Magazin 3 · august 2011 10 Miró, Monet, Matisse ... - Kunsthaus Zürich

Magazin 3 · august 2011 10 Miró, Monet, Matisse ... - Kunsthaus Zürich Magazin 3 · august 2011 10 Miró, Monet, Matisse ... - Kunsthaus Zürich

<strong>Magazin</strong> 3·<strong>august</strong> <strong>2011</strong><br />

CHF 6.–<br />

<strong>10</strong> Miró, <strong>Monet</strong>, <strong>Matisse</strong> The Nahmad Collection<br />

24 Junge Kunst Videos, Installationen, Performances u.a.<br />

30 Christian KleMM Auf Wiedersehen!<br />

37 Wild Lange Nacht der Museen


Editorial<br />

Grosse Ereignisse<br />

Es ist kein Gerücht: Christian Klemm verabschiedet sich vom <strong>Kunsthaus</strong>!<br />

Nach fast drei Jahrzehnten geht unser Sammlungskonservator in den Ruhestand,<br />

und damit geht am Heimplatz eine Ära zu Ende, die wir in diesem<br />

<strong>Magazin</strong> Revue passieren lassen. Für das <strong>Kunsthaus</strong> hat Christian Klemm<br />

so viele herausragende Erwerbungen machen können, dass sie das Profil<br />

unserer Sammlung nachhaltig prägen – von der niederländischen, italienischen<br />

und französischen Barockmalerei, der Kunst des 19. Jahrhunderts<br />

bis zur zeitgenössischen Kunst reicht das staunenswerte Spektrum seiner<br />

kunsthistorischen Kenntnisse und weltweiten Kontakte, von denen Zürich<br />

auf das Schönste profitieren durfte. Seine Verdienste um Alberto Giacometti<br />

sind ebenso bedeutend wie seine grossen und kleinen Ausstellungen. Ein<br />

bleibendes Standardwerk ist der Gesamtkatalog der Sammlung, in dem zum<br />

ersten Mal nach hundert Jahren alle Gemälde und Skulpturen beschrieben<br />

und abgebildet sind, die das <strong>Kunsthaus</strong> Zürich stolz sein Eigentum nennen<br />

darf. Kurzum, wir verabschieden uns dankbar und mit leiser Wehmut und<br />

freuen uns, dass Christian Klemm das <strong>Kunsthaus</strong> mit Rat und Tat auch in der<br />

Zukunft im Hintergrund begleiten wird. Sein Nachfolger ist Philippe Büttner,<br />

den wir in unserem Team begrüssen und den Sie bei nächster Gelegenheit<br />

kennenlernen werden.<br />

Grosse Ereignisse werfen bekanntlich ihren Schatten voraus – und jede Menge<br />

amüsanter Gerüchte. In diesem Herbst soll sich der Vorhang lüften für eine<br />

Sammlung der besonderen Art. Die Nahmad Collection wird zum ersten Mal<br />

überhaupt in der Öffentlichkeit präsentiert, und man staunt nicht schlecht,<br />

was sich im Lauf von sechzig Jahren im Besitz dieser weitverzweigten Kunsthändler-Familie<br />

angesammelt hat. Dabei ist es alles andere als ein Sammelsurium,<br />

vielmehr eine von persönlichen Vorlieben, dem Gespür für Qualität<br />

und hohe materielle Werte bestimmte Kollektion, deren Spektrum vom Impressionismus<br />

bis zum Ende der Klassischen Moderne reicht. Wir haben eine<br />

Auswahl von mehr als <strong>10</strong>0 Werken getroffen, die künstlerisch herausragend<br />

und charakteristisch für die Passion der Nahmads ist, die nun schon in die<br />

zweite Generation reicht. Die Ausstellung ist eine Initiative des <strong>Kunsthaus</strong>es,<br />

sie wird von uns organisiert und durchgeführt, wir geben den Katalog heraus<br />

und sorgen für die Werbung. Dass in gewissen Kreisen gar von einer Sensation<br />

gesprochen wird, haben wir vernommen, aber ob das wirklich stimmt? Am<br />

besten, Sie verschaffen sich ab dem 21. Oktober einen Eindruck – die Weltpremiere<br />

der Nahmad Collection!<br />

Wie immer herzlich<br />

Ihr Christoph Becker<br />

Julian Opie<br />

Christian, Senior Curator, 2003,<br />

Vinylfolien, 192 × 154,4 cm<br />

<strong>Kunsthaus</strong> Zürich, Geschenk Gustav<br />

Zumsteg, © Julian Opie<br />

3


Gut zu wissen<br />

Objekt der begierde<br />

Screensaver und E-Card<br />

«Don’t be so negative all the time» – so lautet seit Anfang Juli der Titel<br />

des neuen E-Card- und Screensaver-Angebots auf www.kunsthaus.ch. Das<br />

von David Renggli im Jahr 2009 geschaffene Kunstwerk diente als Gestaltungsgrundlage<br />

für die technische Umsetzung des Bildschirmschoners<br />

und der elektronischen Postkarte. Mit David Renggli liefert ein weiterer<br />

erfolgreicher Schweizer Künstler ein spannendes Motiv für Screensaver<br />

und E-Card der <strong>Kunsthaus</strong>-Website. Mit seinem Werk «Don’t be so negative<br />

all the time» vermittelt er über positive und negative Ansichten die<br />

Relativität der Dinge. Ganz nach dem Motto: Wo Schatten ist, ist auch Licht<br />

– und umgekehrt.<br />

Seit dem Relaunch im Jahre 2008 gibt es für die Besucher der <strong>Kunsthaus</strong>-<br />

Website die Möglichkeit, sich den Screensaver downzuloaden oder eine<br />

E-Card zu verschicken. Nachdem der Schweizer Künstler Ingo Giezendanner<br />

die letzten drei Jahre für Mehrwert auf der Website des <strong>Kunsthaus</strong><br />

Zürich gesorgt hat, ist David Rengglis Werk eine gelungene Fortführung<br />

dieses Angebots.<br />

Screensaver und E-Card können ab sofort gratis unter www.kunsthaus.ch/<br />

de/shop-angebote/screensaver-e-card heruntergeladen und verschickt<br />

werden.<br />

Kulturnews<br />

Zürcher Kunstgesellschaft<br />

An der Generalversammlung der ZKG am<br />

30. Mai wurden Walter B. Kielholz und<br />

Anja Maissen als Mitglieder des Vorstandes<br />

bestätigt. Neu in den Vorstand gewählt<br />

wurde Lukas Gloor, Direktor der<br />

Stiftung Sammlung E.G. Bührle. Der<br />

Jahresbericht 20<strong>10</strong> und die Jahresrechnung<br />

wurden ohne Gegenstimmen genehmigt.<br />

Segantini in Japan<br />

Nachdem die drei Werke «Die weisse<br />

Gans» (um 1886), «Die Eitelkeit» (1897)<br />

und «Meine Modelle» (1888) von Giovanni<br />

Segantini aus der Sammlung des <strong>Kunsthaus</strong>es<br />

als Leihgaben in der Fondation<br />

Beyeler in Riehen ausgestellt waren,<br />

unternehmen sie nun eine grössere Reise<br />

nach Japan. Zu sehen sind sie vom<br />

3. September bis 23. Oktober im Shizuoka<br />

City Museum of Art und vom 23. November<br />

bis 27. Dezember im Seiji Togo Memorial<br />

Sompo Japan Museum of Art in Tokyo.<br />

Neuer Sammlungskonservator<br />

Neu<br />

Per 1. September tritt der Schweizer<br />

Kunsthistoriker Dr. Philippe Büttner die<br />

Nachfolge von Dr. Christian Klemm als<br />

Konservator der Sammlung des <strong>Kunsthaus</strong><br />

Zürich an. Büttner gilt als Experte<br />

der Schweizer und internationalen Kunstgeschichte.<br />

Seine Kenntnisse reichen vom<br />

Mittelalter über die Klassische Moderne<br />

bis zur zeitgenössischen Kunst und spiegeln<br />

das Sammlungsprofil des <strong>Kunsthaus</strong>es.<br />

Christian Klemm geht nach fast<br />

30 Jahren in den Ruhestand (siehe auch<br />

Seiten 30 – 33).<br />

Der FCZ an der Langen Nacht<br />

David Renggli, Don’t be so negative all the time, 2009 (Still Screensaver, <strong>2011</strong>)<br />

Dieses Jahr erstmals an der Langen<br />

Nacht der Museen zu Gast beim Verein<br />

Zürcher Museen: das FCZ-Museum.<br />

Mehr Infos zum Museum unter<br />

www.fcz.ch/museum.<br />

6


Gut zu wissen<br />

Shopping<br />

Kulturnews<br />

Geschenkt<br />

Der vielschichtige Werkkomplex von<br />

Joseph Beuys, der bis zum 14. August in<br />

der Ausstellung «Difesa della Natura»<br />

im <strong>Kunsthaus</strong> Zürich zu sehen war, wurde<br />

dem <strong>Kunsthaus</strong> geschenkt. Die weit über<br />

<strong>10</strong>0 Skulpturen, Objekte, Zeichnungen,<br />

Grafiken, Fotografien und Videos stammen<br />

aus der Sammlung der Baronessa<br />

Lucrezia De Domizio Durini und ihres<br />

verstorbenen Ehemannes Buby Durini.<br />

Please smile<br />

Am 23. Juni wurde in Edinburgh das neue<br />

offizielle Porträt des britischen Königspaares<br />

enthüllt. Fotograf ist niemand<br />

anderes als Thomas Struth, dessen Ausstellung<br />

«Fotografien 1978 – 20<strong>10</strong>» von<br />

Juni bis September 20<strong>10</strong> im <strong>Kunsthaus</strong><br />

Zürich gezeigt wurde und noch bis zum<br />

16. September diesen Jahres in der<br />

Londoner Whitechapel Gallery zu sehen<br />

ist.<br />

Wiedersitzen macht Freude!<br />

Erinnern Sie sich an den hübschen Picasso-Kissenbezug aus dem Hause<br />

Pansu in Paris? Er hat sich während der Picasso-Ausstellung hervorragend<br />

verkauft und war zum Schluss sogar ausverkauft. Nun freuen wir uns<br />

ganz besonders auf ein Wiedersehen mit diesem hochwertig gefertigten<br />

Produkt. Das traditionsreiche Maison Pansu – seit seiner Gründung 1878<br />

an derselben Adresse in Paris beheimatet – wird als Familienbetrieb in der<br />

vierten Generation geführt und steht mit seinen über 130 Jahren Erfahrung<br />

für Beständigkeit und kompromisslose Qualität.<br />

Anlässlich der Ausstellung «Miró, <strong>Monet</strong>, <strong>Matisse</strong> – The Nahmad Collection»<br />

finden Sie nun eben diesen Kissenbezug bei uns wieder. Er ist Teil<br />

eines attraktiven und umfangreichen Sortiments, welches wir für Sie zusammengestellt<br />

haben.<br />

Auf Ihren nächsten Besuch – Mittwoch bis Freitag sogar bis 20 Uhr – freuen<br />

sich die «Shopmaker».<br />

Art History Calendar Switzerland<br />

Kennen Sie ihn – den Online-Kalender für<br />

kunstwissenschaftliche Veranstaltungen<br />

in der Schweiz? Er wird vom Lehrstuhl für<br />

Kunstgeschichte der Neuzeit der Universität<br />

Zürich betrieben und schafft die<br />

oft vermisste Übersicht akademischer<br />

Veranstaltungen in der Schweiz.<br />

arthistcal.googlepages.com<br />

Alberto Giacometti neu gesehen<br />

Letzte Tage: «Alberto Giacometti neu<br />

gesehen. Unbekannte Fotografien und<br />

Zeichnungen». Die Ausstellung im Bündner<br />

Kunstmuseum Chur ist noch bis zum<br />

4. September zu sehen und präsentiert<br />

zahlreiche noch nie veröffentlichte<br />

Fotografien von Alberto Giacometti sowie<br />

unbekannte Zeichnungen und Skizzen.<br />

7


Ausstellungen<br />

Miró<br />

<strong>Monet</strong><br />

<strong>Matisse</strong><br />

The Nahmad<br />

Collection<br />

21. Oktober – 15. Januar 2012<br />

Kurator: Christoph Becker<br />

<strong>10</strong>


Henri <strong>Matisse</strong>, Portrait au manteau bleu, 1935<br />

Öl auf Leinwand, 91,3 × 59,8 cm, © <strong>2011</strong> Succession H. <strong>Matisse</strong> / ProLitteris, Zürich


Pablo Picasso, Homme à l’épée, 1969<br />

Öl auf Leinwand, 162 × 130 cm, © <strong>2011</strong> ProLitteris, Zürich


Ausstellungen<br />

Was verbirgt sich hinter der<br />

Nahmad Collection?<br />

Wer ist dieser Kunstsammler?<br />

Und warum wird die Nahmad<br />

Collection im <strong>Kunsthaus</strong> gezeigt?<br />

Die mehr als <strong>10</strong>0 Bilder der Ausstellung<br />

gehören nicht einer Person, sondern der<br />

Familie Nahmad, die nun in der zweiten<br />

Generation im Kunsthandel hauptsächlich<br />

in London, Monaco und New York<br />

ansässig und weltweit tätig ist.<br />

Das <strong>Kunsthaus</strong> hat (wie viele Museen) in<br />

den vergangenen Jahren immer wieder<br />

Leihgaben aus dem Besitz der Familie<br />

erhalten, zuletzt für die grosse Picasso-<br />

Ausstellung zum Hundertjahr-Jubiläum<br />

unserer Institution. Vor ungefähr einem<br />

Jahr sind wir an die Familie mit dem<br />

Vorschlag herangetreten, ob man sich<br />

vorstellen könnte, eine repräsentative<br />

Auswahl im <strong>Kunsthaus</strong> zu zeigen. Die<br />

Familie hat sich beraten und schliesslich<br />

ohne weitere Bedingungen zugestimmt,<br />

im Bewusstsein, dass damit ein nie dagewesener<br />

Schritt in die Öffentlichkeit<br />

getan würde. Bereits mit einer ersten<br />

Auswahl wurde klar, dass wir uns auf<br />

einen Zeitraum zwischen 1870 und 1970,<br />

also vom Impressionismus bis zum Ende<br />

der Moderne konzentrieren würden. Die<br />

Liste wurde mehrmals überarbeitet, ergänzt<br />

und reduziert, bis etwas mehr als<br />

<strong>10</strong>0 Gemälde und Plastiken als endgültige<br />

Auswahl feststanden. Diese Werke<br />

bilden gleichsam den Kernbestand des<br />

sehr viel umfangreicheren Kunstbesitzes<br />

und stellen die Quintessenz aus fünf<br />

Jahrzehnten Arbeit mit der Kunst dar.<br />

Ohne Mühe lassen sich fünf verschiedene<br />

Kunstepochen mit jeweils grossen<br />

Werkgruppen zwischen 1870 und 1970<br />

ausmachen. Dabei fällt auf, dass nicht<br />

alle Facetten der Kunst in dieser Zeitspanne<br />

vorkommen, sondern Schwerpunkte<br />

gesetzt sind: Impressionismus,<br />

Fauvismus, Kubismus und Abstraktion,<br />

Surrealismus, Picasso.<br />

Impressionismus zu Surrealismus<br />

Der Impressionismus wird dominiert von<br />

Claude <strong>Monet</strong>, der mit einer repräsentativen<br />

Werkgruppe vertreten ist. Flussund<br />

Meerlandschaften, Parks und Gärten<br />

sind die Hauptthemen. Hinzu treten<br />

Bilder von Edgar Degas, Pierre-Auguste<br />

Renoir und Henri de Toulouse-Lautrec.<br />

Zweifellos herausragend in ihrer Geschlossenheit<br />

ist eine stimmige Reihe<br />

von Modigliani-Porträts, die alle 1917<br />

und 1918 entstanden. Acht Bilder, auch<br />

hier liegt der Schwerpunkt auf Figur und<br />

Porträt, in expressiv-leuchtender Farbigkeit<br />

stammen von Henri <strong>Matisse</strong>.<br />

Gemälde von Gris, Léger und Braque illustrieren<br />

neben dem allgegenwärtigen<br />

Picasso die Entwicklung des Kubismus in<br />

den zwanziger und dreissiger Jahren in<br />

ganz unterschiedlichen, teils aber grossen<br />

Bildformaten.<br />

Für die Abstraktion steht eine überschaubare,<br />

aber repräsentative Gruppe<br />

von Bildern Kandinskys, Malevitsch und<br />

Mondrians, die quantitativ hinter den figurativen<br />

und gegenständlichen Bildern<br />

zurücktritt, denn die auffallende Mehrzahl<br />

der Werke ist figurativ und gegenständlich.<br />

Besonders breit vertreten, ja ein gewichtiger<br />

Schwerpunkt ist der Surrealismus<br />

mit Giorgio de Chirico, René Magritte,<br />

Yves Tanguy, Max Ernst, Alexander Calder<br />

und vor allem Joan Miró. Mit siebzehn<br />

Bildern ist Miró neben Picasso einer<br />

der Hauptkünstler, von dem alle Phasen<br />

seines langen Schaffens mit markanten<br />

Beispielen vorhanden sind, bis zu einem<br />

fulminanten Quartett monumentaler<br />

Kompositionen in gestischer Malweise<br />

aus den sechziger Jahren.<br />

Picasso!<br />

Es ist spätestens seit der Picasso-Ausstellung<br />

im <strong>Kunsthaus</strong> 20<strong>10</strong> kein Geheimnis,<br />

dass die Nahmads früh eine<br />

besondere Beziehung zu Pablo Picasso<br />

13


1 <br />

2<br />

4 5


3<br />

1 Fernand Léger<br />

Nature morte, 1927<br />

Öl auf Leinwand, 130,2 × 88,9 cm<br />

© <strong>2011</strong> ProLitteris, Zürich<br />

2 Claude <strong>Monet</strong><br />

Canotiers à Argenteuil, 1874<br />

Öl auf Leinwand, 60 × 81 cm<br />

3 Amedeo Modigliani<br />

Paul Guillaume, 1916<br />

Öl auf Karton auf Holz aufgezogen,<br />

53 × 37 cm<br />

4 Wassily Kandinsky<br />

Studie zu «Improvisation 3», 1909<br />

Öl und Gouache auf Karton,<br />

Rahmen vom Künstler bemalt,<br />

44,5 × 64,7 cm<br />

© <strong>2011</strong> ProLitteris, Zürich<br />

5 Joan Miró<br />

Oiseau dans la nuit, 1967<br />

Öl auf Leinwand, 189,9 × 276,9 cm<br />

© <strong>2011</strong> Successió Miró / ProLitteris,<br />

Zürich


Ausstellungen<br />

Max Ernst, Loplop, 1932<br />

Öl auf Leinwand, <strong>10</strong>0 × 81 cm, © <strong>2011</strong> ProLitteris, Zürich


Ausstellungen<br />

hatten, die sie bis heute pflegen, und so<br />

erstaunt es nicht, dass fast jede Schaffensphase<br />

dieses Künstlers mit Hauptwerken<br />

glänzen kann, darunter einige,<br />

die seit Jahrzehnten im Nahmad-Besitz<br />

sind, wie zum Beispiel das reizende Bild<br />

von Picassos Sohn Paulo im Pierrot-<br />

Kostüm (das kaum je öffentlich zu sehen<br />

war), gleich zwei der kunsthistorisch bedeutenden<br />

Paraphrasen der «Femmes<br />

d’Alger» oder das rätselhaft-dunkle «Atelier».<br />

In der Ausstellung wird man sehen,<br />

wie sehr Picasso Dreh- und Angelpunkt<br />

der Kunst des 20. Jahrhunderts ist, da<br />

sich mit vielen seiner Bilder sinnfällige<br />

Querverbindungen zu anderen Künstlern<br />

oder Werkgruppen herstellen lassen.<br />

Warum die Nahmad Collection?<br />

Auf die Frage, warum wir die Nahmad<br />

Collection im <strong>Kunsthaus</strong> zeigen, gibt es<br />

zwei Antworten.<br />

Zum einen ist es die ausserordentliche<br />

Qualität, die aus der immensen Quantität<br />

zutage getreten ist. Die Auswahl ist<br />

dabei mehr als eine Blütenlese, denn sie<br />

offenbart Vorlieben – für eine bestimmte<br />

Epoche der Kunstgeschichte, für einzelne<br />

Künstler und gewisse Werke. Es brauchte<br />

zweifellos Ausdauer (und die nötigen<br />

finanziellen Mittel), um das eine oder<br />

andere Werk zu erhalten, das Vorhandene<br />

zu bereichern, zu verdichten und die<br />

erwähnten Querverbindungen sichtbar<br />

zu machen. Es sind also wesentliche Kriterien<br />

erfüllt, die eine Ausstellung zum<br />

jetzigen Zeitpunkt nahelegen: Die hinreichend<br />

grosse Anzahl von Werken von<br />

hohem künstlerischen, musealen Rang<br />

sowie eine stringente Auswahl, welche<br />

die Charakteristika einer Sammlung hervortreten<br />

lässt.<br />

Zum anderen wendet sich das <strong>Kunsthaus</strong><br />

Zürich mit der Erstpräsentation<br />

der Nahmad Collection ein weiteres Mal<br />

dem privaten Sammeln zu. Jedes unserer<br />

Projekte zu diesem Thema stand unter<br />

einem anderen Vorzeichen: Die Sammlung<br />

Merzbacher (als «Fest der Farbe»<br />

im <strong>Kunsthaus</strong> 2006) ist eine Privatsammlung,<br />

die auf einem höchst qualitätvollen<br />

Grundstock aus dem ersten Jahrzehnt<br />

des 20. Jahrhunderts aufbaute. Die heutige,<br />

ausserordentliche Kollektion wurde<br />

in den vergangenen vier Jahrzehnten<br />

von Werner und Gabrielle Merzbacher<br />

geschaffen und zählt weltweit zu den<br />

bedeutendsten Privatsammlungen ihrer<br />

Art.<br />

Der Unternehmer Emil Georg Bührle, der<br />

ursprünglich Kunstgeschichte studiert<br />

hatte, baute innerhalb eines Jahrzehnts<br />

um die Mitte des 20. Jahrhunderts eine<br />

Sammlung auf, die hohen ästhetischen<br />

Ansprüchen gerecht wird wie auch seinen<br />

persönlichen Geschmack repräsentiert.<br />

Die Sammlung, deren Schwerpunkt bei<br />

der französischen Malerei des 19. Jahrhundert<br />

liegt, war in den Jahren 1958<br />

und 20<strong>10</strong> zu Gast im <strong>Kunsthaus</strong>. Sie ist<br />

zum grösseren Teil heute in der privaten<br />

Stiftung Sammlung E. G. Bührle untergebracht,<br />

für die in der <strong>Kunsthaus</strong>-Erweiterung<br />

von David Chipperfield eigene<br />

Räume geschaffen werden.<br />

Die Sammlung der Kunsthändlerfamilie<br />

Nahmad bringt einen anderen Aspekt<br />

zum Vorschein. Im 20. Jahrhundert (und<br />

fortwirkend bis in die Gegenwart) haben<br />

Kunsthändler neben ihren merkantilen<br />

Aktivitäten immer wieder gewisse Werke<br />

oft über einen sehr langen Zeitraum<br />

behalten, die sie trotz zahlungskräftiger<br />

Kundschaft nicht veräussert haben. Und<br />

mehr noch, sie suchten und fanden oft<br />

unter grossem Einsatz und im Lauf der<br />

Zeit korrespondierende Werke, sodass<br />

stimmige Konvolute entstanden, deren<br />

Grösse, Geschlossenheit und künstlerischer<br />

Rang es schliesslich schwer machte,<br />

sie wieder auseinanderzureissen.<br />

Über das wiederkehrende Phänomen des<br />

Marchand-Amateur, die Ursachen und<br />

die Folgen, gibt eine eigene Dokumentation<br />

in der Ausstellung Einblick und Aufschluss.<br />

Im Katalog können Sie übrigens<br />

ein ausführlicheres und sehr unterhaltsames<br />

Interview mit Helly Nahmad über<br />

Handel und Wandel in der Welt der Kunst<br />

lesen, über die erbliche Liebe zur Kunst<br />

und über die Qual der Wahl, die eigentlich<br />

keine ist.<br />

Für die Familie Nahmad, für unsere Besucherinnen<br />

und Besucher, aber auch<br />

für das <strong>Kunsthaus</strong> ist die Ausstellung der<br />

Nahmad Collection eine Premiere der besonderen<br />

Art, und wir sind alle neugierig<br />

und sehr gespannt, was uns erwartet.<br />

Eins ist schon sicher: die Kunstwerke von<br />

<strong>Monet</strong>, <strong>Matisse</strong>, Picasso oder Miró werden<br />

unsere hohen Erwartungen erfüllen<br />

– oder übertreffen: Freuen Sie sich mit<br />

uns auf die Weltpremiere der Nahmad<br />

Collection!<br />

Ein Kulturengagement der Credit Suisse<br />

– Partner des <strong>Kunsthaus</strong> Zürich<br />

17


Ausstellungen<br />

Mailand – Paris.<br />

Das grosse Abenteuer<br />

der jungen Nahmads<br />

Ein Gespräch mit Helly Nahmad<br />

Helly, den Besuchern des <strong>Kunsthaus</strong>es<br />

sind vergangenes Jahr Leihgaben von<br />

Ihrer Familie in der Picasso-Ausstellung<br />

aufgefallen. Gibt es Werke, von<br />

denen Sie sagen können: «Dieses Werk<br />

war seit Jahrzehnten nicht öffentlich<br />

ausgestellt»?<br />

Es gibt Arbeiten, die selten gezeigt wurden<br />

seit wir sie haben, wie das Porträt von<br />

Paulo, Picassos Sohn, in einem Harlekin-<br />

Kostüm. Das ist ein Bild, das seit den<br />

1990er Jahren nicht mehr öffentlich ausgestellt<br />

war. Es ist ein sehr berührendes<br />

Bild und auch Menschen, die mit Picassos<br />

Werk nicht vertraut sind, gefällt es sehr<br />

gut. Das Werk ist zärtlich und liebevoll<br />

und zeigt eine Seite von Picasso, von der<br />

die Leute annehmen, dass sie gar nicht<br />

existiert.<br />

Feinfühlig, empfindsam.<br />

Ja, denn Paulo war ein eher zartes Kind<br />

und dieses Bild bekam der Kinderarzt,<br />

der Paulos Finger nach einem Unfall<br />

erfolgreich behandelte. Picasso bat den<br />

Arzt, sich irgendein Bild auszusuchen,<br />

das ihm gefiel, und er schenkte es ihm<br />

als Geste der Dankbarkeit. Und von allen<br />

Arbeiten, die Picasso bis dahin – es war<br />

1929 – geschaffen hatte, wählte der Arzt<br />

dieses. 1929 gab es schon den Kubismus,<br />

die blaue Periode, den Surrealismus,<br />

die monumentalen neoklassizistischen<br />

Figuren, die auf griechischen und römischen<br />

Skulpturen beruhen. Der Arzt war<br />

wahrscheinlich jemand, der die wilden<br />

Verzerrungen von Picassos Philosophie<br />

und Weltbild nicht schätzen konnte, und<br />

so suchte er sich dieses unglaublich<br />

feinfühlige Porträt aus, bei dem man gar<br />

nicht glauben kann, dass es von demselben<br />

Künstler stammt, der zur gleichen<br />

Zeit all diese brutalen surrealistischen<br />

Bilder malte.<br />

Wie kamen Nahmads an die Werke<br />

moderner Künstler?<br />

In den frühen 1960er Jahren besuchten<br />

Ezra und David eine Ausstellung in Rom,<br />

die Daniel-Henry Kahnweiler, der französische<br />

Kunsthändler, eingerichtet hatte.<br />

Dort waren sie überglücklich und aufgeregt,<br />

weil es ihnen gelang, zwei späte<br />

Werke von Juan Gris zu erwerben, einem<br />

Kubisten aus dem Umfeld Picassos.<br />

Später fuhren sie nach Paris in die Galerie<br />

Louise Leiris und trafen Daniel-Henry<br />

Kahnweiler persönlich. Er war über<br />

80-jährig. Als er sah, dass die Jungen dieselben<br />

waren, die im Sommer zwei Arbeiten<br />

seines Lieblingsmalers Gris gekauft<br />

hatten und dass von der Ausstellung in<br />

Rom sonst praktisch nichts verkauft worden<br />

war, entstand sofort eine Beziehung.<br />

Er bewunderte sie für ihre Energie, ihre<br />

Jugend, ihre Liebe zu Gris. Kahnweiler<br />

war erstaunt, dass sie so anders als die<br />

Leute aus der Pariser Kunstwelt waren<br />

– im Libanon geboren, in Italien lebend,<br />

perfekt französisch sprechend und mit<br />

eigenem Geld in der Tasche.<br />

Sie wollten sofort zahlen und Bilder mitnehmen.<br />

Für Kahnweiler war das kurios,<br />

denn er gehörte ganz offensichtlich zu<br />

einer anderen Generation. Er war in aller<br />

Welt anerkannt und bestens mit Künstlern<br />

und Museen vernetzt. Ezra und David<br />

hatten überhaupt keine Kontakte. Sie<br />

waren noch Kinder. Und sie wollten ihn<br />

direkt bar bezahlen.<br />

Als Zeichen der Gutwilligkeit?<br />

Ja, sie sagten «Wir zahlen jetzt gleich»,<br />

nicht wie in Italien, wo jeder Raten aushandelt.<br />

Aber Kahnweiler sagte: «Wir<br />

nehmen kein Bargeld. Nehmt die Bilder<br />

und zahlt in sechs Monaten.» Er schlug es<br />

18


Ausstellungen<br />

Pablo Picasso, Le petit pierrot aux fleurs, 1923/24<br />

Öl auf Leinwand, 92,1 × 73,6 cm, © <strong>2011</strong> ProLitteris, Zürich<br />

selbst so vor. Also fuhren sie mit den Bildern<br />

und dem Geld zurück nach Mailand.<br />

Und wahrscheinlich hatten sie die<br />

Bilder innerhalb von sechs Monaten<br />

verkauft…<br />

Innerhalb von einem Tag!<br />

Wie fanden sie die Käufer?<br />

Sie mussten keinen finden. Niemand in<br />

Italien hatte Gemälde von Picasso. Es<br />

gab eine grosse Nachfrage. Binnen einer<br />

Woche reisten sie wieder nach Paris! Sie<br />

fuhren die ganze Strecke mit dem Auto<br />

oder nahmen einen Nachtzug, wohnten<br />

in kleinen Hotelzimmern oder kamen am<br />

nächsten Vormittag zurück. Das ging viele<br />

Jahre so und sie kauften den Grossteil von<br />

dem, was heute in renommierten Museen<br />

und Sammlungen betrachtet werden<br />

kann. Von Kahnweiler kauften sie Kubisten<br />

– Picasso, Braque, Léger und Gris.<br />

Von Maeght erwarben sie Werke von Giacometti,<br />

Miró und Kandinsky. Das waren<br />

die wichtigsten Künstler. Diese ganze Zeit<br />

war ein grosses Abenteuer für die beiden.<br />

Anfang der 70er begannen sich die Dinge<br />

in Mailand zu verändern. 1973 gab es die<br />

Ölkrise, eine Rezession, die Roten Brigaden,<br />

und die Verhältnisse wurden sehr<br />

instabil. Der Premierminister wurde entführt,<br />

soziale Unruhen begannen. Die Familie<br />

löste sich langsam von Mailand, ging<br />

nach Genf, London, Monaco und New York.<br />

Auszug aus einem Gespräch<br />

zwischen Helly Nahmad und<br />

Björn Quellenberg<br />

Lesen Sie das vollständige Interview<br />

im Katalog und erfahren<br />

Sie mehr über die Wurzeln der<br />

Familie, ihre Rolle im Kunstbetrieb,<br />

Hellys Bewunderung für<br />

Picasso und wie die Nahmads die<br />

Vorbereitungen zur Ausstellung<br />

im <strong>Kunsthaus</strong> erlebten.<br />

19


Ausstellungen<br />

1<br />

2<br />

24


Ausstellungen<br />

3<br />

Junge<br />

Kunst<br />

16. September – 27. November <strong>2011</strong><br />

Kuratorin: Mirjam Varadinis<br />

25


Ausstellungen<br />

1 Stefan Burger<br />

Analoges Monument, 2008<br />

Filminstallation: 16mm-Film<br />

Loop, Ilford-Schirm, Lampe<br />

© Stefan Burger<br />

4<br />

2 Tobias Madison<br />

Yes I Can! (with Vittorio<br />

Brodmann)/RB, 2009<br />

Acryl auf Leinwand<br />

151,5 × 201,5 cm<br />

© Tobias Madison<br />

3 Cat Tuong Nguyen<br />

Milgram‘s Wake, 20<strong>10</strong><br />

Installation: Tisch, Stuhl,<br />

Nähmaschine, Stoff, Papier<br />

2<strong>10</strong> × 120 cm (variabel)<br />

© Cat Tuong Nguyen<br />

4 Andro Wekua<br />

Do You Want to Play With Me?<br />

Keramik, Haare, Bronze auf<br />

Holzsockel, bemalt<br />

220 × <strong>10</strong>0 × 261 cm<br />

© Andro Wekua<br />

5 Haris Epaminonda<br />

Untitled (#11), 2008<br />

Gerahmtes Polaroid;<br />

<strong>10</strong>,2 × <strong>10</strong>,2 cm<br />

© Haris Epaminonda<br />

6 Keren Cytter<br />

Cross.Flowers.Rolex, 2009<br />

Dreikanal-Videoinstallation<br />

1/5 + 2AP<br />

© Keren Cytter<br />

5<br />

26


Ausstellungen<br />

6<br />

Eine Ausstellung mit<br />

Erwerbungen der<br />

Gruppe Junge Kunst<br />

von 1970 bis heute.<br />

Die Gruppe Junge Kunst gehört zur Vereinigung<br />

Zürcher Kunstfreunde (VZK), dem<br />

Gönnerverein des <strong>Kunsthaus</strong>es. Sie wurde<br />

1969 auf Initiative des damaligen <strong>Kunsthaus</strong>-Direktors<br />

Felix Baumann gegründet,<br />

mit dem Ziel, dem <strong>Kunsthaus</strong> und<br />

seiner Sammlung durch Ankäufe junger<br />

und jüngster Kunst neue Impulse zu verleihen.<br />

Seit 1970 kauft die Gruppe Junge<br />

Kunst also zeitgenössische Kunst an und<br />

überlässt die Erwerbungen anschliessend<br />

dem <strong>Kunsthaus</strong> als Dauerleihgabe.<br />

So ist eine eindrückliche Sammlung<br />

von Skulpturen, Videos, Installationen,<br />

Malereien, Fotografien und Zeichnungen<br />

entstanden, die nun in einer Ausstellung<br />

gezeigt wird.<br />

Früh gekauft. Heute weltberühmt<br />

Mit einem Ankaufsetat von nur CHF<br />

70‘000.–, der aus den Mitgliedsbeiträgen<br />

der VZK gespiesen wird, ist es der<br />

Gruppe Junge Kunst gelungen, wichtige<br />

Arbeiten für die <strong>Kunsthaus</strong>sammlung zu<br />

erwerben. Werke von Donald Judd, John<br />

Armleder, Martin Kippenberger, Pipilotti<br />

Rist, Hans-Peter Feldmann und Andreas<br />

Gursky gehören ebenso zu den Ankäufen<br />

wie Arbeiten von Olafur Eliasson, Francis<br />

Alÿs, Mai-Thu Perret, Lutz/Guggisberg<br />

und Andro Wekua. Das Beeindruckende<br />

an der Sammlung ist, dass viele Arbeiten<br />

sehr früh gekauft wurden – zu einem Zeitpunkt<br />

also, als die Künstler noch jung und<br />

unbekannt waren. Ein gutes Beispiel dafür<br />

sind die schwarzen Gummiskulpturen<br />

und die bekannte Fotoserie «Stiller Nachmittag»<br />

von Fischli/Weiss, die bereits in<br />

den 1980er Jahren gekauft wurden und<br />

inzwischen weltberühmt sind.<br />

Junge Gönner kaufen junge Kunst<br />

Ende 2008 hat sich die Gruppe Junge<br />

Kunst neu formiert und seither weiter<br />

Werke von ganz jungen Künstlern wie<br />

Keren Cytter (*1977), Lucy Skaer (*1975),<br />

Latifa Echakhch (*1974), Tobias Madison<br />

(*1985), Mark Manders (*1968), Pauline<br />

Boudry/Renate Lorenz (*1972) und Stefan<br />

Burger (*1977) gekauft. Auch Haris<br />

Epaminonda (*1980), deren Ausstellung<br />

eigentlich jetzt im Herbst hätte stattfinden<br />

sollen, aufgrund unvorhersehbarer<br />

Komplikationen bei einer Schwangerschaft<br />

aber auf 2012 verschoben werden<br />

musste, ist vertreten. Ihre Fotografien,<br />

«Untitled (#3) / (#11) / (#34) / (#35) / (#49)»<br />

entstanden 2008 und wurden im Jahre<br />

darauf von der Gruppe Junge Kunst angekauft.<br />

Nun werden sie zum ersten Mal<br />

in einem Museum ausgestellt.<br />

Neues Ausstellungsformat<br />

Die Ausstellung wird sowohl im Kabinett<br />

als auch im Erdgeschossraum der Sammlung<br />

zu sehen sein. Dem Spirit der Gruppe<br />

Junge Kunst entsprechend, beschreitet<br />

die Präsentation in ihrem Format allerdings<br />

neue Wege: sie ist nicht als einmal<br />

festgelegtes, statisches Konstrukt konzipiert,<br />

sondern vielmehr als Geschichte in<br />

mehreren Kapiteln. In dreimal wechselnden<br />

Präsentationen werden im Kabinett<br />

neueste Ankäufe aus den letzten Jahren<br />

gezeigt und im Erdgeschossraum durch<br />

Erwerbungen seit 1970 ergänzt. Zudem<br />

wird die Ausstellung von Performances<br />

und weiteren Rahmenveranstaltungen<br />

begleitet.<br />

Das Programm der Rahmenveranstaltungen<br />

ist ab Ende August auf www.kunsthaus.ch<br />

abrufbar.<br />

27


Personen<br />

Vor Julian Opies «Christian, Senior Curator», 2003<br />

Foto © Gaechter + Clahsen, Zürich<br />

30


Personen<br />

Christian Klemm<br />

Allrounder mit<br />

mehrdeutigem<br />

Lächeln<br />

Sammlungskonservator Christian<br />

Klemm verlässt nach 29 Jahren<br />

das <strong>Kunsthaus</strong>. Eine Hommage von<br />

Felix Baumann.<br />

31


PERSONEN<br />

Christian Klemm, 1989. Foto © Gaechter + Clahsen, Zürich<br />

Wenn heute Christian Klemm von Kollegen,<br />

aber auch von einem breiten Publikum<br />

vor allem als Experte für das Werk<br />

von Alberto Giacometti wahrgenommen<br />

wird, so hat dies durchaus seine Berechtigung.<br />

Seit der grossen Retrospektive, die<br />

er 2001 zum hundertsten Geburtstag des<br />

Künstlers für das <strong>Kunsthaus</strong> und das Museum<br />

of Modern Art in New York vorbereitet<br />

hat, liess er in lockeren Abständen<br />

kleinere Darstellungen folgen, die jeweils<br />

ein spezifisches Thema aus dem Schaffen<br />

dieses überaus vielschichtigen Künstlers<br />

behandelten; in besonders plastischer<br />

Erinnerung bleibt aus dieser Reihe die<br />

2009 durchgeführte Ausstellung «Giacometti,<br />

der Ägypter». Als Geschäftsführer<br />

der Alberto Giacometti-Stiftung, aber<br />

auch als Mitglied des «Comité Giacometti»,<br />

das das Urheberrecht des Künstlers<br />

überwacht und über die Echtheit der im<br />

Umlauf stehenden Werke befindet, hat<br />

sich Christian Klemm mit Kompetenz und<br />

unbestechlicher Gradlinigkeit einen hervorragenden<br />

Namen geschaffen.<br />

Es würde allerdings zu kurz fassen, wollte<br />

man Christian Klemm auf seine Tätigkeit<br />

als Giacometti-Spezialist reduzieren.<br />

Er hat im Laufe seiner bald 30-jährigen<br />

Tätigkeit im <strong>Kunsthaus</strong> eine ganze Reihe<br />

von Schwerpunkten gesetzt, die das Ansehen<br />

des Hauses wesentlich mitgeprägt<br />

haben. Aus Platzgründen möchte ich an<br />

dieser Stelle nur auf drei Themenkreise<br />

eingehen.<br />

Altmeister-Sammlung<br />

Erstes Stichwort: die Altmeister-Sammlung.<br />

Als Christian Klemm 1982 als<br />

Sammlungskonservator ins <strong>Kunsthaus</strong><br />

eintrat, war eine der grossen Herausforderungen<br />

des Hauses die Betreuung<br />

des Ehepaares David M. und Betty Koetser,<br />

die ihre Sammlung niederländischer<br />

und italienischer Altmeister dem<br />

<strong>Kunsthaus</strong> als Schenkung versprochen<br />

hatten. Klemm, der seine Dissertation<br />

über den niederländischen Barockmaler<br />

und Kunsttheoretiker Joachim von<br />

Sandrart geschrieben hatte, erwies sich<br />

als perfekter Gesprächspartner für den<br />

kunsthistorisch bewanderten David Koetser,<br />

während mir immer öfter die Rolle<br />

zufiel, die recht unberechenbare Gattin<br />

zu betreuen. Die schliesslich zustande<br />

gekommene Koetser-Stiftung hat in die<br />

<strong>Kunsthaus</strong>-Sammlung erstmals eine<br />

Reihe hervorragender, fürstlicher «Gallery-pictures»<br />

eingebracht, was Christian<br />

Klemm im 1988 erschienenen Katalog der<br />

Stiftung detailliert beschrieben hat. Dass<br />

das <strong>Kunsthaus</strong> dank der Koetser-Bilder<br />

(und natürlich auch dank der bereits seit<br />

Jahrzehnten vorhandenen Gemälde der<br />

Ruzicka-Stiftung) über die bedeutendste<br />

öffentliche Barockgalerie in der Schweiz<br />

verfügt, hat Christian Klemm als Chance<br />

wahrgenommen und immer wieder<br />

Erwerbungen oder Ausstellungen aus<br />

diesem Bereich initiiert: Ihm ist es zu<br />

verdanken, dass heute zwei Werke von<br />

Claude Lorrain dauerhaft am Heimplatz<br />

zu sehen sind – und wir freuen uns bereits<br />

auf die von ihm geplante Ausstellung<br />

dieses Künstlers, der wie kein zweiter die<br />

Landschaftsmalerei bis ins 19. Jahrhundert<br />

– auch in der Schweiz! – geprägt hat.<br />

Schweizer Malerei<br />

Dies führt uns zum zweiten Stichwort: die<br />

schweizerische Malerei des 19. Jahrhunderts.<br />

Unvergessen bleibt der von Christian<br />

Klemm konzipierte Überblick über<br />

«Die Kunst im jungen Bundesstaat». Mit<br />

32


PERSONEN<br />

Christian Klemm, 2009. Foto © Burkhard Maus<br />

dieser 1998 zum 150-Jahr-Jubiläum der<br />

Bundesverfassung organisierten Ausstellung<br />

versuchte der Kurator, manche Vorurteile<br />

zu korrigieren, die einen objektiven<br />

Blick auf die damalige Epoche nachhaltig<br />

behinderten – ein Vorhaben, das leider bis<br />

heute nichts an Aktualität eingebüsst hat.<br />

Das Abschieben von Malern wie beispielsweise<br />

Albert Anker in die Ecke der Idylle<br />

oder der «schönen Welt» durch nationalkonservative<br />

Kreise wird der Bedeutung<br />

dieser neuen Entwicklungen gegenüber<br />

aufgeschlossenen Künstlergenerationen<br />

keineswegs gerecht. Da bleibt noch einiges<br />

an Überzeugungsarbeit zu leisten.<br />

Sammlungskatalog<br />

Dass Christian Klemm in kunsthistorischer<br />

Hinsicht ein echter Allrounder<br />

ist, hat er mit der Bearbeitung des 2007<br />

erschienenen Sammlungskataloges bewiesen<br />

– das dritte Stichwort! Man stelle<br />

sich vor: In der nunmehr hundertjährigen<br />

Geschichte des <strong>Kunsthaus</strong>es ist dieses<br />

monumentale Werk die erste wissenschaftlich<br />

fundierte Katalogisierung der<br />

hauseigenen Sammlung! Und da in dieser<br />

Sammlung angesichts der Entste-<br />

hungszeit des Hauses die Kunst des 20.<br />

Jahrhunderts dominiert, hat Klemm den<br />

Beweis erbracht, dass er auch die Gegenwartskunst<br />

mit kritischem Verstand zu<br />

beurteilen und zu würdigen weiss.<br />

Als ich 1982 die Stelle eines Sammlungskonservators<br />

neu zu besetzen hatte, eilte<br />

dem mir damals völlig unbekannten jungen<br />

Christian Klemm ein ungemein positiver<br />

Ruf voraus: er sei bereits als Student<br />

als ausserordentlich begabter angehender<br />

Kunsthistoriker aufgefallen – aber er<br />

sei sehr scheu. Als ich ihn dann erstmals<br />

traf, dominierte die zweite Charakterisierung.<br />

Sein mehrdeutiges Lächeln – war<br />

es Verlegenheit, Gehemmtheit oder auch<br />

leicht überheblich? – konnte ich auf Anhieb<br />

nicht richtig deuten. Aber ich bat ihn,<br />

mir Textproben zu überlassen. Und als ich<br />

diese gelesen hatte, war mir völlig klar:<br />

diesen und keinen anderen wollte ich<br />

ans <strong>Kunsthaus</strong> binden. Ich habe den Entscheid<br />

nie bereut. Sein feines Mienenspiel<br />

ist mir längst lieb und vertraut geworden,<br />

auch wenn ich das Gefühl habe, dass es<br />

in Zürich noch heute nicht alle verstehen.<br />

Felix Baumann<br />

Felix Baumann ist Präsident der<br />

Alberto Giacometti-Stiftung und<br />

war von 1976 bis 2000 Direktor<br />

des <strong>Kunsthaus</strong>es.<br />

Christian Klemm<br />

Christian Klemm wird dem<br />

<strong>Kunsthaus</strong> auch nach seiner<br />

Pensionierung verbunden bleiben<br />

– als Gastkurator, Experte für<br />

Provenienz und Sammlungsgeschichte<br />

sowie als Geschäftsführer<br />

der Giacometti-Stiftung. Der<br />

Bauherrschaft der <strong>Kunsthaus</strong>-<br />

Erweiterung steht er beratend zur<br />

Seite.<br />

Philippe Büttner<br />

Nachfolger von Christian Klemm<br />

als Sammlungskonservator wird<br />

per 1. September der Kunsthistoriker<br />

Philippe Büttner, bislang<br />

Kurator bei der Fondation Beyeler<br />

in Riehen.<br />

33


Lange Nacht<br />

Es wird wild…<br />

Lange Nacht der Museen, 3. September<br />

Museum 19 – 2 Uhr, Lounge & Party bis 4 Uhr<br />

Ensemble Tzara und Gäste: John<br />

Cage, Apartment House 1776, 20 – 1 h<br />

Zum 200. Unabhängigkeitstag des Melting<br />

Pot USA konstruierte der amerikanische<br />

Komponist John Cage ein<br />

imaginäres, von Musikern belebtes<br />

Mehrfamilienhaus. Seinen Bewohnern<br />

stellte er eine Sammlung durch ihn bearbeiteter<br />

Stücke aus der Gründerzeit<br />

zur Seite und den Freiraum, Stücke<br />

aus ihrem persönlichen religiösen Zusammenhang<br />

zu singen. Diesen Streifzug<br />

durch ein klingendes Gebäude, in<br />

dem der Besucher durch verschiedene<br />

Räume wandelnd entscheiden kann,<br />

wie lange er bei einem Konzert bzw.<br />

in einem Raum, einer Situation verweilen<br />

will, wird das Ensemble Tzara<br />

zusammen mit Gastmusikern aus<br />

unterschiedlichsten Kulturen in der<br />

<strong>Kunsthaus</strong>-Sammlung nachempfinden.<br />

Dabei soll eine Situation zwischen<br />

Konzert und Ausstellung entstehen, die<br />

als Plädoyer für kulturelle Diversität zu<br />

verstehen ist.<br />

Das 2007 gegründete Ensemble<br />

Tzara ist ein Pool junger Musiker, der<br />

Kammermusikkonzerte kleiner und<br />

variabler Besetzungen bis zu mittleren<br />

Kammerorchester-Projekten gestaltet.<br />

Wild oder wild? 19 – 24 h<br />

Bringen Sie es im Malatelier aufs Papier:<br />

Wildes von A-Z. Alles steht bereit,<br />

um wild oder Wild zu malen: An der<br />

Wand und – für ein Drip Painting – auch<br />

auf Papierbahnen und mit langen Pinseln<br />

auf dem Boden.<br />

Jagen in der Sammlung<br />

20/21/22 h: Wild at Heart! Zu Pollock,<br />

Disler. Mit Sabina Gmür<br />

20.30/21.30/23 h: Halali. Auf zur Jagd<br />

nach dem Wild in der Malerei. Zu Brueghel<br />

d. Ä., Lorrain, Freudweiler. Mit<br />

Kerstin Bitar<br />

22.30/23.30/24 h: Wer jagt wen? Der<br />

Mensch das Tier oder der Mensch den<br />

Menschen? Zu Cuyp und Twombly. Mit<br />

Valeria Jakob Tschui<br />

Lounge & Party, 19 – 4 h<br />

Biberbar<br />

Zum Relaxen geht’s in die Biberbar.<br />

Trotz wilden Projektionen vom «Buffet<br />

für Gestaltung» und der Klanginstallation<br />

von Albert Hofmann Soundsystem<br />

(Martin Gretschmann) lässt es sich in<br />

der Lounge wunderbar entspannen.<br />

Für das leibliche Wohl sorgt «World<br />

Wildlife Food», ein Konglomerat von<br />

Zürcher Sterneköchen, welches eigens<br />

für diesen Anlass gegründet wurde.<br />

Gäste werden mit aufregend wildem<br />

Fingerfood verwöhnt, aus Produkten<br />

von echten Wildtieren. Gerichte mit Moschusessenz,<br />

Flohsamen und Bibergeil<br />

gibt es ja nicht alle Tage zu probieren.<br />

Smoking Lounge<br />

Für unsere rauchenden Gäste haben<br />

wir im Mirógarten eine Smoking<br />

Lounge installiert – präsentiert von<br />

Japan Tobacco International.<br />

Party mit DJ Acid Pauli<br />

Am Plattenteller legt ab 23 Uhr wiederum<br />

Martin Gretschmann auf, jetzt<br />

als DJ Acid Pauli. Eingeweihten auch<br />

unter dem Namen Console ein Begriff,<br />

erfindet er seit Jahren die elektronische<br />

Musik immer wieder neu und war<br />

auch schon als Remixer für Björk und<br />

Depeche Mode tätig.<br />

Die Lange Nacht im <strong>Kunsthaus</strong> Zürich<br />

wird unterstützt von Japan Tobacco International.<br />

Weitere Infos siehe Seite 48 unter<br />

«Veranstaltungen».<br />

Foto © www.jpg-factory.com 37


Erweiterung<br />

Mens sana in<br />

corpore sano<br />

Was hat die Erweiterung des<br />

<strong>Kunsthaus</strong>es mit dem eidgenössischen<br />

Turnverein zu tun?<br />

Ende 2009 wurde das Amt für Hochbauten<br />

der Stadt Zürich (AHB) mit der Ausführung<br />

der <strong>Kunsthaus</strong>-Erweiterung<br />

beauftragt. Seitdem stimmt die vom AHB<br />

geleitete Baukommission ihr Vorgehen<br />

eng mit der Zürcher Kunstgesellschaft<br />

(ZKG), der städtischen und kantonalen<br />

Politik und den Verwaltungen ab. Schnittstellen<br />

mit parallel laufenden Projekten,<br />

wie der Neugestaltung des Heimplatzes<br />

oder dem für 2012 angekündigten Wegzug<br />

der Pädagogischen Hochschule vom<br />

zukünftigen Bauplatz, werden geprüft<br />

und mit dem Zeitplan für den Bau der von<br />

David Chipperfield Architects (DCA) entworfenen<br />

Erweiterung abgeglichen. Dabei<br />

werden auch durchaus unerwartete<br />

Anliegen aus der Bevölkerung behandelt.<br />

Auf die Anfrage des eidgenössischen<br />

Turnvereins, ob die über dem Eingang der<br />

dem Abriss geweihten Pfauen-Turnhalle<br />

thronende Steinplatte mit der Inschrift<br />

«mens sana in corpore sano» erhalten<br />

bleiben kann, hat die Baukommission reagiert<br />

und DCA beauftragt, im Neubau einen<br />

Ort zu suchen, wo die Botschaft des<br />

ehemaligen Turnplatzes öffentlich zugänglich<br />

bleibt.<br />

Nach schweisstreibenden Klimmzügen<br />

zur Einhaltung der Kostenziele befindet<br />

sich die Projektorganisation jetzt im Aufschwung:<br />

Ende August verabschiedet die<br />

Bauherrschaft das Vorprojekt. Der Vertrag<br />

zwischen Zürcher Kunstgesellschaft<br />

(ZKG), der Stadt Zürich und der Stiftung<br />

Zürcher <strong>Kunsthaus</strong>, der noch finanzielle<br />

Hürden barg, wird zwischen den Gesellschaftern<br />

erneuert. Wie die Erweiterung<br />

aussieht und wie sich das Projekt 2012<br />

dem Volk zur Abstimmung präsentieren<br />

wird, darüber informieren die Partner,<br />

die als Einfache Gesellschaft <strong>Kunsthaus</strong><br />

Erweiterung (EGKE) zusammengeschlossen<br />

sind, an einer Medienorientierung<br />

Anfang September.<br />

Aktuelles aus der Baukommission:<br />

– Empfehlung an die EGKE zur<br />

Wiederaufnahme von Kunst am Bau<br />

– Stellungnahme zum Sicherheitskonzept<br />

durch die ZKG<br />

– Verträge für Phase der Betriebsoptimierung<br />

vorbereiten<br />

– Kostenaufstellungen:<br />

Teuerung separat ausweisen<br />

– Überarbeitung Grobterminplan<br />

durch DCA<br />

– Sitzung mit Baudirektion Kanton Zürich<br />

zwecks Projektinformation<br />

– Antwort zur Anfrage des eidgenössischen<br />

Turnvereins<br />

Die Mitglieder der Baukommission (v.l.n.r): Peter Ess (Stiftungsrat Stiftung Zürcher <strong>Kunsthaus</strong>),<br />

Wiebke Rösler (Direktorin Amt für Hochbauten Stadt Zürich, Vorsitz), Christoph Becker (Direktor <strong>Kunsthaus</strong> Zürich),<br />

Norbert Müller (Stabschef Präsidialdepartement Stadt Zürich), Thomas U. Müller (Geschäftsführer der EGKE)<br />

Foto © Anita Affentranger<br />

39


Roswitha Haftmann-Preis<br />

Von Buffet zu Dubuffet<br />

1<br />

2 5<br />

3 4<br />

Zum zehnten Mal wurde am<br />

5. Mai der höchstdotierte<br />

europäische Kunstpreis in<br />

Erinnerung an die Stifterin<br />

Roswitha Haftmann im<br />

<strong>Kunsthaus</strong> Zürich vor fünfhundert<br />

Gästen verliehen.<br />

Preisträger war Carl Andre,<br />

der erste Bildhauer des Minimalismus.<br />

Der Stiftungsrat hatte sich für Carl Andre<br />

als Preisträger des Jahres <strong>2011</strong> entschieden,<br />

dessen innovativer und richtungsweisender<br />

Skulpturbegriff die Minimal<br />

Art begründet hat und dessen Gesamtschaffen<br />

seit mehr als einer Generation<br />

für die Kunst wirksam und fruchtbar ist.<br />

Fotos © Caroline Minjolle<br />

Der 85jährige Carl Andre konnte an der<br />

Preisverleihung nicht teilnehmen, an seiner<br />

Stelle nahm seine Lebensgefährtin<br />

Melissa Kretschmer (1) nach der Laudatio<br />

von Prof. Philipp Ursprung (2) von der ETH<br />

Zürich die Auszeichnung entgegen.<br />

Die Roswitha Haftmann-Stiftung hat die<br />

Möglichkeit, von Zeit zu Zeit einen zweiten<br />

Preis zu vergeben an eine Künstlerin oder<br />

einen Künstler, deren Schaffen ein wenig<br />

im Schatten der grossen Kunstpreise<br />

steht, weil sie sich den Kunstformen Tanz,<br />

Performance oder Film widmen. Nach<br />

dem bedeutenden Filmemacher Jonas<br />

Mekas konnte diese Auszeichnung dieses<br />

Jahr an die amerikanische Tänzerin<br />

und Choreografin Trisha Brown verliehen<br />

werden, die selbst anwesend war und einen<br />

überaus sympathischen Auftritt hatte<br />

(3, 4).<br />

Eine klangvolle Tanzperformance von<br />

Ania Losinger (5) auf einem speziellen,<br />

am Boden liegenden Musikinstrument<br />

namens Xala erfreute nicht nur Trisha<br />

Brown, sondern löste stürmischen Beifall<br />

im Saal aus.<br />

Roswitha Haftmann (1924 – 1998), deren<br />

Petticoat-Kleid mit Polka-Dots die Bühne<br />

dominierte, war zu ihrer Zeit eine berühmte<br />

Gastgeberin, und der Stiftung, die<br />

ihren Namen trägt gereicht es zur Ehre,<br />

diese Tradition mit dem Apéritif am Ende<br />

der Veranstaltung fortzusetzen, getreu<br />

einem Bonmot der Stifterin: «Von Buffet<br />

zu Dubuffet». Nicht nur dies macht die<br />

Roswitha Haftmann-Stiftung zu einer besonderen<br />

Institution: Wir freuen uns mit<br />

den Künstlerinnen und Künstlern und<br />

danken allen unseren gutgelaunten Gästen<br />

herzlich!<br />

41


HUNDKATZEMaus<br />

Vernissage 31. März<br />

Eines kommt selten allein.<br />

Ehrengast Ulan (links).<br />

Gute Figur dank<br />

Muscheln: «Frau<br />

mit Hund» von<br />

Katharina Fritsch.<br />

Bilder, Bücher und Bestien<br />

ziehen kleine und grosse<br />

Besucher in den Bann.<br />

Quote mit Pfote: Christian Klemm, Konservator,<br />

Martin Naville, Präsident Zoo Zürich,<br />

Sibyl Kraft, Kuratorin, Christoph Becker, Direktor, Hans<br />

Ruedi Weber, Leiter Kunstvermittlung & Pädagogik.<br />

<strong>Kunsthaus</strong>nacht<br />

Jam Painting<br />

21. Mai<br />

Kleine Gäste,<br />

grosse Gesten.<br />

Malen live zu Musik von DJ Minus 8.<br />

<br />

Ein Happening:<br />

Viele kamen<br />

mit Freunden.<br />

Still Life nach<br />

Jam Painting.<br />

Diesmal<br />

Ausstellungshalle:<br />

Das Foyer des<br />

<strong>Kunsthaus</strong>es.<br />

Joseph Beuys.<br />

Difesa della Natura<br />

Vernissage 12. Mai<br />

Baute die fruchtbare<br />

Beziehungen nach<br />

Bolognano auf:<br />

<strong>Kunsthaus</strong>-Direktor a.D.<br />

Felix Baumann.<br />

Baronessa Lucrezia De Domizio Durini: Selbst die<br />

Blumen, die die temperamentvolle Schenkerin<br />

erhielt, teilte sie. Und als Gastgeschenk obendrauf<br />

gab es Hasen – hier für Kurator Tobia Bezzola.<br />

Beuys Voice, das <strong>10</strong>00-seitige Werk, wird um die<br />

persönliche Widmung der Autorin reicher.<br />

Ob aus Nahoder<br />

Fernsicht:<br />

Beuys wirkt.


Franz Gertsch. Jahreszeiten<br />

Werke 1983 bis <strong>2011</strong><br />

Vernissage 9. Juni<br />

click!<br />

Auf den Ehrenplätzen: Franz und Maria Gertsch.<br />

Am<br />

Rednerpult:<br />

Kurator<br />

Tobia Bezzola.<br />

Die Ausstellung:<br />

Wegen hohen<br />

Besucherandrangs<br />

schon um 19 Uhr<br />

geöffnet.<br />

Hören, um zu verstehen.<br />

Roman Ondák.<br />

Enter the Orbit<br />

Vernissage <strong>10</strong>. Juni<br />

Türöffnerin: Mirjam<br />

Varadinis eröffnet die<br />

Ausstellung.<br />

Verstehen sich gut:<br />

die Partnerin für zeitgenössische<br />

Kunst,<br />

Swiss Re, vertreten<br />

durch Diana Pavlicek,<br />

und Roman Ondák.<br />

Umringen den Künstler:<br />

links Wolfgang Schoppmann, Kurator<br />

Sammlung Olbricht, Erika Költzsch<br />

von der Galerie Haas und Sammler<br />

Thomas Olbricht (rechts).<br />

96 Sputniks<br />

in geordneten<br />

Bahnen.<br />

Eine persönliche Geschichte:<br />

Christoph Becker schenkt Roman Ondák eine<br />

Zigarettenschachtel der Marke «Sputnik».<br />

Fotos © Caroline Minjolle<br />

Neue<br />

Adresse für den<br />

nicht verglühten<br />

Satellit:<br />

c/o <strong>Kunsthaus</strong><br />

Zürich.<br />

Michele Robecchi,<br />

Kritiker und Publizist,<br />

Mirjam Varadinis,<br />

Giovanni Carmine,<br />

Direktor Kunsthalle<br />

Sankt Gallen,<br />

Roman Ondák.<br />

Rein Wolfs, Direktor Fridericianum Kassel,<br />

Alexandra Blätter und Henry Levy, Binz 39.<br />

47


Service<br />

Hier finden Sie eine Auswahl an Führungen, Veranstaltungen<br />

und Workshops. Das ganze Programm unter www.kunsthaus.ch<br />

Ausstellungsübersicht<br />

Führungen<br />

21. Oktober <strong>2011</strong> – 15. Januar 2012<br />

Miró, <strong>Monet</strong>, <strong>Matisse</strong> –<br />

The Nahmad Collection<br />

Grosser Ausstellungssaal<br />

Vernissage 20. Oktober, 19 Uhr<br />

16. September – 27. November<br />

Junge Kunst<br />

Kabinett und Sammlungsräume<br />

Müllerbau<br />

Vernissage 15. September, 19 Uhr<br />

bis 18. September<br />

Franz Gertsch. Jahreszeiten<br />

Werke 1983 bis <strong>2011</strong><br />

Grosser Ausstellungssaal<br />

bis 4. September<br />

Schubladenmuseum<br />

Sammlungsräume Müllerbau<br />

bis 28. August<br />

Roman Ondák – Enter the Orbit<br />

Kabinett<br />

www.kunsthaus.ch/de/ausstellungen/<br />

aktuell<br />

Freie Gruppen und Schulklassen<br />

nur nach Voranmeldung.<br />

SAMMLUNG<br />

gratis-Führungen<br />

Samstags 15 – 16 Uhr<br />

Treffpunkt bei «Öffentliche Führungen»<br />

Zufall, Wirklichkeit und Inszenierung:<br />

Franz Gertsch und Jeff Wall<br />

6. / 27. August und <strong>10</strong>. September,<br />

mit Rémi Jaccard<br />

Gertschs Fotorealismus und Zünds<br />

idealisierter Naturalismus<br />

13. August und 3. September,<br />

mit Anna Bähler<br />

Zwischen Abstraktion und Realität.<br />

Die Holzschnitte von Franz Gertsch<br />

20. August, 17. September, mit Patrizia<br />

Solombrino (Mitarbeiterin Graphische<br />

Sammlung ETH)<br />

AUSSTELLUNGEN<br />

Miró, <strong>Monet</strong>, <strong>Matisse</strong> –<br />

The Nahmad Collection*<br />

Übersichtsführungen: Dienstags<br />

12 Uhr, donnerstags 15 Uhr, freitags<br />

18 Uhr, sonntags 11 Uhr<br />

Französisch: Sa 5. November, 11 Uhr<br />

Englisch: Sa 19. November, 11 Uhr<br />

Schwerpunktführungen (spezifische<br />

Themen, vernetzt mit Sammlung):<br />

Mittwochs 18 Uhr, samstags 15 Uhr<br />

Gratis-Einführung für Lehrer:<br />

Do 27. Oktober, 18 Uhr.<br />

Anmeldung an 044 253 84 84<br />

Junge Kunst<br />

Do 29. September und 20. Oktober,<br />

18 Uhr<br />

Franz Gertsch. Jahreszeiten<br />

Werke 1983 bis <strong>2011</strong>*<br />

Sonntags 11 Uhr, mittwochs 18 Uhr<br />

* Mit elektronischem FM-Gruppenführungssystem.<br />

Speziell auch für Personen<br />

mit Hörminderungen geeignet.<br />

Billett CHF 6.– / 4.– Mitglieder. Bitte an<br />

der Kasse lösen. Teilnehmerzahl beschränkt!<br />

Geräteausgabe <strong>10</strong> Minuten<br />

vor Beginn.<br />

www.kunsthaus.ch/de/kunstvermittlung/veranstaltungskalender<br />

Änderungen vorbehalten<br />

Veranstaltungen<br />

Samstag 3. September<br />

Museum 19 – 2 Uhr<br />

Lounge & Party bis 4 Uhr<br />

Lange Nacht der Museen<br />

Drip Painting im Malatelier,<br />

Führungen zu «wilden» Themen,<br />

John Cages «Apartment House 1776»,<br />

Biberbar & Lounge, Klanginstallation,<br />

Party mit DJ Acid Pauli<br />

Ticket zum Einlass in alle beteiligten<br />

Museen CHF 25.–. Kinder und Jugendliche<br />

bis 16 Jahre kostenlos. Gesamtes<br />

Programm unter www.langenacht.ch.<br />

48


Service<br />

Werkstatt<br />

INFORMATIONEN<br />

ERWACHSENE<br />

Poetischer Rundgang<br />

Zwischen den Zeilen des Lebens<br />

Sa 8. Oktober, 16 – 17 Uhr<br />

Mit Barbara Hellermann<br />

CHF 20.– / Mitglieder CHF 4.–<br />

Workshops<br />

Paint your own collection<br />

Sa 12. November / 19. November /<br />

26. November, 14 – 16 Uhr<br />

Mit Manù Hophan<br />

CHF 30.–<br />

Klänge und Rhythmen, Farben<br />

und Formen<br />

Mi 2. November, 18 – 20 Uhr<br />

Mit Sibylle Burla<br />

CHF 30.–<br />

Picasso, <strong>Matisse</strong>, Modigliani & Co.<br />

Block à 2 Abende:<br />

Mi 16. und 23. November, 18 – 20 Uhr<br />

Mit Barbara Brandt<br />

CHF 60.–<br />

FAMILIEN, KINDER, JUGENDLICHE<br />

AB 5 JAHREN<br />

Familien-Workshop am Sonntag<br />

28. August, 25. September,<br />

30. Oktober, 27. November,<br />

<strong>10</strong>.30 – 12 Uhr<br />

Erwachsene CHF <strong>10</strong>.– / Kinder CHF 6.–<br />

Malatelier am Sonntag<br />

4. / 11. / 18 September,<br />

2. / 9. / 16. / 23. Oktober,<br />

6. / 13. / 20. November: <strong>10</strong>.30 – 12 Uhr<br />

CHF 12. –<br />

AB 6 JAHREN<br />

Wie frech – diese Farben und Formen!<br />

Mi 26. Oktober und 7. Dezember,<br />

14 – 16 Uhr<br />

Mit Barbara Brandt<br />

CHF 15.– , mit Kunstfankarte gratis<br />

AB 7 JAHREN<br />

Sind deine Träume bunt?<br />

Di 18. Oktober, 14 – 17 Uhr<br />

Mit Barbara Brandt<br />

CHF 20. – , mit Kunstfankarte CHF <strong>10</strong>.–<br />

Farben- und Formenspiel<br />

Sa 17. September und Mi 19. Oktober,<br />

14 – 16 Uhr. Mit Sibylle Burla<br />

CHF 15.– , mit Kunstfankarte gratis<br />

Wasserwelten<br />

Mi 28. September und Sa 15. Oktober,<br />

14 – 16 Uhr. Mit Sibylle Burla<br />

CHF 15.– , mit Kunstfankarte gratis<br />

AB 8 JAHREN<br />

Kandinsky<br />

Mi 9. November und Sa 19. November,<br />

14 – 16 Uhr. Mit Sibylle Burla<br />

CHF 15.– , mit Kunstfankarte CHF <strong>10</strong>.–<br />

Kinderclub<br />

3plus – Club für Kinder zwischen<br />

3 und 6 Jahren in Erwachsenenbegleitung<br />

Auf in die Malwerkstatt!<br />

Bitte Znüni und Getränk mitbringen.<br />

Block à 9 Vormittage:<br />

Fr 2. / 9. / 16.9., 28.<strong>10</strong>., 11. / 18.11.,<br />

2. / 9. / 16.12., jeweils <strong>10</strong> – 11.30 Uhr<br />

Mit Barbara Brandt<br />

Teilnehmerbeitrag CHF 150. –<br />

<strong>10</strong> plus: Club für junge Leute<br />

ab <strong>10</strong> Jahren<br />

Block à 6 Nachmittage: Mi 31.8. /<br />

28.9. /26.<strong>10</strong>. / 30.11. / 21.12.11, 25.1.12,<br />

jeweils 16.30 – 18.30 Uhr<br />

Mit Regula Straumann<br />

Teilnehmerbeitrag CHF 90. –<br />

Für alle Veranstaltungen Anmeldung<br />

erforderlich: 044 253 84 84<br />

Museum<br />

Heimplatz 1, 8001 Zürich<br />

Eintrittskasse 044 253 85 43<br />

Sa / So / Di <strong>10</strong> – 18 Uhr<br />

Mi / Do / Fr <strong>10</strong> – 20 Uhr<br />

Knabenschiessen 12. September<br />

geschlossen<br />

Direktion, Verwaltung und Grafische<br />

Sammlung<br />

Tel. 044 253 84 84, Fax 044 253 84 33<br />

info@kunsthaus.ch<br />

Grafische Sammlung<br />

Studiensaal<br />

Mo – Fr nach Voranmeldung<br />

Ausstellungs- und Veranstaltungsprogramm<br />

Tel. 044 253 84 97 (Ansage)<br />

Bibliothek<br />

Rämistrasse 45, 8001 Zürich<br />

Tel. 044 253 85 31, Fax 044 253 86 51<br />

Ausleihe Tel. 044 253 85 32<br />

Mo – Fr 13 – 18 Uhr<br />

Knabenschiessen 12. September<br />

geschlossen<br />

49


Vorschau<br />

Coming soon: Albert Welti – Landschaft in Pastell<br />

Impressum<br />

Offizielles <strong>Magazin</strong> für Mitglieder des<br />

Vereins Zürcher Kunstgesellschaft<br />

Herausgeber<br />

Zürcher Kunstgesellschaft,<br />

Postfach, 8024 Zürich<br />

Copyright <strong>Kunsthaus</strong> Zürich<br />

Abdruck erwünscht mit Quellenangabe<br />

Redaktion<br />

Kristin Steiner<br />

Gesamtverantwortung<br />

Björn Quellenberg<br />

Gestaltung<br />

Crafft Kommunikation AG, Zürich<br />

Auflage<br />

Druckauflage 20’400<br />

WEMF/SW-beglaubigt 14’377<br />

erscheint 4-mal jährlich<br />

Bezug<br />

In der Jahresmitgliedschaft enthalten,<br />

Verkaufspreis am <strong>Kunsthaus</strong>-Shop<br />

CHF 6.–<br />

Albert Welti, Herbstwald, um 1900<br />

Schaffhausen, Museum zu Allerheiligen<br />

Die Pastellmalerei gilt als eigenständige, seit dem 18. Jahrhundert anerkannte Technik.<br />

Sie wurde im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts von Künstlern wie Manet,<br />

Degas, Redon und Picasso zu neuem Leben erweckt. Die Handhabung der Pastellkreide,<br />

ein staubiges, poröses Material, das sich – je nach Absicht des Künstlers<br />

– auf dem Papier malerisch verwischend oder spontan improvisierend verwenden<br />

lässt, setzt höchste Meisterschaft voraus. Das Besondere der Pastelltechnik liegt<br />

aber in der Verbindung von Zeichnen und Malen. Anhand von rund sechzig Pastellen<br />

soll die lange Zeit unterschätzte Bedeutung Albert Weltis (1862-1912) als Zeichner<br />

und Maler der Landschaft gewürdigt werden. «Pastellnaturskizzen» nannte er seine<br />

kleinen Meisterwerke wohl auch deshalb, um sie von der Gedankenmalerei seines<br />

Lehrers Arnold Böcklin zu unterscheiden. Ihre intensive Farbwirkung verdanken sie<br />

seiner Begeisterung für die sichtbar gemachten Korrespondenzen zwischen dem<br />

menschlichen Auge und dem Licht.<br />

Die Werke stammen grösstenteils aus dem Nachlass des Künstlers im Museum<br />

zu Allerheiligen Schaffhausen. Zur Ausstellung erscheint eine Publikation, die das<br />

zeichnerische Schaffen Weltis, mit besonderer Berücksichtigung der Landschaftspastelle,<br />

untersucht.<br />

Im <strong>Kunsthaus</strong> Zürich vom 16. Dezember <strong>2011</strong> bis 4. März 2012.<br />

Alle Informationen im Überblick:<br />

www.kunsthaus.ch<br />

Inserate<br />

Publicitas Publimag AG<br />

Mürtschenstrasse 39, 80<strong>10</strong> Zürich<br />

Telefon 044 250 31 31<br />

Fax 044 250 31 32<br />

service.zh@publimag.com<br />

www.publimag.ch<br />

Druck<br />

ZSD Zürichsee Druckereien AG<br />

Seestrasse 86, 8712 Stäfa<br />

Telefon 044 928 53 03<br />

ISSN 1421-315X<br />

Titelbild<br />

Joan Miró, Blue Star, 1927,<br />

Öl auf Leinwand,116 × 89 cm,<br />

The Nahmad Collection,<br />

© <strong>2011</strong> Successió Miró / ProLitteris,<br />

Zürich<br />

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