Grusswort 16. Ausgabe - Alters- und Pflegeheim Birgli
Grusswort 16. Ausgabe - Alters- und Pflegeheim Birgli Grusswort 16. Ausgabe - Alters- und Pflegeheim Birgli
B i r g l i - Z i i t i g 1 / 2 0 1 2 A l l t A g s g e s c h i c h t e n A u s d e m B i r g l i Grusswort 16. Ausgabe 1 A l t e r s - u n d P f l e g e h e i m B i r g l i 1/2012 ALLTAGSGESCHICHTEN AUS DEM BIRGLI
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B i r g l i - Z i i t i g 1 / 2 0 1 2<br />
A l l t A g s g e s c h i c h t e n<br />
A u s d e m B i r g l i <strong>Grusswort</strong><br />
<strong>16.</strong> <strong>Ausgabe</strong><br />
1<br />
A l t e r s - u n d P f l e g e h e i m B i r g l i<br />
1/2012<br />
ALLTAGSGESCHICHTEN<br />
AUS DEM BIRGLI
B i r g l i - Z i i t i g 1 / 2 0 1 2<br />
A l l t A g s g e s c h i c h t e n<br />
A u s d e m B i r g l i <strong>Grusswort</strong><br />
Liebe Leserin, lieber Leser<br />
Weiterbildungsangebote für unsere Angestellten<br />
sind ein wichtiger Bestandteil<br />
für die täglichen Arbeiten mit <strong>und</strong><br />
um die Bewohner <strong>und</strong> gehören zur<br />
Weiterentwicklung der Qualität in der<br />
Betreuung <strong>und</strong> Pflege.<br />
Im November 2011 fand in der Mehrzweckhalle<br />
Lamm in Schwanden ein<br />
Pflegekulturanlass statt, unter der kompetenten<br />
Leitung von den Herren Erich<br />
Weidmann, Marcel Briand <strong>und</strong> Hannes<br />
Weber. Die Jungfrau Zeitung hat darüber<br />
einen Bericht geschrieben (lesen<br />
Sie in dieser <strong>Birgli</strong> Ziitig). In Anlehnung<br />
an diese interessante Weiterbildung<br />
wurde diese <strong>Ausgabe</strong> der «<strong>Birgli</strong> Ziitig»<br />
gestaltet. Die Berichte beinhalten: Pflegegeschichten<br />
– Alltagsgeschichten<br />
– Begegnungsgeschichten – <strong>Birgli</strong>geschichten.<br />
Begegnungen zwischen den<br />
Bewohnern <strong>und</strong> uns, den Angestellten<br />
im <strong>Birgli</strong>; über humorvolle, spannende<br />
oder vielleicht auch traurige Begebenheiten<br />
aus dem Heimalltag.<br />
René Rohr, Heimleiter<br />
Die Berichte sind von MitarbeiterInnen<br />
aus allen Bereichen verfasst worden.<br />
Sie erzählen vom <strong>Birgli</strong>-Leben, wie es<br />
alltäglich das Miteinander bewegt (die<br />
Namen sind geändert).<br />
Ich wünsche Ihnen ein kurzweiliges<br />
<strong>und</strong> informatives Lesen der nachfolgenden<br />
Geschichten <strong>und</strong> danke Ihnen<br />
für das Interesse.<br />
3
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A l l t A g s g e s c h i c h t e n<br />
A u s d e m B i r g l i<br />
Wer hört nicht gerne zu, wenn eine Geschichte<br />
erzählt wird. Wir sind neugierig<br />
auf die Entwicklung in der Geschichte<br />
<strong>und</strong> auf das Ende. Spannende<br />
Geschichten packen uns von Anfang<br />
an, die leisen Geschichten entfalten<br />
ihre Wirkung oftmals erst im Nach-<br />
hinein. Geschichten, welche aus dem<br />
wirklichen Leben <strong>und</strong> Erleben erzählen,<br />
faszinieren uns, bewegen, berühren,<br />
ermutigen, machen uns betroffen,<br />
bringen uns zum Nachdenken, zum<br />
Lachen, zum Staunen. Sie lassen uns<br />
teilhaben am Geschehen, geben dem<br />
Alltag Leben <strong>und</strong> ein Gesicht. Sie bringen<br />
uns aber auch Ideen, neue Gesichtspunkte<br />
<strong>und</strong> motivieren zum genaueren<br />
Hinschauen, geben Anstoss<br />
zum eigenen Ausprobieren <strong>und</strong> Wagen.<br />
Unser <strong>Birgli</strong>-Alltag ist voll von erlebten<br />
Geschichten. Einige davon erzählen<br />
wir einander im Team <strong>und</strong> sind uns oft<br />
nicht bewusst, dass wir damit den Alltag<br />
lebendig <strong>und</strong> reich werden lassen:<br />
• Den Alltag, den wir immer wieder<br />
neu meistern <strong>und</strong> unser Bestes da-<br />
für geben.<br />
4<br />
Warum erzählen wir Ihnen<br />
Alltagsgeschichten<br />
• Den Alltag, in dem Begegnung <strong>und</strong><br />
Beziehung eine zentrale Rolle spie-<br />
len.<br />
• Den Alltag, an dem wir abends<br />
manchmal das Gefühl haben, nicht<br />
allen Bedürfnissen gerecht gewor-<br />
den zu sein.<br />
• Den Alltag, an dem wir Gefahr lau-<br />
fen neben den schwierigen Situatio-<br />
nen die kurzen, leisen, scheinbar<br />
unwichtigen alltäglichen Begegnun-<br />
gen <strong>und</strong> Erlebnisse zu vergessen.<br />
Und plötzlich tauchen die Geschichten<br />
da <strong>und</strong> dort wieder auf. Eine Mitarbeiterin<br />
erzählt eine Begebenheit aus ihrer<br />
Arbeit, welche uns zum Schmunzeln<br />
bringt oder uns betroffen macht.<br />
Es geschieht dann nicht selten, dass<br />
ein eigenes Erlebnis sich den Weg in<br />
unsere Erinnerung bahnt <strong>und</strong> wir zum<br />
Erzählen angeregt sind. Ein Austausch<br />
geschieht, wir nehmen Anteil im Mitteilen<br />
<strong>und</strong> ermutigen uns so gegenseitig<br />
in unserer Aufgabe die Lebendigkeit<br />
in der Begegnung wahrzunehmen,<br />
das Wertvolle darin bewusst zu machen.<br />
Die kostbaren spontanen, kurzen,<br />
oft auch fröhlichen Begegnungen<br />
erhalten Gewicht, lassen uns Atem<br />
schöpfen.
B i r g l i - Z i i t i g 1 / 2 0 1 2<br />
A l l t A g s g e s c h i c h t e n<br />
A u s d e m B i r g l i Warum erzählen wir Ihnen<br />
Alltagsgeschichten<br />
Wir möchten in unserem <strong>Birgli</strong>-Alltag<br />
die Geschichtenkultur vermehrt pflegen<br />
<strong>und</strong> mit ihr die Beziehung <strong>und</strong> Begleitung<br />
unserer Bewohner im Alltag<br />
weiterhin bewusst <strong>und</strong> motiviert gestalten<br />
<strong>und</strong> im Austausch einander ermutigen<br />
in dieser Aufgabe.<br />
Heidi Rohr<br />
«Immer hat Geschichte zwei<br />
Komponenten:<br />
das, was geschehen ist, <strong>und</strong> den,<br />
der das Geschehene von seinem<br />
Orte in der Zeit sieht <strong>und</strong> zu<br />
verstehen sucht.<br />
Nicht nur korrigieren neue<br />
sachliche Erkenntnisse die alten;<br />
der Erkennende selber wandelt sich.<br />
Die Vergangenheit lebt; sie schwankt<br />
im Lichte neuer Erfahrungen <strong>und</strong><br />
Fragestellungen.»<br />
Golo Mann<br />
Heidi Rohr <strong>und</strong> Marta Wälti<br />
5
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A l l t A g s g e s c h i c h t e n<br />
A u s d e m B i r g l i Alltagsgeschichten<br />
Wie René Rohr in seinem <strong>Grusswort</strong> erwähnt hat, haben MitarbeiterInnen<br />
aus allen <strong>Birgli</strong>-Arbeitsbereichen Geschichten über Begegnungen mit<br />
BewohnerInnen aufgeschrieben. Dabei haben wir allen Personen fiktive<br />
Namen gegeben. Also: Die Geschichten sind wahr, sie haben sich so zugetragen,<br />
aber die Namen sind völlig frei erf<strong>und</strong>en. Nun geht’s aber los:<br />
Nach Hause zurück.<br />
Ein eindringlicher Signalton meldet<br />
mir, dass eine an Demenz erkrankte<br />
Heimbewohnern im Begriff ist, das<br />
Areal zu verlassen <strong>und</strong> sich schon bald<br />
auf dem Weg in Richtung öffentliche<br />
Strasse befinden müsste. Also lasse ich<br />
alles liegen <strong>und</strong> gehe nach draussen, in<br />
die Richtung, wo ich sie zu finden hoffe.<br />
Und richtig, weiter vorne, kurz vor der<br />
Einmündung in die verkehrsreiche<br />
Strasse sehe ich die zarte, kleine Dame<br />
ihren Rollator unsicheren Schrittes,<br />
jedoch zielstrebig auf diese zuschieben.<br />
Tausend Dinge gehen mir gleichzeitig<br />
durch den Kopf. Spontan möchte ich<br />
ihr zurufen anzuhalten, auf mich zu<br />
warten; lasse es, um sie nicht zu erschrecken<br />
<strong>und</strong> durcheinander zu bringen.<br />
Also renne ich hinterher, wechsle<br />
kurz hinter ihr ins Schritttempo.<br />
6<br />
Neben ihr angelangt, spreche ich sie<br />
ruhig an, grüsse, erk<strong>und</strong>ige mich nach<br />
ihrem Vorhaben. Sie erklärt mir dezidiert,<br />
dass sie nach Hause will!<br />
Meine Einladung, zurück zum Zvieri<br />
zu kommen, welches drinnen parat ist,<br />
<strong>und</strong> das sie doch sonst immer so gerne<br />
mag, kann sie nicht zur Umkehr bewegen.<br />
Sie hat einen anderen Plan: sie<br />
will nach Hause, dahin wo sie immer<br />
war <strong>und</strong> wo sie hingehört. Punkt! Ich<br />
frage sie, ob sie «Längi Ziiti» habe, nach<br />
ihrem Haus, ihrer Familie, nach Früher?<br />
Damit komme ich aber in diesem<br />
Augenblick nicht an sie heran. Sie will<br />
heim, einfach nur heim! Dieser übermächtige,<br />
herzenstiefe Wunsch lässt<br />
für nichts anderes mehr Platz. So reden<br />
wir noch ein Weilchen hin <strong>und</strong> her. Unterdessen<br />
sind wir an der Strasse angelangt,<br />
die steil abwärts führt in Richtung<br />
ihres «richtigen Zuhauses». Ihre
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A u s d e m B i r g l i<br />
Alltagsgeschichten<br />
Stimme wird noch dezidierter, verändert<br />
sich in der Tonlage…meine wohl<br />
auch…! Was nun?<br />
Ich fasse an ihren Rollator-Lenker <strong>und</strong><br />
versuche behutsam, eine Kehrtwendung<br />
einzuleiten. Als sie begreift,was ich mit<br />
meiner Aktion im Schilde führe, richtet<br />
sie sich auf, sagt laut <strong>und</strong> streng zu mir:<br />
«Also weischt, wen iis etz epper zuegsehn<br />
old zueglosd hed! Die wärden o<br />
teichen, ob mier Zwoa nid ganz bitroscht<br />
siigen. Chun, mier chehren um.»<br />
Ursi Ebersold Grosskopf,<br />
Pflege <strong>und</strong> Betreuung<br />
Marie-Theres Wenger am Suppentopf<br />
Der Suppentopf<br />
Auch in der Küche werden wir mit<br />
amüsanten Begebenheiten beglückt.<br />
Der besagte Herr nutzte jeweils den<br />
Lieferanten-Eingang, um der Küche einen<br />
Besuch abzustatten. Mit einem<br />
schelmischen Lächeln begrüsste er<br />
uns. Von nun an war der Suppentopf<br />
seiner nicht mehr sicher.<br />
Voller Stolz <strong>und</strong> Hingabe ergriff er die<br />
Holzkelle <strong>und</strong> rührte nochmals kräftig<br />
in der dampfenden Suppe. Natürlich<br />
musste sie noch probiert <strong>und</strong> abgeschmeckt<br />
werden. Er kostete die Suppe<br />
in einem Teeglas, liess es sich<br />
schmecken, <strong>und</strong> genoss es in vollen<br />
Zügen. Sein geübtes Auge nutzte die<br />
Gelegenheit <strong>und</strong> er stellte das Glas in<br />
die Nische des abgedeckten Gasherdes.<br />
Oha lätz, es passte perfekt hinein.<br />
Er hatte die Lacher <strong>und</strong> Bew<strong>und</strong>erer<br />
auf seiner Seite.<br />
Solche Geschichten bereichern unseren<br />
Küchenalltag.<br />
Marie-Theres Wenger,<br />
Köchin<br />
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A l l t A g s g e s c h i c h t e n<br />
A u s d e m B i r g l i<br />
8<br />
Alltagsgeschichten<br />
Eine leise Geschichte<br />
Es ist ein ruhiger Nachmittag. Die<br />
frühlingshafte Märzensonne strahlt<br />
ihre wohltuende Wärme ins Heim <strong>und</strong><br />
in unsere Herzen. Die Bewohner geniessen<br />
ihren Kaffee <strong>und</strong> das Zvieri.<br />
Einige brauchen Unterstützung <strong>und</strong> Hilfe<br />
vom Pflegepersonal. In Jacken <strong>und</strong><br />
mit Sonnenhüten versehen fangen einige<br />
Bewohner auf dem Balkon sitzend<br />
die lockenden Sonnenstrahlen ein.<br />
Die Stimmung ist zufrieden.<br />
Und dann werden wir Beobachter einer<br />
berührenden Situation, welche uns<br />
zeigt, wie wichtig es für alle Menschen<br />
ist, selbst bei fortgeschrittener dementieller<br />
Veränderung, eine Aufgabe zu<br />
haben, für jemanden da zu sein:<br />
Langsam, ziellos <strong>und</strong> auch etwas ruhelos<br />
wandert Frau Leise hin <strong>und</strong> her.<br />
Herr Zugetan, selber an Demenz erkrankt,<br />
sieht ihr eine Weile zu, steht<br />
dann langsam auf, geht auf sie zu,<br />
nimmt sie an der Hand <strong>und</strong> führt sie<br />
auf den Balkon zum sonnengewärmten<br />
Bank. Er hilft ihr beim Absitzen<br />
<strong>und</strong> setzt sich sorgfältig neben sie. Die<br />
Verständigung geschieht fast ohne Worte,<br />
die Körpersprache ist klar genug.<br />
Nach einer Weile kommen beide wieder<br />
ins Haus. Herr Zugetan führt seine<br />
Mitbewohnerin weiterhin an der Hand.<br />
Er erklärt sich, seiner übernommenen<br />
Aufgabe sehr bewusst: «Ich muss die<br />
Mutter heimführen.» Gemeinsam spazieren<br />
sie durch den Gang, das Tempo<br />
aufeinander abgestimmt, fürsorglich,<br />
verantwortungsbewusst. Bei den ersten<br />
Stühlen im Gang wird Rast gemacht.<br />
Das sich Hinsetzen gelingt beiden nicht<br />
auf Anhieb. Im gegenseitigen Wechsel<br />
helfen sie einander, den Vorgang zu<br />
begreifen <strong>und</strong> umzusetzen. Wir müssen<br />
nicht eingreifen, die Sicherheit<br />
ist gewährleistet, die Sorgfalt spürbar.<br />
Eine wortlose, angenehme Zufriedenheit<br />
umgibt sie, sie verstehen sich, sind<br />
füreinander da, bis Ermüdung eintritt<br />
<strong>und</strong> Herr Zugetan sich beim Pflegeteam<br />
Hilfe <strong>und</strong> Ablös holt. Den Dank,<br />
welchen er für seine Betreuungsarbeit<br />
von der Pflegerin erhält erwidert er mit<br />
einem kleinen Lächeln im Gesicht.<br />
Wir fühlen uns beschenkt <strong>und</strong> bereichert<br />
durch das aus Distanz Miterlebte.<br />
Die Zufriedenheit der beiden Bewohner<br />
hat uns angesteckt <strong>und</strong> uns in den<br />
Abend begleitet.<br />
Heidi Rohr, Heimleitung
B i r g l i - Z i i t i g 1 / 2 0 1 2<br />
A l l t A g s g e s c h i c h t e n<br />
A u s d e m B i r g l i<br />
Selig, die Verständnis zeigen für meinen<br />
stolpernden Fuss <strong>und</strong> meine lahme Hand.<br />
Selig, die begreifen, dass mein Ohr sich<br />
anstrengen muss, um alles aufzunehmen<br />
was man zu mir spricht.<br />
Selig, die zu wissen scheinen,<br />
dass meine Augen trüb<br />
<strong>und</strong> meine Gedanken träge geworden sind.<br />
Selig, die mit fre<strong>und</strong>lichem Lächeln verweilen,<br />
um ein wenig mit mir zu plaudern.<br />
Selig, die niemals sagen: „Diese Geschichte<br />
haben Sie mir heute schon zweimal erzählt".<br />
Selig, die es verstehen, Erinnerungen<br />
an frühere Zeiten in mir wachzurufen.<br />
Selig, die mich erfahren lassen, dass ich<br />
geliebt, geachtet <strong>und</strong> nicht allein gelassen bin.<br />
Selig, die in ihrer Güte die Tage,<br />
die mir noch bleiben auf dem Weg<br />
in die Heimat, erleichtern.<br />
AutorIn unbekannt<br />
Alltagsgeschichten<br />
Verschiedene Blickwinkel<br />
Bei einem Gespräch im Chinderhus<br />
meinte ein Kind: «Du bist auch schon<br />
ein alter Mann!» Die bessere Einschätzung<br />
kurze Zeit später von einem Pensionär:<br />
«Du junga Birschtl.»<br />
Beim mühsamen Einsteigen in den<br />
Heimbus machte der Pensionär auf der<br />
ersten Stufe eine Pause <strong>und</strong> sagte entschuldigend:<br />
«Früher, im Jahre 18..<br />
habe ich die Titlissüdwand ohne eine<br />
Pause durchklettert.»<br />
Einem rüstigen Pensionär ist es ziemlich<br />
langweilig. Er hat erzählt, dass er<br />
jede Woche «Spriissleni» (sehr feines<br />
Holz zum Anfeuern) gemacht habe. Da<br />
hatten die Pflegefachfrauen sofort die<br />
glorreiche Idee gegen die Langeweile.<br />
Ich besorgte einen grossen schweren<br />
«Schiitstock», ein geschliffenes Beil<br />
<strong>und</strong> trockenes gut spaltbares Fichtenholz.<br />
Mit grosser Erwartung holte ich<br />
den Mann. Dieser nahm das Beil,<br />
machte blitzschnell aus einem Brettchen<br />
«Spriissleni», legte das Beil ab <strong>und</strong><br />
sagte, er habe das ganze Leben «Spriiss-<br />
leni» gemacht, das reiche <strong>und</strong> ging<br />
schlurfend davon.<br />
Rene Mäder, Technischer Dienst<br />
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A l l t A g s g e s c h i c h t e n<br />
A u s d e m B i r g l i Alltagsgeschichten<br />
10<br />
Lustig ist das <strong>Birgli</strong>leben<br />
Lustig ist das <strong>Birgli</strong>leben, fariafariaho.<br />
Kannst singen, tanzen, spazieren gehen, fariafariaho.<br />
Schön ist doch umsorgt zu sein,<br />
von lieben Schwestern, gross <strong>und</strong> klein,<br />
faria faria faria faria fari-a.<br />
Zum Z’Morgen kann man alles haben, fariafariaho,<br />
Käse, Butter <strong>und</strong> Marmeladen, fariafariaho.<br />
Auch Tabletten sind dabei,<br />
Wasser zum Schlucken 1-2-3,<br />
faria faria faria faria fari-a.<br />
Liebe Köchinnen in weissen Schürzen, fariafariaho,<br />
auch ihr sollt heute ein Dankeschön kriegen, fariafariaho,<br />
für all die guten Leckerbissen,<br />
die wir stets geniessen dürfen,<br />
faria faria faria faria fari-a.<br />
Alles kann ja niemand haben, fariafariaho,<br />
darum wollen wir nicht klagen, fariafariaho.<br />
Fröhlich <strong>und</strong> zufrieden sein,<br />
das soll unser Motto sein,<br />
faria faria faria faria fari-a.<br />
Klara Schild, <strong>Alters</strong>heim <strong>Birgli</strong> Brienz
B i r g l i - Z i i t i g 1 / 2 0 1 2<br />
A l l t A g s g e s c h i c h t e n<br />
A u s d e m B i r g l i Alltagsgeschichten<br />
Nachtwachgschichtli<br />
Es war ruhig im <strong>Birgli</strong>, als ich mit meinem<br />
H<strong>und</strong> Lee die erste R<strong>und</strong>e machte.<br />
Lee weiss, dass er nicht einfach in ein<br />
Zimmer stürmen darf. Brav wartet er<br />
vor der Tür, bis er von mir das ok bekommt,<br />
rein zu kommen. Nicht alle Be-<br />
wohner haben Freude an einem H<strong>und</strong>ebesuch.<br />
Doch Lee weiss genau wo er<br />
willkommen ist.<br />
Schon im ersten Zimmer wird Lee freudig<br />
begrüsst, legt der Bewohnerin den<br />
Kopf in den Schoss <strong>und</strong> geniesst die<br />
Streicheleinheiten. Oft erzählen die Be-<br />
wohner aus ihrer Vergangenheit, wenn<br />
sie Lee streicheln. Schön ist es zuzusehen,<br />
wie sich Bewohner entspannen<br />
<strong>und</strong> langsam zur Ruhe kommen. Andere<br />
werden noch mal kurz aktiv, setzen<br />
sich im Bett auf <strong>und</strong> freuen sich über<br />
den Besuch von Lee. Die Nacht bleibt<br />
lange Zeit ruhig, die Bewohner schlafen,<br />
Lee ebenfalls, während ich Bewoh-<br />
nerakten durchlese. Es ist still im Haus.<br />
Plötzlich steht Lee abrupt auf <strong>und</strong> marschiert<br />
davon. Ich rufe Lee zurück,<br />
doch mein gut erzogener H<strong>und</strong> will<br />
nicht gehorchen. Lee geht die Treppe<br />
hoch <strong>und</strong> marschiert zielstrebig durch<br />
den Gang.<br />
Ich nichts wie auf <strong>und</strong> hinter her. Im<br />
ersten Stock liegt Lee schwanzwedelnd<br />
vor einer Zimmertür. Ich rufe ihn noch<br />
einmal leise aber bestimmt! Nichts,<br />
mein H<strong>und</strong> bleibt beharrlich vor dieser<br />
Tür liegen. «Lee, was soll das?» rufe ich<br />
leise. Lee lässt sich nicht aus der Ruhe<br />
bringen <strong>und</strong> bleibt einfach liegen.<br />
Irgendetwas stimmt da nicht, warum<br />
bleibt mein H<strong>und</strong> beharrlich vor dieser<br />
Tür? Ich fasse mir ein Herz <strong>und</strong> öffne<br />
langsam die Zimmertür einen Spaltbreit.<br />
Weiss ich doch, dass Frau Schläfli<br />
immer die Zimmertür schliesst <strong>und</strong><br />
keine Störung wünscht. Kaum ist die<br />
Tür 2 cm geöffnet tönt auch prompt die<br />
resolute, laute, verärgerte Stimme: «Was<br />
soll das?»<br />
Ich befehle Lee draussen zu bleiben<br />
<strong>und</strong> gehe ins Zimmer. Ich atme noch<br />
einmal tief ein, will mich bei der Bewohnerin<br />
entschuldigen. Auch diese<br />
holt tief Luft um mir ihre Empörung<br />
mitzuteilen. Laut <strong>und</strong> verärgert fängt<br />
sie an zu schimpfen, da pirscht ohne<br />
Vorwarnung Lee ins Zimmer. Oh nein,<br />
bitte nicht, mein H<strong>und</strong> scheint wirklich<br />
vergessen zu haben was Gehorsam ist.<br />
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B i r g l i - Z i i t i g 1 / 2 0 1 2<br />
A l l t A g s g e s c h i c h t e n<br />
A u s d e m B i r g l i Alltagsgeschichten<br />
Ich versuche schnell zu reagieren <strong>und</strong><br />
Lee sofort zurückzunehmen. Zu meiner<br />
Verblüffung wird es sofort ganz still im<br />
Zimmer, als Frau Schläfli Lee sieht.<br />
«Ja was bist denn Du für ein lieber<br />
H<strong>und</strong>», höre ich da ihre Stimme sanft<br />
sagen. «Nein, jetzt hab ich kein Leckerli,<br />
haben Sie eines?» Die Bewohnerin<br />
schaut mich fragend an, strahlt übers<br />
ganze Gesicht <strong>und</strong> streichelt Lee zärtlich<br />
über den Kopf.<br />
Der Zorn über mein Eindringen ins<br />
Zimmer ist verraucht! Erst da bemerke<br />
ich, dass ein Glas Tee am Boden verschüttet<br />
ist.<br />
12<br />
Frau Schläfli geniesst den Besuch von<br />
Lee während dem ich die Bescherung<br />
aufwische. Wir verabschieden uns <strong>und</strong><br />
Frau Schläfli bedankt sich herzlich für<br />
den Besuch.<br />
Zurück im Büro erhält Lee eine extra<br />
Portion Leckerli. Er hat seine Arbeit<br />
mit Bravour gemeistert <strong>und</strong> mir den<br />
Weg gezeigt, wo Hilfe nötig war.<br />
Monika Schär, Nachtwache<br />
<strong>und</strong> Sozialh<strong>und</strong>ebegleiterin
B i r g l i - Z i i t i g 1 / 2 0 1 2<br />
A l l t A g s g e s c h i c h t e n<br />
A u s d e m B i r g l i Alltagsgeschichten<br />
Begegnungen <strong>und</strong> Begebenheiten<br />
in der Wäscherei / Lingerie<br />
Wir in der Lingerie sind beim Arbeiten<br />
alleine. Darum freuen wir uns um so<br />
mehr, wenn uns ab <strong>und</strong> zu jemand von<br />
den Bewohnern besuchen kommt. Leider<br />
ist vor dem Besuch bei uns meistens<br />
etwas mit der Wäsche schief gelaufen.<br />
Das Spektrum der Anliegen ist<br />
breit gefächert, aber wir haben immer<br />
ein offenes Ohr für die Probleme der<br />
Bewohner. Am besten ist es, wenn wir<br />
so schnell als möglich das Problem<br />
angehen <strong>und</strong> versuchen es zu lösen.<br />
Manchmal gelingt es sofort, aber manchmal<br />
ist es auch unlösbar!<br />
• Zum Beispiel hat vor vielen Jahren<br />
eine Bewohnerin plötzlich behauptet,<br />
Ihr seien alle Unterhosen gestohlen<br />
worden. «Die Frauen in der Wäscherei<br />
haben diese nach Hause<br />
genommen. Jetzt sollen sie sie sofort<br />
wieder zurück geben.»<br />
• Ein Bewohner hatte plötzlich Frauenunterwäsche<br />
in seinem Schrank.<br />
Unser Fehler, wir haben diese Unterwäsche<br />
in das falsche Fach gelegt!<br />
• Ein Bewohner kommt zu uns <strong>und</strong><br />
vermisst sein Pyjama. Er beschreibt<br />
es sehr genau <strong>und</strong> geht wieder in<br />
sein Zimmer. Wir beginnen sofort<br />
mit der Suche. Wir gehen von Zimmer<br />
zu Zimmer, von Schrank zu<br />
Schrank – aber nichts. Auch in den<br />
Schränken des Hauses ist nichts zu<br />
sehen. Wir glaubten das Pyjama<br />
schon verloren. Doch eines Tages<br />
kam er <strong>und</strong> strahlte übers ganze Gesicht.<br />
Er habe es in seinem Schrank<br />
hinter den Fotoalben zusammengerollt<br />
gef<strong>und</strong>en! Hurra, jetzt sind wir<br />
alle erleichtert <strong>und</strong> froh!<br />
• Manchmal verschwinden Kleidungsstücke<br />
spurlos <strong>und</strong> tauchen nie wieder<br />
auf!? Das ist für uns <strong>und</strong> die Bewohner<br />
unverständlich.<br />
• Wenn jemand gestorben ist <strong>und</strong> wir<br />
die letzten Kleider waschen, ist das<br />
ein sehr merkwürdiges <strong>und</strong> trauriges<br />
Gefühl.<br />
Wenn wir mit dem Wäschewagen mit<br />
der frisch gewaschenen <strong>und</strong> zusammengefalteten<br />
Wäsche über die Etage<br />
fahren, freuen sich vor allem die Bewohnerinnen.<br />
Sie sehen sich gerne die<br />
geraden <strong>und</strong> sauberen Wäschestapel<br />
an <strong>und</strong> schwelgen in vergangenen Zeiten,<br />
als sie noch zu Hause die Wäsche<br />
gewaschen haben.<br />
Daniela Abegglen, Hauswirtschaft<br />
13
B i r g l i - Z i i t i g 1 / 2 0 1 2<br />
A l l t A g s g e s c h i c h t e n<br />
A u s d e m B i r g l i<br />
14<br />
Alltagsgeschichten<br />
Der Störenfried<br />
Diesen Morgen gab ich mir wirklich<br />
Mühe. Immer wieder unterbrach ich die<br />
Pflege um nachzusehen, welcher Bewohner<br />
wohl nach einer Schwester verlangt.<br />
Der Pipser rief fast ununterbrochen,<br />
ebenso oft schaute ich nach. Das<br />
ist nicht immer so. Ich kann das Geläute<br />
grosszügig ausblenden – sehr zum<br />
Leidwesen meiner Mitarbeiterinnen.<br />
Aber eben, an diesem Morgen war es<br />
anders. Wieder unterbrach ich die Pflege<br />
bei Emilie.<br />
Emilie ist eine ganz besondere Frau.<br />
Sie erlebt Zeiten mit einem für sie nicht<br />
kontrollierbaren Bewegungsdrang, lebt<br />
in einer Welt, von der wir nur Bruchstücke<br />
erahnen können. Emilie überrascht<br />
mich aber immer wieder mit<br />
absolut klaren Antworten, die von<br />
einer erstaunlichen momentanen Präsenz<br />
zeugen. Heute Morgen jedoch<br />
schien Emilie das Geläute <strong>und</strong> die Unterbrüche<br />
unbeeindruckt zu lassen.<br />
Doch plötzlich, wie aus dem Nichts, als<br />
ich eben den Pipser wieder einmal in<br />
die Hosentasche steckte, kam Bewegung<br />
in Emilie. Langsam, ganz langsam<br />
drehte sie sich zu mir, ihre Augen<br />
gross <strong>und</strong> fragend, ihre Stimme leise<br />
aber klar <strong>und</strong> deutlich. Mich fest anschauend<br />
fragte Emilie: «Hesch du jetz<br />
Zyyt für mi?»<br />
Ursula Roth, Pflege <strong>und</strong> Betreuung<br />
Darf ich bitten Madame…<br />
An einem unserer gemeinsamen Anlässe<br />
mit Nachtessen war im Vorprogramm<br />
Tanz angesagt mit der «Bitschwaldmusik».<br />
Die Helferinnen suchen<br />
sich einen Tanzpartner oder -partnerin.<br />
Ob zu Fuss oder im Rollstuhl, verschiedene<br />
freuen sich, sich zu den volkstümlichen<br />
Klängen zu bewegen. Wie<br />
an jedem Anlass begrüsse ich die Anwesenden.<br />
Die einen sitzen am Tisch,<br />
andere im Rollstuhl.
B i r g l i - Z i i t i g 1 / 2 0 1 2<br />
A l l t A g s g e s c h i c h t e n<br />
A u s d e m B i r g l i<br />
Alltagsgeschichten<br />
Nun bin ich bei Frau Schumi. Sie sitzt<br />
im Rollstuhl, alle Anfragen zum Tanzen<br />
lehnte sie ab. Zur Begrüssung gebe<br />
ich ihr die Hand. Sie hält diese fest <strong>und</strong><br />
zieht sich hoch, steht nun auf ihren wackeligen<br />
Beinen <strong>und</strong> beginnt mit mir<br />
zu tanzen (wenn sie wüsste wie ungern<br />
ich tanze).<br />
Welche Überraschung. In ihrem Gesicht<br />
strahlt Zufriedenheit <strong>und</strong> ein kleines<br />
Lächeln auf. So gesehen müsste<br />
der Titel eigentlich heissen: «darf ich<br />
bitten Monsieur».<br />
René Rohr, Heimleitung<br />
Versuchs mal mit Englisch<br />
Frau Moosbrugger war eine sehr liebenswerte,<br />
gepflegte alte Dame, die<br />
körperlich noch sehr rüstig <strong>und</strong> beweglich,<br />
ja sogar gelenkig war. Auf<br />
Gr<strong>und</strong> ihrer rasch fortschreitenden<br />
Vergesslichkeit konnte sie ihren Haushalt<br />
nicht mehr alleine führen <strong>und</strong> da<br />
sie schon seit etlichen Jahren verwitwet<br />
war <strong>und</strong> ihre Kinder weiter weg<br />
wohnten, bezog sie ein gemütliches<br />
Zimmer im <strong>Birgli</strong>, das sie mit eigenen<br />
Bildern, Erinnerungsstücken <strong>und</strong> Hand-<br />
arbeiten geschickt zu schmücken<br />
wusste.<br />
Als es ihr vom Erinnerungsvermögen<br />
her noch möglich war, erzählte sie mir<br />
einmal von einem 2monatigen Aufenthalt<br />
in England, den sie in frühen Jugendjahren<br />
von ihren Eltern als Geschenk<br />
erhalten hatte. Für die damali-<br />
ge Zeit ein recht ungewöhnliches Geschenk,<br />
von wahrscheinlich fortschrittlichen<br />
<strong>und</strong> in die Zukunft denkenden<br />
Eltern. Sie hatte dort ein bisschen Englisch<br />
gelernt, Begrüssungen <strong>und</strong> Verabschiedungen,<br />
«Wie geht’s», konnte<br />
nach dem Weg fragen, einfache Fragen<br />
beantworten.<br />
15
B i r g l i - Z i i t i g 1 / 2 0 1 2<br />
A l l t A g s g e s c h i c h t e n<br />
A u s d e m B i r g l i<br />
16<br />
Alltagsgeschichten<br />
Einmal in einer Turnst<strong>und</strong>e, in der es<br />
sehr fröhlich <strong>und</strong> schwungvoll zu ging,<br />
fiel mir auf, dass Frau Moosbrugger,<br />
die normalerweise im Turnen voll bei<br />
der Sache <strong>und</strong> auch für manches Spässchen<br />
zu haben war, ganz still, traurig<br />
<strong>und</strong> unbeteiligt dabei sass. Ich versuchte<br />
sie mit allerlei zu locken, merkte<br />
aber bald, dass ich sie wohl in ihrer<br />
Traurigkeit belassen sollte.<br />
Trotzdem liess mir ihr Zustand innerlich<br />
keine Ruhe. Kurz vor Schluss der<br />
Turnst<strong>und</strong>e fielen mir ihre Englischkenntnisse<br />
ein <strong>und</strong> ich sprach sie an<br />
mit. «Good morning, Misses Moosbrugger.!<br />
How do you do?» («Guten Morgen,<br />
wie geht es Ihnen?») Da breitete sich<br />
auf ihrem Gesicht ein Strahlen aus,<br />
ihre Augen blitzten kurz auf <strong>und</strong> sie<br />
antwortete lächelnd: «Very well!» («Sehr<br />
gut»)<br />
Petra Brodwolf, Aktivierung<br />
Frau Eigenständig<br />
Es lässt mir grad keine Ruhe kurz einen<br />
Blick in Zimmer 18 durch den angelehnten<br />
Türstoss zu werfen vor<br />
Dienstschluss am Mittag.<br />
Was erblicken meine Augen… Die gehunsichere,<br />
zittrige in ihren Jahren<br />
etwas steif gewordene Frau Eigenständig<br />
ist im Begriff auf ihr altes Sofa<br />
zu steigen. Unsicher, wackelig auf allen<br />
vieren. Daneben ebenfalls mitwackelnd<br />
steht ihre Giesskanne, die meines Erachtens<br />
jeden Moment umfallen <strong>und</strong><br />
ausleeren könnte. Schnell erfasse ich,<br />
was das Ziel der alten Frau ist: Das<br />
Giessen ihrer Pflanze auf ihrem alten<br />
Schaft.<br />
Eingreifen oder mucksmäuschenstill<br />
aushalten. In Sek<strong>und</strong>enbruchteilen ent-<br />
scheide ich mich für letzteres. Diese<br />
Entscheidung ist gespickt mit langem<br />
Ausharrungsatem. Momente wo fast<br />
die Luft wegbleibt.<br />
Frau Eigenständig setzt ihr Unternehmen<br />
zielgerichtet fort. Beginnt aus der<br />
Position des Vierfüsslers nun auf dieser<br />
unstabilen Sofaunterlage sich Schritt<br />
für Schritt in den Einbein Kniestand
B i r g l i - Z i i t i g 1 / 2 0 1 2<br />
A l l t A g s g e s c h i c h t e n<br />
A u s d e m B i r g l i<br />
Alltagsgeschichten<br />
zu bewegen. Konzentriert wie ein Kletterer<br />
in der Steilwand sucht sie feste<br />
Griffe, wo sie sich weiter hochziehen<br />
kann. Was sie nicht aus den Augen<br />
lässt, ist ihre Giesskanne.<br />
Endlich steht sie breitbeinig stabilisierend,<br />
bereit für die Komplexität des<br />
nächsten Schrittes auf dem Sofa.<br />
Bücken, Giesskanne erfassen, diese<br />
hochheben, kippen zum Giessen. Wenn<br />
das nur gut kommt sind meine Gedanken.<br />
Doch siehe da: sie schafft es<br />
direkt in den Pflanztopf zu giessen.<br />
Was sie nicht ganz im Griff hat ist die<br />
Wassermenge. Als es beginnt beim<br />
Übertopf vom Schrank zu tropfen<br />
stoppt Frau Eigenständig. Ein weiterer<br />
Ausharrungsmoment meinerseits, ihr<br />
nicht zu Hilfe zu eilen. Das Tropfen<br />
bringt sie nicht aus der Fassung.<br />
Langsam in der umgekehrten Reihenfolge<br />
beginnt der Abstieg, bis sie sicheren<br />
Boden unter den Füssen spürt, sich<br />
erschöpft aufs Sofa setzt. Nun ist der<br />
Moment wo ich mich aus meiner Verharrungsposition<br />
löse, zu ihr hingehe,<br />
mich neben sie setze. «Geschafft?» frage<br />
ich selber ausatmend. «Ja, es hat<br />
mich ziemlich gebraucht, jetzt hat mei-<br />
ne Ranke für eine Weile genug Wasser.»<br />
antwortet sie noch etwas atemlos.<br />
Wie nach einer gelungenen Bergtour<br />
bleiben wir einen Moment schweigend<br />
auf dem Sofa sitzen <strong>und</strong> erholen uns.<br />
Frau Eigenständig von ihrer Höhentour,<br />
ich von meiner Ausharrungstour.<br />
…eigenständig Bewegungskompetenz<br />
entwickeln <strong>und</strong> dabei so viel Lebensqualität<br />
erfahren hat keine Grenzen,<br />
denke ich einmal mehr...<br />
Agnes Streich, Pflege <strong>und</strong> Betreuung/<br />
Kinästhetiktrainerin<br />
17
B i r g l i - Z i i t i g 1 / 2 0 1 2<br />
A l l t A g s g e s c h i c h t e n<br />
A u s d e m B i r g l i<br />
Kindheitserinnerung<br />
Während meiner Lehr- <strong>und</strong> Wanderjahre<br />
zur Pflegefachfrau traf ich eines<br />
Tages Rosa Frohsinn. Sie lebte schon<br />
seit ein paar Jahren im <strong>Alters</strong>- <strong>und</strong> <strong>Pflegeheim</strong>.<br />
Ihr Zimmer war gemütlich ein-<br />
gerichtet. Rosa Frohsinn <strong>und</strong> ich sind<br />
uns sehr schnell näher gekommen. Wir<br />
teilten die gleiche Leidenschaft, die<br />
Leidenschaft für das Stricken.<br />
Ihr Zimmer war über <strong>und</strong> über mit<br />
Wollkörben <strong>und</strong> diversen begonnen<br />
Strickarbeiten vollgestopft. Eines Tages<br />
sass Rosa Frohsinn in ihrem Lieblingssessel<br />
<strong>und</strong> hat die Wolle von einem<br />
alten Pullover auf zwei Stuhlbeinen<br />
aufgerollt <strong>und</strong> fachfrauisch verknüpft<br />
so dass eine wirre Verknotung der<br />
Wolle nicht mehr möglich war. Sie löste<br />
die Wolle von den beiden Stuhlbeinen<br />
<strong>und</strong> warf sie mit einem Schwung<br />
ins Waschbecken, welches mit Wasser<br />
<strong>und</strong> Waschpulver gefüllt war. Ich schaute<br />
etwas verw<strong>und</strong>ert <strong>und</strong> fragte sie, für<br />
was das denn gut sei?<br />
Rosa Frohsinn meinte: «Ja Meitschi<br />
hesch denn du das nu nie gseh…?» Voller<br />
Elan begann sie mit den Erklärungen:<br />
18<br />
Alltagsgeschichten<br />
«Die Wolle lässt sich reinigen <strong>und</strong> mit<br />
Hilfe des Wassers etwas strecken. Nach<br />
dem Trocknen werde ich sie zu Wollknäuel<br />
aufrollen <strong>und</strong> kann sie wieder<br />
verarbeiten.» Jetzt wo Rosa Frohsinn<br />
mir diese Erklärung abgegeben hat,<br />
schleichen sich Bilder aus meiner<br />
Kindheit in Gedanken <strong>und</strong> vor Augen.<br />
Ich sehe meine Grossmutter, Mutter<br />
wie sie nach der gleichen Art die Wolle<br />
zu Wiederverarbeitung vorbereitet haben.<br />
Während diesem Praktikumseinsatz<br />
habe ich nicht nur meine Kompetenzen<br />
als angehende Pflegefachrau erweitert,<br />
sondern Einblick in fast Vergessenes,<br />
Liebevolles, Vertrautes erhalten. St<strong>und</strong>enlang<br />
hatte ich meiner Mutter <strong>und</strong><br />
Grossmutter beim Verarbeiten der Wolle<br />
zugeschaut. Auch heute wenn das<br />
Stricken <strong>und</strong> Auflösen eines Pullovers<br />
seltener geworden ist, denke ich an die<br />
Begegnung mit Rosa Frohsinn zurück.
B i r g l i - Z i i t i g 1 / 2 0 1 2<br />
A l l t A g s g e s c h i c h t e n<br />
A u s d e m B i r g l i<br />
Alltagsgeschichten<br />
Die schnelle Gerti<br />
Die schnelle Gerti hat heute Frühdienst<br />
auf der Wohngruppe Alpenrose. Ihr<br />
erster Morgengruss gilt Violeta Hubacher.<br />
Das Lebensmotto von Frau Hubacher<br />
lautet «Morgenst<strong>und</strong> hat Gold im<br />
M<strong>und</strong>». Sie ist sich gewohnt, wichtige<br />
Geschäfte am Morgen zu erledigen<br />
<strong>und</strong> vor den Angestellten im Geschäft<br />
zu sein. Jedoch ihre Tätigkeit als Geschäftsfrau<br />
liegt Jahre zurück. Frau<br />
Hubacher lebt schon Jahre im <strong>Alters</strong>heim<br />
Weitblick. Ihre Gedanken <strong>und</strong><br />
Gefühle führen sie immer wieder in<br />
die vergangenen Jahre mit ihren Erlebnissen<br />
zurück.<br />
Nun kommt die schnelle Gerti ins Zimmer<br />
von Violeta Hubacher. Nanu, das<br />
Bett ist leer...<br />
Gerti findet Frau Hubacher im Badezimmer.<br />
Etwas verloren sitzt sie im<br />
Rollstuhl.<br />
Gerti hat blitzschnell die Situation erfasst.<br />
Sie greift Violeta Hubacher unter<br />
die Arme stützt mit der anderen Hand<br />
ihr Gesäss <strong>und</strong> will ihr so auf die Toilette<br />
helfen. Violetta Hubacher sitzt da<br />
wie der Fels von Gibraltar. Sie bewegt<br />
sich keinen Zentimeter. Gerti tritt einen<br />
Schritt zurück. Gleichzeitig dreht<br />
sich Frau Hubacher mit ihrer vornehmen<br />
Art auf die Seite zu Gerti <strong>und</strong><br />
fragt: «Kann ich ihnen helfen?» Die<br />
schnelle Gerti für einmal nicht schnell,<br />
kann die Frage nicht beantworten <strong>und</strong><br />
bricht in Gelächter aus. In diesem Moment<br />
bewegt sich Frau Hubacher aus<br />
ihrem Rollstuhl zielsicher zur Toilette.<br />
Die schnelle Gerti hat heute in kurzer<br />
Zeit wieder viel gelernt. Unterschätze<br />
nie einen Menschen mit Demenz, gib<br />
ihm Zeit für das was er tun möchte <strong>und</strong><br />
ermögliche ihm immer wieder seine<br />
Ressourcen zu erkennen <strong>und</strong> zu nutzen.<br />
Brigitta Venzago,<br />
Pflegedienstleitung<br />
19
B i r g l i - Z i i t i g 1 / 2 0 1 2<br />
A l l t A g s g e s c h i c h t e n<br />
A u s d e m B i r g l i Alltagsgeschichten<br />
Die lieben Kätzchen<br />
Es ist Dienstag Nachmittag, die Chinderhus-Kinder<br />
bekommen heute Besuch<br />
von <strong>Birgli</strong>-Bewohnerinnen <strong>und</strong><br />
-Bewohnern. Das Wetter ist herbstlichmild,<br />
die Kinder spielen draussen auf<br />
dem Sandhaufen, als die ersten BewohnerInnen<br />
auf dem Bänkli bei der<br />
Treppe Platz nehmen. Die Kinder sehen<br />
hoch, manche grüssen, vertiefen<br />
sich aber gleich wieder in ihr Spiel. Die<br />
Bewohnerinnen plaudern <strong>und</strong> lachen<br />
miteinander.<br />
Da schiebt Trudi Häsler eine weitere<br />
Besucherin im Rollstuhl vom Hasenstall<br />
her zur Gruppe. Quer über dem<br />
Schoss der Bewohnerin liegt eine grosse,<br />
weisse Plüschkatze in Lebensgrösse.<br />
Beim Näherkommen zieht die Katze<br />
sofort die Aufmerksamkeit der Kinder<br />
auf sich, einige lassen ihr Spielzeug fallen,<br />
rennen zu der Dame im Rollstuhl<br />
<strong>und</strong> scharen sich um sie. Erfreut fragen<br />
die Kinder, ob die Katze lebendig sei<br />
<strong>und</strong> ob sie sie streicheln dürften.<br />
Die Brücke zwischen Bewohnerinnen<br />
<strong>und</strong> Kindern ist sofort hergestellt: Alle<br />
plaudern <strong>und</strong> besprechen angeregt,<br />
dass das Büsi so echt aussieht, dass es<br />
20<br />
schön weich anzufassen ist, <strong>und</strong> dass<br />
im Chinderhus ebenfalls ein Büsi<br />
wohnt. Schnurrli, die Chinderhus-Hand-<br />
puppen-Katze gesellt sich zur Gruppe<br />
<strong>und</strong> lernt das andere Büsi <strong>und</strong> die Bewohnerinnen<br />
kennen. Die Gespräche<br />
zwischen Alt <strong>und</strong> Jung reissen nicht ab<br />
<strong>und</strong> der Sandhaufen ist für mehr als<br />
eine halbe St<strong>und</strong>e Zeit völlig uninteressant<br />
Daniela Birri,<br />
Betreuerin im Chinderhus
B i r g l i - Z i i t i g 1 / 2 0 1 2<br />
A l l t A g s g e s c h i c h t e n<br />
A u s d e m B i r g l i Alltagsgeschichten<br />
Erinnerungen<br />
Vor ein paar Wochen schaute mein 18<br />
jähriger Sohn Ron mit seiner Fre<strong>und</strong>in<br />
Fotoalben an. Beim durchstöbern der<br />
Bilder fand er diese Zeichnung.<br />
«Hey Mam, das musst du dir angucken!<br />
Weißt du noch als ich dich damals auf<br />
den Bewohnerausflug in den Ballenberg<br />
begleiten durfte? Es hat mir so gut<br />
gefallen. Eine Bewohnerin hat mir<br />
noch gesagt ich solle ja nicht in den<br />
grossen Brunnen fallen!»<br />
Ich staunte nicht schlecht, dass er sich<br />
noch so gut erinnern konnte. Denn<br />
dieses Bild zeichnete Ron im Oktober<br />
1999 nach dem tollen Ausflug. Er war<br />
damals gerade 5 Jahre alt.<br />
Ich schätzte es sehr, dass ich als junge<br />
Mutter meine Kinder zu solchen beruflichen<br />
Anlässen mitnehmen durfte.<br />
Wertvolle Begegnungen entstanden<br />
dadurch, die unbezahlbar <strong>und</strong> unvergesslich<br />
sind.<br />
Therese Känzig
Wusstest du schon,<br />
dass die Nähe eines Menschen<br />
ges<strong>und</strong> machen<br />
krank machen<br />
tot <strong>und</strong> lebendig machen kann?<br />
Wusstest du schon,<br />
dass das Anhören eines Menschen W<strong>und</strong>er wirkt,<br />
dass das Wohlwollen Zinsen trägt,<br />
dass ein Vorschuss an Vertrauen<br />
h<strong>und</strong>ertfach auf uns zurückkommt?<br />
Wusstest du schon,<br />
dass die Nähe eines Menschen<br />
gut machen<br />
böse machen<br />
traurig <strong>und</strong> froh machen kann?<br />
Wusstest du schon,<br />
dass das Wegbleiben eines Menschen sterben lassen kann<br />
dass das Kommen eines Menschen wieder leben lässt?<br />
Wusstest du schon,<br />
dass die Stimme eines Menschen<br />
einen anderen Menschen wieder aufhorchen lässt<br />
der für alles taub ist?
Wusstest du schon,<br />
dass das Wort<br />
die Augen eines Menschen<br />
wieder sehen machen kann<br />
einen, der für alles blind war<br />
der nichts mehr sah<br />
der keinen Sinn mehr sah<br />
in dieser Welt <strong>und</strong> seinem Leben?<br />
Wusstest du schon,<br />
dass Zeithaben für einen Menschen<br />
mehr ist als Geld<br />
mehr als Medikamente<br />
unter Umständen<br />
mehr als eine geniale Operation?<br />
Wusstest du auch schon,<br />
dass der Weg vom Wissen über das Reden zum Tun<br />
unendlich sein kann?<br />
Wusstest du schon<br />
dass tun<br />
mehr ist als reden?<br />
Wusstest<br />
du das alles schon?<br />
Hilde Kalchgruber
B i r g l i - Z i i t i g 1 / 2 0 1 2<br />
A l l t A g s g e s c h i c h t e n<br />
A u s d e m B i r g l i<br />
Hofstetten | 28. November 2011<br />
Als Beispiel eine kleine<br />
Zauberflöte<br />
Pflegekultur-Anlass in der<br />
Mehrzweckhalle Lamm<br />
Über h<strong>und</strong>ert Pflegende aus dem<br />
Oberland-Ost trafen sich in der Mehr-<br />
zweckhalle in Hofstetten. Die drei<br />
Spezialisten Erich Weidmann, Marcel<br />
Briand <strong>und</strong> Hannes Weber gestalteten<br />
einen interaktiven Abend,<br />
der die nicht messbaren Werte bewusst<br />
machte, die bei der Betreuung<br />
so wichtig sind.<br />
Der Boden der fre<strong>und</strong>lich-gelben Mehr-<br />
zweckhalle in Schwanden war mit bun-<br />
ten Bällen bedeckt. Die zwei Reihen<br />
Stühle, die auf den beiden Längsseiten<br />
aufgestellt waren, füllten sich. Heidi<br />
Rohr <strong>und</strong> Werner Walti von der Leitung<br />
der <strong>Alters</strong>- <strong>und</strong> <strong>Pflegeheim</strong>e <strong>Birgli</strong> in<br />
Brienz <strong>und</strong> Rosenau in Matten hatten<br />
alle Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter<br />
von <strong>Pflegeheim</strong>en <strong>und</strong> der Spitex aus<br />
dem Oberland-Ost zum Anlass Pflegekultur<br />
eingeladen. Die <strong>Alters</strong>- <strong>und</strong> <strong>Pflegeheim</strong>e<br />
übernahmen eine Defizitgarantie.<br />
24<br />
Bericht der Jungfrauzeitung<br />
zum Pflegekulturanlass<br />
Der Titel des Abends: Pflegegeschichten<br />
– Geschichten pflegen. Die Bälle<br />
liessen es erahnen: Auf dem Stuhl zurücklehnen,<br />
den Spezialisten Erich Weid-<br />
mann, Marcel Briand <strong>und</strong> Hannes Weber<br />
nur zuhören <strong>und</strong> Tipps abholen,<br />
das würde es nicht werden. Alle drei<br />
kommen aus der Pflege <strong>und</strong> haben sich<br />
spezialisiert: Marcel Briand als Bewegungsclown,<br />
Erich Weidmann als Kinaesthetics-Trainer<br />
<strong>und</strong> Hannes Weber<br />
als Validationstrainer. Die erste Geschichte<br />
des Abends erzählte Briand.<br />
Mit einer kleinen Flöte. Und der Erinnerung<br />
an eine demente Frau, die partout<br />
nicht baden wollte, bis eine klassische<br />
Flötenmelodie sie zur Bade-<br />
wanne führte. Sie war früher Musiklehrerin<br />
gewesen.<br />
Geschichten aus dem Alltag<br />
Dann begann das Geschichtenerzählen.<br />
Eine eigene Geschichte im Zusammenhang<br />
mit dem Berufsleben. Man<br />
erzählte sie im kleinen <strong>und</strong> etwas grösseren<br />
Kreis weiter. Irgendwie handelten<br />
sie alle von einem besonderen<br />
glücklichen Moment mit einem betreuten<br />
Menschen, der durch ganz persönliche<br />
Zuwendung, Spontaneität <strong>und</strong><br />
Kreativität ausgelöst wurde.
B i r g l i - Z i i t i g 1 / 2 0 1 2<br />
A l l t A g s g e s c h i c h t e n<br />
A u s d e m B i r g l i<br />
Mit dem Herzen. Diesen Teil der Pflege,<br />
der nicht in die IT-gestützten Pflegeberichte<br />
einfliesst <strong>und</strong> im Qualitätsmanagement<br />
keine Punkte gibt,<br />
verstehen die drei Fachleute unter Pflegekultur.<br />
Das Ziel des Abends war, das Bewusstsein<br />
dafür zu fördern, dass die Pflegenden<br />
viel «Unmessbares» leisten <strong>und</strong><br />
dass dieses sehr hoch einzuschätzen<br />
ist. Pflegen heisst in der Interaktion –<br />
im jeweiligen Moment – das Richtige<br />
zu tun. Und das kann auch sehr schwierig<br />
sein, wenn gleichzeitig mehrere<br />
Aufgaben anstehen. Die Beweglichkeit,<br />
die es dafür braucht, zeigte symbolisch<br />
das Zuwerfen der Bälle in verschiedenen<br />
Formationen, das für<br />
Bewegung <strong>und</strong> Fröhlichkeit sorgte. «Es<br />
ist uns wichtig, das Selbstbewusstsein<br />
der Pflegenden zu stärken», sagt Erich<br />
Weidmann. Fürs Gemüt gab es Vorzügliches<br />
aus der <strong>Birgli</strong>-Küche. Mit dem<br />
gemeinsam gesungenen Lied «Luegit<br />
vo Bärge u Tal», ging es zurück in den<br />
Alltag. Zu Pflegegeschichten, schönen<br />
<strong>und</strong> schwierigen.<br />
Autorin: Anne-Marie Günter<br />
© 2001– 2011 by Jungfrau Zeitung<br />
Bericht der Jungfrauzeitung<br />
zum Pflegekulturanlass<br />
Die drei Spezialisten Marcel Briand, Erich<br />
Weidmann <strong>und</strong> Hannes Weber (vlnr).<br />
Bälle fangen heisst Kommunizieren,<br />
<strong>und</strong> schwierig wird es,<br />
wenn sie von allen Seiten kommen.<br />
Einander Geschichten erzählen<br />
25
B i r g l i - Z i i t i g 1 / 2 0 1 2<br />
A l l t A g s g e s c h i c h t e n<br />
A u s d e m B i r g l i Worträtsel<br />
Wie heisst der H<strong>und</strong> von Monika Schär?<br />
_ _ _<br />
8<br />
Auf Brienzerdeutsch: Sehr feines Holz<br />
zum Anfeuern:<br />
_ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _<br />
6 5<br />
Wie heisst unsere Küchenchefin?<br />
_ _ _ _ _ - _ _ _ _ _ _<br />
2 10<br />
_ _ _ _ _ _<br />
12<br />
Wie heisst die Musikgruppe, die ab <strong>und</strong><br />
zu im <strong>Birgli</strong> zum Tanz aufspielt?<br />
_ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _<br />
1 11 9<br />
26<br />
Wie heisst die Mehrzweckhalle<br />
in Schwanden?<br />
_ _ _ _<br />
7<br />
Wie heisst die Chinderhus-<br />
Handpuppen-Katze?<br />
_ _ _ _ _ _ _ _ _<br />
3 6<br />
«Guten Morgen» auf Englisch:<br />
_ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _<br />
4<br />
Lösungswort:<br />
_ _ _ _ _ _ - _ _ _ _ _ _<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12
B i r g l i - Z i i t i g 1 / 2 0 1 2<br />
A l l t A g s g e s c h i c h t e n<br />
A u s d e m B i r g l i<br />
Eine Ode an die<br />
Küchencrew! Januar 2012<br />
Ihre effektive Arbeit sieht man nicht,<br />
aber was nicht sichtbar ist, ist harte<br />
Knochenarbeit, letztlich Schwerarbeit,<br />
bis das Resultat sichtbar ist, morgens,<br />
mittags <strong>und</strong> abends. Lange vorher schon<br />
wird gedanklich vorgeschafft mit Planen,<br />
Budgetieren, Organisieren. Einsatz-<br />
pläne werden gemacht, Mitarbeitende<br />
rekrutiert <strong>und</strong> angeleitet, Einkäufe nach<br />
vorhandenem Budget berechnet, Menupläne<br />
nach saisongerechtem Angebot<br />
zusammengestellt. Das alles ist erst mal<br />
die Vorarbeit. Einsatz der Mitarbeitenden<br />
gemäss Tagesmenu: Da gibt es Gemüse<br />
zu rüsten, Kartoffeln zu schälen,<br />
Salat zu putzen <strong>und</strong> viele tausend Dinge<br />
so ganz nebenbei. Auch das Fleisch ist<br />
anspruchsvoll in der Zubereitung <strong>und</strong><br />
alles braucht Zeit <strong>und</strong> die ist meistens<br />
schnell vorbei. Die eigentliche Knochenarbeit<br />
beginnt jetzt beim Zubereiten<br />
der Menus, wenn Töpfe geschleppt<br />
werden müssen. Gefüllt oder leer, beides<br />
ist schwer. Da werden Pfannen hin<br />
<strong>und</strong> her geschoben, gerade wie man es<br />
braucht. Tausend grössere <strong>und</strong> kleinere<br />
Handgriffe, die ganz unbemerkt an den<br />
Kräften zehren. Alles ist nur möglich<br />
mit einem gut eingespielten Team. Das<br />
<strong>Birgli</strong>-Nachrichten<br />
vom 1.10.2011 – 31.3.2012<br />
Herstellen der Speisen ist dann eigentlich<br />
der entspannendste Teil, ein Akt,<br />
der Befriedigung auslöst. Und plötzlich<br />
merkt man Müdigkeit am ganzen Körper.<br />
Rückenschmerzen sind da keine<br />
Seltenheit. In solch hektischen Momenten<br />
kommt es auch vor, dass Spannungen<br />
entstehen. Aber das ist normaler<br />
Alltag <strong>und</strong> in der Regel gar nicht so bös<br />
gemeint. Schliesslich geht es oftmals<br />
darum, Teil zu haben am Gelungenen.<br />
Niemand wir ihre Arbeit, ihren anspruchsvollen<br />
Job, nachvollziehen können,<br />
der nicht selber einmal drin gestanden<br />
ist. Das Küchenteam ist wie ein<br />
Orchester, wo jeder mitspielen muss,<br />
sonst gibt es Misstöne. Die Vielfältigkeit<br />
an Angeboten macht es spannend, immer<br />
wieder Neues auszuprobieren <strong>und</strong><br />
in die Menugestaltung einzubringen.<br />
Dazu wünsche ich ihnen allen frischen<br />
Mut. Das Aufräumen in der Küche <strong>und</strong><br />
Office ist auch ein harter Job, ihnen gehört<br />
ein besonderer Dank. So möchte<br />
ich mich ganz herzlich bedanken für all<br />
das Gute, das Sie täglich neu auf den<br />
Tisch bringen! Mit vielen Dankesgrüssen<br />
<strong>und</strong> das sicher auch im Namen der<br />
Bewohnerinnen <strong>und</strong> Bewohner vom<br />
<strong>Birgli</strong>, verbleibe ich,<br />
eine Bewohnerin.<br />
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A u s d e m B i r g l i <strong>Birgli</strong>-Nachrichten<br />
vom 1.10.2011 – 31.3.2012<br />
Gratulationen zum Geburtstag unserer Bewohner/innen<br />
Oktober 2011 Josefine Schweizer 05.10.1923 88 Jahre<br />
Werner Mäder 12.10.1924 87 Jahre<br />
November 2011 Berta Brantschen-Ruef 01.11.1924 87 Jahre<br />
Ruth Mäder-Gander 01.11.1929 82 Jahre<br />
Elisabeth Schild-Schild 05.11.1918 93 Jahre<br />
Arnold Schneiter 18.11.1924 87 Jahre<br />
Dezember 2011 Hanna von Allmen 04.12.1920 91 Jahre<br />
Elize Erhartsmann 06.12.1916 95 Jahre<br />
Margaretha Wegmüller-Michel 10.12 1921 90 Jahre<br />
Maria Stähli-Thöni 11.12.1928 83 Jahre<br />
Elsa Brunner 12.12.1925 86 Jahre<br />
Niklaus Gilgen 25.12.1935 76 Jahre<br />
Clara Rosa Schild-Mory 29.12.1917 94 Jahre<br />
Januar 2012 Hanspeter Linder 09.01.1940 72 Jahre<br />
Verena Buri-Maurer 09.01.1930 82 Jahre<br />
Rosa Thöni-Hiestand 10.01.1927 85 Jahre<br />
Hedi Gander-Caderas 20.01.1936 76 Jahre<br />
Christine Diessner 31.01.1938 74 Jahre<br />
Willi Huggler-Eggler 31.01.1925 87 Jahre<br />
Februar 2012 Johanna Anderfuhren-Flück 01.02.1915 97 Jahre<br />
Hans Mäder 14.02.1925 87 Jahre<br />
März 2012 Hedwig Schweizer 01.03.1923 89 Jahre<br />
Marlies Zobrist 14.03.1928 84 Jahre<br />
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A u s d e m B i r g l i <strong>Birgli</strong>-Nachrichten<br />
vom 1.10.2011 – 31.3.2012<br />
Eintritte<br />
Maria Stähli-Thöni am 31.08.2011<br />
Niklaus Gilgen am 26.09.2011<br />
Margaretha Wegmüller-Michel am 01.12.2011<br />
Edith Bürgi-Fischer am 19.12.2011<br />
Martha Blatter-Rösti am 06.01.2012<br />
Verena Buri-Mauer am 08.02.2012<br />
Zum Gedenken<br />
Wer einen Fluss überquert muss die eine Seite verlassen. (Mahatma Gandhi)<br />
In Gedenken an:<br />
Karl Schild <strong>16.</strong>01.1923 – 18.09.2011<br />
Ida Rüegsegger 04.11.1923 – 21.11.2011<br />
Elisabeth Andreoli 29.09.1924 – 09.12.2011<br />
Emma Hulliger 17.09.1922 – 26.12.2011<br />
Erna Walz 01.06.1916 – 30.01.2012<br />
Edith Bürgi 10.03.1938 – 06.03.2012<br />
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A u s d e m B i r g l i Personalinformationen – Eintritte<br />
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Marlis Streun<br />
Mitarbeiterin in<br />
Pflege <strong>und</strong> Betreuung<br />
Arbeitsort: EG / GG<br />
Eintritt im <strong>Birgli</strong>: 01. November 2011<br />
Alter: 50 Jahre<br />
Verheiratet, 3 Kinder: Lukas 20, Jos 19, Lea 17 Jahre.<br />
Wohnort: Meiringen<br />
Erlernter Beruf: Hausfrau<br />
Hobbys: Familie, H<strong>und</strong>, Velo, z’Berg gehen, Natur<br />
Bemerkung: Schön kann ich diese Arbeit ausüben!<br />
Rosmarie Mühlemann<br />
Mitarbeiterin in<br />
Esszimmer <strong>und</strong> Küche<br />
Eintritt im <strong>Birgli</strong>: 01. November 2011<br />
Alter: 53 Jahre<br />
Verheiratet, 2 erwachsene Kinder: Thomas 30, Christoph 28<br />
Jahre. Wohnort: Bönigen<br />
Erlernter Beruf: Krankenpflegerin FA SRK<br />
Hobbys: Töff fahren, Natur, Malen<br />
Bemerkung: Ich fühle mich sehr wohl hier <strong>und</strong> arbeite<br />
gerne im <strong>Birgli</strong>team!<br />
Barbana Balaj-Zukaj<br />
Mitarbeiterin in<br />
der Hauswirtschaft<br />
Arbeitsort: OG / DG<br />
Eintritt im <strong>Birgli</strong>: 21. November 2011<br />
Alter: 24 Jahre<br />
Verheiratet, 1 Kind: Leart 3 Jahre<br />
Wohnort: Brienz, Erlernter Beruf: Kosmetikerin<br />
Hobbys: Familie<br />
Bemerkung: Das Team ist toll, mir gefällt der Kontakt mit<br />
den Bewohnern <strong>und</strong> dem Personal
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A u s d e m B i r g l i Personalinformationen – Eintritte<br />
Monika Reist<br />
Arbeitsort: EG / GG<br />
Eintritt im <strong>Birgli</strong>: 01. Januar 2012, Alter: 50 Jahre<br />
Verheiratet, 2 erwachsene Kinder: Patrizia 24, Andi 22 Jahre<br />
Wohnort: Zaun, Erlernter Beruf: Hotelfachangestellte<br />
Hobbys: Landwirtschaft, Garten, Wandern<br />
Bemerkung: Es gefällt mir sehr gut. Die Atmosphäre ist sehr<br />
angenehm. Die Mitarbeiter <strong>und</strong> Bewohner sind sehr nett <strong>und</strong><br />
aufgestellt.<br />
Magdalena Hochmanova<br />
Mitarbeiterin in<br />
Pflege <strong>und</strong> Betreuung<br />
Arbeitsort: EG / GG<br />
Eintritt im <strong>Birgli</strong>: 01. Januar 2012<br />
Alter: 28 Jahre<br />
Wohnort: Schwanden<br />
Erlernter Beruf: Pflegefachfrau<br />
Hobbys: Reisen, Fotografieren, Sport allgemein,<br />
Musik hören, Shopping, Autofahren.<br />
Bemerkung: Mir gefällt es hier sehr gut!<br />
Ruth König<br />
Mitarbeiterin in<br />
der Hauswirtschaft<br />
Nachtwache<br />
Eintritt im <strong>Birgli</strong>: 1. Februar 2012<br />
Alter: 55 Jahre<br />
Verheiratet, 3 erwachsene Kinder: David 31, Sibil 27,<br />
Lukas 26 Jahre.<br />
Wohnort: Meiringen<br />
Erlernter Beruf: Pflegefachfrau<br />
Hobbys: Wandern, Lesen, Sport.<br />
Bemerkung: Ich freue mich sehr auf meine Arbeit im <strong>Birgli</strong>.<br />
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A u s d e m B i r g l i Personalinformationen<br />
Austritte<br />
Irene Guinand am 30. November 2011<br />
Elsbeth Pfeiffer am 31. Januar 2012<br />
Dienstjubiläen 2011<br />
10 Jahre: Ursula Bodmer<br />
Ursula Ebersold<br />
Marie-Theres Wenger<br />
Trudi Häsler<br />
Elsbeth Pfeiffer<br />
Kaspar Abegglen<br />
20 Jahre: Verena Bürki<br />
Silvia Thöni<br />
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von links nach rechts: Ursula Bodmer, Ursula Ebersold, Kaspar Abegglen, Silvia Thöni,<br />
Trudi Häsler, Verena Bürki, Marie-Theres Wenger, es fehlt: Elsbeth Pfeiffer
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A u s d e m B i r g l i Chinderhus<br />
4. November 2011<br />
Räbeliechtli, wo gasch hii?<br />
Vier Generationen auf dem Weg um<br />
Chinderhus <strong>und</strong> <strong>Alters</strong>heim <strong>Birgli</strong>.<br />
Zahlreiche Chinderhus-Familien <strong>und</strong><br />
Bewohnerinnen <strong>und</strong> Bewohner des<br />
<strong>Birgli</strong> mit ihren Begleitungen trugen<br />
ihre Räbeliechtli mit Gesang <strong>und</strong><br />
Flötenmelodien durch die dunkle<br />
Nacht. Zum Glück hatte sich der<br />
Föhn rechtzeitig zurückgezogen.<br />
Auch in diesem Jahr lud das Chinderhusteam<br />
Familien sowie Bewohnerinnen<br />
<strong>und</strong> Bewohner des <strong>Alters</strong>heim<br />
<strong>Birgli</strong> zum Räbeliechtliumzug ein.<br />
Schon am Freitagnachmittag trafen<br />
sich Eltern, Kinder <strong>und</strong> Betreuerinnen<br />
um ihre Räben auszuhöhlen <strong>und</strong> zu<br />
verzieren. Eingeladen waren hierzu auch<br />
interessierte Pensionäre des <strong>Birgli</strong>. Es<br />
entstand manch schönes Räbeliecht,<br />
welches aber erst am Abend im Dunkeln<br />
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Chinderhus<br />
so richtig zur Geltung kommen sollte.<br />
Um 18 Uhr war es dann soweit: eine kleine<br />
«Vorgruppe» von Kindern zog, begleitet<br />
von Querflöte <strong>und</strong> Gesang ins Esszimmer<br />
des <strong>Birgli</strong>, um die dort wartenden<br />
Senioren abzuholen. Gemeinsam wanderten<br />
sie nun nach draussen.<br />
Beim Spielplatz schloss sich die grosse<br />
Gruppe wartender Familien dem Umzug<br />
an. Zweimal ging die 4 Generationenumspannende<br />
Gruppe zusammen den<br />
Weg ums <strong>Birgli</strong>, der geheimnisvoll <strong>und</strong><br />
verspielt von Windlichtern beleuchtet<br />
war. Etliche Senioren schauten dem Zug<br />
von Balkonen <strong>und</strong> Zimmern aus zu <strong>und</strong><br />
lauschten den Räbeliechtli-Liedern.<br />
Am «provisorischen» Feuer, das wegen<br />
der Föhnlage aus Windlichtern bestand,<br />
griffen alle dann noch gerne zu Züpfe,<br />
Punsch <strong>und</strong> Tee.<br />
Einmal mehr ein gelungener Mehrgenerationenanlass.
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A u s d e m B i r g l i Chinderhus<br />
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A ul ls Bt iA lgd su gn eg sec n h im i c h<strong>Birgli</strong> t e n<br />
A u s d e m B i r g l i <strong>Grusswort</strong><br />
Voranzeige / Angebote / Impressum<br />
Öffentliches Zvieri-Znacht-Buffet<br />
Sonntag, 14. Oktober 2012<br />
Regelmässige Angebote:<br />
– 1 Ferien-Zimmer<br />
– Mahlzeitendienst<br />
– Offener Mittagstisch<br />
– Tagesheim<br />
Impressum<br />
Redaktion:<br />
Daniela Abegglen<br />
Kaspar Abegglen<br />
Petra Brodwolf<br />
Satz, Gestaltung, Umschlag, Druck:<br />
Thomann Druck AG Brienz<br />
<strong>Alters</strong>- <strong>und</strong> <strong>Pflegeheim</strong> <strong>Birgli</strong><br />
Tel. 033 952 86 86<br />
Fax 033 952 86 88<br />
3855 Brienz<br />
heimleitung@altersheim-birgli.ch<br />
www.altersheim-birgli.ch<br />
Postcheck: 30-16618-1<br />
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