Erfahrungen sporthistorischer Spezialmuseen - Deutsche ...
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2009 - Heft 1<br />
Christl Cranz (links) am Mont Blanc<br />
Georg Thoma Reit im Winkel 1960<br />
27<br />
Feldberger Schwarzwälderin Uli Messerschmidt (*1942) und<br />
ihre gewonnenen Jugend-Schwarzwaldmeistertitel aufmerksam.<br />
1961 erreichte sie den dritten Rang im Riesenslalom bei<br />
den <strong>Deutsche</strong>n Meisterschaften. Oberhalb der Grafenmatt am<br />
Herzogenhorn ist Hansjörg Schlager (1948–2004) aufgewachsen.<br />
Er gehörte zusammen mit Christian Neureuther (Bayern)<br />
zu den stärksten Slalomfahrern des DSV-Teams. In seinem erfolgreichsten<br />
Jahr 1974 erreichte er einen dritten Weltcuprang<br />
in Garmisch-Partenkirchen.<br />
Mit den Disziplinen Abfahrt und Super-G gehörte die Münstertälerin<br />
Heidi Wiesler (*1960) jahrelang zur Nationalmannschaft.<br />
Im Winter 1982/83 gewann sie das Abfahrtsrennen in<br />
Sansicario und wurde Dritte im Gesamtweltcup. Egon Hirt<br />
(*1960) aus Neustadt im Schwarzwald galt in den Achtzigern<br />
als bester Techniker. Nach mehreren gewonnenen Titeln in Jugendwettkämpfen<br />
und dreifachen <strong>Deutsche</strong>n Meistersiegen im<br />
Riesenslalom fuhr er 1985 bei den Weltmeisterschaften in Bormio<br />
auf den vierten Platz.<br />
Christl Cranz<br />
Christl Cranz, geboren am 1. Juli 1914 in Brüssel, war die dominierende<br />
Skirennläuferin der 1930er Jahre.<br />
Die Familie Cranz kam 1928 aus der Schweiz nach Freiburg.<br />
Christl Cranz hatte schon die ersten Rennen gewonnen und war<br />
fortan an den Feldberghängen zu Hause. Nach dem Abitur begann<br />
sie ein Studium der Sportwissenschaften in Berlin.<br />
Zwischen 1934 und 1939 wurde sie zwölffache Weltmeisterin. Bei<br />
den Olympischen Winterspielen 1936 in Garmisch Partenkirchen<br />
siegte sie in der erstmalig ausgetragenen alpinen Kombination.<br />
Nach einem Sturz in der Abfahrt verlor sie 19 Sekunden auf<br />
die führende Norwegerin Laila Schou Nilsen (1919–1998). Am<br />
Ende gewann die mit der Nummer 11 startende Cranz vor Käthe<br />
Grasegger. Bei den Weltmeisterschaften in Cortina d’Ampezzo,<br />
die allerdings international nicht anerkannt wurden,<br />
holte sie drei weitere Titel. Insgesamt ist sie bis heute mit 15<br />
gewonnenen Weltmeisterschaften (von 18) und 24 <strong>Deutsche</strong><br />
Meisterschaften (von 27) die erfolgreichste Skisportlerin in der<br />
alpinen Skilaufgeschichte.<br />
Ihr jüngerer Bruder Rudi Cranz (1918–1941) war ebenfalls ein<br />
brillanter Rennläufer. Als Rudi Cranz in den ersten Tagen des<br />
Russlandfeldzuges gefallen war, beendete Christl Cranz ihre<br />
Karriere als Skisportlerin.<br />
1943 heiratete sie Adolf Borchers. Aufgrund anonymer Anzeigen<br />
nach Kriegsende wurde sie verhaftet und zur Arbeit in der<br />
Landwirtschaft verpflichtet. Erst 1947 gelang ihr im Allgäu ein<br />
Neustart mit der Gründung einer Skischule, die sie gemeinsam<br />
mit ihrem Mann, der 1950 aus der Kriegsgefangenschaft zurückkehrte,<br />
bis 1987 leitete. Von einem Treppensturz kurz vor<br />
ihrem 90. Geburtstag erholte sie sich nicht mehr. Christl Cranz<br />
starb am 28. September 2004 in Steibis/Allgäu.<br />
Georg Thoma<br />
Die charmante Bauernstube im Hugenhof ist dem nordischen<br />
Kombinierer Georg Thoma (*1937) gewidmet. Trophäen,<br />
Fotografien und originale Skier erzählen von der einzigartigen<br />
Sportlaufbahn des Hinterzartener Ehrenbürgers.<br />
Einst Hirtebub am Feldberg, holte Thoma in den Jahren 1954<br />
bis 1966 neunzehn deutsche Meistertitel (davon sieben als Jugendlicher).<br />
Er gewann neunmal den Goldenen Ski des <strong>Deutsche</strong>n<br />
Skiverbandes.<br />
Die nordische Kombination, bestehend aus den Disziplinen<br />
Skispringen und Skilanglauf, gilt als die Königin des Skisports.<br />
Über Jahrzehnte war sie Domäne der skandinavischen