Masterplan Innenstadt - Stadt Werne

Masterplan Innenstadt - Stadt Werne Masterplan Innenstadt - Stadt Werne

24.04.2014 Aufrufe

»Masterplan Innenstadt« - 3. Sitzung des Arbeitskreises Innenstadt »Masterplan Innenstadt« Werne 3. Sitzung des Arbeitskreis Innenstadt Am 5. Juli 2010 fand in der Zeit von 18.00 bis 20.00 Uhr die dritte Sitzung des Arbeitskreises Innenstadt zum »Masterplan Innenstadt« statt. Etwa 15 Schlüsselakteure der Innenstadt haben hieran teilgenommen. Zu Beginn begrüßt Herr Bülte die TeilnehmerInnen und erläutert den Zweck des dritten Treffens des Arbeitskreises Innenstadt mit dem Themenschwerpunkt »Einzelhandel«. Hartmut Welters vom Architektur- und Stadtplanungsbüro Post • Welters aus Dortmund übernimmt die Moderation des Abends. Als inhaltlicher Input in die Veranstaltung erfolgt ein Vortrag von Herrn Stiller, IHK Dortmund, zu den Themen Einzelhandel, Verkaufsflächenvergrößerung und Werbegestaltung. Zunächst erläutert Herr Stiller, dass zwischen 2000 und 2010 eine rasante Entwicklung im Einzelhandelssektor stattgefunden hat. Trotz sinkender Einwohnerzahlen hat die Zahl der Betriebe ab 650 qm Verkaufsfläche deutlich zugenommen. Die Produktivität pro qm Verkaufsfläche ist dabei deutlich gesunken, der Anteil an Filialisten dagegen deutlich gestiegen. Anhand typischer Anbieter wird deutlich, dass die Verkaufsflächenanforderungen seit den 1990er Jahren deutlich größer geworden sind. Am Beispiel eines Modehauses in der Lüneburger Altstadt wird anschließend erläutert, dass durch Zusammenlegen benachbarter Ladenlokale auch in kleinteiligen Innenstädten größere Einzelhandelsbetriebe angesiedelt werden können, ohne dass die kleinmaßstäblichen Strukturen verloren werden. Am Beispiel der Massener Straße in Unna wird das Ergebnis der Gründung einer ISG dargestellt. Eine Reihe von kleineren und größeren privaten Investitionen haben zu einer deutlichen Aufwertung des Straßenzuges beigetragen. Ein Projekt in der Stadt Korbach verdeutlicht, wie die Reduktion des Straßenmobiliars zu einer deutlichen Aufwertung der Fußgängerzone beitragen kann. Ein zu großes Maß an Reduktion birgt aber die Gefahr, dass der Stadtraum langweilig anmutet. Zum Abschluss des Vortrages wird am Beispiel der Innenstadt von Freiburg gezeigt, wie qualitätvolle Werbeanlagen (auch von Filialisten) in historischen Innenstädten realisiert werden können. Anschließend hatten die Teilnehmer Gelegenheit, zu den Themen räumliche Perspektiven, Organisation/Zusammenarbeit sowie Gestaltung jeweils zwei Maßnahmen/Leitlinien zu formulieren, die anschließend Grundlage der gemeinsamen Diskussion waren. Deren Ergebnisse werden im Folgenden vorgestellt. Post • Welters Architekten und Stadtplaner BDA/SRL 1

»<strong>Masterplan</strong> <strong>Innenstadt</strong>« - 3. Sitzung des Arbeitskreises <strong>Innenstadt</strong><br />

»<strong>Masterplan</strong> <strong>Innenstadt</strong>« <strong>Werne</strong><br />

3. Sitzung des Arbeitskreis <strong>Innenstadt</strong><br />

Am 5. Juli 2010 fand in der Zeit von 18.00 bis 20.00 Uhr die dritte Sitzung des Arbeitskreises<br />

<strong>Innenstadt</strong> zum »<strong>Masterplan</strong> <strong>Innenstadt</strong>« statt. Etwa 15 Schlüsselakteure der <strong>Innenstadt</strong> haben<br />

hieran teilgenommen. Zu Beginn begrüßt Herr Bülte die TeilnehmerInnen und erläutert den<br />

Zweck des dritten Treffens des Arbeitskreises <strong>Innenstadt</strong> mit dem Themenschwerpunkt »Einzelhandel«.<br />

Hartmut Welters vom Architektur- und <strong>Stadt</strong>planungsbüro Post • Welters aus Dortmund<br />

übernimmt die Moderation des Abends.<br />

Als inhaltlicher Input in die Veranstaltung erfolgt ein Vortrag von Herrn Stiller, IHK Dortmund, zu<br />

den Themen Einzelhandel, Verkaufsflächenvergrößerung und Werbegestaltung. Zunächst erläutert<br />

Herr Stiller, dass zwischen 2000 und 2010 eine rasante Entwicklung im Einzelhandelssektor<br />

stattgefunden hat. Trotz sinkender Einwohnerzahlen hat die Zahl der Betriebe ab 650 qm Verkaufsfläche<br />

deutlich zugenommen. Die Produktivität pro qm Verkaufsfläche ist dabei deutlich<br />

gesunken, der Anteil an Filialisten dagegen deutlich gestiegen. Anhand typischer Anbieter wird<br />

deutlich, dass die Verkaufsflächenanforderungen seit den 1990er Jahren deutlich größer geworden<br />

sind. Am Beispiel eines Modehauses in der Lüneburger Altstadt wird anschließend erläutert,<br />

dass durch Zusammenlegen benachbarter Ladenlokale auch in kleinteiligen Innenstädten größere<br />

Einzelhandelsbetriebe angesiedelt werden können, ohne dass die kleinmaßstäblichen Strukturen<br />

verloren werden. Am Beispiel der Massener Straße in Unna wird das Ergebnis der Gründung<br />

einer ISG dargestellt. Eine Reihe von kleineren und größeren privaten Investitionen haben<br />

zu einer deutlichen Aufwertung des Straßenzuges beigetragen. Ein Projekt in der <strong>Stadt</strong> Korbach<br />

verdeutlicht, wie die Reduktion des Straßenmobiliars zu einer deutlichen Aufwertung der Fußgängerzone<br />

beitragen kann. Ein zu großes Maß an Reduktion birgt aber die Gefahr, dass der<br />

<strong>Stadt</strong>raum langweilig anmutet. Zum Abschluss des Vortrages wird am Beispiel der <strong>Innenstadt</strong><br />

von Freiburg gezeigt, wie qualitätvolle Werbeanlagen (auch von Filialisten) in historischen Innenstädten<br />

realisiert werden können.<br />

Anschließend hatten die Teilnehmer Gelegenheit, zu den Themen räumliche Perspektiven, Organisation/Zusammenarbeit<br />

sowie Gestaltung jeweils zwei Maßnahmen/Leitlinien zu formulieren,<br />

die anschließend Grundlage der gemeinsamen Diskussion waren. Deren Ergebnisse werden<br />

im Folgenden vorgestellt.<br />

Post • Welters Architekten und <strong>Stadt</strong>planer BDA/SRL 1


»<strong>Masterplan</strong> <strong>Innenstadt</strong>« - 3. Sitzung des Arbeitskreises <strong>Innenstadt</strong><br />

Räumliche Perspektiven<br />

Hinsichtlich Ausweitung vs. Reduktion des zentralen Versorgungsbereiches besteht keine<br />

grundsätzliche einheitliche Meinung im Arbeitskreis. Einzelne Teilnehmer betrachten jedoch die<br />

Reduktion als schon laufenden Prozess, was durch die Situation in den Randbereichen der <strong>Innenstadt</strong><br />

deutlich wird.<br />

In Bezug auf Einzelhandel auf Entwicklungsflächen wird die These vertreten, dass die große<br />

Gefahr besteht, dass hierdurch vorhandene Einzelhandelsbetriebe insbesondere in den Randlagen<br />

verdrängt werden. Unabhängig davon sollten neue Flächen in folgender Reihenfolge entwickelt<br />

werden: Steinhaus-Center, »Hühnerhof« sowie Post-Gelände (mit Augenmaß). Zu beachten<br />

ist hierbei, dass die Verkaufsfläche des Steinhaus-Centers dem Einkaufszentrum Gröblinghoff<br />

entspricht. Nach Auffassung der Teilnehmer ist hierfür ein umfassender Umbau oder ggf.<br />

auch ein Abriss erforderlich, um eine marktfähige Immobilie anbieten zu können. Sofern sich<br />

eine Entwicklung im Norden (Post-Gelände) abzeichnet, sollte die <strong>Stadt</strong> hier eine konsequente<br />

Steuerung des Einzelhandels anstreben. Es besteht ansonsten die Gefahr, dass ein auf sich<br />

bezogenes Einzelhandelsangebot ohne qualitätvolle Anbindung und ohne Synergieeffekte für<br />

die <strong>Innenstadt</strong> entsteht. Zudem ist es nach Auffassung der Teilnehmer des Arbeitskreises wahrscheinlich,<br />

dass eine Entwicklung des Post-Geländes auch eine Neubebauung des Hühnerhofes<br />

nach sich ziehen würde. In diesem Fall würde es ein deutliches Überangebot an Verkaufsflächen<br />

in der <strong>Innenstadt</strong> geben. Um Leerstände zu vermeiden, wurde daher empfohlen, nur dann<br />

diese Bereiche zu entwickeln, wenn eine Vermietung gesichert ist. Insbesondere für das Post-<br />

Gelände ist jedoch auch das Angebot innerstädtischer Wohnungen denkbar, für die derzeit ein<br />

großer Bedarf in <strong>Werne</strong> besteht.<br />

Das bestehende Einzelhandelsangebot in <strong>Werne</strong> wird grundsätzlich als gut bewertet. Seitens<br />

der Teilnehmer wird kein Bedarf für einen zusätzlichen Discounter in <strong>Werne</strong> gesehen. Defizite<br />

gibt es dagegen im Elektrobereich sowie bei Schuhen. Offen blieb die Frage, ob in der <strong>Innenstadt</strong><br />

Angebote wie LIDL oder ein DM-Drogeriemarkt eine Ergänzung darstellen oder lediglich<br />

bestehende vergleichbare Angebote verdrängen. Diskussionswürdig ist auch die Frage, ob Billigangebote<br />

in der <strong>Innenstadt</strong> verhindert werden sollen bzw. können.<br />

Darüber hinaus wurde gefordert, dass die <strong>Innenstadt</strong>entwicklung nicht auf eine abnehmende<br />

Bevölkerung Rücksicht nehmen sollte, da <strong>Werne</strong> auch mit 25.000 Einwohner »lebt«.<br />

Post • Welters Architekten und <strong>Stadt</strong>planer BDA/SRL 2


»<strong>Masterplan</strong> <strong>Innenstadt</strong>« - 3. Sitzung des Arbeitskreises <strong>Innenstadt</strong><br />

Organisation/Zusammenarbeit<br />

Seitens der Teilnehmer wird die vorhandene Vernetzung als ausreichend eingeschätzt, lediglich<br />

punktuell sind Verbesserungen sinnvoll, z.B. durch Einbeziehung des Nachwuchses, weiterer<br />

Berufsgruppen und der <strong>Stadt</strong>verwaltung sowie die stärkere Vernetzung mit dem <strong>Stadt</strong>marketing.<br />

Die Notwendigkeit einer grundsätzlichen Änderung (z.B. Gründung einer ISG) wurde – zumindest<br />

kurzfristig – nicht gesehen. Es sollte jedoch darauf geachtet werden, dass die spezifischen<br />

Bedürfnisse der Bonenstraße nicht vernachlässigt werden.<br />

Leerstände sind aktuell, vor allem im Vergleich zu anderen Städten, kein größeres Problem<br />

(Ausnahme Steinhaus-Center), das Thema bleibt aber aktuell. Aufgegebene Flächen könnten<br />

z.B. als Beratungsräume oder für Existenzgründer genutzt werden. Ein Projekt in Bernkastel-<br />

Kues (»Sporthaus«) könnte in Bezug auf die Zusammenlegung benachbarter Ladenlokale ein<br />

Vorbild darstellen. Grundsätzlich sind als Partner für gemeinsame Lösungen eher die Immobilieneigentümer<br />

als die Händler anzusprechen.<br />

Sofern sich der Umbau eines Gebäudes abzeichnet, sollte die <strong>Stadt</strong> insbesondere im Hinblick<br />

auf die frühzeitige Abstimmung mit den Anforderungen der Denkmalpflege von Anfang an einbezogen<br />

zu werden.<br />

Gestaltung<br />

Seitens der Teilnehmer des Arbeitskreises besteht Einigkeit darüber, dass eine stärkere Regelung<br />

in Bezug auf Werbeanlagen und Sondernutzungen des öffentlichen Raums erforderlich ist.<br />

Fraglich ist nur, mit welchen Mitteln diese erreicht wird. Neben Beratungen werden hierfür auch<br />

eine Satzung sowie die stärkere Steuerung durch Genehmigungen oder Gebühren als sinnvolle<br />

Instrumente bewertet, um eine höhere Gestaltungsqualität zu erreichen. Vorbild könnte die gerade<br />

neu aufgestellte Satzung in Lünen sein, die eine sehr restriktive Steuerung der Werbeanlagen<br />

vorsieht. Generell hat sich der Aspekt der Bestuhlung in <strong>Werne</strong> positiv entwickelt, wohingegen<br />

Werbeanlagen (z.B. durch Reiter, blinkende Werbung etc.) in den letzten Jahren eher negativer<br />

wahrgenommen werden. Als Chance wird die geplante Leitspur (im Rahmen der Umgestaltung<br />

der Steinstraße) betrachtet: Hier können alle wesentlichen Elemente gebündelt werden, so<br />

dass eine freie Sicht gewährleistet ist bzw. eine überschaubare und »aufgeräumte« Fußgängerzone<br />

wahrgenommen wird.<br />

Zum Abschluss bedankt sich Herr Bülte für die interessanten und konstruktiven Diskussionen.<br />

Die Ergebnisse der AK-Sitzung werden im Folgenden vom Büro Post • Welters ausgewertet.<br />

Aus den Ergebnissen der bisherigen Veranstaltungen werden Maßnahmen und Prioritäten erarbeitet.<br />

Diese sollen im Rahmen der vierten Arbeitskreissitzung am Dienstag, 5. Oktober 2010,<br />

18.00 Uhr, vorgestellt und diskutiert werden. Darüber hinaus ist ein zweites Bürgerforum im<br />

Herbst 2010 vorgesehen. Die politische Beratung zum <strong>Masterplan</strong> <strong>Innenstadt</strong> durch den Ausschuss<br />

für <strong>Stadt</strong>entwicklung, Planung und Verkehr soll ebenfalls noch in diesem Jahr erfolgen.<br />

J. Sterl<br />

Dortmund<br />

7. September 2010<br />

Post • Welters Architekten und <strong>Stadt</strong>planer BDA/SRL 3

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!