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Ein geistlicher Leiter - Zac Poonen

Wie man als geistlicher Leiter ein Vorbild sein kann

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Oder du kannst ein großer Intellektueller sein, der den Verstand der Menschen kitzeln<br />

und sie, wenn du predigst, stundenlang fesseln kann. Auch das ist menschliche<br />

Seelenkraft. Es mag dabei keine Vermittlung von göttlichem Leben stattfinden.<br />

Was immer du in deinem Dienst ohne die Hilfe des Heiligen Geistes erreichst, wird mit<br />

dieser Welt untergehen – dessen kannst du dir absolut sicher sein. Ich weiß nicht, ob<br />

du mir glaubst. Aber wenn du es tust, wirst du deine Zeit nicht mehr länger<br />

verschwenden, indem du menschliche Methoden anwendest.<br />

Ich möchte meine Zeit nicht damit verschwenden, etwas zu bauen, was in der Ewigkeit<br />

untergehen wird. Ich möchte mit der Kraft dienen, die Gott gibt. Unsere Tüchtigkeit<br />

kommt von Gott.<br />

Die Pharisäer zur Zeit Jesu waren große Bibelgelehrte. Anders als die liberalen<br />

Sadduzäer hatten sie fundamentalistische Doktrinen. Wir wissen das, weil Jesus selbst<br />

die Richtigkeit ihrer Doktrinen bestätigte, indem er seinen Jüngern sagte, sie sollten<br />

alles tun, was die Pharisäer lehrten (Mt 23,3). Diese Pharisäer waren die führenden<br />

Professoren in den Bibelseminaren der damaligen Zeit. Gamaliel war der Direktor einer<br />

Bibelschule, die Saulus von Tarsus in Jerusalem besuchte. Viele dieser Pharisäer<br />

waren auch große Missionsleiter. Jesus nannte sie Männer, die Land und Meer<br />

durchzogen, um Judengenossen zu gewinnen (Mt 23,15). Das hat Opfer und Hingabe<br />

miteingeschlossen.<br />

Doch sehen wir, dass ein großer Teil von Jesu öffentlichem Wirken darin bestand,<br />

diese fundamentalistischen Professoren von Bibelschulen und Missionsleiter zu<br />

konfrontieren! Wir müssen den Grund dafür herausfinden. Denn wenn wir das nicht<br />

tun, werden wir auch so werden wie sie. Dann wird uns der Herr andauernd<br />

konfrontieren!<br />

Diese <strong>Leiter</strong> hinterfragten Jesus ständig, warum er und seine Jünger dies taten oder<br />

jenes nicht taten! Sie zitierten gegenüber Jesus ständig ihre Traditionen und verwiesen<br />

darauf, wo er und seine Jünger diese verletzt hatten.<br />

Ich habe sehr viel von dieser <strong>Ein</strong>stellung bei den „Gläubigen“ gesehen, die mich<br />

kritisieren. Sie befragen mich über irgendeine kleine Formulierung, die ich hier<br />

verwendet habe oder über irgendein Wort, das ich dort benutzt habe. Sie lieben<br />

„Fragen und Wortgefechte“ (1Tim 6,4) – genau das, was Timotheus nach Anweisung des<br />

Paulus meiden sollte. Aber sie scheinen über ihren eigenen Mangel an göttlichem<br />

Leben nicht beunruhigt zu sein! Sie erinnern mich an Menschen, die die Finger an der<br />

Hand eines toten Menschen zählen, um zu sehen, dass alle vorhanden sind! Und wenn<br />

auch nur ein Fingernagel fehlt, dann machen sie einen großen Aufruhr!<br />

Ich würde lieber einen lebenden Menschen haben, dem fünf Finger fehlen, als einen<br />

toten Menschen, bei dem alle Finger und Fingernägel intakt sind! Viele Theologen<br />

mögen in ihren Doktrinen „totrichtig“ sein, aber sie sind beides – tot und richtig! Ich<br />

würde lieber mit einem Bruder arbeiten, dessen Doktrin über die Taufe falsch ist, der<br />

aber mit dem Heiligen Geist erfüllt ist, als mit jemandem, der auf die richtige Art und<br />

Weise getauft wurde, aber mausetot ist!<br />

Bitte versteht mich hier nicht falsch! Ich habe mein ganzes Leben lang starke<br />

Betonung auf Doktrinen gelegt. Ich habe viele christliche Gruppen verlassen, weil sie<br />

nicht den ganzen Ratschluss Gottes gepredigt haben. Daher werte ich Doktrinen nicht<br />

ab. Aber was ich zu vermitteln versuche ist, dass Leben und Geistlichkeit viel wichtiger<br />

sind!<br />

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