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NIN-Know-how 24 Leserfragen - ET Elektrotechnik

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Fragen und Antworten zur <strong>NIN</strong> 2005<br />

<strong>NIN</strong>-<strong>Know</strong>-<strong>how</strong> <strong>24</strong><br />

<strong>Leserfragen</strong><br />

Eingefleischte <strong>NIN</strong>-<strong>Know</strong>-<strong>how</strong>-Leser werden sich wundern. In dieser Ausgabe<br />

geht es um verschiedene Situationen, die sich in einer Art Grauzone<br />

bewegen, das bedeutet, es gibt für verschiedene Fragen keine direkten Antworten<br />

aus den <strong>NIN</strong>. Bei solchen Problemen ist es entscheidend, die Grundsatzfragen<br />

nach dem Personen-, Nutztier- und Sachwerteschutz zu stellen.<br />

Sich die Lösung einfach machen und vor möglichen Gefahren die Augen zu<br />

schliessen, ist riskant und kurzsichtig. Zu schwerwiegend sind die möglichen<br />

Folgen. Lesen Sie die vorgeschlagenen Lösungen und diskutieren Sie<br />

mit! Ihre Meinung ist gefragt. (ernstfeldmann@bluewin.ch)<br />

Ernst Feldmann<br />

1Fehlerbehebung<br />

bei ungenügender Isolationsmessung<br />

durch Fehlerstromschutzeinrichtung<br />

Der Installateur hat in einem Bauernhaus<br />

nach einer periodischen Kontrolle<br />

offenbar Mühe, den Isolationsfehler zu<br />

finden. Nun schlägt er vor, die Leitung<br />

durch Fehlerstromschutzeinrichtungen<br />

mit I N 300 mA zu schützen, und bittet<br />

uns, als unabhängiges Kontrollorgan<br />

den SiNa zu unterschreiben, weil ja die<br />

Störung behoben sei. Was sagen Sie zu<br />

diesem Vorgehen? (G.S. in Z.)<br />

klärt, dass der ganze Raum als Nasszone<br />

gelte und nur Steckdosen Typ 13<br />

zulässig seien. Lediglich wenn der Raum<br />

einen Holzboden aufweise, könnte er ein<br />

Auge zudrücken. Bevor wir aber jetzt das<br />

grössere Projekt ausführen, möchte ich<br />

sicher sein, ob diese Aussage zutrifft. Sie<br />

sehen in Bild A2 den Grundriss des<br />

Raumes mit Whirlpool. Mir scheinen<br />

zwei Varianten möglich:<br />

a) Die gesamte Installation im Bereich<br />

Bad und Wohnen über eine Fehlerstromschutzeinrichtung<br />

mit I N 10 mA schützen<br />

und dann auch T12-Steckdosen verwenden.<br />

b) Die ganze Installation mit Fehlerstromschutzeinrichtung<br />

mit I N 30 mA<br />

schützen und dann alle Steckdosen mit<br />

Modellen T13 ausrüsten.<br />

Wenn der Whirlpool z.B. durch eine<br />

Glasfront bis oben geschlossen würde,<br />

gilt dann der ganze Wohnraum immer<br />

noch als Nasszone? (M.W. in Z.)<br />

In Bade- und Duscheräumen unterscheiden<br />

die <strong>NIN</strong> neben den drei<br />

Bereichen 0–1–2 zusätzlich den weiterführenden<br />

Bereich «>2». Dieser er-<br />

Bad mit Wohnbereich: Wo sind Steckdosen T13 vorgeschrieben?<br />

Bereich >2<br />

ab Wannenrand +300 cm<br />

Hier sind nur Steckdosen mit<br />

Schutzkragen zulässig (T13).<br />

Bereich 2<br />

ab Wannenrand +60 cm<br />

Hier sind keine Steckdosen zulässig.<br />

A2<br />

Natürlich bieten Fehlerstromschutzeinrichtungen<br />

einen recht guten<br />

Brandschutz. Es kann aber sicher<br />

nicht angehen, einen bestehenden<br />

Isolationsfehler in einer mangelhaften<br />

Isolation zu belassen und einfach<br />

eine Schutzeinrichtung einzubauen.<br />

Das ist kein guter Vorschlag. Er wirft<br />

ein eigenartiges Licht auf die Kompetenz<br />

dieses Elektroinstallateurs. Weist<br />

eine Installation einen ungenügenden<br />

Isolationswiderstand auf, so ist dieser<br />

eindeutige Mangel den Normen entsprechend<br />

zu beheben.<br />

60 cm<br />

300 cm<br />

Whirlpool<br />

Im EFH gilt der Badeund<br />

Wohnraum<br />

ausserhalb<br />

der Bereiche 1 und 2<br />

als trocken.<br />

Education<br />

2Installationen im Bad- und<br />

Wohnbereich kombiniert<br />

Wir sollen ein sehr grosses Bad mit<br />

Whirlpool installieren. Der Kontrolleur<br />

hat uns bei einer ähnlichen Anlage er-<br />

Ausserhalb des Bereiches >2<br />

sind auch Steckdosen T12 zulässig.<br />

Steckdosen T13 sind sinnvoll, aber nicht<br />

vorgeschrieben.<br />

Rubriken<br />

<strong>Elektrotechnik</strong> 6/07 | 77


A3<br />

Armierung von Kabeln als Schutzleiter verwenden?<br />

Kabel als Armierung<br />

Anschluss<br />

der Armierung<br />

streckt sich ab Ende des Bereiches 2<br />

noch 2,4 m weiter. Die Distanz zum<br />

Wannenrand beträgt demzufolge 0,6<br />

bis 3 m. Die <strong>NIN</strong> lassen in 7.01.5.3 für<br />

diesen Bereich «trockene» Steckdosen<br />

T13 zu.<br />

Ausserhalb dieser Distanz>3 m ab<br />

Wannenrand gilt der Bade- und Wohnbereich<br />

als Raum ohne weitere Anforderungen.<br />

Ein IP-Schutz 22, wie es für<br />

Schalter und Steckdosen im Wohnbereich<br />

üblich ist, genügt, Steckdosen<br />

ohne Schutzkragen sind zulässig. Die<br />

Fehlerstromschutzschaltung mit einem<br />

Auslösebereich von I N 30 mA<br />

soll im ganzen Raum angewandt werden.<br />

Beachten Sie die aufschlussreiche<br />

Skizze A2.<br />

Ihr Vorschlag unter a) ist denkbar,<br />

bei so grossen Räumen aber kritisch<br />

wegen Fehlauslösungen der Fehlerstromschutzeinrichtungen.<br />

Bei einem Glasabschluss des Whirlpools<br />

endet der Bereich 2 an der Glaswand,<br />

wie bei einer Wand aus anderem<br />

Material, wie z.B. Mauerabschluss<br />

und dgl. Der weitere Raumbereich gilt<br />

dann wieder als «trocken».<br />

3Kabelarmierung<br />

als Schutzleiter?<br />

Darf der Armierungsmantel eines<br />

Kabels 570 mm 2 , 3LNPE, als Erdleiter<br />

verwendet werden?<br />

Beachten Sie dazu mein Foto eines<br />

Zuleitungskabels ab Trafo zur Unterverteilung.<br />

(R.M. in R.)<br />

Grundsätzlich dürfen Armierungen<br />

mit der notwendigen Leitfähigkeit als<br />

Schutzleiter dienen. <strong>NIN</strong> 5.4.3.2 gibt<br />

die einzuhaltenden Bedingungen bekannt.<br />

Ihr Foto lässt jedoch eher auf<br />

andere Gründe zum Anschluss der Armierung<br />

schliessen. Wenn der Schutzleiter<br />

an der Abschirmung liegt, wird<br />

bei mechanischen Beschädigungen<br />

durch eindringende Werkzeuge und<br />

dgl. durch die Abschirmung des Kabels<br />

immer zuerst der Schutzleiter<br />

berührt. Führt die Beschädigung weiter<br />

zum Kabelinnern, entsteht bei der<br />

Verbindung auf einen Polleiter ein<br />

direkter Kurzschluss. Wahrscheinlich<br />

geht der Grund des Schutzleiteranschlusses<br />

auf die leichte Kabelarmierung<br />

eher in diese Richtung.<br />

4Handtuchradiator<br />

im Badezimmer<br />

Wir schliessen häufig Badezimmerradiatoren<br />

an. Beim zuletzt angeschlossenen<br />

Radiator war ich nicht sicher,<br />

ob die vorhandene Anordnung<br />

nach <strong>NIN</strong> zulässig ist. Ich lege zwei unterschiedliche<br />

Situationen mit Skizze bei<br />

und bitte Sie, zu beiden Varianten Stellung<br />

zu nehmen. (A.O. in ?)<br />

Handtuchradiatoren dürfen im Bereich<br />

2 angebracht werden. Sie sind im<br />

Moment nicht für den Bereich 1 zulässig.<br />

Deshalb ist die Montage direkt<br />

über der Badewanne, wie Variante 1,<br />

Bild A4 zeigt, nicht zulässig. Bei der<br />

Variante 2 hat der Radiator etwas Abstand<br />

vom Badewannenrand. Er ist in<br />

einer Art Nische hinter der Wanne<br />

platziert. Nun liegt der Radiator im<br />

Bereich 2, das ist zulässig. Der Anschluss<br />

darf jedoch nur über Anschlussdose<br />

erfolgen, weil Steckdosen<br />

im Bereich 2 nicht gestattet sind (siehe<br />

<strong>NIN</strong> 7.01.5.5).<br />

Platzierung von Handtuchradiatoren im Bereich Badewanne<br />

Variante 1 Variante 2<br />

Der Handtuchradiator<br />

ist im Bereich 1 montiert.<br />

unzulässige Platzierung<br />

Bereich 1<br />

WA<br />

Handtuchradiator<br />

IP X4 mit ortsfestem<br />

Anschluss<br />

5Zu geringe Raumhöhe<br />

für die Platzierung<br />

der Hauptverteilung<br />

Im Zuge einer Teilsanierung möchten<br />

wir die veraltete Hauptverteilung des<br />

Kleintheaters am gleichen Ort ersetzen.<br />

Die <strong>NIN</strong> schreiben eine Raumhöhe von<br />

1,9 m vor. Die Raumhöhe im ganzen UG<br />

beträgt aber nur 1,8 m. Ein Verschieben<br />

der HV in die oberen Geschosse ist aus<br />

Platzgründen praktisch nicht lösbar. Zudem<br />

würde das Umlegen sämtlicher Zuleitungen<br />

Kosten in unzumutbarer Höhe<br />

auslösen. Die kantonale Gebäudeversicherung<br />

hat uns nach Rücksprache die<br />

Bewilligung für eine Auswechslung der<br />

Verteilung am alten Ort erteilt. Was sagen<br />

die <strong>NIN</strong> dazu? (R.G. in S.)<br />

Die <strong>NIN</strong> äussern sich in den weissen<br />

Blättern zu 5.1.3.1.2 nicht konkret<br />

zur Raumhöhe. Es wird lediglich verlangt,<br />

dass die Überstromunterbrecher<br />

jederzeit ohne Hilfsmittel zugänglich<br />

und bedienbar sein müssen.<br />

Erst die Angaben in den B+E legen<br />

eine minimale Raumhöhe von 1,9 m<br />

fest. Im gleichen Artikel wird für eine<br />

besondere Situation, z.B. unter Treppen,<br />

Rampen und dgl., eine auf 1,6 m<br />

reduzierte Raumhöhe erlaubt, jedoch<br />

nur unter weiteren Bedingungen, wie<br />

Rampenbreite, Gangbreite usw. Die<br />

nach <strong>NIN</strong> verlangte minimale Raumhöhe<br />

von 1,9 m ist im Normalfall eindeutig<br />

sinnvoll und richtig. In speziellen<br />

Situationen, wie hier eine vorliegt,<br />

muss zuerst die Frage nach allfälligen<br />

Gefahren für Personen und Sachwerte<br />

durch die geringere Raumhöhe von<br />

1,8 m geklärt werden. Das betrifft<br />

Der Handtuchradiator<br />

ist im Bereich 2 montiert.<br />

zulässige Platzierung<br />

Bereich 1<br />

Bereich 2<br />

WA<br />

Vormauerung<br />

1,5 m a.f.B.<br />

A4<br />

78 | <strong>Elektrotechnik</strong> 6/07


A5<br />

Platzierung von Schaltgerätekombinationen<br />

bei speziellen Verhältnissen mit geringer Raumhöhe<br />

1,6 m<br />

Die folgenden Punkte spielen weiter eine Rolle:<br />

– private oder öffentliche Nutzung<br />

– Bedienung durch Laien oder instruierte Personen<br />

– Fluchtwegsituationen usw.<br />

ganz besonders öffentliche Räume<br />

und Gebäude. Der Massstab ist hier<br />

besonders streng. Deshalb sollte nochmals<br />

genau untersucht werden, ob es<br />

keine Möglichkeit gibt, die Hauptverteilung<br />

im EG zu platzieren. Sind Risiken<br />

sorgfältig geklärt, mit Gebäudeversicherung<br />

und zuständiger Kontrollbehörde<br />

abgesprochen, kann die<br />

Erneuerung der Hauptverteilung allenfalls<br />

am alten Standort erfolgen.<br />

6Kontrolle von Installationen,<br />

die durch Betriebselektriker<br />

erstellt wurden<br />

In einer grossen Firma werden verschiedene<br />

Installationen direkt durch den<br />

Betriebselektriker erstellt. Diese werden<br />

aufgrund der Liste, die der Betriebselektriker<br />

führt, durch das Eidg. Starkstrominspektorat<br />

kontrolliert. Wenn nun ein<br />

externer Installateur für diese Firma<br />

Installationen erstellt, ist dann noch eine<br />

unabhängige Kontrolle notwendig oder<br />

ist der durch den externen Installateur<br />

erstellte SiNa ausreichend? (F. B. in ?)<br />

Jährlich kontrolliert das Inspektorat<br />

gemäss NIV 34.2 Installationen, welche<br />

durch Inhaber von Bewilligung<br />

für innerbetriebliche Installationsarbeiten<br />

erstellt wurden. Periodische<br />

Kontrollen kann auch ein unabhängiges<br />

Kontrollorgan übernehmen. Führt<br />

hingegen ein externer Unternehmer<br />

Installationen in solchen Firmen aus,<br />

hat das nichts mit der Bewilligung des<br />

Betriebes für innerbetriebliche Installationsarbeiten<br />

zu tun, sie unterstehen<br />

der Verantwortung und Installationsbewilligung<br />

des externen Installateurs.<br />

Somit hat der Installateur eine<br />

Schlusskontrolle durchzuführen und<br />

Minimale Raumhöhe nach<br />

<strong>NIN</strong> 5.1.3.1.2.3 B+E = 1,6 m,<br />

aber nur wenn spezielle Verhältnisse<br />

vorliegen, wie z.B. unter Treppen,<br />

Rampen und dgl.<br />

Weitere Angaben sind ebenfalls<br />

zu beachten!<br />

einen SiNa zu erstellen. Die Abnahmekontrolle<br />

muss von einem unabhängigen<br />

Kontrollorgan ausgeführt<br />

werden.<br />

7Verrechnung<br />

der innerbetrieblichen<br />

Schlusskontrolle<br />

Darf ein Installateur nach der Fertigstellung<br />

die Schlusskontrolle zusätzlich verrechnen<br />

bzw. ist sie nicht automatisch in<br />

den offerierten Preisen enthalten? Die<br />

Schlusskontrolle ist doch ein Bestandteil<br />

der Arbeit, ohne diese wäre die Installation<br />

nur «halbfertig». Bei den Ausmasspreisen<br />

des VSEI ist die innerbetriebliche<br />

Schlusskontrolle jedenfalls inbegriffen.<br />

(P.N.in M.)<br />

Die Schlusskontrolle ist ein Bestandteil<br />

der Installation, sie darf nicht zusätzlich<br />

verrechnet werden. Prüfungen,<br />

Messungen und Proben, die für<br />

die Abnahme eines Werkes notwendig<br />

sind, gehören gemäss SIA-Norm 118/<br />

380, Art. 2.2.3 zu den inbegriffenen<br />

Leistungen. Daran ändert auch die<br />

Abrechnungsart nichts, ob nun nach<br />

Pauschal-, Global-, Regie- oder Einheitspreisen,<br />

die Schlusskontrolle des<br />

Installateurs ist inbegriffen.<br />

8Erdübergangswiderstand<br />

von Blitzschutzanlagen<br />

Wir haben über den Erdübergangswiderstand<br />

von Blitzschutzanlagen<br />

diskutiert. In der Fachliteratur wie «Messen<br />

gemäss <strong>NIN</strong> 2005», Katalog der Firma<br />

Arthur Flury, wird von etwa 10 Ohm<br />

gesprochen und immer wieder auf die<br />

Leitsätze SEV 4022 der Blitzschutzanlagen<br />

hingewiesen. In den erwähnten<br />

Leitsätzen habe ich jedoch diese Angabe<br />

nicht gefunden. Können Sie mir weiterhelfen,<br />

in welcher Norm ich diesen Wert<br />

finde?<br />

(R.E.in S.)<br />

Eine generelle Angabe von 10 Ohm<br />

für den Erdübergangswiderstand von<br />

Blitzschutzanlagen existiert in der<br />

SEV-Leitsätzen 4022 nicht. Nur in Artikel<br />

6.3.5 wird dieser Wert erwähnt<br />

und zwar für ein vereinfachtes Erdungssystem<br />

beim Nachrüsten einer<br />

Blitzschutzanlage an Einfamilienhäusern<br />

mit maximal 2 Stockwerken. In<br />

solchen Situationen darf der Erdübergangswiderstand<br />

für den einzelnen<br />

Ableiter maximal 10 betragen.<br />

Im ausführlichen Handbuch der<br />

Firma Flury, Deitingen, mit Beispielen<br />

zu Blitzschutz und Erdung wird<br />

auf Seite 2 der maximale Sollwert des<br />

Erdübergangswiderstandes für Fundamenterder<br />

mit 2 aufgeführt. Diese<br />

Angabe bezieht sich auf einen fachgemäss<br />

verlegten Fundamenterder<br />

gemäss SEV-Norm 4113. Auf der gleichen<br />

Seite wird der Ringerder mit einem<br />

anzustrebenden Wert 10 aufgeführt.<br />

Der Erdübergangswiderstand hat<br />

bei Blitzschutzanlagen nicht den<br />

höchsten Stellenwert. Entscheidend<br />

ist die Gesamtheit der Blitzschutzanlage<br />

mit sauber erstelltem faradayschem<br />

Käfig, aus Fang-, Ableit- und<br />

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<strong>Elektrotechnik</strong> 6/07 | 79<br />

2_Gehag_bearbeitet.indd 1<br />

22.5.2007 17:32:00 Uhr


Schaltgerätekombination mit Flammbox und Leitungsschutzschalter<br />

unter der Berührungsschutzabdeckung<br />

Flammbox in der Schaltgerätekombination integriert<br />

Ringleitung. Bei einer wirklich blitzgefährdeten<br />

Berghütte wäre sonst ein<br />

Blitzschutz nicht normenkonform zu<br />

erstellen, weil ein Erdübergangswiderstand<br />

10 bei felsigem Untergrund<br />

kaum zu realisieren ist.<br />

9Neueinzug in UP-verlegte,<br />

armierte Isolierrohre<br />

In einem fast 70-jährigen Gebäude<br />

sollen wir die Elektroinstallationen sanieren.<br />

Alle Leitungen, ausser im Keller,<br />

sind UP-verlegt. Jedes Stockwerk enthält<br />

mehrere Abzweigdosen und die Leiter<br />

lassen sich mühelos auswechseln. Nun<br />

der entscheidende Punkt, die UP-Leitungen<br />

bestehen ausschliesslich aus alten<br />

Blei- bzw. Bergmann-Rohren. Gemäss<br />

<strong>NIN</strong> dürfen Leitungen mit Metallmantel<br />

nur UP-verlegt werden, wenn sie mindestens<br />

8 cm tief verlegt sind und die<br />

Leitungsschutzschalter<br />

Bedienung erst nach Demontage<br />

der Abdeckung möglich!<br />

Bei Bedienung durch Laien<br />

unzulässig!<br />

blanke, berührbare<br />

Cu-Schiene<br />

Befestigungsschrauben<br />

der PVC-Abdeckung<br />

Schaltgerätekombination mit Flammbox und Leitungsschutzschalter<br />

bedienbar ohne Demontage der Berührungsschutzabdeckung<br />

Leitungsschutzschalter<br />

Bedienung ohne Demontage<br />

der Abdeckung möglich!<br />

Bedienung durch Laien<br />

zulässig!<br />

Flammbox<br />

in der<br />

Schaltgerätekombination<br />

integriert<br />

F10a<br />

F10b<br />

Gefahr beim Eindringen eines Nagels<br />

unwahrscheinlich ist.<br />

Der Kunde wird vermutlich mit Unverständnis<br />

reagieren, wenn sämtliche,<br />

alten Leitungen neu eingefräst werden<br />

sollen, und auch den erheblichen Mehraufwand<br />

nicht goutieren. Gibt es eine<br />

vernünftige Lösung? (M.H. in ?)<br />

Die Forderung der <strong>NIN</strong>, leitende Rohre<br />

nur mit einer minimalen Verlegungstiefe<br />

von 8 cm UP zu verlegen,<br />

ist sinnvoll und richtig. Sie verhindert<br />

im Normalfall Gefahren durch eindringende<br />

Nägel oder Schrauben. In<br />

der geschilderten Situation sind mit<br />

Sicherheit nicht alle Rohre in dieser<br />

Tiefe verlegt. Deshalb würde ich folgende<br />

Forderungen an ein Belassen<br />

der leitenden Rohre stellen.<br />

• Der Einzug muss ohne Zwang und<br />

Beschädigung der Leiter erfolgen können.<br />

Das ist eine Grundvoraussetzung.<br />

• Um die Gefahren mit Nägeln und<br />

Schrauben unter Kontrolle zu haben,<br />

können die gleichen Bedingungen gelten<br />

wie in Räumen mit Bade- und<br />

Duscheanlagen. Alle Leitungen sind<br />

durch Fehlerstromschutzeinrichtungen<br />

mit I N 30 mA zu schützen. Zudem<br />

müssen alle Leitungen einen<br />

speiseseitig angeschlossenen Schutzleiter<br />

mitführen.<br />

von<br />

Leitungsschutzschaltern<br />

10Bedienbarkeit<br />

Bei der Installation einer Notbeleuchtung<br />

in einer Schule wurde in der<br />

Schaltgerätekombination eine normenkonforme<br />

Flammbox für die Notlichtkomponenten<br />

eingebaut. Sie sehen im<br />

Bild F10a die Leitungsschutzschalter<br />

hinter einer geschlossenen Plexiabdeckung<br />

angeordnet. Zur Bedienung<br />

muss diese mit einem Werkzeug entfernt<br />

werden. Die Einspeisung der LS geschieht<br />

über blanke Cu-Schienen. Das<br />

könnte bei der Bedienung zu einer Personengefährdung<br />

führen. Im gleichen<br />

Schulhaus sind von einem anderen Lieferanten<br />

noch weitere Notlichtkomponenten<br />

vorhanden. Dort sind die LS ohne<br />

Demontage der Abdeckung bedienbar,<br />

wie das Bild F10b zeigt. Sind beide Varianten<br />

der Bedienung der LS nach <strong>NIN</strong><br />

zulässig?<br />

Grundsätzlich soll die Bedienung von<br />

Betriebsmitteln, wie Leitungsschutzschalter<br />

und dgl., ohne Demontage<br />

von Abdeckungen möglich sein.<br />

Durch das Entfernen des Berührungsschutzes<br />

werden blanke spannungsführende<br />

Teile der Berührung zugänglich.<br />

Beachten Sie dazu Bild<br />

F10a. Falls auch Laien Zugang zu der<br />

Schaltgerätekombination haben, ist<br />

das nicht zulässig. Ich würde vorschlagen,<br />

die in Bild F10b gezeigte<br />

Variante zu wählen. Die Rückstellung<br />

des LS ist ohne Demontage der PVC-<br />

Abdeckung durchführbar. So sind Laien<br />

nicht gefährdet, diese Ausführung<br />

ist richtig (<strong>NIN</strong> 5.3.9.7.4.2). <strong>ET</strong> 09<br />

Ernst Feldmann<br />

4937 Ursenbach<br />

ernstfeldmann@bluewin.ch<br />

80 | <strong>Elektrotechnik</strong> 6/07

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