Rote Liste der gefährdeten Amphibien der Schweiz 2005 - Karch
Rote Liste der gefährdeten Amphibien der Schweiz 2005 - Karch
Rote Liste der gefährdeten Amphibien der Schweiz 2005 - Karch
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Die hier gewählte Methode und die damit geschaffene Datengrundlage hat zum Ziel<br />
eine Einstufung <strong>der</strong> <strong>Amphibien</strong>arten <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> in die <strong>Rote</strong> <strong>Liste</strong> zu erhalten, die<br />
folgende Eigenschaften aufweist:<br />
• möglichst identische Anwendung für alle Arten <strong>der</strong> Gruppe,<br />
• grösstmögliche Objektivität und Nachvollziehbarkeit,<br />
• quantitative Angaben, aber mit vertretbarem personellem und finanziellem<br />
Aufwand, und<br />
• reproduzierbar für eine vorgesehene Wie<strong>der</strong>holung <strong>der</strong> Aktualisierung <strong>der</strong> <strong>Rote</strong>n<br />
<strong>Liste</strong> <strong>der</strong> <strong>Amphibien</strong> alle 10 Jahre.<br />
3.5 Datengrundlagen und angewandtes Verfahren<br />
Grundlage für die <strong>Rote</strong> <strong>Liste</strong> <strong>der</strong> <strong>Amphibien</strong> ist ein Vergleich zwischen den Daten<br />
über die Verbreitung <strong>der</strong> <strong>Amphibien</strong> gemäss <strong>der</strong> Datenbank <strong>der</strong> KARCH und<br />
Fel<strong>der</strong>hebungen in den Jahren 2003 und 2004. Zweck <strong>der</strong> Fel<strong>der</strong>hebungen war es,<br />
den aktuellen Status <strong>der</strong> einzelnen <strong>Amphibien</strong>arten zu bestimmen. Aufgrund <strong>der</strong><br />
Biologie wurden für die beiden Salaman<strong>der</strong> und die weiherbewohnenden Arten<br />
unterschiedliche methodische Ansätze gewählt. Eine Art (Rana latastei) wurde bei<br />
den Feldarbeiten nicht berücksichtigt, da im Rahmen eines langjährigen Monitorings<br />
bereits qualitativ gute Daten erhoben werden (GROSSENBACHER et al.<br />
2002). Rana esculenta und Rana lessonae werden wegen Bestimmungsunsicherheiten<br />
in <strong>der</strong> Datenbank im Allgemeinen zusammengefasst und wurden auch bei<br />
den Feldarbeiten als Wasserfrosch Komplex (Rana esculenta-Komplex) zusammen<br />
bearbeitet. Der Status des Seefrosches als nicht einheimische Art wurde nicht<br />
evaluiert.<br />
Stichprobe<br />
Bei den weiherbewohnenden Arten (alle Arten ausser Feuersalaman<strong>der</strong> und Alpensalaman<strong>der</strong>)<br />
wurde eine repräsentative, nach biogeographischen Regionen<br />
(GONSETH et al. 2001) stratifizierte Zufallsstichprobe gezogen (total 289 <strong>Amphibien</strong>laichgebiete).<br />
Die Anzahl zu untersuchen<strong>der</strong> Standorte unterschied sich von Art<br />
zu Art. Bei den Arten mit weniger als 400 Standorten in <strong>der</strong> Datenbank <strong>der</strong><br />
KARCH (Kammmolch, Teichmolch und Springfrosch) wurden je 25 Standorte<br />
ausgewählt. Bei den typischen Arten des Tessins (Italienischer bzw. Alpen-<br />
Kammmolch, Italienischer Laubfrosch und Italienischer Springfrosch) waren 12<br />
Standorte zu begehen. Bei den häufigen Arten (Bergmolch, Erdkröte und Grasfrosch)<br />
wurden 10 Standorte ausserhalb <strong>der</strong> biogeographischen Region «Mittelland»<br />
ausgewählt. Für alle an<strong>der</strong>n Arten wurden je 20 Standorte zufällig ermittelt.<br />
Gesamthaft ergab sich dadurch für jede Art eine wesentliche grössere Stichprobe,<br />
da die Arten auch an Standorten präsent waren, die für an<strong>der</strong>e Arten ausgewählt<br />
wurden (z.B. <strong>der</strong> Kammmolch war auch an vielen für den Teichmolch ausgewählten<br />
Standorten vorhanden). Auf Grund dieses Auswahlverfahrens war die durchschnittliche<br />
Artenzahl in den ausgewählten Standorten höher als in allen Standorten<br />
im schweizerischen Durchschnitt. Die Tabelle 1 zeigt wichtige Kenngrössen <strong>der</strong><br />
Stichprobe.<br />
22 BUWAL und KARCH: <strong>Rote</strong> <strong>Liste</strong> <strong>Amphibien</strong> <strong>2005</strong>