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Seite 1 / 32 - Berufsgenossenschaft Handel und Warendistribution

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6. Anhang: Sicherheitsmanagement System ARIADNE<br />

7. Anhang: Fragebogen 2002<br />

8. Anhang: Anleitung & Fragebogen 2007<br />

9. Literatur<br />

Sicherheit im Motorradhandel<br />

Präambel<br />

Erste Aufgabe der <strong>Berufsgenossenschaft</strong>, noch vor der Leistung von Rehabilitation <strong>und</strong> Entschädigung, ist die Prävention von Arbeitsunfällen, Berufskrankheiten <strong>und</strong> berufsbedingten<br />

Ges<strong>und</strong>heitsschäden. Modernes Sicherheitsmanagement von der Ursachenforschung bis zur Einführung von konkreten Präventionsmaßnahmen verhindert nicht nur Leid, sondern spart auch<br />

Geld.<br />

Im Rahmen mehrerer Maßnahmen in unterschiedlichen Bereichen, z.B. beim Hautschutz für Floristen (BGHW 2008) konnte auch die <strong>Berufsgenossenschaft</strong> für den Einzelhandel in Bonn,<br />

heute <strong>Berufsgenossenschaft</strong> <strong>Handel</strong> <strong>und</strong> <strong>Warendistribution</strong>, zeigen, dass Prävention mittelfristig erfolgreich sein kann.<br />

Ein solches Beispiel aus dem Bereich <strong>Handel</strong> mit <strong>und</strong> Wartung von motorisierten Zweirädern stellt der vorliegende Bericht vor. Er beschreibt das zugr<strong>und</strong>eliegende Präventionskonzept <strong>und</strong><br />

die Verfahren <strong>und</strong> berichtet über Ergebnisse, Unfallursachen, Randbedingungen <strong>und</strong> Maßnahmen <strong>und</strong> diskutiert das Vorgehen.<br />

Alle Arbeiten wurden vom Büro für Ergonomie Käppler & Partner in Bonn in Aufträgen der <strong>Berufsgenossenschaft</strong> <strong>und</strong> in enger Zusammenarbeit mit deren Präventionsabteilung durchgeführt.<br />

Die experimentellen Untersuchungen führten Käppler & Partner in enger Kooperation mit dem Institut für Land- <strong>und</strong> Seeverkehr ILS der Technischen Universität Berlin <strong>und</strong> der BMW AG in<br />

München durch. An dieser Stelle sei allen Beteiligten herzlich dafür gedankt.<br />

Nota Bene: Obwohl zur besseren Lesbarkeit vorzugsweise das männliche Geschlecht im Text verwendet wird, betrifft das Gesagte natürlich auch das weibliche Geschlecht.<br />

1. Einleitung & Aufgabenstellung<br />

Die Kostensituation der <strong>Berufsgenossenschaft</strong> für den Einzelhandel (BGE, heute <strong>Berufsgenossenschaft</strong> <strong>Handel</strong> <strong>und</strong> <strong>Warendistribution</strong> BGHW) hat sich stetig verbessert. Ursachen sind<br />

sinkende Unfallzahlen <strong>und</strong> deshalb geringere Versicherungsleistungen.<br />

Gegen den Trend verlief die Entwicklung im Einzelhandel mit motorisierten Zweirädern, nachfolgend im Text auch als Motorradhandel bezeichnet. Dieser war bis Ende 2001 mit Faktor 14 in<br />

die höchste Gefahrenklasse eingestuft, das Mittel beträgt lediglich Gefahrenklasse 2 für alle Versicherten. Bei insgesamt geringer Anzahl von Unfällen entstanden aufgr<strong>und</strong> der<br />

Verletzungsschwere nicht nur hohe Kosten, sondern auch vermeidbares Leid.<br />

Es war der Frage nachzugehen, wie die Unfallhergänge im Detail <strong>und</strong> welche die Unfallursachen sind. Ziel war die Beantwortung der Frage, ob sich daraus Präventionsmaßnahmen in Form<br />

von Zusatztrainings, Informationen, Schulungen oder technischen Maßnahmen für die Betroffenen ableiten, entwickeln <strong>und</strong> durchführen lassen. Die mittelfristige Wirksamkeit dieser<br />

Maßnahmen soll ebenfalls nachgewiesen werden.<br />

Die konsistente Kombination solcher Aktivitäten wird als Sicherheitsmanagement bezeichnet. Ein entsprechendes Präventionskonzept wurde entwickelt, das aufeinander aufbauende <strong>und</strong> sich<br />

ergänzende Untersuchungen <strong>und</strong> begleitende Kampagnen enthält. Alle Aktivitäten wurden in den Jahren 2000 bis 2008 konzipiert <strong>und</strong> in einzelnen Studien durchgeführt.<br />

Nach Abschluss aller bisherigen Studien <strong>und</strong> Kampagnen sowie mit Hilfe eines Fernlehrgangs für die Unternehmer konnte die Kostensituation im Motorradhandel deutlich verbessert<br />

werden. Heute (2008) beträgt die Gefahrenklasse nur noch 11.<br />

Um dies zu erreichen, waren im ersten Schritt die Gründe für die hohen finanziellen Aufwendungen <strong>und</strong> Einstufungen zu ermitteln. Der vorliegende Bericht beschreibt in Kapitel 2 Studie 1<br />

Unfallanalyse <strong>und</strong> Ursachen. Hier finden sich Methode, Vorgehen <strong>und</strong> Ergebnisse. Im Rahmen von Befragungen wurden zudem Daten zu Mitarbeitern, Betriebsgrößen usw. repräsentativ<br />

ermittelt <strong>und</strong> analysiert.<br />

Darauf aufbauend wurde Studie 2 Konzeption, Vergleich <strong>und</strong> Auswahl von Präventionsmaßnahmen durchgeführt, siehe Kapitel 3. Sie galt entsprechenden Maßnahmen, beschreibt deren<br />

Realisierung <strong>und</strong> bewertet den Erfolg. In diesem Rahmen wurden zum Teil umfangreiche experimentelle Untersuchungen durchgeführt, die ebenfalls beschrieben werden.<br />

Kapitel 4 stellt die Implementierung <strong>und</strong> Untersuchung der Präventionsmaßnahme Signaljacke mitsamt Befragungsergebnissen vor. Kapitel 5 fasst alle Ergebnisse zusammen <strong>und</strong> gibt<br />

einen Ausblick auf die ausstehende Wirksamkeitsstudie nach Einführung <strong>und</strong> mittelfristiger Wirkung der Maßnahme.<br />

Kapitel 6, 7 <strong>und</strong> 8 enthalten die Anhänge. Die Beschreibung des verwendeten Verfahrens befindet sich unter Sicherheitsmanagement System ARIADNE. Die verwendeten Fragebogen 2002<br />

<strong>und</strong> 2007 folgen.<br />

Kapitel 9 enthält die Literatur.<br />

2. Unfallanalyse & Ursachen<br />

Im Rahmen von Studie 1 war die Aktenlage zu Unfallhergängen <strong>und</strong> Ursachen zu prüfen, weitere Informationen waren zu ermitteln. Die so dokumentierten Unfälle waren detailliert mit einem<br />

geeigneten Verfahren zu untersuchen hinsichtlich Unfallursachen <strong>und</strong> Begleitumständen sowie möglichen Präventionsmaßnahmen.<br />

2.1 Vorgehen & Methode<br />

Die Durchführung der Studie erfolgte im Jahre 2001 mit den Daten aus dem Jahre 2000. Alle Daten entstammen der <strong>Berufsgenossenschaft</strong> <strong>und</strong> wurden zur weiteren Analyse zur Verfügung<br />

gestellt. Es handelte sich um Unfallanzeigen, Arztberichte, Polizeiberichte <strong>und</strong> Zeitungsnotizen.<br />

<strong>Berufsgenossenschaft</strong> <strong>Handel</strong> <strong>und</strong> <strong>Warendistribution</strong> www.bghw.de <strong>Seite</strong> 2 / <strong>32</strong><br />

Abbildung 1: Gemeldete Zweiradunfälle 2000 in der BGE

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