Evaluierung Wiener Wohnungslosenhilfe - L&R Sozialforschung

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22.04.2014 Aufrufe

Abbildung 13: Erstkontakt mit der Wiener Wohnungslosenhilfe Beratungsstelle Tageszentrum Nachtquartier Übergangswohnhaus allgemein andere Einrichtungen Zielgruppenwohnhaus Mutter-Kind-Wohnhaus Betreutes Wohnen in Wohnung Essensausgabe 10% 10% 6% 7% 10% 2% 5% 6% 0% 2% 1% 1% 1% 2% 0% 1% 4% 0% 1% 3% 0% 1% 22% 17% 55% 66% 61% 0% 20% 40% 60% 80% 100% weiblich männlich Gesamt Quelle: L&R Datafile ‘WWH KlientInnen Befragung’, 2012; gewichtete Stichprobe; Interviews n gesamt = 201, n miss = 3. Die weiteren Angebotsformen spielen eine relativ geringe Rolle. Nachtquartiere waren für 7% der KlientInnen das erste genutzte Angebot der WWH, dieser Anteil ist auch über die Jahre relativ konstant. Übergangswohnhäuser spielten wie erwähnt vor allem bei KlientInnen einen Rolle, deren Erstkontakt schon sechs Jahre und länger zurück liegt. Die weiteren Formen können als Einzelfälle gelten: andere Einrichtungen (Caritas-Zentrale sowie andere Angebote für Wohnungslose), verschiedene Wohnangebote (wobei hier angenommen werden kann, dass private beziehungsweise informelle Kontakte in diese Häuser aufgenommen wurden), und auch die mobile Essensausgabe stellt nur in Einzelfällen den ersten Kontakt zur WWH dar. Insgesamt unterscheiden sich die Zugangswege des Erstkontakts nur geringfügig nach Geschlecht und Alter der KlientInnen (siehe Tabelle 83 bis Tabelle 87). Frauen finden demnach seltener über Tageszentren Zugang zur WWH und etwas häufiger direkt über Wohnangebote (ÜWO, BEWO) und andere Einrichtungen. Dies unterstreicht die Wichtigkeit der Information der Einrichtungen der WWH über die Zugangskriterien für wohnungslose KlientInnen in das System der WWH (zu dieser Problematik siehe auch Kapitel 9.1). Informationskanäle Bei der Erstinformation über Angebote der WWH lässt sich kein dominantes Muster feststellen, die KlientInnen haben auf sehr unterschiedlichen Wegen Kenntnis von den Angeboten der WWH erlangt. Insgesamt spricht gut die Hälfte der befragten KlientInnen dabei von informellen Wegen: 51% haben ausschließlich über informelle Kanäle von der WWH erfahren, und dies gilt besonders für jüngere KlientInnen (vgl. Tabelle 88). Knapp die Hälfte hat von diversen Einrichtungen oder Institutionen entsprechende Informationen erhalten. 51

Bei den informellen Wegen spielen die Kontakte im Bekanntenkreis die mit Abstand wichtigste Rolle, und dies gilt für beide Geschlechter gleichermaßen. Etwa ein Drittel aller KlientInnen (Frauen 30%, Männer 34%) gibt an, erstmals (auch 18 ) von FreundInnen, Bekannten oder Verwandten von Einrichtungen für Wohnungslose in Wien erfahren zu haben. An zweiter Stelle stehen die diversen Medien, wobei vor allem das Internet genannt wird – dies hat insbesondere unter jüngeren KlientInnen einen vergleichsweise hohen Stellenwert als Erstinformationsmedium (vgl. Tabelle 90ff). Einige Personen bezeichnen ihr Wissen über die Einrichtungen der WWH als „Allgemeinwissen“ – wenn man in Wien aufgewachsen sei, wisse man von diesen Dingen, antworten einige auf die Frage nach ihren Informationskanälen. Ebenfalls unter den ‚informellen‘ Weg zu subsumieren ist schließlich die (insgesamt jedoch selten genannte) Möglichkeit, entsprechende Informationen von anderen wohnungslosen Personen, über die losen Kontakte auf der Straße zu erhalten. Abbildung 14: Information über Angebote der WWH bei Erstkontakt (Mehrfachantworten möglich) FreundInnen, Bekannten, Verwandten Medien (Internet, Zeitung, Fernsehen, Radio) allgemein bekannt, keine konkrete Quelle andere wohnungslose Personen 2% 6% 12% 32% entlassende Institution (Krankenhaus, ...) Beratungsstelle (Schuldnerberatung, ...) Sozialamt/MA40 SozialarbeiterIn Beratung/Einrichtung für Wohnungslose Polizei Sonstige 2% 3% 10% 10% 9% 8% 12% 0% 10% 20% 30% 40% Quelle: L&R Datafile ‘WWH KlientInnen Befragung’, 2012; gewichtete Stichprobe; Interviews n gesamt = 201. Als wichtigste Einrichtungen, über welche Informationen zum Angebot der WWH weiter gegeben werden, können neben jenen WWH-externen Institutionen, in denen KlientInnen zuvor in Betreuung waren, auch diverse Beratungsstellen gelten: Jeweils 10% der RespondentInnen benennen diese beiden Informationskanäle. Zu ersteren zählen etwa Krankenhäuser, Haftanstalten oder auch Frauenhäuser – für die Teilgruppe, die vor ihrem Erstkontakt mit der WWH wohnungslos war, ist diese Informationsquelle erwartungsgemäß die wichtigste 19 . Zu den Beratungsstellen, welche Erstinformationen über die WWH weiter gegeben haben, zählen beispielsweise die Schuldnerberatung, die Angebote der Sucht- und Drogenberatung, der Psychosoziale Dienst, FAWOS, die MA 11 oder die Haftentlassenenhilfe. Insgesamt ist die- 18 19 Basis: Mehrfachantworten Dies betrifft 11 RespondentInnen, 8 von ihnen geben an, (auch) von diesen Einrichtungen Informationen bezüglich der WWH erhalten zu haben. 52

Bei den informellen Wegen spielen die Kontakte im Bekanntenkreis die mit Abstand wichtigste<br />

Rolle, und dies gilt für beide Geschlechter gleichermaßen. Etwa ein Drittel aller KlientInnen<br />

(Frauen 30%, Männer 34%) gibt an, erstmals (auch 18 ) von FreundInnen, Bekannten oder<br />

Verwandten von Einrichtungen für Wohnungslose in Wien erfahren zu haben. An zweiter<br />

Stelle stehen die diversen Medien, wobei vor allem das Internet genannt wird – dies hat insbesondere<br />

unter jüngeren KlientInnen einen vergleichsweise hohen Stellenwert als Erstinformationsmedium<br />

(vgl. Tabelle 90ff). Einige Personen bezeichnen ihr Wissen über die Einrichtungen<br />

der WWH als „Allgemeinwissen“ – wenn man in Wien aufgewachsen sei, wisse<br />

man von diesen Dingen, antworten einige auf die Frage nach ihren Informationskanälen.<br />

Ebenfalls unter den ‚informellen‘ Weg zu subsumieren ist schließlich die (insgesamt jedoch<br />

selten genannte) Möglichkeit, entsprechende Informationen von anderen wohnungslosen<br />

Personen, über die losen Kontakte auf der Straße zu erhalten.<br />

Abbildung 14: Information über Angebote der WWH bei Erstkontakt (Mehrfachantworten<br />

möglich)<br />

FreundInnen, Bekannten, Verwandten<br />

Medien (Internet, Zeitung, Fernsehen, Radio)<br />

allgemein bekannt, keine konkrete Quelle<br />

andere wohnungslose Personen<br />

2%<br />

6%<br />

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entlassende Institution (Krankenhaus, ...)<br />

Beratungsstelle (Schuldnerberatung, ...)<br />

Sozialamt/MA40<br />

SozialarbeiterIn<br />

Beratung/Einrichtung für Wohnungslose<br />

Polizei<br />

Sonstige<br />

2%<br />

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10%<br />

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0% 10% 20% 30% 40%<br />

Quelle: L&R Datafile ‘WWH KlientInnen Befragung’, 2012; gewichtete Stichprobe; Interviews n gesamt = 201.<br />

Als wichtigste Einrichtungen, über welche Informationen zum Angebot der WWH weiter gegeben<br />

werden, können neben jenen WWH-externen Institutionen, in denen KlientInnen zuvor<br />

in Betreuung waren, auch diverse Beratungsstellen gelten: Jeweils 10% der RespondentInnen<br />

benennen diese beiden Informationskanäle. Zu ersteren zählen etwa Krankenhäuser,<br />

Haftanstalten oder auch Frauenhäuser – für die Teilgruppe, die vor ihrem Erstkontakt mit der<br />

WWH wohnungslos war, ist diese Informationsquelle erwartungsgemäß die wichtigste 19 . Zu<br />

den Beratungsstellen, welche Erstinformationen über die WWH weiter gegeben haben, zählen<br />

beispielsweise die Schuldnerberatung, die Angebote der Sucht- und Drogenberatung, der<br />

Psychosoziale Dienst, FAWOS, die MA 11 oder die Haftentlassenenhilfe. Insgesamt ist die-<br />

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Dies betrifft 11 RespondentInnen, 8 von ihnen geben an, (auch) von diesen Einrichtungen Informationen bezüglich<br />

der WWH erhalten zu haben.<br />

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