Gottzentriertes Gebet - Zac Poonen
Wie wir zu Gott beten - und nicht beten - sollten
Wie wir zu Gott beten - und nicht beten - sollten
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haben nie gesündigt. Doch wenn sie sich Gott nahen, müssen sie ihr Angesicht<br />
verhüllen, denn sie können es nicht ertragen, auf die Heiligkeit Gottes zu schauen.<br />
Das sagt uns etwas über die unendliche Reinheit Gottes, die unser begrenzter<br />
Verstand niemals erfassen kann.<br />
Betrachte die Wirkung, welche die Vision Gottes auf einige der großen Männer in der<br />
Bibel hatte. Jesaja fühlte, dass er ein schrecklicher Sünder war, als er die<br />
Herrlichkeit Gottes sah (Jes 6,5). Mose verhüllte sein Angesicht, weil er Angst hatte,<br />
Gott anzuschauen (2Mo 3,6). Daniel fühlte, dass all seine Kraft aus ihm entwich (Dan<br />
10,8), und der Apostel Johannes fiel wie ein toter Mann zu seinen Füßen (Offb 1,17).<br />
Da die meisten Christen Gott nicht auf diese Weise kennen, bleibt ihr Leben seicht<br />
und oberflächlich.<br />
Es gibt zwei Extreme, zu denen Menschen tendieren, wenn sie sich Gott nahen. Es<br />
gibt jene, die glauben, dass Gott unnahbar ist; und da sie nichts von seiner Liebe<br />
wissen, leben sie in ständiger Angst vor ihm und versuchen ihn auf verschiedene<br />
Weise zu besänftigen. Am anderen Extrem sind einige Christen, die eine solch<br />
unheilige Vertrautheit mit Gott gewonnen haben, dass sie ihn nicht mehr länger als<br />
ein verzehrendes Feuer fürchten.<br />
Jemand, der sich Gott ohne Ehrfurcht nähert, kennt Gott überhaupt nicht. Je mehr<br />
wir ihn kennen, desto mehr werden wir ihn fürchten und ihm Ehrfurcht erweisen,<br />
wenn wir im <strong>Gebet</strong> zu ihm kommen. Wir kommen mit Kühnheit zu ihm, weil er<br />
unser Vater ist. Aber wir kommen auch mit Ehrfurcht zu ihm, weil er Gott ist.<br />
Hast du bemerkt, dass Paulus in den 13 Briefen (vom Römerbrief bis zum Brief an<br />
Philemon) immer mit dem Gruß „Gnade und Friede von GOTT, UNSEREM VATER“<br />
beginnt? Paulus kannte ihn als Gott und als einen Vater; und er wollte, dass andere<br />
ihn auf dieselbe Weise kennenlernen.<br />
Ein souveräner Herrscher<br />
„Der du bist im Himmel“ erinnert uns auch daran, dass der Eine, zu dem wir beten,<br />
der höchste Herrscher und der Allmächtige ist, der im Himmel regiert.<br />
Schon im Alten Testament suchte Gott seinem Volk seine Souveränität einzuprägen.<br />
Er sagte ihnen: „Entspannt euch und erkennt, dass ich Gott bin! Ich will von allen<br />
Völkern verehrt werden, verehrt werden auf der ganzen Welt!“ (Ps 46,11; NASB). Er<br />
regiert über die ganze Erde als höchster Herrscher und das ist der Grund, warum<br />
wir uns entspannen können!<br />
Vielleicht die größte Wahrheit, die die Kirche in der heutigen Zeit erkennen muss, ist<br />
die Wahrheit von der Souveränität Gottes und der totalen Autorität Jesu Christi über<br />
alle Nationen und Mächte.<br />
Bedenke etwas, was zu Lebzeiten vieler von uns stattgefunden hat. Wir alle wissen,<br />
dass Russland [die ehemalige Sowjetunion] einer der größten heutigen Feinde Israels<br />
ist. Russland würde sich freuen, wenn Israel vernichtet werden könnte. Doch im Mai<br />
1948, als Großbritannien sein Versprechen, ihnen das Land Palästina zu geben,<br />
nicht hielt, war es die Stimme Russlands zu Gunsten von Israel, welche die<br />
Vereinten Nationen in die Lage versetzte, die Errichtung des Staates Israel zu<br />
akzeptieren. Natürlich war es das Ziel Russlands, die Briten aus Palästina zu<br />
vertreiben. Aber es zeigt dennoch wie Gott in seiner Souveränität sogar eine<br />
atheistische Nation gebrauchen konnte, um sein Wort zu erfüllen und zu helfen, die<br />
Juden zurück in ihr Land zu bringen, als eine so genannte „christliche“ Nation ihr<br />
Versprechen zurückzog.<br />
Gott ist auf seinem Thron und er hat völlige Kontrolle über alle Angelegenheiten auf<br />
der Welt. Nur wenn unser Glaube in dieser Wahrheit verwurzelt und gegründet ist,<br />
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