Evaluierung Wiener Wohnungslosenhilfe - L&R Sozialforschung
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Die darüber hinaus genannten Faktoren sind gewissermaßen Einzelnennungen. Vier KlientInnen<br />
sehen eine explizit stärkere Unterstützung durch MitarbeiterInnen der WWH als Voraussetzung<br />
für eine eigene Wohnung: sie erwarten den Zugang zu einer Wohnung über die<br />
WWH („die suchen mir hier eine Wohnung“, Int.Nr. 160)) und sehen in der Unterstützung der<br />
SozialarbeiterInnen bei der Beantragung bzw. in deren Befürwortung einen wichtigen Schritt<br />
in Richtung eigene Wohnung. In einigen Fällen geht es weiteres darum, gewisse Formalitäten<br />
zu erledigen (Dokumente, Visum, Arbeitserlaubnis) und in anderen um familiäre Regelungen<br />
und Klärungen (Scheidung, Umgehen mit Wohnung von Ex-PartnerIn).<br />
Wieder auf die Perspektive der Wohnbiographie zurück kommend stellt sich die Frage, ob<br />
man sich im Moment auf dem Weg zu einer eigenen Wohnung begreift und welche Rolle<br />
die aktuelle Angebotsform auf diesem Weg einnimmt. Zwar ist der Wunsch nach einer<br />
eigenständigen Wohnsituation in einer längerfristigen Perspektive bei KlientInnen aller Angebotsformen<br />
stark (außer im SOBEWO-Bereich über 80%, s. oben), allerdings sehen sich<br />
noch lange nicht alle Personen auf dem richtigen Weg dorthin. Die folgende Abbildung 25<br />
zeigt die Verteilung der Zustimmung zu dem Satz „Ich bin auf dem Weg zu meiner eigenen<br />
Wohnung“ für jene Personen, die sich längerfristig selbstständig in einer eigenen Wohnung<br />
sehen. Dabei ist – unabhängig der aktuell genutzten Angebotsform – als bemerkenswert<br />
festzuhalten, dass gerade in der jüngere Gruppe von KlientInnen hier einen weiten Weg vor<br />
sich sieht und sich überdurchschnittlich häufig eher noch nicht auf dem Weg zu einer eigenen<br />
Wohnung begreift (siehe Tabelle 191). Dies unterstützt den Befund, dass für junge Erwachsene<br />
oftmals andere Lebensbereiche und Lebensfragen im Vordergrund stehen, wie es<br />
verschiedene Fachkräfte berichten (siehe Kapitel 11). Die Bearbeitung dieser Fragen erscheint<br />
dabei vorrangig beziehungsweise als Voraussetzung für die Erlangung einer eigenen<br />
Wohnung, sodass – eben auch in der subjektiven Wahrnehmung – den Weg zu einer eigenen<br />
Wohnung noch lang erscheint. In der nachfolgenden Abbildung 26 ist dargestellt, wie<br />
hilfreich das Wohnen in der aktuellen Angebotsform auf diesem Weg erlebt wird.<br />
Abbildung 25:<br />
Weg zu eigener Wohnung, nach aktueller Angebotsform<br />
NQ<br />
46%<br />
23%<br />
14%<br />
11%<br />
6%<br />
ÜWO<br />
59%<br />
27%<br />
7%<br />
5% 2%<br />
ÜWOZG/MUKI<br />
57%<br />
17%<br />
21%<br />
2% 2%<br />
BEWO<br />
80%<br />
12%<br />
2% 5%<br />
0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%<br />
sehr eher eher nicht gar nicht weiß nicht/keine Angabe<br />
Quelle: L&R Datafile ‘WWH KlientInnen Befragung’, 2012, Interviews n=158 (nur jene, die längerfristig sicher/eher<br />
eigene Wohnung wünschen, ohne SOBEWO)<br />
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