24.04.2014 Aufrufe

In Wort und Bild: Picassos literarisches Werk - Kunsthaus Zürich

In Wort und Bild: Picassos literarisches Werk - Kunsthaus Zürich

In Wort und Bild: Picassos literarisches Werk - Kunsthaus Zürich

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>In</strong>ternationales Kolloquium, 14. – 15. Januar 2011<br />

Doktoratsprogramm Romanistik<br />

Romanisches Seminar der Universität Zürich, in Zusammenarbeit mit dem <strong>Kunsthaus</strong> Zürich<br />

<strong>In</strong> <strong>Wort</strong> <strong>und</strong> <strong>Bild</strong>: <strong>Picassos</strong> <strong>literarisches</strong> <strong>Werk</strong><br />

Nur einem relativ kleinen Publikum dürfte bekannt<br />

sein, dass Pablo Picasso nicht nur ein malerisches,<br />

sondern auch ein <strong>literarisches</strong> <strong>Werk</strong> hinterlassen hat.<br />

Als er im Alter von 54 Jahren in eine Schaffenskrise<br />

gerät, die er «die schlimmste Zeit seines Lebens»<br />

nennt, wendet er sich dem Schreiben zu, das von nun<br />

an für ihn zur täglichen Praxis werden sollte. Dreissig<br />

Jahre später wird er seinem Fre<strong>und</strong> Roberto Otero anvertrauen:<br />

«Au fond, je suis un poète qui a mal tourné<br />

- Im Gr<strong>und</strong>e bin ich ein Dichter, der auf die falsche<br />

Bahn geraten ist».<br />

einer Klassifikation widersprechen. Und so wie viele<br />

zeitgenössische Dichter sich von seiner Malerei inspirieren<br />

lassen, so experimentiert Picasso seinerseits<br />

mit den von den Surrealisten propagierten Prinzipien<br />

des automatischen Schreibens. Schreiben nicht als<br />

Resultat eines Denkprozesses, sondern als fortwährend<br />

sich selbst generierender <strong>Wort</strong>- <strong>und</strong> Bedeutungsquell.<br />

Viele der so entstandenen Texte zeichnen sich<br />

dadurch aus, dass sie gestalterisch-bildnerische <strong>und</strong><br />

sprachliche Elemente miteinander verbinden <strong>und</strong> so<br />

neue Sinnes- <strong>und</strong> Sinnzusammenhänge eröffnen.<br />

Zwischen 1935 <strong>und</strong> 1959 verfasst Picasso mehr als 350<br />

Gedichte <strong>und</strong> zwei Theaterstücke in französischer<br />

Sprache - Le désir attrapé par la queue (1941) <strong>und</strong><br />

Les quatre petites filles (1948) - sowie, auf Spanisch,<br />

den langen Monolog El entierro del Conde de Orgaz<br />

(1959), in Anlehnung an das gleichnamige Gemälde<br />

von El Greco. Jedoch findet zu Lebzeiten <strong>Picassos</strong><br />

nur ein kleiner Teil seiner literarischen Produktion<br />

den Weg an die Öffentlichkeit. Erst sechzehn Jahre<br />

nach seinem Tod 1973 gelangen seine Texte, Dank der<br />

sorgfältig gestalteten Edition von Christine Piot <strong>und</strong><br />

Marie-Laure Bernadac, Kuratorin am Louvre-Museum,<br />

zu öffentlicher Anerkennung (Pablo Picasso,<br />

Ecrits, Gallimard, Paris, 1989).<br />

Parallel zur Picasso-Retrospektive im <strong>Kunsthaus</strong><br />

Zürich veranstaltet das Romanische Seminar der<br />

Universität Zürich am 14. <strong>und</strong> 15. Januar 2011 ein<br />

internationales Kolloquium, das spezifisch die<br />

visuelle Dimension von <strong>Picassos</strong> komplexen <strong>und</strong><br />

oft hermetisch anmutenden Texten ins Zentrum<br />

rückt. Während sich die Vorträge vom Samstag<br />

Morgen an ein breiteres Publikum wenden,<br />

stehen die Beiträge vom Freitag Nachmittag im<br />

Zeichen einer wissenschaftlichen Diskussion.<br />

Beide Veranstaltungen sind öffentlich.<br />

Das Schreiben ist für Picasso eine künstlerische<br />

Tätigkeit, der er mit ebensolcher Leidenschaft nachgeht<br />

wie der Malerei. Es verw<strong>und</strong>ert daher nicht,<br />

dass auch seine literarischen Texte jedem Versuch<br />

Organisation: Fabienne Douls Eicher, Ursula Bähler, Rita<br />

Catrina Imboden, Doktoratsprogramm Romanistik UZH<br />

Kontakt & <strong>In</strong>fos: «<strong>Picassos</strong> <strong>literarisches</strong> <strong>Werk</strong>...» auf www.rose.uzh.ch • Mail: picasso@rom.uzh.ch • Tel. 044 634 36 35


<strong>In</strong>ternationales Kolloquium, 14. – 15. Januar 2011<br />

PROGRAMM Freitag, 14. Januar 2011:<br />

«<strong>Picassos</strong> Poetik des Visuellen»<br />

(Romanisches Seminar, Zürichbergstr. 8, 8006 Zürich,<br />

Hörsaal D 31).<br />

Beiträge in deutscher, französischer <strong>und</strong> spanischer<br />

Sprache<br />

13:00 Peter Fröhlicher (Universität Zürich):<br />

Begrüssung<br />

13:15 Androula Michaël (Université de Picardie):<br />

«La mise en espace de l‘écriture rhizomatique<br />

de Picasso»<br />

13:45 Marie-Laure Bernadac (Musée du Louvre,<br />

Paris): «Le gazpacho de la corrida»<br />

14:15 Nanette Rissler-Pipka (Universität Siegen):<br />

«Visualität <strong>und</strong> Literarizität in <strong>Picassos</strong> ‹Sueño<br />

y mentira de Franco›»<br />

14:45 Henri Béhar (Université de Paris III): «Des<br />

images baroques dans le théâtre de Picasso»<br />

15:15 Pause<br />

15:45 Volker Roloff (Universität Siegen): «Anmerkungen<br />

zum surrealistischen Theater <strong>Picassos</strong><br />

- intermediale Aspekte (von Parade bis zu<br />

Raphael et la Fornarina)»<br />

16:15 Fabienne Douls Eicher (Universität Zürich):<br />

«Dimension méta-théâtrale du rideau dans les<br />

écrits de Picasso»<br />

16:45 Enrique Mallen (Texas A&M University):<br />

«El Exorcismo del Lenguaje en Pablo Picasso»<br />

17:15 Javier Gutiérrez-Rexach (Ohio State University):<br />

«Picasso y la visualidad reinventada»<br />

PROGRAMM Samstag, 15. Januar 2011:<br />

«<strong>In</strong> <strong>Wort</strong> <strong>und</strong> <strong>Bild</strong>:<br />

<strong>Picassos</strong> <strong>literarisches</strong> <strong>Werk</strong>»<br />

(Grosser Vortragssaal des <strong>Kunsthaus</strong>es Zürich, Heim-Platz<br />

1, 8001 Zürich)<br />

Eine Veranstaltung des Romanischen Seminars der Universität Zürich<br />

in Kooperation mit dem <strong>Kunsthaus</strong> Zürich<br />

09:30 Tobia Bezzola (Kurator Picasso-Ausstellung,<br />

<strong>Kunsthaus</strong> Zürich): Begrüssung & «Geschichte<br />

einer Retrospektive»<br />

09:45 Fabienne Douls Eicher (Universität Zürich):<br />

«<strong>In</strong> <strong>Wort</strong> <strong>und</strong> <strong>Bild</strong>: <strong>Picassos</strong> <strong>literarisches</strong><br />

<strong>Werk</strong>»<br />

10:00 Szenische Lesung ausgewählter Texte von<br />

Picasso<br />

10:15 Gerhard Wild (Universität Frankfurt a.M.):<br />

«Sprach-<strong>Bild</strong>er: schreibende Maler <strong>und</strong> ihre<br />

Texte in der späten Avantgarde»<br />

10:45 Androula Michaël (Université de Picardie):<br />

«Peintre adulé, poète méconnu: Picasso<br />

dans les filets de la langue» (mit deutscher<br />

Zusammenfassung)<br />

11: 15 Pause<br />

11: 30 Henri Béhar (Université de Paris III):<br />

«La force d‘une cascade. Picasso poète Dadasurréaliste»<br />

(mit deutscher Zusammenfassung)<br />

12:00 Nanette Rissler-Pipka (Universität Siegen):<br />

«Picasso <strong>und</strong> die Poetik der Metamorphose»<br />

12:30 Fragen aus dem Publikum<br />

14:30 Führung durch die Picasso-Ausstellung<br />

(für Kolloquiumsbesucher). Dauer 1 St<strong>und</strong>e<br />

17:45 Diskussion<br />

Kontakt & <strong>In</strong>fos: «<strong>Picassos</strong> <strong>literarisches</strong> <strong>Werk</strong>...» auf www.rose.uzh.ch<br />

Mail: picasso@rom.uzh.ch • Tel. 044 634 36 35

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!