Seite 1 / 32 - Berufsgenossenschaft Handel und Warendistribution
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Sicherheit im Motorradhandel<br />
Abbildung 45: Wirksame Prävention (Käppler et al 2008)<br />
Mit diesem Modell folgt in Phase 2 die Untersuchung des vorliegenden Ursache-Wirkungs-Komplexes. Anhand der Ergebnisse werden Hypothesen über<br />
Präventionsmaßnahmen <strong>und</strong> das Ausbleiben von Unfällen als Folge ihrer Realisierung aufgestellt. What-If-Simulationen manipulieren Auftreten <strong>und</strong> Wirkung einzelner<br />
Ursachen <strong>und</strong> Fehler <strong>und</strong> simulieren unterschiedliche Präventionsszenarien. Veränderungen von Risiken <strong>und</strong> Kosten prognostizieren die Einsparpotentiale <strong>und</strong><br />
Sicherheitsgewinne nach der Einführung von Präventionsmaßnahmen (Abbildung 46).<br />
Abbildung 46: Risiko vor <strong>und</strong> nach der Einführung von Präventionsmaßnahmen (Käppler et al 2008)<br />
In Phase 3 schließlich werden endgültige Entscheidungen über die Realisierung risikopolitischer Maßnahmen in Form von Risikomeidung, -minderung, -teilung, -<br />
Reservebildung sowie Schadensverhütung <strong>und</strong> Kostenüberwälzung getroffen <strong>und</strong> durchgeführt. Zur Risikopolitik gehört die Qualitätssicherung als fortlaufende Überprüfung von<br />
Kosten <strong>und</strong> Nutzen der Maßnahmen.<br />
Die geschilderten Vorstellungen wurden zu einem Sicherheitsmanagementsystem (SMS) für Gefährdungen <strong>und</strong> Unfälle bei Arbeitstätigkeiten verknüpft <strong>und</strong> als Web -<br />
Anwendung ARIADNE realisiert (Abbildung 47). Weltweiter Zugriff über Internet-Browser ermöglicht folgende Vorteile:<br />
• Alle Daten & Informationen jederzeit weltweit verfügbar durch Zentralarchiv<br />
• Standards für den Umgang mit Unfällen <strong>und</strong> Gefährdungen durch Workflow<br />
• Reale <strong>und</strong> prognostizierte Risiken <strong>und</strong> Unfallfolgekosten durch Kostenmodelle<br />
• Verlässliche Gefährdungs- <strong>und</strong> Trendanalysen durch Risikomanagement<br />
• Gesicherte Maßnahmenentscheidungen durch Risikosimulation<br />
• Effektive Kontrolle der Maßnahmenwirksamkeit durch Qualitätsmanagement.<br />
Abbildung 47: Struktur der Web-Anwendung ARIADNE (Käppler et al 2008)<br />
Detaillierte Dokumentation<br />
Zunächst erfolgt die Sammlung von Unfall- <strong>und</strong> Gefährdungsdaten in der Datenbank oder offline per Notebook am Unfallort mit späterem Datenbankabgleich. Zusammen mit<br />
der Multi-User-Fähigkeit gewährleistet dies Flexibilität <strong>und</strong> Aktualität. In der Online-Datenbank werden aktuell bis zu 2000 Einzeldaten pro Unfall dokumentiert (siehe Beispiel in<br />
Abbildung 48). Die Erfassung der Einzelwerte erfolgt weitgehend anhand auszuwählender Schlüsselwerte, um eine strukturierte <strong>und</strong> vergleichbare Datenbasis zu schaffen,<br />
deren Inhalte mathematischen Analysen zugänglich sind. Dies ermöglicht umfassende Berichts- <strong>und</strong> Statistik-Tools, die ebenfalls online verfügbar sind.<br />
Abbildung 48: Instanz zur Umweltdatenerfassung (Käppler et al 2008)<br />
Unfallfolgen <strong>und</strong> Kosten<br />
Zur Dokumentation gehören auch Unfallfolgen <strong>und</strong> Kosten. Sie werden als tatsächliche, geschätzte oder pauschale Kosten infolge Personenschäden, Sachschäden <strong>und</strong><br />
Untersuchungen in 30 Kostenstellen erfasst, siehe Abbildung 39.<br />
Fehler- <strong>und</strong> Ursachenanalyse<br />
Im Anschluss erfolgt die Fehler- <strong>und</strong> Ursachenanalyse, siehe Abbildung 49. Zunächst werden alle Fehler identifiziert, die Schäden oder Gefährdungen verursacht haben.<br />
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