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Ein geistlicher Leiter - Zac Poonen

Wie man als geistlicher Leiter ein Vorbild sein kann

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Nachdem er ihm Nahrung gebracht hatte, half Melchisedek Abraham auch geistlich –<br />

nicht durch eine Predigt, sondern indem er Gott für Abrahams Sieg – in zwei kurzen<br />

Sätzen – dankte.<br />

Er sagte: „Gesegnet seist du, Abram, vom höchsten Gott, der Himmel und Erde<br />

geschaffen hat; und gelobt sei Gott der Höchste, der deine Feinde in deine Hände<br />

gegeben hat“ (1Mo 14,19-20).<br />

Melchisedek verbrachte wahrscheinlich zwei Stunden damit, Abraham und seine<br />

Knechte mit Nahrung zu versorgen und verwandte dann 15 Sekunden, um Gott zu<br />

preisen. Aber in Melchisedeks kurzem Ausdruck des Lobes erkannte Abraham zwei<br />

Dinge:<br />

Als Erstes erkannte Abraham, dass er einem Gott angehörte, der der Besitzer von<br />

Himmel und Erde war. Das bewahrte ihn davor, Güter vom König von Sodom zu<br />

begehren, die er gerade zurückgewonnen hatte. Auch wenn die Reichtümer Sodoms<br />

beträchtlich gewesen sein müssen, da Sodom eine wohlhabende Stadt war, sah<br />

Abraham nun, dass all diese Beute im Vergleich zum Himmel und zur Erde, die Gott<br />

gehörten, wie wertloser Müll war. Melchisedek half Abraham klar zu sehen, wem er<br />

gehörte.<br />

Beachte hier Melchisedeks Weisheit. Er predigte zu Abraham nicht mit den Worten:<br />

„Der Herr hat mir gesagt, dass du habgierig wirst und ich komme mit einem Wort von<br />

ihm zu dir, um dich zu warnen!“ Nein. Nimm dich in Acht vor selbsternannten<br />

„Propheten“, die stets behaupten, sie hätten für dich „ein Wort vom Herrn“! Solche<br />

„Propheten“ sind falsche Propheten. Melchisedek lenkte Abrahams Aufmerksamkeit<br />

von der Beute weg auf Gott hin. Und „die irdischen Dinge wurden in Abrahams Augen<br />

merkwürdig trüb“. Das ist die Art und Weise, wie man Menschen hilft. Wir können von<br />

Melchisedeks liebenswürdiger, indirekter Vorgangsweise lernen, die Abraham aus einer<br />

ernsten geistlichen Gefahr befreite, der er gegenüberstand.<br />

Zweitens sah Abraham deutlich, dass es nicht er und seine 318 Knechte waren, die<br />

diese Könige besiegt hatten, sondern Gott! Das war eine weitere Offenbarung – und sie<br />

bewahrte Abraham vor Stolz. Erneut hatte Melchisedek damit Erfolg, indem er<br />

Abrahams Aufmerksamkeit von seinem Sieg weg und auf Gott hin lenkte.<br />

Der beste Prediger ist derjenige, der unsere Aufmerksamkeit und unsere<br />

Errungenschaften von uns weg auf den Herrn selbst lenken kann.<br />

Melchisedek steht in starkem Kontrast zu Elifas, Bildad und Zofar – den drei<br />

selbstgerechten Predigern, die zu Hiob predigten! Diese drei waren die „Vorfahren“ der<br />

Pharisäer! Heute haben wir im Christentum viele „Nachfahren“ der Pharisäer. Was wir<br />

brauchen sind aber mehr Melchisedeks.<br />

Nun kommen wir zum besten Teil dieser Geschichte. Melchisedek verschwand,<br />

nachdem er Abraham gesegnet hatte. Wir lesen in der Bibel nie wieder von ihm. Sein<br />

Name erscheint nur als ein Typ für Christus.<br />

Melchisedek muss an diesem Morgen in seinem Zelt gebetet haben, als Gott zu ihm<br />

sprach und ihm sagte, was er tun sollte. Er kannte Abraham nicht, aber er kannte<br />

Gott. Und das reichte. Gott sagte ihm, was er tun sollte und machte ihn für viele zu<br />

einem Segen.<br />

Was für ein herrlicher Dienst ist es, zu dem wir als Priester nach der Ordnung<br />

Melchisedeks berufen wurden! Wir sollen Menschen physisch und geistig segnen und<br />

dann verschwinden, noch bevor man uns danken kann!<br />

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