Mit Dünger den pH-Wert regeln
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Mit Dünger den pH-Wert regeln
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Düngen<br />
Das „Hospital“ von Stephan Pfeiffer in Rodalben. Hier wer<strong>den</strong> kränkelnde Kun<strong>den</strong>bäume mit <strong>den</strong> BonCoco-Produkten wieder auf<br />
Vordermann gebracht. Verbesserte Drainage, optimaler <strong>pH</strong>-<strong>Wert</strong> und Salzgehalt wirken sich äußerst positiv aus<br />
<strong>Mit</strong> Dünger <strong>den</strong> <strong>pH</strong>-<strong>Wert</strong> <strong>regeln</strong><br />
Text: Ulrich Harm (Grundlagen der Pflege von Bonsai. Er<strong>den</strong>, Bewässerung, Düngung)<br />
Überarbeitung: Tom Heyken, Ivo Drüge<br />
Fotos: Tom Heyken, Stephan Pfeiffer<br />
In der letzten Ausgabe berichteten wir über das neue Bonsai-Substrat BonCoco von Stephan<br />
Pfeiffer, der im März bei <strong>den</strong> Bonsai-Tagen (Hai Yama Ten) im Bonsai-Zentrum Münsterland sich<br />
<strong>den</strong> kritischen Besuchern stellte. Pfeiffer konnte bei seinem Vortrag viele Zuhörer von seinem Produkt<br />
überzeugen, so dass er anschließend in einem Marathon Kun<strong>den</strong>bäume in BonCoco setzte.<br />
Allerdings ist aus seiner fachmännischen Sicht das Substrat mit seinen positiven Eigenschaften<br />
nur die halbe Miete. Auf <strong>den</strong> <strong>pH</strong>-<strong>Wert</strong> kommt es an. <strong>Mit</strong> Hilfe des ebenfalls von ihm entwickelten<br />
Düngesystems lässt sich der <strong>pH</strong>-<strong>Wert</strong> im Substrat optimal anpassen.<br />
Bonsai richtig einstellen<br />
Jeder kennt die Problematik des sauren Regens.<br />
Umwelteinflüsse lassen <strong>den</strong> Waldbo<strong>den</strong> versauern, so<br />
dass es zu Schädigungen an <strong>den</strong> Bäumen unserer Wälder<br />
kommt – Waldsterben ist die Folge. In der Bonsaikultur<br />
mit extrem kleinen Substratmengen reagieren die Bäume<br />
besonders empfindlich, wenn der <strong>pH</strong>-<strong>Wert</strong> aus dem Ruder<br />
läuft. Dies kann verschie<strong>den</strong>ste Ursachen haben. Gießwasser<br />
und Dünger beeinflussen <strong>den</strong> <strong>Wert</strong> am stärksten. Leitungswasser<br />
oder Regenwasser macht schon einen deutlichen<br />
Unterschied. Wie wirkt sich der bevorzugte Dünger<br />
auf meine Pflanze aus? Nichts genaues weiß man nicht. Jetzt<br />
heißt es messen. Leider sind professionelle Messgeräte für<br />
<strong>den</strong> Hobbyisten nicht erschwinglich, doch einige Fachhändler<br />
bieten die Messung gegen geringes Entgelt schon an.<br />
Die Messung des Substrats zeigt <strong>den</strong> Ist-Zustand an. Ein<br />
<strong>pH</strong>-<strong>Wert</strong> von 4,29 (Foto 2) bedeutet, „der Baum ist sauer“.<br />
Darüber hinaus lässt sich auch der Salzgehalt messen (Foto<br />
2). Dieser <strong>Wert</strong> zeigt <strong>den</strong> Gehalt der Nährstoffe an.<br />
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Der <strong>pH</strong>-<strong>Wert</strong><br />
Wasser besteht aus positiv und negativ gela<strong>den</strong>en Ionen (H +<br />
und OH - ). Bei einem Gleichgewicht dieser Ionen ist eine<br />
Lösung <strong>pH</strong>-Neutral, der <strong>pH</strong>-<strong>Wert</strong> ist 7. Ein Überschuss von<br />
H + verschiebt <strong>den</strong> <strong>pH</strong>-<strong>Wert</strong> in Richtung Säure, <strong>pH</strong> 0 bis 6,9<br />
Ein Mangel an H + macht aus einer Lösung eine Lauge, <strong>pH</strong><br />
7,1 bis 14. <strong>pH</strong> = pondus hydrogenii.<br />
Aber nicht nur Wasser hat elektrische Ladungen, auch<br />
alle Nährstoffe, die die Pflanze benötigt, haben verschie<strong>den</strong><br />
gela<strong>den</strong>en Ionen. Da Pflanzen das Bestreben haben elektrisch<br />
neutral zu bleiben, geben sie bei der Aufnahme von positiv<br />
gela<strong>den</strong>en Ionen, z. B. von Calcium, eine ähnliche Anzahl<br />
positiver Ionen wieder ab. Genauso verhält sie sich mit<br />
negativ gela<strong>den</strong>en Ionen. Je nach dem wird dann das Substrat<br />
beeinflusst, es wird sauer oder basisch.<br />
Der optimale <strong>pH</strong>-Bereich liegt für fast alle Pflanzen in<br />
Torfsubstraten zwischen 5,5 bis 6,5. Die Ausnahme machen<br />
die Moorbeetpflanzen (Azaleen, Eriken, Rhodo<strong>den</strong>dron), die<br />
im Bereich von 4,0 bis 4,5 liegen müssen. Lärchen sollten<br />
wiederum bei 7,0 liegen.<br />
Der Einfluss des <strong>pH</strong>-<strong>Wert</strong>s auf die<br />
Verfügbarkeit von Spurennährstoffen<br />
Düngen<br />
Der <strong>pH</strong>-<strong>Wert</strong> beeinflusst die Nährstoffverfügbarkeit, die grundsätzlich<br />
für die Spurenelemente im Bereich von <strong>pH</strong> 5,5 bis 6,5<br />
optimal ist. Fe = Eisen, Zn = Zink, Cu = Kupfer, Mn = Mangan<br />
B = Bor, Mo = Molybdän<br />
Besondere Aufmerksamkeit verlangen die Spurennährstoffe,<br />
da der <strong>pH</strong>-<strong>Wert</strong> im hohen Maß ihre Verfügbarkeit und<br />
damit die Aufnahme bestimmt. In Torfsubstraten sind <strong>pH</strong>-<br />
<strong>Wert</strong>e um 6 zur Sicherstellung der Versorgung einzuhalten.<br />
Eisen, Mangan, Kupfer, Zink und Bor gehen oberhalb <strong>pH</strong> 6,5<br />
in unlösliche Verbindungen über (Festlegung) und können<br />
von der Pflanze nicht mehr aufgenommen wer<strong>den</strong>. Ein <strong>pH</strong>-<br />
<strong>Wert</strong> > 6,5 im Substrat verursacht z. B. die charakteristischen<br />
Eisen-Chlorosen (Eisenmangel) an <strong>den</strong> jüngeren Blättern.<br />
Die Blattspreite ist dabei hellgrün, während die Blattadern<br />
dunkelgrün bleiben. Molybdän verhält sich umgekehrt, unterhalb<br />
von <strong>pH</strong> 5,5 setzt die Festlegung ein. Molybdän ist dafür<br />
mitverantwortlich Nitrat (minaralischer Stickstoff) in Amid-<br />
Stickstoff (organisch) umzuwandeln. Die Pflanze braucht<br />
organischen Stickstoff z. B. zum Aufbau von Zellstrukturen.<br />
Zeigt eine Pflanze Mangel eines Spurennährstoffs, ist<br />
häufig nicht absoluter Mangel ursächlich, sondern der<br />
Grund liegt in der Festlegung. Im Substrat ist genügend des<br />
Nährstoffs vorhan<strong>den</strong>, aber die Pflanze kann ihn nicht aufnehmen.<br />
In solchen Fällen sind Maßnahmen zu ergreifen,<br />
<strong>den</strong> <strong>pH</strong>-<strong>Wert</strong> wieder in <strong>den</strong> optimalen Bereich zu bringen.<br />
Hier wird ein <strong>pH</strong>-<strong>Wert</strong> von 4,29 gemessen. Das Substrat ist<br />
viel zu sauer<br />
Der Salzgehalt (Spurennährstoffe) liegt bei 0,19 MikroSiemens.<br />
Ein <strong>Wert</strong> von 0,20 ist im Sommer ideal<br />
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Düngen<br />
Die Pflanzenverfügbarkeit der Hauptnährstoffe (Stickstoff,<br />
Phosphor, Kalium, Calcium, Magnesium) ist in einem sehr<br />
weiten <strong>pH</strong>-Bereich möglich. Daher ist Mangelernährung<br />
meist durch zu geringe Gehalte im Substrat begründet.<br />
Spurennährstoffe wirken überwiegend als Funktionselemente,<br />
einige sind auch Bauelemente. Es wer<strong>den</strong> zwar nur<br />
geringe Mengen benötigt, aber sie sind unersetzbar, so dass<br />
Mangel letztlich zum Absterben der Pflanze führt. Sie halten<br />
<strong>den</strong> Stoffwechsel aufrecht, indem sie Enzyme aktivieren und<br />
bei Transportvorgängen eingreifen.<br />
Eisen, Kupfer, Zink und Bor sind in der Pflanze schlecht<br />
beweglich, daher erscheint Mangel zuerst an der Triebspitze.<br />
Mangan und Molybdän sind mäßig beweglich, Mangel<br />
kommt neben der Triebspitze zunächst auch an mittelalten<br />
Blättern vor. Ursachen für Mangel sind zu geringe Gehalte<br />
im Substrat (absoluter Mangel) und falscher <strong>pH</strong>-<strong>Wert</strong>, der zu<br />
schwer löslichen Verbindungen führt (Festlegung).<br />
Die Verfügbarkeit steigt mit sinkendem <strong>pH</strong>-<strong>Wert</strong>: Fe, Mn, Cu,<br />
Zn, B. Die Verfügbarkeit steigt mit steigendem <strong>pH</strong>-<strong>Wert</strong>: Mo.<br />
Das Wasser<br />
Wasser dient der Pflanze als Baustoff, indem es neben dem<br />
Kohlendioxid einen der Grundstoffe für die Photosynthese<br />
darstellt. Das hierfür verwendete Wasser stammt aus dem<br />
Bo<strong>den</strong>. Als Lösungsmittel für Salze ist es Transportmittel,<br />
angetrieben durch Kapillarkräfte und <strong>den</strong> Verdunstungssog.<br />
Es reguliert die Quellung des Plasmas durch Hydratation<br />
von Eiweißen, Enzymen und Ionen in der Zelle. Weiter steuert<br />
es <strong>den</strong> Turgor in Abhängigkeit vom Kalium-, Calciumund<br />
Magnesiumgehalt.<br />
Im Zuge der Verdunstung entsteht Verdunstungskälte an<br />
der Blattoberfläche, die der Kühlung der Pflanze dient. Die<br />
benötigte Energie wird der umgeben<strong>den</strong> Luft entzogen.<br />
Das Wasserangebot beeinflusst die äußere Erscheinung<br />
der Pflanze. <strong>Mit</strong> zunehmender Bo<strong>den</strong>- und Luftfeuchte<br />
steigt innerhalb eines Optimalbereiches die Pflanzengröße.<br />
Ein zu hohes Angebot wirkt ungünstig bis schädlich<br />
für das Wachstum. Da im Substrat Sauerstoffmangel<br />
entstehen kann, sind Wurzelschä<strong>den</strong> zu erwarten. Durch<br />
verstärkte Zellstreckung entstehen großvolumige Zellen,<br />
das Gewebe ist locker. Die Wurzelbildung ist verringert,<br />
die Blüte verzögert sich und die Krankheitsgefahr steigt.<br />
Ein zu geringes Wasserangebot sorgt für schwaches<br />
Wachstum bis Trockenschä<strong>den</strong>. Die Pflanzen sind reich an<br />
Trockensubstanz, die Triebe verholzen früh, die Blüte ist verfrüht,<br />
und es kommt zur Ausbildung von Ruheknospen.<br />
Insgesamt kommt es bei trockener Kulturführung zu<br />
Wachstumsminderung, geringerer Seitentriebbildung und<br />
Blattentwicklung. Möglich ist auch das Erscheinen von Blattvergilbungen<br />
und Blattfall. Die Symptome sind ähnliche wie<br />
bei überhöhter Salzkonzentration. Bei hoher Temperatur welken<br />
die Pflanzen früher, da die Kühlung vermindert ist.<br />
Auch die Luftfeuchte muss beachtet wer<strong>den</strong>. Niedrige<br />
Feuchte erhöht die Verdunstung stark. Ist die Wasseraufnahme<br />
niedriger als die Verdunstung, tritt Welke ein. Dann müssen<br />
Maßnahmen zur Senkung des Wasserbedarfs ergriffen<br />
wer<strong>den</strong>. Ein einfaches Verfahren ist, die Blätter zu besprühen,<br />
um die Luftfeuchte erhöhen und so die Transpiration<br />
einzuschränken.<br />
Die Wasserqualität<br />
Das als Gießwasser verwendete Wasser stammt aus verschie<strong>den</strong>en<br />
Quellen. Trinkwasser (Leitungswasser) kommt<br />
größtenteils aus dem Grundwasser. Je nach Inhaltsstoffen<br />
wird es aufbereitet oder nach Filtration von Schwebteilchen<br />
direkt verwendet. Brunnenwasser ist unmittelbar verwendetes<br />
Grundwasser, das für die Bewässerung allenfalls noch<br />
gefiltert wird. Es ist zu beachten, dass die Entnahme einer<br />
Genehmigung oder Bewilligung bedarf. Gleiches gilt für die<br />
Verwendung von Oberflächenwasser aus Bächen, Flüssen<br />
und Seen. Während Grund- und Oberflächenwasser immer<br />
mit Inhaltsstoffen angereichert sind, bildet Regenwasser eine<br />
Ausnahme. Es enthält lediglich aus der Luft stammende Teilchen<br />
und ist relativ sauber.<br />
Grundsätzlich sind alle auf der Erdoberfläche vorkommen<strong>den</strong><br />
Wässer niemals chemisch rein, sondern immer mehr oder<br />
weniger salzhaltig durch die enthaltenen gelösten Ionen und<br />
besitzen einen gewissen Sauerstoff- und Kohlendioxidgehalt.<br />
Die Konzentration der Inhaltsstoffe richtet sich nach<br />
<strong>den</strong> geologischen Gegebenheiten, und zwar sind Anzahl und<br />
Art der gelösten Ionen abhängig von dem jeweils anstehen<strong>den</strong><br />
Gestein, das der Verwitterung unterliegt.<br />
Wasser aus einem Gebiet, in dem Sandstein ansteht, ist<br />
verhältnismäßig arm an gelösten Ionen, hat einen niedrigen<br />
<strong>pH</strong>-<strong>Wert</strong> und wird als weiches Wasser qualifiziert. Dagegen<br />
enthält Wasser aus Gebieten mit Kalkstein als anstehendem<br />
Gestein sehr viele Calcium- und Magnesiumionen, hat einen<br />
hohen <strong>pH</strong>-<strong>Wert</strong> und wird als hartes Wasser bezeichnet.<br />
Eine Reihe der Salzbestandteile wie Kalium, Calcium,<br />
Magnesium, Nitrat, Phosphat, Sulfat und einige Spurenelemente<br />
sind Pflanzennährstoffe. Andere wie Natrium und<br />
Chlorid sind für die Pflanze nicht notwendig, erhöhen <strong>den</strong><br />
Salzgehalt und schädigen in höheren Konzentrationen. Zu<br />
hohe Salzgehalte, unabhängig von der Zusammensetzung des<br />
Wassers, behindern die Wasseraufnahme durch die Wurzeln<br />
und führen zu Ernährungsstörungen. Salzhaltiges Gießwasser<br />
erhöht langfristig <strong>den</strong> Salzgehalt in Substraten, so dass<br />
Wachstumsminderungen auftreten.<br />
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Die Wasserhärte<br />
Die Härte des Wassers wird durch bestimmte Calcium- und<br />
Magnesiumsalze verursacht. Die Gesamthärte wird gegliedert<br />
in die:<br />
Carbonathärte (vorübergehende Härte): Menge an Calcium-<br />
und Magnesiumcarbonat.<br />
Nichtcarbonathärte (bleibende Härte): Menge an Calciumund<br />
Magnesiumsulfaten bzw. -chlori<strong>den</strong>.<br />
Die traditionelle Angabe erfolgt in °dH (Grad deutscher Härte).<br />
Die Carbonathärte (KH) ist derjenige Anteil der Gesamthärte,<br />
der alkalisch wirkt und damit <strong>den</strong> <strong>pH</strong>-<strong>Wert</strong> des Substrats<br />
beeinflusst. Ein weiterer unerwünschter Effekt zu hoher<br />
oder zu niedriger Carbonathärte, der über <strong>den</strong> <strong>pH</strong>-<strong>Wert</strong> ausgelöst<br />
wird, ist die Beeinflussung der Verfügbarkeit der Spurenelemente.<br />
Die Herkunft des Wassers gibt bereits einen Hinweis auf<br />
seine Carbonathärte. Regenwasser ist überwiegend weiches<br />
Wasser mit Carbonathärten unter 5° dH. In Regionen mit<br />
alkalischen Industrieabgasen kann es auch geringfügig härter<br />
sein. Die Carbonathärte von Brunnenwässern ist abhängig<br />
von dem anstehen<strong>den</strong> Gestein. Aus Gebieten mit Sandstein<br />
ist es weich, die Carbonathärte liegt meistens zwischen 5 bis<br />
10° dHKH. Steht dagegen Kalkstein an, sind <strong>Wert</strong>e bis über<br />
30° <strong>den</strong>kbar. Derartig harte Wässer können für die Pflanzenversorgung<br />
nicht mehr verwendet wer<strong>den</strong> und müssen aufbereitet<br />
wer<strong>den</strong>.<br />
Die Carbonathärte ihres Leitungswassers können Sie bei<br />
Ihren Stadt- oder Wasserwerken erfragen.<br />
Die Auswirkung der Carbonathärte aud <strong>den</strong> <strong>pH</strong>-<strong>Wert</strong><br />
Der Dünger<br />
Düngen<br />
Bei verwendeten Pflanzendüngern wird häufig zwischen<br />
mineralischem und organischem Dünger unterschie<strong>den</strong>.<br />
Organische Dünger (BioGold, Guano, Hornspäne, Knochenmehl<br />
etc.) unterschei<strong>den</strong> sich nur in der Herstellung<br />
von mineralischem. Die Nährstoffe (Salze) wie Stickstoff,<br />
Phosphor und Kalium (NPK) sind chemisch in bei<strong>den</strong> Düngerarten<br />
enthalten. Bei mineralischen (Kunst-) Dünger ist das<br />
Nährstoffspektrum allerdings besser steuerbar.<br />
Optimales Pflanzenwachstum ist nur erreichbar, wenn die<br />
Düngung bedarfsorientiert erfolgt. Dabei erhält die Pflanze<br />
eine genau definierte Nährstoffmenge, die in einer vorgegebenen<br />
Zeit verbraucht wird. Zur Vermeidung überhöhter<br />
Salzgehalte im Substrat wird besser häufig in geringer Konzentration<br />
gedüngt als seltener in hohen Mengen. Die Nährstoffaufnahme<br />
ist für die Pflanze aus einer niedrigen Konzentration<br />
leichter als aus einer hohen.<br />
Die durch die Düngung in das Substrat eingebrachten Nährstoffe<br />
(Salze) sollten optimaler Weise weder eine Über- noch<br />
eine Unterversorgung darstellen<br />
Auch erfahrene Gärtner können dem System Pflanze/Substrat<br />
<strong>den</strong> Ernährungszustand von außen nur schwer ansehen. Erst<br />
wenn Beeinträchtigungen des Wachstums vorliegen, ist dies<br />
an entsprechen<strong>den</strong> Schadbildern zu erkennen. Es empfiehlt<br />
sich eine möglichst regelmäßige Messung des Salzgehalts<br />
und des <strong>pH</strong>-<strong>Wert</strong>s vorzunehmen.<br />
Sind diese <strong>Wert</strong>e bekannt, kann systemisch gedüngt wer<strong>den</strong>,<br />
um die Pflanze wieder ins Gleichgewicht zu bekommen.<br />
Dafür sollte natürlich, wie schon erwähnt der Härtegrad des<br />
Wassers bekannt sein.<br />
Das von Pfeiffer entwickelte Düngesystem berücksichtigt<br />
<strong>den</strong> Härtegrad des Gießwassers, in dem dieser in geringer<br />
Menge dem Wasser beigemischt wird und somit für eine kontinuierliche<br />
Versorgung steht.<br />
Es stehen zwei Dünger zu Verfügung, <strong>pH</strong>-plus und <strong>pH</strong>minus.<br />
Verwendet man hartes Stadtwasser, so kann der <strong>pH</strong>-<br />
<strong>Wert</strong> des Substrats beeinflusst wer<strong>den</strong>. Drei Wochen wird mit<br />
dem <strong>pH</strong>-minus Dünger im Gießwasser und eine Woche mit<br />
dem <strong>pH</strong>-plus Dünger gegossen u.s.w. Bei Weichem Regenwasser<br />
verhält es sich genau umgekehrt.<br />
Im einzelnen bedeutet diese Vorgehensweise erst einmal,<br />
dass man sich näher mit seinen Pflanzen beschäftigt, vielleicht<br />
sogar die chemischen Vorgänge besser verstehen lernt<br />
und nicht mehr auf's Geratewohl gießt und düngt. Lassen Sie<br />
sich von Ihrem Fachhändler mit Messkoffer beraten.<br />
Kontakt: info@baumwerk-pfeiffer.de<br />
So sieht der<br />
Dünger aus,<br />
mit dem eine<br />
Stammlösung<br />
für das Gieswasser<br />
hergestellt<br />
wird<br />
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