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Ein geistlicher Leiter - Zac Poonen

Wie man als geistlicher Leiter ein Vorbild sein kann

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der Ermutigung, das ich hätte geben können? Ich richtete mich selbst, weil ich<br />

gegenüber Gott für dieses junge Leben verantwortlich war.<br />

Wir müssen uns jedes Mal, wenn jemand, der unter unserer Obhut ist, abfällt, selbst<br />

richten. Wir müssen uns deswegen nicht verdammt fühlen. Aber wir müssen den<br />

Herrn fragen, ob er uns dadurch etwas sagen möchte. Wir sollten nicht zulassen, dass<br />

Satan uns Schuldgefühle einredet. Aber wir müssen aus unseren Fehlern Lektionen<br />

für die Zukunft lernen.<br />

Gott kann uns Dinge zeigen, die uns unser logisches Denken niemals zeigen kann.<br />

Wenn wir gegenüber der Stimme Gottes sensibel sind, wird er uns im Voraus eingeben,<br />

Menschen, die Fehler begehen, zu helfen. Er mag uns eines Tages ohne<br />

offensichtlichen Grund bitten, hinzugehen und jemandem einen Besuch abzustatten.<br />

Ich habe solche Erfahrungen gemacht. Gewöhnlich habe ich keine Ahnung, warum ich<br />

die Person besuchen muss, weil Gott mir die Sünden und Probleme anderer nicht<br />

offenbart. (Dafür bin ich dankbar, weil ich meinen Verstand nicht mit dem Wissen<br />

über die Sünden anderer beschmutzen muss). Der Herr gibt mir dann ein, etwas mit<br />

diesem Bruder zu teilen. Was ich ihm sage, mag ihm helfen, sogar wenn ich nicht<br />

einmal weiß, was sein Problem war. Und gewöhnlich werde ich nicht einmal wissen,<br />

dass ich ihm geholfen habe.<br />

Wenn wir die Gewohnheit haben, auf Gott zu hören, wird er unsere Umstände auf eine<br />

solche Weise arrangieren, dass wir mit Menschen in Kontakt kommen, die in Not sind,<br />

und mit denen wir genau das Wort teilen können, welches ihre Not stillen wird.<br />

Das war die Art und Weise, wie Jesus lebte (wenn wir Jesaja 50,4 lesen). Der Vater<br />

sprach jeden Tag zu ihm und gab ihm Worte für die Müden ein. Das ist die Art von<br />

<strong>Leiter</strong>, der wir werden sollten.<br />

Als ich in der Marine war, wurde das Schichtsystem auf den Schiffen „Wachen“<br />

genannt. Es waren Vier-Stunden-Schichten, während der Offizier „Wache hielt“ und<br />

für alles, was auf dem Schiff passierte, verantwortlich war. Als ich von Mitternacht an<br />

bis vier Uhr morgens „Wache“ auf See hielt, stand ich mit zwei oder drei Seeleuten auf<br />

der „Brücke“ (dem obersten Teil des Schiffes). Alle anderen auf dem Schiff waren am<br />

Schlafen. Ich musste nach anderen Schiffen, die unseren Weg kreuzten, Ausschau<br />

halten und sicherstellen, dass mein Schiff in die richtige Richtung fuhr. Ich musste auf<br />

Grund der Abdrift, die durch den Wind und die Wellen verursacht wurde,<br />

Kurskorrekturen vornehmen. Die Sicherheit des Schiffes und die Richtung, in die das<br />

Schiff steuerte, gehörten während dieser vier Stunden zu meiner Verantwortung.<br />

Während meiner „Wache“ konnte ich es mir nicht leisten, auch nur eine Minute<br />

einzuschlafen.<br />

Wenn die Bibel also darüber spricht, „über die Seelen anderer zu wachen“, ist das eine<br />

sehr ernste Angelegenheit. Es erfordert Wachsamkeit seitens eines geistlichen <strong>Leiter</strong>s,<br />

über das Leben von Menschen zu wachen, um sicherzustellen, dass sie nicht vom<br />

rechten Weg abkommen, abdriften oder verloren gehen.<br />

Jedes gute Krankenhaus hat so etwas wie „tägliche Visiten“, wo die Ärzte herumgehen<br />

und den Zustand der Patienten begutachten. Diese Ärzte lassen ihren Blick nicht nur<br />

oberflächlich über alle Krankenstationen schweifen und entscheiden dann, dass alle<br />

Patienten gesund aussehen. Nein, sie untersuchen jeden Patienten einzeln.<br />

Aber was tun viele Pastoren? Sie werfen ihren Blick bloß auf all ihre Kirchenmitglieder<br />

am Sonntagmorgen und entscheiden dann, dass es allen anscheinend geistlich gut<br />

geht. Es gibt aber eine Menge Menschen, die äußerlich gut aussehen, die aber<br />

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