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Evaluierung Wiener Wohnungslosenhilfe - L&R Sozialforschung

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Eine Hausordnung, die Belange des (Zusammen-)Wohnens in der Einrichtung regelt und die<br />

von den BewohnerInnen als fair erlebt wird, findet sich am häufigsten im BEWO-Bereich.<br />

BEWO-KlientInnen geben der Fairness der Hausregeln im Durchschnitt die Note 1,2, und<br />

das ist die deutlich beste Bewertung im Vergleich der Angebotsformen (ähnliche Noten mit<br />

einem Schnitt 1,7-1,9 in den anderen Bereichen). Hier wird die dezentrale Organisation vieler<br />

BEWO-Angebote eine Rolle spielen, die eine andere Form von Hausregeln bedingt als<br />

Wohnhäuser mit mehreren hundert KlientInnen in einem Gebäude.<br />

Die Bewertungen im vierten Block schließlich zeigen zwar eine kritische Bewertung der NQ-<br />

KlientInnen dem Essen gegenüber, diese muss aber aufgrund der geringen Zahl zugrunde<br />

liegender Fälle (aufgrund häufiger Antwortverweigerungen bei diesem Item im NQ) als stark<br />

zufallsbehaftet gelten. Wesentlich erscheint hier, dass der Kontakt mit Personen in einer<br />

ähnlichen Lebenssituation interessanterweise ein wenig zwischen allgemeinem und zielgruppenspezifischen<br />

Übergangswohnen differiert: in ersterem erhält er eine durchschnittliche<br />

Note von nur 2,3, in letzterem ist die Bewertung um 0,4 Notenwerte besser (1,9). Dieser<br />

Kontakt wird also in einem Setting mit eher ähnlichen Problemlagen positiver bewertet im<br />

ÜWO, wo die KlientInnen weniger durch eine ähnliche Problemgeschichte verbunden sind.<br />

Vor diesem Hintergrund kann die bessere Benotung der Freizeitangebote im ÜWOZG/MUKI<br />

(1,6) im Vergleich zum allgemeinen ÜWO (1,9), vor allem aber auch die Bewertung der Partizipationsmöglichkeiten<br />

(2,2 vs. 2,8) (auch) als ein besseres soziales Funktionieren der<br />

Hausgemeinschaft gelesen werden – das gemeinsame Verbringen von Freizeit und das Mitgestalten<br />

der Wohnumgebung, das sich-einbringen (können/wollen) werden in den zielgruppenspezifischen<br />

Angeboten positiver bewertet als im heterogeneren allgemeinen ÜWO. Alle<br />

drei zuletzt genannten Items zeigen übrigens keinen bedeutsamen Zusammenhang zur Größe<br />

der Einrichtung, allerdings mit dem Betreuungsschlüssel 31 : Die bessere Gestaltung dieser<br />

auf das soziale Zusammenleben bezogenen Faktoren gelingt in den Wohnhäusern also dann<br />

eher, wenn der Betreuungsschlüssel niedriger ist und somit mehr Personal beziehungsweise<br />

Zeit zur Betreuung und Aktivierung der einzelnen KlientInnen zur Verfügung steht. Auch zeigt<br />

sich, dass diese das Hausleben betreffenden Aspekte (Kontakt mit Personen in ähnlichen<br />

Situationen, Freizeitangebote und Gemeinschaftsräume) von jüngeren KlientInnen etwas<br />

besser als im Schnitt bewertet werden, also deren Bedürfnisse etwas besser treffen als jene<br />

der älteren<br />

7.3.3 Beratungsangebote<br />

Auch die Beratungsangebote wurden auf Basis der Zielgruppeninterviews einer Einschätzung<br />

unterzogen. In einem ersten Schritt interessierte hier die Wichtigkeit von<br />

• Einfacher Kontaktaufnahme (vor Ort, Telefon, Mail)<br />

• Beratungstermin ist ohne Wartezeit zu bekommen<br />

• Gutes Wissen der BetreuerInnen, können mir helfen<br />

• Gute Art der BetreuerInnen, nehmen mich ernst<br />

• Hilfe beim Ausfüllen von Formularen und Anträgen<br />

• Informationen über Angebote speziell für wohnungslose Menschen<br />

Mit Ausnahme der letzten beiden Items werden alle diese Aspekte von KlientInnen aller Angebotsformen<br />

in hohem Maße als wichtig erachtet (vgl. Abbildung 20 sowie Tabelle 148 -<br />

31<br />

Unter Ausschluss von NQ und BEWO<br />

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