Gottzentriertes Gebet - Zac Poonen
Wie wir zu Gott beten - und nicht beten - sollten
Wie wir zu Gott beten - und nicht beten - sollten
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vergeben?“ Und er überantwortete ihn den Peinigern. Dann sagte Jesus: „So wird<br />
mein himmlischer Vater an euch tun, wenn ihr einander nicht von Herzen vergebt, ein<br />
jeder seinem Bruder“ (Mt 18,35). Die Peiniger sind böse Geister, die die Erlaubnis<br />
haben, uns zu quälen, bis wir lernen, gegenüber anderen barmherzig zu sein.<br />
Jesus benutzte dieses Gleichnis, um zu veranschaulichen, wie groß die Schuld ist,<br />
die Gott uns vergeben hat, und wie unbarmherzig und böse es von uns ist,<br />
jemanden, der uns verletzt hat, nicht zu vergeben.<br />
Hat jemand dir Schaden zugefügt? Vielleicht hat jemand falsche Geschichten über<br />
dich erzählt. Vielleicht hat dir dein Nachbar, deine Frau oder dein Vater oder deine<br />
Schwiegermutter irgendeinen Schaden zugefügt. Vielleicht haben sie dein Leben auf<br />
irgendeine Weise ruiniert. Vielleicht hat der Arzt, der dich operiert hat, einen Fehler<br />
gemacht, der dir unsägliches Leid bereitet hat. Aber der Herr sagt, dass all diese<br />
Sünden zusammengenommen gegenüber der Schuld, die du gegenüber Gott hattest<br />
und die dir Gott vergeben hat, so winzig klein sind. So gibt es also absolut keinen<br />
Grund, warum du nicht in der Lage sein solltest, all diesen Menschen von Herzen<br />
aus freien Stücken zu vergeben.<br />
Der wichtige Teil von Matthäus 18,35 ist „von Herzen“. Wenn du nicht bereit bist,<br />
deinem Nächsten von Herzen zu vergeben, dann verschwende deine Zeit nicht, um<br />
vor Gott zu kommen und zu sagen: „Vergib uns unsere Schuld“, denn Gott wird nicht<br />
auf dein <strong>Gebet</strong> hören. Wenn es nur eine einzige Person auf der ganzen Welt gibt, der<br />
du nicht vergeben hast, dann kannst du keine Vergebung empfangen; und du wirst<br />
dann auf ewig verloren sein – denn kein Mensch, dem nicht vergeben wurde, kann in<br />
Gottes Gegenwart kommen. Dies ist viel ernster als wir erkennen.<br />
Das <strong>Gebet</strong> lautet: „Vergib uns, WIE WIR AUCH anderen vergeben haben.“ Gott sieht<br />
genau, wie wir anderen vergeben haben. Jesus lehrte, dass Gott uns im selben<br />
AUSMASS gibt, wie wir anderen geben. Er sagte: „Gebt, so wird euch gegeben. Ein<br />
volles, gedrücktes, gerütteltes und überfließendes Maß wird man in euren Schoß<br />
geben; denn MIT DEM MASS, MIT DEM IHR MESST, WIRD MAN EUCH WIEDER<br />
MESSEN“ (Lk 6,38).<br />
„Gesegnet sind die Barmherzigen, denn sie werden Barmherzigkeit erlangen“ (Mt 5,7).<br />
Je barmherziger du gegenüber anderen bist, desto barmherziger wird Gott am Tag<br />
des Gerichts mit dir sein. Aber „ein unbarmherziges Gericht wird über den ergehen,<br />
der nicht Barmherzigkeit getan hat“ (Jak 2,13).<br />
Wenn du daher anderen auf eine ärmliche, knausrige Art und Weise vergibst, wird<br />
Gott dir auch auf dieselbe Weise vergeben. Aber wenn du denen, die dir geschadet<br />
haben, einen warmen, vergebenden Blick schenkst, wird Gott dir auch einen<br />
warmen, vergebenden Blick schenken. Gott wird dich genauso behandeln, wie du<br />
andere behandelst.<br />
Beziehungen in Ordnung bringen<br />
Jesus sagte: Wenn du deine Gabe auf den Altar legst, wenn du kommst, um zu Gott<br />
zu beten oder dein Geld in den Opferkasten legst, und dir in den Sinn kommt, dass<br />
du deinen Bruder verletzt hast, dann solltest du „ZUERST mit deinem Bruder<br />
versöhnt werden und erst dann kommen und die Opfergabe darbringen“ (Mt 5,22-24).<br />
Sonst wird Gott dein Geld oder dein <strong>Gebet</strong> nicht annehmen.<br />
Der alttestamentliche Standard war bloß: „DU sollst nicht Rache üben, noch Groll<br />
behalten gegen die Kinder deines Volkes“ (3Mo 19,18). Das war einfach zu halten.<br />
Aber der neutestamentliche Standard ist höher: „Wenn DEIN BRUDER einen Groll<br />
gegen dich hat, dann geh hin und bring es in Ordnung.“ Natürlich wird es immer<br />
Geschwister geben, die irgendetwas gegen uns haben, obwohl keine Schuld bei uns<br />
liegt. Jesus und die Apostel hatten viele Feinde, weil sie für die Wahrheit eintraten.<br />
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