Evaluierung Wiener Wohnungslosenhilfe - L&R Sozialforschung
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Schlafangebots für die individuelle Lebenssituation 32 : Finden Sie, dass ihre spezielle Lebenssituation<br />
und Ihre Bedürfnisse in dieser (aktuell genutzten) Angebotsform gut berücksichtigt<br />
werden? Diesen Betreuungsaspekt bewerten die KlientInnen in den Angebotsformen<br />
sehr verschieden, das Eingehen auf die individuellen Bedarfslagen gelingt offenbar also unterschiedlich<br />
gut, wobei sich insgesamt keine signifikanten Differenzen nach Alter und Geschlecht<br />
zeigen (siehe Abbildung 21).<br />
Am besten erleben KlientInnen des Betreuten Wohnens in Wohnungen eine Passgenauigkeit<br />
des Angebots an ihre Bedürfnisse: 70% sehen eine sehr gute, weitere 22% eine gute Berücksichtigung<br />
ihrer speziellen Lebenssituation gegeben, so dass insgesamt 92% der befragten<br />
BEWO-KlientInnen ihre individuellen Bedürfnisse in dieser Angebotsform berücksichtigt<br />
erleben. Auch die KlientInnen des Zielgruppenwohnens (67% sehr, 22% eher gut berücksichtigt<br />
> 89%) und des Sozial Betreuten Wohnens (70% sehr, 17% eher gut berücksichtigt ><br />
87%) erleben das Angebot als ihrer Lebenssituation relativ gut angemessen, ‚nur‘ etwa jede/r<br />
sechste sieht eine solche Berücksichtigung nicht in explizit positiver Weise gegeben. Dabei<br />
drücken 10% der SOBEWO-BewohnerInnen eine explizit negative Wahrnehmung aus, während<br />
eine Gruppe dieser Größenordnung im Zielgruppenwohnen bezüglich dieser Einschätzung<br />
unentschieden bleibt.<br />
Deutlich kritischer sind BewohnerInnen allgemeiner Übergangswohnhäuser sowie KlientInnen<br />
der Nachtquartiere. Hier findet nur ein Drittel seine/ihre Lebenssituation angemessen<br />
berücksichtigt, wenngleich weitere 36% (NQ) bzw. 44% (ÜWO) dem zumindest „eher“ zustimmen.<br />
Insgesamt fühlen sich bei diesen beiden Angebotsformen aber dennoch ‚nur‘ weniger<br />
als drei Viertel sehr oder eher in ihrer speziellen Lebenssituation ‚abgeholt‘, während<br />
gleichzeitig in den Nachtquartieren gut ein Viertel meint, dass dies eher oder gar nicht der<br />
Fall sei.<br />
Alter und Geschlecht spielen ebenso keine signifikante Rolle bei der Beurteilung der Angemessenheit<br />
des aktuellen Angebots für die individuellen Bedürfnisse wie die Wohnerfahrung<br />
vor dem Erstkontakt (gesichert/prekär), die Aufenthaltsdauer in der Einrichtung oder die Verbleibsdauer<br />
in der WWH. Ein statistisch schwacher Zusammenhang besteht zur Größe der<br />
Einrichtung und dem Betreuungsschlüssel (siehe Tabelle 165f). Tendenziell erleben sich<br />
KlientInnen erwartungsgemäß in größeren Einrichtungen und bei kleineren Betreuungsschlüsseln<br />
schlechter in ihrer persönlichen Situation abgeholt als andere.<br />
32<br />
Die Antwortenthaltungen und die expliziten Antworten „weiß nicht, kann ich nicht beurteilen“ werden in der<br />
Darstellung beibehalten, da die diesbezüglichen Unsicherheiten ebenfalls interessant erscheinen.<br />
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