Emmaus-Gemeinde Hagen

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erloeserkirchehagen
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31.10.2012 Aufrufe

4 Geistliches Wort: Der reiche Kornbauer (Zum Titelbild) Liebe Gemeinde, ein lächelnder Mensch ist das Erste, was man sieht, wenn man den neuen Gemeindebrief in Händen hält. Dieter Bräutigam hat dieses Titelbild für uns gestaltet. Es orientiert sich an der biblischen Geschichte vom reichen Kornbauer. Sicher kann der Mensch auf unserem Bild reichlich zufrieden sein. Er hält einen riesigen Ährenstrauß in seinen Händen: ein Zeichen für eine gut ausfallende Ernte, für Segen in seinem Leben, der ihn tief beruhigt und sicher stellt. Und es mag wohl nicht die einzige gute Ernte seines Lebens gewesen sein. Davon zeugen die schönen Häuser, die im Hintergrund stehen und zu seinem Anwesen gehören. Sie erinnern uns an die hübschen Fachwerkbauten in traditionellen Städten und auch in unserem schönen Hagener Freilichtmuseum. Ein schöner alter Baum macht die gediegene Idylle auf den ersten Blick perfekt. Nicht ganz dazu passen allerdings die neueren Gebäude im Mittelteil. Sie sehen sich sehr ähnlich, sie scheinen schnell aus dem Boden gestampft zu sein. Eine eilige Maßnahme, um den Überfluss der Ernte in ihnen zu horten und zu bewahren. Diesen Überfluss erkennen wir an den prall gefüllten Säcken, die bis in den Vordergrund hinein gestapelt sind. Der Bauer ist einer der wenigen, die noch vom Ertrag seiner Felder leben können. Er hat ausgesorgt für viele Jahre seines Lebens, er kann wahrlich Gutes von seiner Zukunft erwarten. So vermitteln es die meisten Dinge dieses Bildes. Und doch weiß jeder Mensch mit einiger Erfahrung, dass trotz all unserer Bemühungen und trotz all unserer Arbeit im Leben auch noch andere Faktoren eine Rolle spielen. Ewige Sicherheit gibt es für uns nicht. Ein wichtiges Naturgesetz ist der stetige Wandel, die Veränderung, die oft von einem Moment auf den anderen in unser Leben einbrechen kann. Oft sind es sehr positive Veränderungen: wir erhalten neue Chancen, neue Angebote im Bereich der Arbeit, wir verlieben uns innig, neue Menschen begegnen uns, die uns entlasten und uns hilfreich sind. Aber daneben geschehen auch eingreifende Veränderungen, die wir uns so niemals gewünscht hätten: körperliche Beschwerden, Trennungen, Konflikte, Abschiede, Verlust der Arbeit und manches andere Leid. Jeder kann wohl sein eigenes Lied davon singen. In unserem Bild sind diese Dinge im Symbol des Sarges verborgen, der dicht unter dem Ährenstrauß zu finden ist. Was hilft uns Menschen in unserem Leben, wenn doch so viele unserer Sicherheiten sich als vergänglich und instabil erweisen? Das Ansammeln möglichst vieler Güter nur für den Privatgebrauch kann es wohl kaum sein, so erzählt es Jesus in seiner biblischen Geschichte. Aber wie wäre es, wenn man es einmal mit dem Gegenteil versucht? Teilen und Mitteilen sind kleine Schlüssel der Hilfe in vielerlei Nöten. Wo Schweigen in einer Notlage das Elend oft noch vergrößert, kann ein gutes

Gespräch manche Entlastung bringen. Wo man etwas abgibt aus seinem Überfl uss, kann man anderen helfen. So viele Menschen warten in Krisengebieten noch auf unsere Unterstützung und unsere Fürsorge. Wo man zusammen Hilfen bereitstellt und etwas erarbeitet, anstatt miteinander heftig zu konkurrieren, entsteht ein Teamgefühl, das uns Menschen zutiefst zufrieden macht. Denn im Grunde unseres Wesens sind wir keine Einzelkämpfer, sondern zur Gemeinschaft in Treue und Liebe bestimmt. Das Erntedankfest will uns in jedem Jahr neu daran erinnern: Die Ernten unseres Lebens verschaffen wir uns nicht allein. Wie die Bauern auf dem Felde uns trotz mancher Schwierigkeit, unter der sie leiden, doch stets zuverlässig neu mit Nahrung versorgen, wirkt unser Gott im Verborgenen bei allem mit. Er liefert die Basis, auf der wir unser Lebensgebäude errichten, auch wenn wir uns dessen nicht immer bewusst sind. Er lässt uns frei sein, er gibt uns Geborgenheit, Liebe, stellt uns andere Menschen an unsere Seite, damit alles gut gelingt und wir die Lebensfreude behalten. Seine Worte tun gut. Sie geben oft Kraft in schwierigen Momenten. Es sind Worte, die unser Herz direkt erreichen. Auch in diesem Jahr wollen wir ihm darum danken für die gute Ernte, für den Segen, den es dank ihm auf dieser Erde gibt. Noch ist nicht alles gut. Aber mit unserem Einsatz und unserer Mithilfe kann es sicher um einiges besser werden. Ein Einsatz für die Gemeinschaft, für andere Menschen, ist die beste Form, Gott unseren Dank zu erweisen. Helfen Sie uns dabei mit, gute Ideen dafür zu entwickeln! Ihre Pfarrerin Susanne Weiling beraten betreuen begleiten Eigene Andachtshalle und Aufbahrungsräume Frankfurter Str. 63, Hagen-Mitte Filliale Voerder Str. 2a, Hagen-Haspe Telefon: 0 23 31 / 2 22 20 (Tag und Nacht erreichbar) www.voeste-bestattungen.de 5

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Geistliches Wort:<br />

Der reiche Kornbauer<br />

(Zum Titelbild)<br />

Liebe <strong>Gemeinde</strong>, ein lächelnder Mensch ist das<br />

Erste, was man sieht, wenn man den neuen<br />

<strong>Gemeinde</strong>brief in Händen hält. Dieter Bräutigam<br />

hat dieses Titelbild für uns gestaltet. Es<br />

orientiert sich an der biblischen Geschichte<br />

vom reichen Kornbauer. Sicher kann der<br />

Mensch auf unserem Bild reichlich zufrieden<br />

sein. Er hält einen riesigen Ährenstrauß in seinen<br />

Händen: ein Zeichen für eine gut ausfallende<br />

Ernte, für Segen in seinem Leben, der ihn<br />

tief beruhigt und sicher stellt. Und es mag wohl<br />

nicht die einzige gute Ernte seines Lebens<br />

gewesen sein. Davon zeugen die schönen Häuser,<br />

die im Hintergrund stehen und zu seinem<br />

Anwesen gehören. Sie erinnern uns an die hübschen<br />

Fachwerkbauten in traditionellen Städten<br />

und auch in unserem schönen <strong>Hagen</strong>er<br />

Freilichtmuseum. Ein schöner alter Baum<br />

macht die gediegene Idylle auf den ersten Blick<br />

perfekt. Nicht ganz dazu passen allerdings die<br />

neueren Gebäude im Mittelteil. Sie sehen sich<br />

sehr ähnlich, sie scheinen schnell aus dem<br />

Boden gestampft zu sein. Eine eilige Maßnahme,<br />

um den Überfluss der Ernte in ihnen zu<br />

horten und zu bewahren. Diesen Überfluss<br />

erkennen wir an den prall gefüllten Säcken, die<br />

bis in den Vordergrund hinein gestapelt sind.<br />

Der Bauer ist einer der wenigen, die noch vom<br />

Ertrag seiner Felder leben können. Er hat ausgesorgt<br />

für viele Jahre seines Lebens, er kann<br />

wahrlich Gutes von seiner Zukunft erwarten.<br />

So vermitteln es die meisten Dinge dieses<br />

Bildes. Und doch weiß jeder Mensch mit<br />

einiger Erfahrung, dass trotz all unserer Bemühungen<br />

und trotz all unserer Arbeit im Leben<br />

auch noch andere Faktoren eine Rolle spielen.<br />

Ewige Sicherheit gibt es für uns nicht. Ein<br />

wichtiges Naturgesetz ist der stetige Wandel,<br />

die Veränderung, die oft von einem Moment<br />

auf den anderen in unser Leben einbrechen<br />

kann. Oft sind es sehr positive Veränderungen:<br />

wir erhalten neue Chancen, neue Angebote im<br />

Bereich der Arbeit, wir verlieben uns innig,<br />

neue Menschen begegnen uns, die uns entlasten<br />

und uns hilfreich sind. Aber daneben<br />

geschehen auch eingreifende Veränderungen,<br />

die wir uns so niemals gewünscht hätten: körperliche<br />

Beschwerden, Trennungen, Konflikte,<br />

Abschiede, Verlust der Arbeit und manches<br />

andere Leid. Jeder kann wohl sein eigenes Lied<br />

davon singen.<br />

In unserem Bild sind diese Dinge im Symbol<br />

des Sarges verborgen, der dicht unter dem<br />

Ährenstrauß zu finden ist. Was hilft uns Menschen<br />

in unserem Leben, wenn doch so viele<br />

unserer Sicherheiten sich als vergänglich und<br />

instabil erweisen? Das Ansammeln möglichst<br />

vieler Güter nur für den Privatgebrauch kann es<br />

wohl kaum sein, so erzählt es Jesus in seiner<br />

biblischen Geschichte.<br />

Aber wie wäre es, wenn man es einmal mit<br />

dem Gegenteil versucht? Teilen und Mitteilen<br />

sind kleine Schlüssel der Hilfe in vielerlei<br />

Nöten. Wo Schweigen in einer Notlage das<br />

Elend oft noch vergrößert, kann ein gutes

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