammlungskonservator<br />

Philippe Büttner verantwortete. Die in der nationalen und<br />

internationalen Presse viel beachtete Ausstellung «Deftig<br />

Barock» indessen erreichte die angepeilte Besucherzahl<br />

bedauerlicherweise nicht, sodass am Ende des Jahres ein<br />

Defizit entstand, das aus Reserven und Rückstellungen<br />

(die in sehr zufriedenstellendem Umfang vorhanden sind)<br />

ausgeglichen werden konnte.<br />

Einmal mehr zeigte sich, dass hauptsächlich die populären<br />

Grossausstellungen die Kasse füllen können,<br />

jedoch wegen der hohen Versicherungs- und Transportkosten<br />

einen grossen finanziellen Aufwand bedeuten. Die<br />

Kuratorinnen und Kuratoren haben in ihrer mittel- und<br />

langfristigen Planung bis 2016 diesem Umstand bereits<br />

Rechnung getragen. Nicht zuletzt werden durch den zusätzlichen<br />

mittelgrossen Ausstellungssaal, der mit dem<br />

Erweiterungsbau zur Verfügung stehen wird, die besucherärmeren<br />

Lücken im Programm (durch die relativ langen<br />

Umbauzeiten) besser zu überbrücken sein.<br />

82 ZÜRCHER KUNSTGESELLSCHAFT<br />

500 000<br />

400 000<br />

300 000<br />

200 000<br />

100 000<br />

0<br />

242 540<br />

310 836<br />

310 126<br />

287 260<br />

309 545<br />

214 376<br />

227 484<br />

419 391<br />

355 073<br />

248 644<br />

2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 <strong>2012</strong>


<strong>2012</strong> 2011 2010 2009 2008<br />

Besucher insgesamt 248 644 100% 355 073 419 391 227 484 214 376<br />

Tagesdurchschnitt 792 314 Tg 1 127 1 336 724 681<br />

Zahlende 134 008 54% 221 162 275 298 125 821 127 321<br />

davon Sammlung + Neben-Ausst. 55 295 22% 49 814 40 989 58 091 58 012<br />

davon Haupt-Ausstellungen 77 732 31% 169 158 232 281 65 583 65 721<br />

davon <strong>Kunsthaus</strong>nächte 0 0% 1 282 1 027 938 1 537<br />

davon andere Veranstaltungen 1 035 0% 908 1 001 1 209 2 051<br />

Nichtzahlende (inkl. Mitglieder) 114 636 46% 133 911 144 093 101 663 87 055<br />

davon Lange Nacht der Museen 6 996 3% 5 649 7 516 8 558 5 973<br />

An Sonntagen insgesamt 58 536 24% 73 959 89 977 53 310 41 078<br />

An Sonntagen Zahlende 36 214 15% 63 833 77 201 41 794 35 222<br />

An Sonntagen Nichtzahlende 22 322 9% 10 126 12 776 11 516 5 856<br />

BESUCHERGRUPPEN Gruppen / Personen <strong>2012</strong> 2011<br />

Stadtzürcher Schulen* 204 / 4 488 215 / 4 730<br />

Kantonale Schulen* 514 /11 308 698 / 15 356<br />

Studierende der Zürcher Hochschulen* 41 / 574 26 / 364<br />

Private Schulen 78 /1 404 114 / 2 052<br />

Auswärtige Schulklassen und Studentengruppen 111 / 2 442 143 / 3 146<br />

Andere Gruppen mit ermässigtem Eintritt 27 / 432 29 / 464<br />

VERANSTALTUNGEN DER KUNSTVERMITTLUNG Gruppen / Personen <strong>2012</strong> 2011<br />

Bereich Schule 423 / 9 306 487 /10 714<br />

Ganzjährige Freizeitangebote 185 / 2 035 230 / 3 604<br />

Sommerwerkstatt 79 / 863 102 /1 674<br />

Öffentliche Führungen 252 / 3 639 311 / 6 842<br />

Führungen für private Gruppen 708 / 14 160 1 171 / 23 420<br />

ZAHLENDE BESUCHER PRO AUSSTELLUNG** Tage Besucher Pro Tag<br />

The Nahmad Collection (1.1. – 15.1.<strong>2012</strong>) (2. Teil) 14 29 289 2 092<br />

Ein Wintermärchen (10.2. – 29.4.<strong>2012</strong>) 70 41 835 598<br />

Deftig Barock (1.6. – 26.8.<strong>2012</strong>) 81 23 436 289<br />

Paul Gaugin (28.9.<strong>2012</strong> – 27.1.2013) (1. Teil) 24 15 479 645<br />

*mit freiem Eintritt **inklusive Kombi-Tickets<br />

ZÜRCHER KUNSTGESELLSCHAFT<br />

83


GENERALVERSAMMLUNG<br />

84 ZÜRCHER KUNSTGESELLSCHAFT<br />

Die Generalversammlung der Zürcher Kunstgesellschaft<br />

fand am Montag, 21. Mai <strong>2012</strong> im <strong>Kunsthaus</strong> statt. Der<br />

Präsident, Walter B. Kielholz, begrüsste die Anwesenden<br />

und erinnerte zunächst an David Weiss, Mitbegründer des<br />

Künstlerduos Fischli / Weiss, der dem <strong>Kunsthaus</strong> während<br />

vieler Jahre eng verbunden war und im Alter von 65 Jahren<br />

verstarb. In seinem 105. Altersjahr verschied in seinem<br />

Haus in Zollikon unser grosser Förderer und treuer Freund,<br />

Bruno Giacometti, der zusammen mit seiner Frau Odette<br />

grossartige Schenkungen an die Alberto Giacometti-<br />

Stiftung und die Kunstgesellschaft machte und uns ein<br />

überaus hochherziges Legat aller in seinem Besitz verbliebenen<br />

Kunstwerke hinterliess.<br />

Nach der Genehmigung der Traktandenliste informierte<br />

der Präsident über die Aktivitäten des vergangenen Jahres<br />

2011 und dankte den Subventionsgebern Stadt und Kanton<br />

Zürich wie auch den Partnern Credit Suisse und Swiss Re<br />

und zahlreichen weiteren Firmen, Stiftungen und privaten<br />

Gönnern für ihre finanzielle Unterstützung. Insbesondere<br />

wurde die Donation zahlreicher Werke von Joseph Beuys<br />

von Baronessa Lucrezia De Domizio Durini verdankt. Vorstand<br />

und Kommissionen waren in zahlreichen Sitzungen<br />

für das <strong>Kunsthaus</strong> tätig, so beim offiziellen Abschluss<br />

des Vorprojekts der <strong>Kunsthaus</strong>-Erweiterung, der Diskussion<br />

des Business-Plans und beim Fundraising, für das<br />

sich vor allem der Ehrenpräsident der Zürcher Kunstgesellschaft,<br />

Thomas Bechtler, mit grossem Engagement<br />

zusammen mit einer Reihe von Ambassadoren einsetzt.<br />

Trotz gestiegener Mitgliederzahlen konnte das Ergebnis<br />

nicht ganz befriedigen, wie der Quästor, Conrad M.<br />

Ulrich, ausführte. Der Eigenfinanzierungsgrad war mit<br />

58% erfreulich hoch; die Mitgliederzahlen sind gestiegen.<br />

Bei den Wahlen wurde als Revisionsstelle die PricewaterhouseCoopers<br />

AG für weitere drei Jahre bestätigt, die<br />

diesen Auftrag dankenswerterweise pro bono ausführt.<br />

Als Nachfolger des aus beruflichen Gründen ausgeschiedenen<br />

Vorstandsmitglieds Dieter Wemmer, CEO der<br />

Zurich Financial Services, konnte der Zürcher Unternehmer<br />

Ben Weinberg gewonnen werden, der einstimmig gewählt<br />

wurde. Der Präsident stellte im Folgenden den vom Vorstand<br />

neu gewählten Vizedirektor Hans Peter Meier vor,<br />

der seit 2009 am <strong>Kunsthaus</strong> für die Finanzen zuständig ist.<br />

Das Projekt der <strong>Kunsthaus</strong>-Erweiterung nahm breiteren<br />

Raum ein in der Ansprache des Präsidenten, der auf die<br />

Vorteile eines grösseren <strong>Kunsthaus</strong>es mit mehr Raum<br />

für die Sammlungen, einem effizienteren Ausstellungsbetrieb,<br />

der Anbindung bedeutender Privatsammlungen<br />

und einem ausgebauten Vermittlungsangebot hinwies<br />

und die feste Verankerung der Institution in der Zürcher<br />

Bevölkerung betonte.<br />

Im Jahr <strong>2012</strong> geht der seit dreieinhalb Jahrzehnten überaus<br />

erfolgreich am <strong>Kunsthaus</strong> wirkende Museumspädagoge<br />

Hans Ruedi Weber in den Ruhestand, der von den<br />

Anwesenden mit herzlichem Applaus bedacht wird. Im<br />

Anschluss an den offiziellen Teil gibt Direktor Christoph<br />

Becker einen Ausblick auf die Aktivitäten des <strong>Kunsthaus</strong>es<br />

in den Jahren 2013 und 2014, gefolgt von Philippe<br />

Büttner, der in seine geplante Ausstellung «Das Neue<br />

<strong>Kunsthaus</strong>» einführt, sowie von Dag Vierfuss, der kurz<br />

über den Stand der Planung informiert. Anschliessend<br />

folgt der traditionelle gesellige Teil des Abends.


VORSTAND UND KOMMISSIONEN<br />

Der Vorstand kam im Berichtsjahr zu drei ordentlichen und<br />

einer ausserordentlichen Sitzung zusammen. Die Sitzung<br />

am 27. März diente der Genehmigung der Jahresrechnung<br />

und des <strong>Jahresbericht</strong>s sowie der Vorbereitung der<br />

Generalversammlung vom 21. Mai <strong>2012</strong>. Am 2. April fand<br />

die Vertragsunterzeichnung mit Hubert Looser betreffend<br />

der Kooperation mit seiner Stiftung und den Dauerleihgaben<br />

für das Neue <strong>Kunsthaus</strong> statt. Am 24. Mai<br />

wurde der Vorstand, wie an der vorangegangenen Sitzung<br />

angekündigt, durch den Präsidenten und Direktor<br />

über die Vereinbarung mit der Stiftung Sammlung Bührle<br />

und der Familie Bührle unterrichtet, gefolgt von einem im<br />

Zirkularverfahren bis zum 28. Mai eingeholten, durchwegs<br />

positiven Votum der Vorstandsmitglieder. Die Vereinbarung<br />

wurde dementsprechend unterzeichnet und ist seitdem<br />

gültig. Am 4. September trat der Vorstand zusammen,<br />

u. a. um die Volksabstimmung vom 25. November vorzubereiten.<br />

Informiert wurde über alle Massnahmen im Vorfeld<br />

der Abstimmung, insbesondere über die Kommunikationsmassnahmen,<br />

das Unterstützungskomitee und<br />

das Fundraising sowie über das Ausstellungsprogramm<br />

des Jahres 2013. Am 27. November standen die Hochrechnung<br />

<strong>2012</strong>, das Budget 2013, der Projektstand der<br />

<strong>Kunsthaus</strong>-Erweiterung, die anstehenden Besetzungen<br />

der Kuratorenstellen wie auch die Festsetzung der Eintrittspreise<br />

auf der Tagesordnung.<br />

Die Programmkommission traf sich <strong>2012</strong> zu zwei Sitzungen,<br />

die den Erweiterungsbau, insbesondere Shop und Bar, die<br />

frei werdenden Kuratorenstellen und die mittel- und langfristige<br />

Ausstellungsplanung betrafen.<br />

VORSTAND<br />

von der Kunstgesellschaft gewählt<br />

Walter B. Kielholz, Präsident<br />

Dr. Conrad M. Ulrich, Quästor<br />

Dr. Lukas Gloor<br />

Anja Maissen<br />

Dr. Christoph von Graffenried<br />

Dr. Ben Weinberg, ab Mai<br />

vom Stadtrat gewählt<br />

Peter Haerle<br />

Corine Mauch, Stadtpräsidentin Zürich<br />

Klaudia Schifferle<br />

Claire Schnyder<br />

Markus Weiss<br />

vom Regierungsrat gewählt<br />

Thomas Isler<br />

Susanna Tanner<br />

Ernst Wohlwend<br />

Vertreter der Vereinigung Zürcher Kunstfreunde<br />

Franz Albers<br />

Vertreter des Personals<br />

Jakob Diethelm<br />

ZÜRCHER KUNSTGESELLSCHAFT<br />

85


MITGLIEDER<br />

PROGRAMMKOMMISSION<br />

Dr. Christoph von Graffenried, Präsident<br />

Dr. Christoph Becker<br />

Dr. Tobia Bezzola<br />

Maja Hoffmann<br />

Yves Netzhammer, ab April<br />

Pipilotti Rist<br />

Katja Schenker<br />

Dr. Christoph Schifferli<br />

Madeleine Schuppli<br />

Mirjam Varadinis<br />

Dr. Ben Weinberg<br />

Rolf Weinberg<br />

EHRENMITGLIEDER<br />

Dr. Felix A. Baumann<br />

Dr. Thomas W. Bechtler, Ehrenpräsident<br />

Rolf Weinberg<br />

Die Zahl der Mitglieder in der Zürcher Kunstgesellschaft<br />

ist im Berichtsjahr nahezu stabil geblieben, und dies,<br />

obwohl der Verkauf der Eintritte für die Ausstellungen<br />

zurückging. Zugleich freuten wir uns über einen regen<br />

Besuch der Sammlung. Die wechselnden Präsentationen<br />

in den Sammlungsräumen, vor allem die Accrochage aus<br />

dem Legat von Bruno Giacometti, aber auch neue Präsentationen<br />

altbekannter Sammlungsbestände führten<br />

zu einer guten Resonanz sowohl bei den Mitgliedern wie<br />

auch bei den zahlenden Besuchern. Weiterhin hat sich der<br />

aktive Verkauf von Mitgliedschaften an Wochenenden bewährt.<br />

So konnten während der Ausstellung «Miró, Monet,<br />

Matisse. The Nahmad Collection» (2011 / <strong>2012</strong>) über 1 500<br />

Mitglieder für das Jahr <strong>2012</strong> gewonnen werden. Nicht zuletzt<br />

dürfte die hohe Publizität im Zusammenhang mit der<br />

Volksabstimmung zur <strong>Kunsthaus</strong>-Erweiterung dazu beigetragen<br />

haben, dass wir uns über viele neue, darunter<br />

auch viele junge Mitglieder freuen können!<br />

86 ZÜRCHER KUNSTGESELLSCHAFT<br />

<strong>2012</strong> 2011 2010<br />

Einzel- und Paarmitglieder 20 107 20 210 18 524<br />

Kollektivmitglieder* 180 180 140<br />

Junioren (bis 25) 1 091 1 262 967<br />

Total 21 378 21 652 19 631<br />

* Eine Kollektivmitgliedschaft entspricht 20 Einzelmitgliedschaften.


MITARBEITENDE<br />

DIREKTION<br />

Direktor:<br />

Dr. Christoph Becker<br />

Vizedirektor:<br />

Hans Peter Meier (ab April)<br />

Direktionssekretariat:<br />

Christa Meienberg<br />

Sponsoring:<br />

Monique Spaeti<br />

GRAFISCHE SAMMLUNG<br />

Kuratorin:<br />

Mirjam Varadinis<br />

Konservator:<br />

Bernhard von Waldkirch*<br />

Wissenschaftliche Mitarbeiterin / Sekretariat:<br />

Milena Oehy (bis März)*, Monique Meyer (ab März)*<br />

Technischer Mitarbeiter:<br />

Armin Simon*<br />

AUSSTELLUNGEN<br />

Kuratoren:<br />

Dr. Tobia Bezzola, Bice Curiger*<br />

Ausstellungsorganisation:<br />

Franziska Lentzsch* (Leitung), Esther Braun-Kalberer*,<br />

Carlotta Graedel Matthäi*<br />

Bildbearbeitung:<br />

Arthur Faust (bis Mai)*, Lena Huber (ab Mai)*<br />

Registrar:<br />

Gerda Kram<br />

BIBLIOTHEK<br />

Thomas Rosemann (Leitung)<br />

Bibliothekarinnen:<br />

Sarah Ackermann (ab März), Beatrice Brüngger*<br />

(bis März), Tina Fritzsche, Lydie Stieger*<br />

Buchbinder:<br />

Klaus Geiger<br />

Studentische Hilfskräfte:<br />

Claudia Brunner*, Christine Büchler*,<br />

Thomas Schwendener*<br />

SAMMLUNG<br />

Konservator:<br />

Dr. Philippe Büttner<br />

Registrar:<br />

Karin Marti<br />

Bildrechte und Reproduktionen:<br />

Cécile Brunner<br />

RESTAURIERUNG<br />

Hanspeter Marty* (Leitung)<br />

Tobias Haupt*, Laura Ledwina* (ab Februar), Viola<br />

Möckel*, Kerstin Mürer*, Jean F. Rosston*<br />

PRESSE UND KOMMUNIKATION<br />

Björn Quellenberg (Leitung), Pressesprecher<br />

Nicole Behnke*, Kristin Steiner<br />

ZÜRCHER KUNSTGESELLSCHAFT<br />

87


KUNSTVERMITTLUNG UND PÄDAGOGIK<br />

Dr. Hans Ruedi Weber* (Leitung, bis Juli), Dr. Sibyl Kraft*<br />

(Leitung, ab August)<br />

Catherine Brandeis*, Barbara Brandt*, Marianne Rione<br />

Fili*, Barbara Schlueb*, Eveline Schüep* (ab September),<br />

Madeleine Witzig* und weitere freie Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter<br />

MUSEUMSSHOP<br />

Jakob Diethelm* (Leitung)<br />

Debora Balmer*, Lea Oliva Brägger* (bis Juni),<br />

Annett Haas*, Carina Kaiser*, Cora Kamiya Meineke*,<br />

Susanne Loepfe*, Lea Petter-Huber*, Christina Rachmühl*,<br />

Cornelia Wilhelm*<br />

VERWALTUNG<br />

Leiter Finanzen und Rechnungswesen:<br />

Hans Peter Meier<br />

Buchhaltung:<br />

Christian Bachmann*, Thomas Hink*<br />

Mitgliedersekretariat / Besucherservice:<br />

Carin Cornioley<br />

Audioguide:<br />

Alina Clavout*, Carla Gehler*, Anastasia Ioannidis*,<br />

Jonas Kriszeleit*, Julia Kuster*, Fleur Locher*,<br />

Cyril Plangg*, Flurina Schuhmacher*, Frank Wenzel*<br />

BETRIEB<br />

Leiter Technik und Dienste:<br />

Roland Arndt*<br />

Elektriker:<br />

Mark Fischer<br />

Kunsthandling:<br />

Robert Brändli (Leitung Sammlung, bis Oktober),<br />

Johannes Schiel (Leitung Sammlung, ab August),<br />

Robert Sulzer (Leitung Ausstellungen),<br />

Reto Hegetschweiler, Marcel Manderscheid<br />

Schreinerei:<br />

Gabriel Cantieni, Fredy Pfenninger<br />

PERSONAL<br />

Gerda Kram (Leitung), Ruth Gmür Saluz*<br />

INFORMATION TECHNOLOGY<br />

Markus Spiri<br />

HAUSDIENSTE<br />

Hans-Ruedi Lattmann (Leitung)<br />

Reinigung:<br />

Claudia De Moura*, Manuel Fernandez, Lucia Medina*,<br />

Paula Santos, Anuya Singarasa Tharmarajah*<br />

Betreuung Vortragssaal:<br />

Roman Schürch*<br />

88 ZÜRCHER KUNSTGESELLSCHAFT<br />

TELEFON UND EMPFANG<br />

Rosmarie Greinacher*, Romy Pfister*,<br />

Franziska Schedle*<br />

EINTRITTSKASSE<br />

Martina Angst* (Leitung)<br />

Anna Bossart*, Claudia Dieterle*, Ann-Christin Höhn*,<br />

Marietta Jemmi*, Gabriela Blumer Kamp*, Rhea<br />

Plangg*, Flurina Schuhmacher*, Veronika Spinnler*


AUFSICHT / GARDEROBE / EINTRITTSKONTROLLE<br />

Daniel Dubs* (Leitung)<br />

Noëlle Aicher*, Daniele Amore*, Cornelia Baldauf*,<br />

Lorenzo Bernet*, Karl Boos*, Hanspeter Bossert*, Nada<br />

Bozic*, Jean-Pierre Bucher*, Florian Bühler*, Roberta<br />

Burri*, Théodore Diouf*, Richard Federer*, Pirkko Brigitta<br />

Fleig*, Esther Gallagher-Pfenninger*, Luca Galli*, Natan<br />

Garcia Garcia*, Leta Gredig*, Alice Günther*, Ewelina<br />

Guzik*, Jonas Höhn*, René Huber*, Robert Huber*,<br />

Jeremy Huldi*, Isabel Jakob*, Andres Jud*, Priska<br />

Kalasse*, Lina Karam Dor Abadi*, Katrin Koyro*,<br />

Marianne Krummenacher*, Karolina Machalica*, Pascale<br />

Mantovani*, Inge Mathis*, James Mindel*, Doris<br />

Misailidis*, Matthias Odermatt*, Franziska Probst*,<br />

Werner Salzmann*, Paula Santos, Gerd Scherwenke*,<br />

Karin Schneebeli*, Irene Sebesta*, Marion Seitz*, Anuya<br />

Singarasa Tharmarajah*, Marianne Singer*, Claudia<br />

Stebler*, Sven Studer*, Romana Stutz*, Botagoz<br />

Tynybekova*, Cindy Van Osch*, Vukoje Vuksanovic*,<br />

Nariman Wagner*, Peter Wulf*, Geraldine Wullschleger*,<br />

Fabio Zöbeli*<br />

* Teilzeitbeschäftigte<br />

PENSIONIERUNGEN<br />

Robert Brändli (nach 39 Dienstjahren)<br />

Arthur Faust (nach 10 Dienstjahren)<br />

Hans Ruedi Weber (nach 36 Dienstjahren)<br />

DIENSTJUBILÄEN<br />

25 Jahre<br />

Cécile Brunner<br />

Marcel Manderscheid<br />

20 Jahre<br />

Sibyl Kraft<br />

15 Jahre<br />

Cornelia Baldauf<br />

Marietta Jemmi<br />

Nariman Wagner<br />

10 Jahre<br />

Arthur Faust<br />

Veronika Spinnler<br />

Kristin Steiner<br />

Mirjam Varadinis<br />

Anzahl der Mitarbeitenden: 164<br />

Anzahl 100%-Stellen: 87<br />

Jahresdurchschnitte<br />

ZÜRCHER KUNSTGESELLSCHAFT<br />

89


SPONSOREN<br />

PARTNER<br />

Credit Suisse – Partner des <strong>Kunsthaus</strong> Zürich<br />

Swiss Re – Partner für zeitgenössische Kunst<br />

SPONSOREN<br />

Albers & Co<br />

Bloomberg<br />

David Zwirner, New York<br />

Hauser & Wirth, Zürich<br />

Istituto Italiano di Cultura di Zurigo<br />

JT International AG<br />

Mexikanisches Honorarkonsulat<br />

PricewaterhouseCoopers<br />

The Bank of America Merrill Lynch Art Conservation<br />

Project<br />

The Boston Consulting Group Switzerland<br />

Vereinigung Zürcher Kunstfreunde<br />

Zürich Versicherungs-Gesellschaft AG<br />

WEITERER DANK<br />

Unser Dank gilt auch allen Gönnerinnen und Gönnern,<br />

die nicht genannt sein wollen, der Stadt Zürich und dem<br />

Kanton, sowie den Mitgliedern der Zürcher Kunstgesellschaft,<br />

die durch ihre Beiträge das reichhaltige Angebot<br />

des <strong>Kunsthaus</strong> Zürich ermöglichen.<br />

90 ZÜRCHER KUNSTGESELLSCHAFT<br />

STIFTUNGEN<br />

Ars Rhenia Stiftung zur überregionalen Förderung von<br />

Kunst und Kultur<br />

ArtEdu Stiftung<br />

Dr. Georg und Josi Guggenheim-Stiftung<br />

Ernst Göhner Stiftung<br />

Ernst von Siemens Kunststiftung<br />

Georg und Bertha Schwyzer-Winiker-Stiftung<br />

Hans Imholz-Stiftung<br />

Hulda und Gustav Zumsteg-Stiftung<br />

Karitative Stiftung Dr. Gerber-ten Bosch<br />

Stanley Thomas Johnson Stiftung<br />

Stavros Niarchos Foundation<br />

Stiftung BNP Paribas Schweiz<br />

Stiftung Erna und Curt Burgauer<br />

Truus und Gerrit van Riemsdijk Stiftung<br />

Vontobel-Stiftung


4FINANZEN<br />

ZAHLEN


RECHNUNG<br />

92 FINANZEN<br />

Die Jahresrechnung <strong>2012</strong> schliesst leider mit einem Verlust<br />

von CHF 384 524.68 ab. Der Verlust wurde im Wesentlichen<br />

verursacht durch die rund 30 000 fehlenden<br />

Besucher in den Sonderausstellungen im Vergleich zum<br />

Budget. Die Besucherzahlen in der Sammlung haben dem<br />

Plan entsprochen.<br />

Entsprechend kleiner ausgefallen sind auch die Erträge,<br />

die direkt mit der Anzahl Besucher im Zusammenhang<br />

stehen, wie die Einnahmen aus Garderobe, Führungen und<br />

vor allem des Shops.<br />

Sehr erfreulich ist demgegenüber der konstant hohe Mitgliederbestand<br />

der Kunstgesellschaft, der sich seit dem<br />

Vorjahr kaum verändert hat (21 378 zu 21 652 im Vorjahr).<br />

Ebenfalls erfreulich sind die höheren Erträge aus Dienstleistungen<br />

sowie aus Raum- und Sachvermietung, was dem<br />

erheblichen Einsatz einzelner Mitarbeitender zu verdanken<br />

ist.<br />

Mit der Erhöhung ihrer Beiträge hat die öffentliche Hand<br />

verdankenswerterweise die gestiegenen Arbeitgeberbeiträge<br />

an die Pensionskasse der Stadt Zürich ausgeglichen.<br />

Ebenfalls gestiegen sind die Sponsorenbeiträge zur<br />

Projektunterstützung – auch an dieser Stelle sei unseren<br />

treuen, langjährigen Sponsoren für ihre grosszügige Unterstützung<br />

herzlich gedankt.<br />

Auf Seiten des Aufwandes fällt auf, dass der Personalaufwand<br />

im Vergleich zum Vorjahr abgenommen hat – dies<br />

als Folge einer ausserordentlichen Rückstellung für Ferien-<br />

und Überstundenguthaben der Mitarbeitenden in der<br />

Jahresrechnung 2011.<br />

Markant abgenommen hat der sonstige Betriebsaufwand.<br />

Dies einerseits aufgrund wesentlich tieferer Versicherungskosten<br />

für die laufenden Ausstellungen, andererseits<br />

aufgrund des tieferen Werbeaufwands sowie vieler kleinerer<br />

und grösserer Einsparungen, die im Laufe des Jahres umgesetzt<br />

worden sind in Folge des sich abzeichnenden<br />

Verlustes. Auch in diesem Jahr ist die Rechnung durch<br />

Kosten belastet worden, die im Zusammenhang mit der<br />

<strong>Kunsthaus</strong>-Erweiterung stehen. Deshalb erscheint in der<br />

Rechnung unter periodenfremdem Aufwand der Betrag<br />

von CHF 439 900.69, der aber mit Baubeginn mit unserem<br />

Baukostenanteil verrechenbar wird.<br />

Die Liquidität ist weiterhin ausgezeichnet.<br />

Für das laufende Jahr ist ein ausgeglichenes Ergebnis<br />

budgetiert – sein Erreichen wird wiederum wesentlich<br />

von der Zahl der Besucherinnen und Besucher unserer<br />

Ausstellungen abhängig sein.<br />

Wiederum möchte ich an dieser Stelle, im Namen des gesamten<br />

Vorstandes, aber auch der Mitarbeitenden den<br />

langjährigen Freunden des <strong>Kunsthaus</strong>es sowie der Stadt<br />

und dem Kanton Zürich für ihre sehr grosszügige finanzielle<br />

Unterstützung und ihre wohlwollende Aufnahme<br />

unserer Anliegen sehr herzlich danken.<br />

Conrad M. Ulrich<br />

Quästor


BETRIEBSRECHNUNG VOM 1.1. – 31.12.<strong>2012</strong><br />

AUFWAND in CHF <strong>2012</strong> 2011<br />

Sachaufwand 5 811 447.29 5 815 445.13<br />

Personalaufwand 9 224 652.27 9 605 532.98<br />

Sonstiger Betriebsaufwand 3 172 459.14 4 312 680.57<br />

Finanzaufwand 7 850.23 9 816.40<br />

Periodenfremder Aufwand 439 900.69 0<br />

Total 18 656 309.62 19 743 475.08<br />

Fondsrechnung (Fondszuweisungen, Fondsentnahmen) 175 821.67 –125 471.61<br />

Jahresverlust –384 524.68 –97 902.06<br />

Total Aufwand 18 447 606.61 19 520 101.41<br />

ERTRAG in CHF <strong>2012</strong> 2011<br />

Mitgliederbeiträge 1 787 398.00 1 790 616.75<br />

Eintritte 2 125 038.55 3 685 868.27<br />

Garderobe 49 410.66 98 374.88<br />

Führungen 85 871.02 168 688.54<br />

Leihgebühren 26 845.83 33 746.86<br />

Warenverkäufe 1 216 470.75 2 187 531.79<br />

Dienstleistungen 140 566.01 94 792.81<br />

Projektunterstützung 1 909 928.32 1 855 573.76<br />

Inserate 188 142.36 217 554.55<br />

Workshops 173 560.67 179 230.62<br />

Beiträge der öffentlichen Hand 8 315 325.00 8 190 500.00<br />

Raum- und Sachvermietung 310 295.00 236 500.90<br />

Spenden 1 644 319.80 4 450.87<br />

Übriger Ertrag 443 400.63 504 494.45<br />

Ertragsminderungen –17 093.18 –28 062.44<br />

Finanzertrag 35 281.19 54 558.63<br />

Periodenfremder Erfolg 12 846.00 245 680.17<br />

Total Ertrag 18 447 606.61 19 520 101.41<br />

FINANZEN<br />

93


BILANZ<br />

PER 31. DEZEMBER <strong>2012</strong><br />

AKTIVEN in CHF <strong>2012</strong> 2011<br />

Kasse, Postcheck, Bank 2 846 374.79 4 704 589.44<br />

Depositenkonto 6 063 804.30 6 043 480.65<br />

Debitoren Kunden 410 814.48 280 706.43<br />

Debitoren Mitglieder 323 728.00 367 068.00<br />

Sonstige Forderungen 29 245.26 521 011.90<br />

Transitorische Aktiven 1 120 705.38 697 667.10<br />

Warenlager 1.00 1.00<br />

Total Umlaufvermögen 10 794 673.21 12 614 524.52<br />

Anteilscheine 1.00 1.00<br />

Sachanlagen 58 485.37 40 681.99<br />

Total Anlagevermögen 58 486.37 40 682.99<br />

Total Aktiven 10 853 159.58 12 655 207.51<br />

94 FINANZEN<br />

PASSIVEN in CHF <strong>2012</strong> 2011<br />

Kreditoren und Vorauszahlungen 110 921.01 1 121 272.17<br />

Übrige Verbindlichkeiten 259 830.18 277 811.58<br />

Transitorische Passiven 344 047.24 898 048.07<br />

Mitgliederbeiträge Folgejahr 1 733 440.36 1 819 907.00<br />

Ausstehende Geschenkgutscheine 55 528.00 52 538.00<br />

Rückstellungen 557 159.80 476 294.69<br />

Total Fremdkapital 3 060 926.59 4 645 871.51<br />

Total Fondskapital 7 786 517.06 7 619 095.39<br />

Ausgleichsreserve 484 369.91 484 369.91<br />

Verlust- / Gewinnvortrag –94 129.30 3 772.76<br />

Jahresverlust –384 524.68 –97 902.06<br />

Total Eigenkapital 5 715.93 390 240.61<br />

Total Passiven 10 853 159.58 12 655 207.51


ERLÄUTERUNGEN<br />

ZUR JAHRESRECHNUNG<br />

ANGABEN ÜBER DIE DURCHFÜHRUNG EINER RISIKO-<br />

BEURTEILUNG<br />

Jährlich erfolgt im Rahmen der strategischen Planung eine<br />

Beurteilung der Ziele und der damit verbundenen Chancen<br />

und Risiken. Der Finanzausschuss des Vorstandes hat eine<br />

Risikobeurteilung vorgenommen und allfällige sich daraus<br />

ergebende Massnahmen eingeleitet, um zu gewährleisten,<br />

dass das Risiko einer wesentlichen Fehlaussage in der<br />

Rechnungslegung als klein einzustufen ist.<br />

SACHANLAGEN<br />

In dieser Position sind das Kunstgut, die Bücher unserer<br />

Bibliothek, das Mobiliar, die EDV-Systeme, die Maschinen<br />

unserer Werkstätten mit CHF 1 p.m. und Anlagen in Bau<br />

enthalten.<br />

AKTIVIERUNG DER GRÖSSEREN INVESTITIONS-<br />

VORHABEN<br />

Investitionsvorhaben (ohne Anschaffungen Kunst) grösser<br />

TCHF 100 werden aktiviert und über die Nutzungsdauer<br />

abgeschrieben. Bei den Anlagen in Bau handelt es sich um<br />

das Projekt Erneuerung Kommunikationsanlage.<br />

FINANZEN<br />

95


96 FINANZEN<br />

Der untenstehende Bericht bezieht sich auf die Seiten 93 – 94.<br />

BERICHT DER REVISIONSSTELLE ZUR JAHRESRECHNUNG<br />

Als Revisionsstelle haben wir die beiliegende Jahresrechnung<br />

der Zürcher Kunstgesellschaft, bestehend aus Bilanz und Betriebsrechnung,<br />

für das am 31. Dezember <strong>2012</strong> abgeschlossene<br />

Geschäftsjahr geprüft.<br />

Verantwortung des Vorstandes<br />

Der Vorstand ist für die Aufstellung der Jahresrechnung in<br />

Übereinstimmung mit den gesetzlichen Vorschriften und den<br />

Statuten verantwortlich. Diese Verantwortung beinhaltet die<br />

Ausgestaltung, Implementierung und Aufrechterhaltung eines<br />

internen Kontrollsystems mit Bezug auf die Aufstellung einer<br />

Jahresrechnung, die frei von wesentlichen falschen Angaben<br />

als Folge von Verstössen oder Irrtümern ist. Darüber hinaus ist<br />

der Vorstand für die Auswahl und die Anwendung sachgemässer<br />

Rechnungslegungsmethoden sowie die Vornahme angemessener<br />

Schätzungen verantwortlich.<br />

Verantwortung der Revisionsstelle<br />

Unsere Verantwortung ist es, aufgrund unserer Prüfung ein<br />

Prüfungsurteil über die Jahresrechnung abzugeben. Wir haben<br />

unsere Prüfung in Übereinstimmung mit dem schweizerischen<br />

Gesetz und den Schweizer Prüfungsstandards vorgenommen.<br />

Nach diesen Standards haben wir die Prüfung so zu planen und<br />

durchzuführen, dass wir hinreichende Sicherheit gewinnen, ob<br />

die Jahresrechnung frei von wesentlichen falschen Angaben ist.<br />

Eine Prüfung beinhaltet die Durchführung von Prüfungshandlungen<br />

zur Erlangung von Prüfungsnachweisen für die in der<br />

Jahresrechnung enthaltenen Wertansätze und sonstigen Angaben.<br />

Die Auswahl der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemässen<br />

Ermessen des Prüfers. Dies schliesst eine Beurteilung<br />

der Risiken wesentlicher falscher Angaben in der Jahresrechnung<br />

als Folge von Verstössen oder Irrtümern ein. Bei der<br />

Beurteilung dieser Risiken berücksichtigt der Prüfer das interne<br />

Kontrollsystem, soweit es für die Aufstellung der Jahresrechnung<br />

von Bedeutung ist, um die den Umständen entsprechenden<br />

Prüfungshandlungen festzulegen, nicht aber um ein Prüfungsurteil<br />

über die Wirksamkeit des internen Kontrollsystems<br />

abzugeben. Die Prüfung umfasst zudem die Beurteilung der<br />

Angemessenheit der angewandten Rechnungslegungsmethoden,<br />

der Plausibilität der vorgenommenen Schätzungen sowie eine<br />

Würdigung der Gesamtdarstellung der Jahresrechnung. Wir<br />

sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise<br />

eine ausreichende und angemessene Grundlage für unser<br />

Prüfungsurteil bilden.<br />

Prüfungsurteil<br />

Nach unserer Beurteilung entspricht die Jahresrechnung für<br />

das am 31. Dezember <strong>2012</strong> abgeschlossene Geschäftsjahr dem<br />

schweizerischen Gesetz und den Statuten.<br />

Berichterstattung aufgrund weiterer gesetzlicher Vorschriften<br />

Wir bestätigen, dass wir die gesetzlichen Anforderungen an die<br />

Zulassung gemäss Revisionsaufsichtsgesetz (RAG) und die Unabhängigkeit<br />

(Art. 69b Abs. 3 ZGB in Verbindung mit Art. 728 OR)<br />

erfüllen und keine mit unserer Unabhängigkeit nicht vereinbare<br />

Sachverhalte vorliegen.<br />

In Übereinstimmung mit Art. 69b Abs. 3 ZGB in Verbindung mit<br />

Art. 728a Abs. 1 Ziff. 3 OR und dem Schweizer Prüfungsstandard<br />

890 bestätigen wir, dass ein gemäss den Vorgaben des Vorstandes<br />

ausgestaltetes internes Kontrollsystem für die Aufstellung der<br />

Jahresrechnung existiert.<br />

Wir empfehlen, die vorliegende Jahresrechnung zu genehmigen.<br />

Die Revisionsstelle<br />

PricewaterhouseCoopers AG<br />

Stefan Gerber<br />

Dr. Markus R. Neuhaus<br />

Revisionsexperte, Leitender Revisor<br />

Finanzkontrolle der Stadt Zürich<br />

Daniel Züger<br />

Franco Magistris<br />

Revisionsexperte, Leitender Revisor Revisionsexperte<br />

Zürich, 8. März 2013


SAMMLUNGSFONDS<br />

in CHF<br />

Bestand am 1. Januar 144 967.90<br />

Zufluss aus der Betriebsrechnung 510 000.00<br />

Zufluss aus den Mitgliederbeiträgen 268 109.70<br />

Mittel zur Verfügung 923 077.60<br />

Abflüsse Erwerbungen –606 060.16<br />

Nebenkosten Erwerbungen –8 088.55<br />

Bestand am 31. Dezember 308 928.89<br />

Gemälde, Installationen<br />

Helen Mirra Field Recordings 18 334.50<br />

David Renggli I Love You (Four Minus Three Greens) 30 000.00<br />

Zeichnungen, Druckgrafik, Multiples<br />

Sandra Capaul Now (1 – 36) 8 500.00<br />

Urs Fischer Café 117 732.00<br />

Rupprecht Geiger leuchtrotwarm – dunkel bis hell (Verlauf) 873.61<br />

Thomas Hirschhorn Preparatory Drawings for «Crystal of Resistance» 5 451.81<br />

Parkett Edition Nr. 90 14 400.00<br />

Fotografie<br />

Stefan Burger Untitled 8 500.00<br />

Thomas Demand Daily Nr. 1 32 813.10<br />

Thomas Flechtner Germs I 20 000.00<br />

Annette Kelm Untitled (3x) & Bouquet 22 750.42<br />

Dieter Meier Jumps 11 584.30<br />

Stephen Shore 4-Part Variation 24 885.90<br />

Juergen Teller Paradis XVII 20 982.08<br />

Gillian Wearing Me as Sander 44 800.53<br />

FINANZEN<br />

97


in CHF<br />

Video<br />

Simone Eberli / Andrea Mantel Duett No. 8 (Kunstraub) 6 700.00<br />

Thomas Hirschhorn Fifty-Fifty à Belleville 31 886.40<br />

Armin Linke ALPI 18 396.00<br />

Christian Marclay The Clock 154 384.75<br />

Bücher und Zeitschriften<br />

Bulletin / Art & Project,<br />

11 245.16<br />

1 (1968) – 156 (1989)<br />

Working drawing / compiled and edited<br />

by Oscar Tuazon, Ed. Nr. 12 /130 + 20 AP<br />

1 839.60<br />

Total Erwerbungen 606 060.16<br />

98 FINANZEN


IMPRESSUM<br />

<strong>Jahresbericht</strong> der Zürcher Kunstgesellschaft<br />

Redaktion: Kristin Steiner<br />

Gesamtverantwortung: Björn Quellenberg<br />

Gestaltung: Crafft Kommunikation AG, Zürich<br />

Druck: Neidhart + Schön AG, Zürich<br />

ISSN 1013-6916<br />

Veröffentlicht im Jahr 2013<br />

Für die Texte: © 2013 Zürcher Kunstgesellschaft<br />

Für das Werk von Thomas Demand: © 2013 ProLitteris, Zürich;<br />

für die Werke von Alberto Giacometti: © 2013 Succession Giacometti<br />

(Fondation Alberto et Annette Giacometti), Paris / ProLitteris, Zürich;<br />

für alle anderen Werke: © 2013 bei den Künstlern oder ihren Rechtsnachfolgern<br />

Für die Fotos: © Caroline Minjolle<br />

Zürcher Kunstgesellschaft<br />

Postfach, 8024 Zürich<br />

Tel. 044 253 84 84<br />

Fax 044 253 84 33<br />

www.kunsthaus.ch<br />

info@kunsthaus.ch

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