Evaluierung Wiener Wohnungslosenhilfe - L&R Sozialforschung
Evaluierung Wiener Wohnungslosenhilfe - L&R Sozialforschung
Evaluierung Wiener Wohnungslosenhilfe - L&R Sozialforschung
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Abbildung 24:<br />
Wunsch künftige Wohnsituation, nach aktueller Angebotsform<br />
NQ<br />
97%<br />
3%<br />
ÜWO<br />
80%<br />
2% 4%<br />
10%<br />
4%<br />
ÜWOZG/MUKI<br />
89%<br />
4% 2% 4%<br />
BEWO<br />
95%<br />
5%<br />
SOBEWO<br />
13%<br />
17%<br />
60%<br />
10%<br />
0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%<br />
sicher eigene Wohnung<br />
eher eigene Wohnung<br />
eher keine eigene Wohnung<br />
sicher keine eigene Wohnung<br />
weiß nicht/keine Angabe<br />
Quelle: L&R Datafile ‘WWH KlientInnen Befragung’, 2012, Interviews n=201<br />
Damit diese für die Zukunft gewünschte Wohnsituation, insbesondere der Wunsch nach einer<br />
eigenen Wohnung, gelingen kann, müssen einige Voraussetzungen gegeben sein oder<br />
Hürden überwunden werden (siehe Tabelle 186 - Tabelle 189). Aus Sicht der KlientInnen<br />
stehen dabei die finanziellen Mittel im Vordergrund: diese Dimension spricht insgesamt gut<br />
die Hälfte der KlientInnen bei der Frage nach den notwendigen Voraussetzungen zur Erreichung<br />
der gewünschten eigenen Wohnung an, insbesondere jüngere KlientInnen (77%).<br />
Dazu gehört vor allem, einen Job mit einem regelmäßigen und ausreichenden Einkommen<br />
zu finden, genügend Geld für Provision und Kaution anzusparen oder die Schulden abzubauen,<br />
um wieder größeren finanziellen Spielraum zu erlangen. Etwa jede/r sechste Befragte<br />
ist bereits auf dem konkreten Weg zur eigenen Wohnung und hat einen Platz auf einer Warteliste<br />
oder auch bereits eine Zusage, wobei dies bei Älteren etwas häufiger der Fall ist. Für<br />
eine etwa ebenso große Gruppe steht die persönliche Stabilisierung an erster Stelle, in körperlicher<br />
wie psychischer Hinsicht wie die beiden exemplarischen Zitate veranschaulichen:<br />
„Zuerst ein Alkoholentzug, das ist die erste Etappe“ (Int.Nr. 151), „Ich muss psychisch stabiler<br />
werden und selbständiger werden“ (Int.Nr. 83). Diese Stabilisierung wird häufig als die<br />
Voraussetzung für die Aufnahme einer Erwerbstätigkeit gesehen, die wiederum die finanzielle<br />
Grundlage für eine eigene Wohnung darstellt.<br />
12% der Befragten sind zum Zeitpunkt des Interviews auf der Suche nach einer passenden<br />
Wohnung, wollen einen Antrag auf eine Gemeindewohnung stellen oder warten auf den entsprechenden<br />
Zuweisungsschein. Diese Suche geht häufig mit der Notwendigkeit ausreichender<br />
finanzieller Möglichkeiten einher. In zwei Fällen wird die Problematik angesprochen,<br />
dass eine Hauptwohnmeldung die Voraussetzung für die Beantragung einer Gemeindewohnung<br />
darstellt: „Ich möchte eine Gemeindebauwohnung zugewiesen bekommen, allerdings<br />
muss ich davor 2 Jahre am selben Ort hauptgemeldet sein. Also muss ich es erst schaffen<br />
zwei Jahre einen fixen Wohnplatz zu (er)halten.“ (Int.Nr. 1). Neben der günstigen Mietkosten<br />
sprechen zwei KlientInnen besondere Anforderungen an die gesuchte Wohnung an, in einem<br />
Fall muss sie behindertengerecht zugänglich sein (Int.Nr. 185), in einem anderen Fall muss<br />
sie in der Größe den Auflagen des Jugendamtes entsprechen, damit die Person wieder mit<br />
ihren Kindern leben kann (Int.Nr. 130).<br />
79