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Rote Liste der gefährdeten Amphibien der Schweiz 2005 - Karch

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4.7 Verletzlich VU<br />

Feuersalaman<strong>der</strong><br />

Fadenmolch<br />

Erdkröte<br />

Italienischer Springfrosch<br />

Der Feuersalaman<strong>der</strong> Salamandra salamandra wurde in die Kategorie VU eingestuft,<br />

weil <strong>der</strong> Rückgang unerwartet ist und die Gründe nicht bekannt sind. Es ist<br />

anzunehmen, dass <strong>der</strong> negative Bestandestrend weiter gehen wird. Zwei Faktoren<br />

dürften für den Rückgang mitverantwortlich sein: Einerseits <strong>der</strong> Besatz von vormals<br />

fischfreien Bächen mit Fischbrut, an<strong>der</strong>erseits <strong>der</strong> zunehmende Verkehr auf<br />

Waldstrassen.<br />

Der Fadenmolch Triturus helveticus ist in erster Linie als verletzlich eingestuft,<br />

weil die Fel<strong>der</strong>hebungen 2003/2004 gezeigt haben, dass er insbeson<strong>der</strong>e in <strong>der</strong><br />

Ostschweiz, seiner östlichen Verbreitungsgrenze, an zahlreichen Standorten verschwunden<br />

ist.<br />

Die Erdkröte Bufo bufo ist als verletzlich eingestuft, weil die Bestandeskontrolle<br />

2003–2004 einen markanten Rückgang in <strong>der</strong> Anzahl besiedelter Standorte zeigte,<br />

ähnlich wie dies auch an<strong>der</strong>norts beobachtet wurde (CARRIER & BEEBEE 2003).<br />

Gleichzeitig wurden aber auch viele Standorte gefunden, von wo die Art bisher<br />

nicht bekannt war. Davon sind sicher viele Vorkommen bis jetzt übersehen worden.<br />

Möglicherweise zeigt die Art aber auch eine unerwartet starke Metapopulationsdynamik,<br />

bei welcher lokale Populationen oft aussterben und bisher nicht besetzte<br />

Standorte neu kolonisiert werden. Dies würde aber nicht <strong>der</strong> Kenntnis <strong>der</strong> Ökologie<br />

dieser Art entsprechen.<br />

Das Verbreitungsgebiet des Italienischen Springfrosches Rana latastei erreicht<br />

den äussersten Süden <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> ganz knapp im Mendrisiotto. Die Art war bisher<br />

in die Kategorie 1 (vom Aussterben bedroht) eingestuft und hat neu den Status VU.<br />

Dies deshalb, weil die Art sehr positiv auf Massnahmen zur Bestandesför<strong>der</strong>ung<br />

reagiert hat (GROSSENBACHER et al. 2002). Ohne Schutz und gezielte Pflege <strong>der</strong><br />

Lebensräume kann aus <strong>der</strong> positiven Bestandesentwicklung aber rasch ein Rückgang<br />

werden, insbeson<strong>der</strong>e weil die Art das absolut kleinste Areal aller <strong>Amphibien</strong>arten<br />

in <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> aufweist. Ferner ist das Fehlen von genetischer Variabilität<br />

potentiell eine grosse Gefahr für diese Art, vor allem, falls neue Krankheitserreger<br />

auftreten sollten (GARNER et al. 2003, SPIELMAN et al. 2004, PEARMAN et al. 2004,<br />

PEARMAN & GARNER <strong>2005</strong>).<br />

4.8 Potenziell gefährdet NT<br />

Wasserfrosch-Komplex<br />

Die Arten des Wasserfrosch-Komplexes Rana esculenta und Rana lessonae sind<br />

trotz negativer Bestandestrends noch weit verbreitet. Sie sind die einzigen Arten mit<br />

einem Verbreitungsschwerpunkt in den Tieflagen, welche nicht in <strong>der</strong> <strong>Rote</strong>n <strong>Liste</strong><br />

Aufnahme gefunden haben. Eine gewisse Häufung nicht bestätigter ehemaliger<br />

Standorte gibt es in <strong>der</strong> Westschweiz, was auf den eingeschleppten Seefrosch (Rana<br />

ridibunda) zurück zu führen sein dürfte. Namentlich im Wallis ist die Art praktisch<br />

vollständig verschwunden.<br />

4 Ergebnisse: Einstufung <strong>der</strong> Arten 31

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