Ein geistlicher Leiter - Zac Poonen

Wie man als geistlicher Leiter ein Vorbild sein kann Wie man als geistlicher Leiter ein Vorbild sein kann

24.04.2014 Aufrufe

erwidere darauf stets mit einem „Nein“. Ich sage ihnen, dass es nur unter dem alten Bund so war, dass Menschen zu den Propheten gingen, um Gottes Willen für sie herauszufinden. Im neuen Bund kann jedes Kind Gottes (einschließlich des jüngsten) direkt zu Gott gehen und ihn persönlich kennenlernen. In Hebräer 8,11 wird dies spezifisch als eines der Privilegien, die wir im neuen Bund haben, erwähnt. Nun können wir alle den Heiligen Geist empfangen und er ist unser Leiter. Daher sage ich Geschwistern, dass ich ihnen Rat geben kann, aber niemals den Willen Gottes für sie herausfinden werde. Ich habe das von Beginn meines Dienstes an betont. Das Ergebnis davon ist, dass heute Menschen in unseren Gemeinden den Herrn persönlich kennen und sich nicht auf mich verlassen. Sie sind direkt mit Christus, ihrem Haupt, verbunden. Auf diese Weise wurde der Leib Christi in unserer Mitte über viele Jahre gebaut. Das ist das erste Prinzip beim Bau des Leibes Christi: Wir müssen Menschen mit dem Haupt verbinden und sie von uns sobald wie möglich unabhängig machen. Wir müssen uns demütigen und unser Versagen in der Vergangenheit in diesem Bereich tief bereuen. Wir müssen uns danach sehnen, dass Christus zunehmen und wir abnehmen werden. Gott führt uns in unserem Leben durch viele Umstände, um uns zu reduzieren, damit Christus in uns zunehmen möge. Wenn wir uns in diesen Umständen demütigen, dann wird Gottes Zweck in uns erfüllt werden. Uns zu demütigen beinhaltet, dass wir uns bei allen entschuldigen, denen wir Unrecht getan haben. Als Diener des Herrn sind wir Diener aller Menschen und müssen bereit sein, uns unter alle zu stellen, um sie zu segnen. Wenn wir Fehler machen, müssen wir sie rasch zugeben und uns falls nötig entschuldigen. Der Einzige, der niemals einen Fehler macht, ist Gott. Ich habe dem Herrn gesagt, dass ich bereit bin, mich bei allen unter der Sonne – bei Kindern, Dienern, Bettlern oder irgendjemandem – zu entschuldigen, und dass ich in dieser Angelegenheit nie auf meine Würde oder mein Prestige pochen werde. Ich habe das getan – und Gott hat mich gesegnet. Poche vor deiner Herde niemals auf ein falsches Gefühl von Prestige und Würde. Wenn du etwas Falsches getan hast, dann entschuldige dich bei ihnen und sage, dass du im Unrecht warst und dass dir die Tat leidtut. Dadurch werden dein Ansehen und der Respekt für dich nur wachsen und nicht geringer werden. Warum solltest du vortäuschen, dass du niemals Fehler machst? Ich hörte einmal von einem Collegestudenten, der seinem Professor eine sehr schwierige Frage stellte. Der Professor sagte, er könnte die Frage mit vier Worten beantworten: „Ich weiß es nicht.“ An diesem Tag schoss der Respekt des Schülers für den Professor nach oben, nicht nur weil er die Demut des Professors, sondern auch weil er seine Integrität sah, indem er nicht etwas lehrte, was er nicht wusste. Ich habe zu den Menschen in meiner Gemeinde öffentlich gesagt, dass ich aus einem einfachen Grund bis zum Ende meines Lebens Fehler machen werde: Ich bin nicht Gott. Solange ich auf dieser Erde lebe, werde ich Fehler machen. Hoffentlich werden diese Fehler nicht so dumm sein wie die, die ich vor zehn oder zwanzig Jahren gemacht habe, weil ich aus diesen früheren Fehlern einige Lektionen gelernt habe. Aus meinen groben Fehlern habe ich etwas Weisheit erlangt. Aber ich bin immer noch nicht perfekt. Viele von euch sind verheiratet. Ihr wisst, wie leicht es ist, eure Frauen versehentlich zu verletzen, sogar wenn das nicht eure Absicht ist. Du magst etwas mit einer guten 49

Absicht sagen. Aber deine Frau kann missverstehen, was du gemeint hast. Es könnte auch andersrum sein – wo du missverstehst, was deine Frau gesagt hat. Was musst du in einem solchen Fall tun? Lass mich nur das sagen: Durch eine Entschuldigung kann der Frieden in deinem Heim schneller wiederhergestellt werden als durch eine mühsame Erklärung deiner Motive oder durch eine Analyse, wessen Fehler es war! Nehmen wir an, du befindest dich in einer Situation, wo dich deine Kollegen missverstehen. Es mag nichts nützen, ihnen die Angelegenheit zu erklären, weil sie nicht bereit sind, darauf zu hören. Was sollst du in einem solchen Fall tun, besonders wenn du völlig unschuldig bist? Solltest du dir selber leidtun? Überhaupt nicht. Stelle bloß sicher, dass dein Gewissen vor Gott rein ist und lass die Sache in seinen Händen. Das ist alles, was du tun musst. Das ist die Leitlinie, der ich jahrelang gefolgt bin und ich bin wirklich gesegnet worden. Ich möchte das auch euch empfehlen. Jeder, der dem Herrn dient, der wird ein Ziel von Satans Angriffen sein. Je nützlicher wir für Gott sind, desto mehr werden wir von Satan attackiert werden. Wir werden nicht in der Lage sein, dies zu verhindern. Satan wird uns durch Verleumdung, falsche Anschuldigungen und fabrizierte Geschichten angreifen. Und er wird auch unsere Frauen und Kinder angreifen. Denke bloß an die Bosheiten, die Menschen während seines Lebens über Jesus sagten, und was sie sogar heute über ihn sagen. Sie nannten ihn einen Fresser und Weinsäufer (Lk 7,34), einen Verrückten (Mk 3,21), einen von Dämonen Besessenen (Joh 8,48), den Obersten der Dämonen (Mt 12,24) und gaben ihm viele solche bösen Namen. Sie sagten, er sei ein Irrlehrer, der Doktrinen lehrte, die im Widerspruch zur Bibel und zu dem, was Mose lehrte, standen (Joh 9,29). Auf diese Weise vertrieben sie die Menschen, sodass sie nicht auf den Herrn hörten. Aber er machte sich nie die Mühe, solchen Menschen etwas zu erwidern. Er erwiderte niemals auch auf nur eine persönliche Anschuldigung. Auch wir sollten es nicht tun. Jesus beantwortete nur doktrinäre Fragen. Heute sagen Menschen sogar unmoralische Dinge über unseren Herrn. Aber Gott kommt nicht vom Himmel herab, um sie zu richten. Sie nannten Paulus einen Verführer und einen falschen Propheten, der einer Sekte angehörte, der man überall widersprach (Apg 24,14; 28,22). Auf diese Weise hielten sie Leute auch davon ab, auf Paulus zu hören. Dieselbe Geschichte ist im Laufe der Kirchengeschichte allen großen Männern Gottes widerfahren – John Wesley, Charles Finney, William Booth, Watchman Nee und allen anderen wahren Propheten Gottes. Henry Suso war ein Mann Gottes, der vor einigen Jahrhunderten in Deutschland lebte. Er war ein heiliger Mann und ein Junggeselle. Er betete oft, dass der Herr ihn zerbrechen und heilig wie Jesus machen möge. Gott erhörte sein Gebet auf folgende Weise: Eines Tages hörte Suso ein Klopfen an seiner Tür. Als er die Tür öffnete, sah er dort eine seltsame Frau mit einem Baby in ihren Armen. Er hatte sie noch nie gesehen. Sie war eine böse Frau, die ihr neugeborenes Baby loswerden wollte und entschied, dass Henry Suso der beste Mann war, bei dem sie es abladen könnte. Sie sagte ihm mit einer Stimme, die laut genug war, dass alle in der Straße es hören konnten: „Hier ist die Frucht deiner Sünde.“ Sie ließ das Baby in Susos Armen und haute ab. Suso war fassungslos. Sein Ruf in der Stadt war in einem Augenblick zerstört worden. Er trug das Baby hinein ins Haus, kniete sich nieder und sagte zum Herrn: „Herr, du weißt, dass ich unschuldig bin. Was muss ich jetzt tun?“ Der Herr antwortete: „Tu, was ich tat. Leide für die Sünden anderer.“ Suso akzeptierte das Wort des Herrn und rechtfertigte sich vor niemandem. Er erzog das Kind als sein eigenes. Er gab sich damit 50

erwidere darauf stets mit einem „Nein“. Ich sage ihnen, dass es nur unter dem alten<br />

Bund so war, dass Menschen zu den Propheten gingen, um Gottes Willen für sie<br />

herauszufinden. Im neuen Bund kann jedes Kind Gottes (einschließlich des jüngsten)<br />

direkt zu Gott gehen und ihn persönlich kennenlernen. In Hebräer 8,11 wird dies<br />

spezifisch als eines der Privilegien, die wir im neuen Bund haben, erwähnt. Nun<br />

können wir alle den Heiligen Geist empfangen und er ist unser <strong>Leiter</strong>. Daher sage ich<br />

Geschwistern, dass ich ihnen Rat geben kann, aber niemals den Willen Gottes für sie<br />

herausfinden werde. Ich habe das von Beginn meines Dienstes an betont. Das<br />

Ergebnis davon ist, dass heute Menschen in unseren Gemeinden den Herrn persönlich<br />

kennen und sich nicht auf mich verlassen. Sie sind direkt mit Christus, ihrem Haupt,<br />

verbunden. Auf diese Weise wurde der Leib Christi in unserer Mitte über viele Jahre<br />

gebaut.<br />

Das ist das erste Prinzip beim Bau des Leibes Christi: Wir müssen Menschen mit dem<br />

Haupt verbinden und sie von uns sobald wie möglich unabhängig machen.<br />

Wir müssen uns demütigen und unser Versagen in der Vergangenheit in diesem<br />

Bereich tief bereuen. Wir müssen uns danach sehnen, dass Christus zunehmen und<br />

wir abnehmen werden. Gott führt uns in unserem Leben durch viele Umstände, um<br />

uns zu reduzieren, damit Christus in uns zunehmen möge. Wenn wir uns in diesen<br />

Umständen demütigen, dann wird Gottes Zweck in uns erfüllt werden.<br />

Uns zu demütigen beinhaltet, dass wir uns bei allen entschuldigen, denen wir Unrecht<br />

getan haben. Als Diener des Herrn sind wir Diener aller Menschen und müssen bereit<br />

sein, uns unter alle zu stellen, um sie zu segnen. Wenn wir Fehler machen, müssen wir<br />

sie rasch zugeben und uns falls nötig entschuldigen. Der <strong>Ein</strong>zige, der niemals einen<br />

Fehler macht, ist Gott.<br />

Ich habe dem Herrn gesagt, dass ich bereit bin, mich bei allen unter der Sonne – bei<br />

Kindern, Dienern, Bettlern oder irgendjemandem – zu entschuldigen, und dass ich in<br />

dieser Angelegenheit nie auf meine Würde oder mein Prestige pochen werde. Ich habe<br />

das getan – und Gott hat mich gesegnet.<br />

Poche vor deiner Herde niemals auf ein falsches Gefühl von Prestige und Würde. Wenn<br />

du etwas Falsches getan hast, dann entschuldige dich bei ihnen und sage, dass du im<br />

Unrecht warst und dass dir die Tat leidtut. Dadurch werden dein Ansehen und der<br />

Respekt für dich nur wachsen und nicht geringer werden. Warum solltest du<br />

vortäuschen, dass du niemals Fehler machst?<br />

Ich hörte einmal von einem Collegestudenten, der seinem Professor eine sehr<br />

schwierige Frage stellte. Der Professor sagte, er könnte die Frage mit vier Worten<br />

beantworten: „Ich weiß es nicht.“ An diesem Tag schoss der Respekt des Schülers für<br />

den Professor nach oben, nicht nur weil er die Demut des Professors, sondern auch<br />

weil er seine Integrität sah, indem er nicht etwas lehrte, was er nicht wusste.<br />

Ich habe zu den Menschen in meiner Gemeinde öffentlich gesagt, dass ich aus einem<br />

einfachen Grund bis zum Ende meines Lebens Fehler machen werde: Ich bin nicht Gott.<br />

Solange ich auf dieser Erde lebe, werde ich Fehler machen. Hoffentlich werden diese<br />

Fehler nicht so dumm sein wie die, die ich vor zehn oder zwanzig Jahren gemacht<br />

habe, weil ich aus diesen früheren Fehlern einige Lektionen gelernt habe. Aus meinen<br />

groben Fehlern habe ich etwas Weisheit erlangt. Aber ich bin immer noch nicht<br />

perfekt.<br />

Viele von euch sind verheiratet. Ihr wisst, wie leicht es ist, eure Frauen versehentlich<br />

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