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Pressebeitrag - Kuhnke

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Foto: imago<br />

<strong>Kuhnke</strong>: Neue Produkte für bessere Zeiten<br />

Hier boomen<br />

die Ideen<br />

Wenn beim Einparken eine Kamera hilft, der Zahnarztstuhl in<br />

die Waagrechte geht oder im Flieger die Atemmaske herunterfällt,<br />

dann steckt oft Technologie von <strong>Kuhnke</strong> dahinter. Gerade im<br />

Verlustjahr 2009 hat der Zulieferer aus Schleswig-Holstein bei<br />

neuen Entwicklungen aufs Tempo gedrückt.<br />

NORDMETALL Standpunkte 6 / 2009


STORY / 21<br />

IM HEILKURORT MALENTE steckt man die Köpfe lieber<br />

zusammen anstatt in den Sand. Sicher: Auch<br />

beim Technologiezulieferer <strong>Kuhnke</strong> sind die Umsätze<br />

in diesem Jahr um 30 Prozent eingebrochen.<br />

Aber die Krise hat die Ingenieure in ihrer Kreativität<br />

nicht gelähmt, ganz im Gegenteil. Gerade in einer<br />

Zeit der ausgebremsten Serienproduktion lieferten<br />

die Entwickler Innovationen wie am Fließband. Und<br />

was auf den ersten Blick überrascht: Auch beim<br />

Kunden hatten Ideen für neue Produkte gerade 2009<br />

Hochkonjunktur: „In den Boomjahren war die Bereitschaft<br />

zur Innovation bei unseren Kunden gar<br />

nicht so groß, weil die Auslastung da war“, erinnert<br />

sich Robert Lewin, Geschäftsführer der <strong>Kuhnke</strong>-Automationssparte.<br />

In diesem Jahr wären die Kunden<br />

wieder offen für Gespräche gewesen. „Das ist jetzt<br />

unsere Zeit, wir geben seit Monaten Vollgas in Entwicklung<br />

und Vertrieb“, sagt Robert Lewin.<br />

VOLLGAS IN DIE ENTWICKLUNG<br />

Mitten in der ländlichen Idylle der holsteinischen<br />

Schweiz entstehen die technische Finessen von morgen.<br />

Die Innovationsrate ist traditionell hoch. 80<br />

Prozent aller <strong>Kuhnke</strong>-Produkte sind nicht älter als<br />

fünf Jahre. Das Unternehmen fertigt Komponenten,<br />

die in vielen Produkten zum Einsatz kommen, für<br />

die die deutsche Metall- und Elektroindustrie berühmt<br />

ist: in Autos, LKW, Maschinen, Flugzeugen<br />

oder Medizingeräten. So sorgen <strong>Kuhnke</strong>-Aktoren dafür,<br />

dass Dialyse-Geräte abschalten, sobald Luft im<br />

Schlauch entdeckt wird. Und die Kraftstoffpumpen-<br />

Steuerung von <strong>Kuhnke</strong> findet man in jedem<br />

Benzin-Direkteinspritzer von VW.<br />

Wie baut man Kompetenz über eine solche<br />

Bandbreite auf? „Wir sind kompetent<br />

in bestimmten Schlüsseltechnologien“, erklärt<br />

Business-Unit-Leiter Dirk Schons.<br />

Das seien die Elektronik, Magnettechnik,<br />

Fluidtechnik, aber auch Pneumatik oder<br />

Kamerasysteme. Wer die Schlüsseltechnik<br />

beherrsche, könne sie auf alle möglichen<br />

Einsatzgebiete übertragen. „So können<br />

wir bestehende Technologien auch in<br />

Branchen neu einführen und Kunden Innovationen<br />

vorschlagen, auf die sie nicht<br />

gekommen wären“, sagt Schons.<br />

MAL PORSCHE, MAL BETONMISCHER<br />

<strong>Kuhnke</strong> steckt überall im Alltag: Wenn ein Porsche<br />

Cayenne rückwärts einparkt, fährt eine Kamera<br />

von <strong>Kuhnke</strong> aus der Heckklappe aus. In Geldauto-<br />

Sie führen die Geschäfte<br />

der <strong>Kuhnke</strong>-Automationssparte:<br />

Wolfgang<br />

Schumacher (links) und<br />

Robert Lewin<br />

maten wird der EC-Kartenschlitz<br />

von einem <strong>Kuhnke</strong>-Magneten verriegelt.<br />

Wenn der Zahnarzt den Behandlungsstuhl<br />

nach hinten kippt, drückt er einfach<br />

aufs Fußpedal mit <strong>Kuhnke</strong>-Steuerung. Wenn im<br />

Flugzeug die Sauerstoffmasken herunterfallen<br />

sollen, öffnet <strong>Kuhnke</strong>-Technik die<br />

Klappe. Und wenn ein Container vom<br />

LKW abgeladen werden soll, funktioniert<br />

das mittlerweile per Pocket-PC über Bluetooth.<br />

Dahinter steckt ein ausgeklügeltes<br />

<strong>Kuhnke</strong>-System aus Sensoren, Aktoren,<br />

Antrieben und einer Software, die vom<br />

Kunden leicht selbst zu programmieren<br />

ist.<br />

2008 bekam <strong>Kuhnke</strong> den<br />

Best-Practice-Award für beste<br />

Kundenorientierung. Die meisten<br />

Produkte basieren auf<br />

Plattformen und sind im Ergebnis<br />

individuelle Lösungen,<br />

die im Zusammenspiel mit dem Kunden entstehen.<br />

Dann geht es beispielsweise darum, Komponenten<br />

einer Maschine zu reduzieren oder die Automatisierung<br />

zu verbessern. Erst kürzlich hat <strong>Kuhnke</strong> eine<br />

Mineralwasserabfüllung umgebaut und auf 30 Prozent<br />

mehr Output getrimmt.<br />

Dirk Schons, in der Automationssparte<br />

zuständig<br />

für Aktoren und Fahrzeuge<br />

NORDMETALL Standpunkte 6 / 2009


Das Management-Team<br />

der <strong>Kuhnke</strong>-Automotive-<br />

Sparte (v.l.n.r.): Holger<br />

Schöning, Torsten<br />

Komischke, J.-Christian GESÄT UND GEERNTET<br />

Freerks und Christoph<br />

Trettin<br />

„Wenn wir mit dem Kunden etwas<br />

eigenes entwickeln, ist sein Knowhow<br />

besser geschützt als bei Systemen<br />

von der Stange“, erklärt Wolfgang Schumacher,<br />

ebenfalls Geschäftsführer in der Automation. Viele<br />

Neukunden seien deshalb in diesem Jahr von großen<br />

Wettbewerbern zu <strong>Kuhnke</strong> gewechselt. Das<br />

macht auch den Vorstandschef Dr. Wolfgang Setzer<br />

optimistisch: „2009 schreiben wir zwar noch rote<br />

Zahlen, aber im kommenden Jahr werden wir wieder<br />

wachsen und auch den Break-Even wieder erreichen.“<br />

Setzer hat das Unternehmen in den letzten<br />

fünf Jahren konsequent umgebaut: „Wir haben auf<br />

Zukunftsthemen gesetzt, die Arbeitszeit flexibilisiert,<br />

die Firmenbereiche selbstständiger gemacht“,<br />

erzählt er. Wenn Mitarbeiter Freiräume hätten,<br />

dann kämen sie auch mit guten Ideen.<br />

KURVEN WERDEN KOMFORTABLER<br />

i<br />

Die <strong>Kuhnke</strong>-Gruppe hat letztes Jahr ihr<br />

80-jähriges Bestehen gefeiert. Der Gründer<br />

stammte aus dem Unternehmen<br />

Neufeldt und <strong>Kuhnke</strong> (NuK), der späteren<br />

HAGENUK. <strong>Kuhnke</strong> entwickelt, fertigt<br />

und vertreibt technische Komponenten<br />

aus den Bereichen Elektronik,<br />

Magnettechnik, Fluidtechnik, Pneumatik<br />

bzw. Kamerasysteme für Maschinenbau,<br />

Automobilindustrie, Medizintechnik,<br />

Luft- und Raumfahrt. Die Gruppe<br />

beschäftigt gut 900 Mitarbeiter und betreibt<br />

neben dem Hauptsitz in Malente<br />

zwei Produktionen in Rumänien und<br />

Italien.<br />

Eine Ideenschmiede nach Setzers Geschmack ist<br />

auch die Automotive-Sparte. Hier tüftelt man am<br />

PKW-Komfort der Zukunft und löst gerade ein großes<br />

Problem der Autobauer: Immer mehr Funktionen<br />

im Auto beziehen ihre Energie aus der Batterie.<br />

Bei zusätzlichen Anwendungen stoßen die Bordnetze<br />

aber immer häufiger an ihre Grenzen. Helfen<br />

kann hier die Pneumatik und damit <strong>Kuhnke</strong>: In<br />

Planung ist der<br />

aktive Sportsitz,<br />

der je<br />

nach Kurvenlage<br />

den linken<br />

oder rechten<br />

<strong>Kuhnke</strong>-Vorstandschef<br />

Dr. Wolfgang<br />

Setzer<br />

Seitenhalt aufpumpt.<br />

Sogar Massageprogramme<br />

sind denkbar.<br />

„Wir waren mit die<br />

ersten, die solche Projekte<br />

gewonnen haben“,<br />

erzählt Automotive-Geschäftsführer<br />

Christian<br />

Freerks. Die Autohersteller<br />

haben gewusst, dass<br />

<strong>Kuhnke</strong> lange Erfahrung mit Pneumatik hatte. Und<br />

noch ein Thema sorgt für gute Stimmung in Malente:<br />

Sounddesign. Dahinter steckt eine Schalltechnik,<br />

mit der unangenehme Geräusche überlagert oder<br />

angenehme Geräusche erzeugt werden können. Nicht<br />

über Lautsprecher, sondern durch aktiven Körperschall.<br />

Simpel ausgedrückt: durch das Rütteln an Karosserie<br />

und Innenraum. Hier gilt <strong>Kuhnke</strong> zurzeit<br />

als führend. „Ein VW Scirocco fährt heutzutage mit<br />

einem 1,4-Liter-Motor. Der klingt von Haus aus nicht<br />

so sportlich, wie es ein Scirocco-Fahrer wünscht.<br />

Und da helfen wir nach“, erklärt Entwicklungschef<br />

Holger Schöning. <strong>Kuhnke</strong> fördert damit den Absatz<br />

sparsamer Motoren, ohne dass die Käufer am Spaß<br />

sparen müssen. Oder an der Sicherheit: Denn gerade<br />

beim Trendthema Elektroauto ist der Sound besonders<br />

wichtig. Elektromotoren sind in der Regel zu<br />

leise, um im Verkehr wahrgenommen zu werden.<br />

Ein echtes Risiko für Fußgänger und Radfahrer. Mit<br />

Sounddesign kann aber auch ein E-Auto nach Auto<br />

klingen. <strong>Kuhnke</strong> wird’s beweisen.<br />

PH<br />

NORDMETALL Standpunkte 6 / 2009

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