Gottzentriertes Gebet - Zac Poonen
Wie wir zu Gott beten - und nicht beten - sollten
Wie wir zu Gott beten - und nicht beten - sollten
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8. Erlösung vom Bösen<br />
„Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen“<br />
Diese Bitte hat zwei Seiten – eine, wo wir Gott bitten, uns zu beschützen, und die<br />
andere, wo wir Gott bitten, uns zu erlösen.<br />
Nachdem wir in der vorherigen Bitte um die Erlösung von der Schuld der Sünde<br />
gebeten haben, beten wir jetzt um Erlösung von der Macht der Sünde. Wenn wir nur<br />
Vergebung begehren und nicht die Erlösung von Sünde, wäre das ein Hinweis<br />
darauf, dass unsere Buße nicht echt war. Vergebung der Sünde sollte ein<br />
Eingangstor sein, das uns zu einem heiligen Leben führt, und nicht dazu, die Gnade<br />
Gottes auszunutzen.<br />
Glück und Kraft<br />
Alle Christen trachten nach Glück. Aber Jesus sagte: „Selig sind die reinen Herzens<br />
sind“ (Mt 5,8). Das Wort „gesegnet“ bedeutet auch „glücklich“. Was Jesus also sagte<br />
war, dass echtes Glück aus echter Heiligkeit fließt. Wenn der Himmel ein Ort<br />
unendlichen Glücks ist, dann nur deshalb, weil es auch ein Ort von vollkommener<br />
Heiligkeit ist.<br />
Viele Christen suchen Gott, um in ihrem Leben Kraft zu haben. Aber dies sollte<br />
wiederum nicht von einem ebenso großen Verlangen nach Heiligkeit getrennt<br />
werden. Sonst kann diese Kraft gefährlich sein. Macht in die Hände einer unheiligen<br />
Person zu legen kann für Gott gefährlicher sein, als wenn ein Chirurg mit einem<br />
nicht keimfreien Instrument operiert. Das würde Tod statt Leben hervorbringen.<br />
Das ist der Grund, warum Gott vielen Christen nicht viel von seiner Kraft geben<br />
kann. Sie würde sie ruinieren und zerstören. Wir müssen Gott danken, dass er uns<br />
nicht all die übernatürlichen Gaben gegeben hat, die wir von ihm erbeten haben! Es<br />
gibt viele Fälle von Christen, die durch die Gaben, die sie empfangen haben, zerstört<br />
wurden, weil sie nicht demütig und heilig genug waren, um sie richtig zu<br />
gebrauchen. Wir sollten gleichermaßen nach Heiligkeit und nach Kraft Verlangen<br />
haben. Nur dann sind wir sicher.<br />
Wie Gott Satan gebraucht<br />
Echte Heiligkeit ist das Ergebnis eines Kampfes. Der bequeme Christ, der in einem<br />
Armsessel sitzt und sich bequem zurücklehnt und „auf einem Bett der<br />
Bequemlichkeit in den Himmel getragen werden möchte“, erlangt sie nicht. Nur<br />
wenn wir den Kampf gegen unsere Begierden und gegen Satan kämpfen, werden wir<br />
heilig.<br />
Wir mögen uns dann die Frage stellen: „Wenn der Teufel für unsere Heiligkeit ein<br />
solches Hindernis ist, warum vernichtet Gott ihn dann nicht?“<br />
Die Antwort darauf ist, dass der Teufel in einem bestimmten Sinne für unser<br />
geistliches Wachstum notwendig ist, genauso wie ein Ofen notwendig ist, um Gold zu<br />
läutern. Nur wenn unsere Muskeln einem Widerstand ausgesetzt sind, werden sie<br />
stark. Sonst würden wir fett und schlaff bleiben. Es ist genauso im geistlichen<br />
Bereich. Wir brauchen Widerstand, wenn wir geistlich stark sein wollen. Das ist der<br />
Grund, warum Gott zulässt, dass Satan uns versucht.<br />
Der Mensch, der einen leichten Weg durchs Leben hat, wird geistlich schwach,<br />
schlaff und verarmt bleiben. Er wird nicht in der Lage sein, all das zu tun, was Gott<br />
möchte. Aber derjenige, der Belastungen und Prüfungen erfolgreich bestanden hat,<br />
wird stark und in der Lage sein, den ganzen Willen Gottes zu tun.<br />
Das ist zumindest ein Grund, warum Gott Satan nicht vernichtet hat.<br />
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