Gottzentriertes Gebet - Zac Poonen
Wie wir zu Gott beten - und nicht beten - sollten
Wie wir zu Gott beten - und nicht beten - sollten
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Gott schuf die Erde, um sich um die Sonne zu drehen. Wenn sich die Erde eines<br />
Tages entscheiden würde, dass sie genug davon hätte, sich um die Sonne zu drehen<br />
und von nun an möchte, dass sich die Sonne um sie drehte, was würde dann<br />
geschehen? Die Erde würde dadurch einem Gesetz Gottes ungehorsam sein, und<br />
daher würde es keinen Wechsel der Jahreszeiten mehr geben und alles Leben auf<br />
Erden würde sehr bald zugrunde gehen. Ungehorsam gegenüber Gottes Geboten<br />
führt immer zum Tod.<br />
Auf diese Weise kam auch der geistliche Tod in die Welt. Gott schuf den Menschen,<br />
um auf ihn ausgerichtet zu sein. Aber der Mensch weigerte sich, Gott als sein<br />
Zentrum anzuerkennen, und an diesem Tag starb er. Wenn wir das erkennen,<br />
werden wir verstehen, dass das Heil bedeutet, von Selbstzentriertheit befreit zu<br />
werden.<br />
Das Neue Testament lehrt, dass ein Mensch zuerst Buße tun muss, um gerettet zu<br />
werden. Buße tun bedeutet, sich vom alten Lebensweg abzuwenden. Es bedeutet viel<br />
mehr als bloß ein paar schlechte Gewohnheiten wie Trinken oder Glücksspiel<br />
aufzugeben usw. Unser alter Lebensweg ist ein selbstzentriertes Leben; und Buße zu<br />
tun bedeutet zu sagen: „Herr, ich habe es satt, auf mich selbst zentriert zu sein und<br />
möchte mich jetzt dir zuwenden und auf dich zentriert sein.“<br />
Errettung von Selbstzentriertheit<br />
Jesus kam, um uns von Sünde zu retten. Mit anderen Worten, er kam, um uns von<br />
Selbstzentriertheit zu retten.<br />
Setze im Neuen Testament das Wort „Selbstzentriertheit“ [Ichbezogenheit] anstelle<br />
des Wortes „Sünde“ ein und du wirst sehen, welche Bedeutung in vielen Abschnitten<br />
zu Tage kommt. „Sünde wird nicht über euch herrschen“ wird zu<br />
„Selbstzentriertheit wird nicht über euch herrschen“ (Röm 6,14). Das ist Gottes<br />
Wunsch für sein Volk.<br />
Und doch, wenn wir unser Leben überprüfen, stellen wir fest, dass es sogar in<br />
unseren heiligsten Wünschen Selbstzentriertheit gibt. Gott zu bitten, uns mit dem<br />
Heiligen Geist zu erfüllen, kann ein ichbezogenes Begehren sein, wenn wir diese<br />
Kraft haben möchten, um ein größerer Prediger oder ein großer Heiler usw. zu sein.<br />
Das ist ein genauso selbstsüchtiges Begehren wie in dieser Welt groß sein zu wollen.<br />
Siehst du, wie Sünde sogar in das Allerheiligste eindringt?<br />
Das ist der Grund, warum Jesus lehrte, als Allererstes nicht darum zu beten, dass<br />
wir mit dem Heiligen Geist erfüllt werden mögen, sondern dass Gottes Name<br />
geheiligt werden möge.<br />
Nur ein wirklich geistlicher Mensch kann dieses <strong>Gebet</strong> aufrichtig beten. Natürlich<br />
kann jeder dieses <strong>Gebet</strong> wiederholen. Sogar ein Papagei kann das. Aber um es<br />
wirklich aus tiefsten Herzen zu meinen, wird eine völlige Hingabe an Gott erfordern,<br />
wo er in unserem Leben an der ersten Stelle steht, wo wir auf ihn zentriert sind und<br />
wo wir seinen Segen nicht so sehr suchen wie ihn selbst. Wenn er uns seine Gaben<br />
gibt, ist das schön und gut. Wenn er uns keine seiner Gaben gibt, ist das für uns<br />
auch in Ordnung, denn wir verlangen nach ihm selbst, nicht nach seinen Gaben.<br />
Warum lehrte Gott die Israeliten ihn von ganzem Herzen und ihren Nächsten wie<br />
sich selbst zu lieben? Nur um sie von ihrer Ichbezogenheit zu befreien.<br />
Es gibt für das englische Wort „JOY“ (Freude) ein Akrostichon, das besagt: „Stelle J<br />
(Jesus) an die erste Stelle; O (engl. Others) – andere Menschen an die nächste Stelle,<br />
und Y (engl. You) – dich selbst an die letzte Stelle. Dann wirst du Freude haben.“<br />
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