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Evaluierung Wiener Wohnungslosenhilfe - L&R Sozialforschung

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Die folgende Darstellung beruht auf der Kategorisierung der Wohnversorgung nach ETHOS<br />

und wurde durch die „gesicherte Wohnsituation“ 12 ergänzt. Demnach wohnten drei Viertel der<br />

befragten KlientInnen (74%) in einer solchen gesicherten Wohneinheit, unmittelbar bevor sie<br />

erstmals in Kontakt mit Einrichtungen der WWH traten, Frauen etwas häufiger als Männer. 13<br />

Welche konkreten Wohnformen hinter diesen Situationen standen, wird in den folgenden<br />

beiden Teilabschnitten näherhin dargestellt.<br />

Abbildung 8:<br />

Wohnsituation vor Erstkontakt, nach Geschlecht<br />

gesicherte Wohnsituation<br />

obdachlos<br />

wohnungslos<br />

ungesichertes Wohnen<br />

8%<br />

7%<br />

6%<br />

7%<br />

3%<br />

5%<br />

4%<br />

18%<br />

14%<br />

69%<br />

74%<br />

81%<br />

ungenügendes Wohnen 2%<br />

1%<br />

0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />

weiblich männlich Gesamt<br />

Quelle: L&R Datafile ‘WWH KlientInnen Befragung’, 2012, gewichtete Stichprobe, Interviews n = 201<br />

Wo befand sich diese Wohnkonstellation?<br />

Diese Frage interessiert vor dem Hintergrund eines vorstellbaren Zuzugs von Menschen in<br />

die Bundeshauptstadt bei Verlust ihrer Wohnmöglichkeit. Neben der Anonymität der Großstadt<br />

spielt hier auch die bessere Versorgungslage in Wien eine Rolle, da es im umliegenden<br />

Einzugsbereich kaum Angebote und Maßnahmen für diese Gruppe gibt (vgl. BAWO 2009).<br />

Die Befragungsdaten zeigen, dass es tatsächlich zu einem gewissen Zuzug nach Wien<br />

kommt, dass also die vorherige Wohnkonstellation außerhalb Wiens bestanden hatte (vgl.<br />

Tabelle 70). Bei insgesamt immerhin einem/einer von fünf KlientInnen (21%) bestand demnach<br />

die vorherige Wohnkonstellation außerhalb Wiens. Bezogen auf die im Jahr 2010 im<br />

Rahmen der WWH betreuten gut 8.100 Personen kann also geschätzt werden, dass rund<br />

1.700 von ihnen vor ihrem ersten Kontakt mit der WWH außerhalb Wiens wohnhaft waren.<br />

Der Anteil der ‚Zuwanderung‘ variiert etwas in Abhängigkeit der vorherigen Wohnsituation.<br />

Von den KlientInnen mit einer zuvor gesicherten Wohnsituation lebte rund jede/r Fünfte zuvor<br />

außerhalb Wiens (zur Hälfte bzw. bei elf Personen des Befragungssamples handelte es<br />

sich dabei um Niederösterreich, vier Personen kamen aus dem Burgenland, drei aus der<br />

Steiermark, einzelne aus Salzburg und Tirol), acht Personen lebten auch außerhalb Österreichs<br />

(konkret in den USA, Tunesien, Spanien, Deutschland, Italien, Griechenland,<br />

Schweiz).<br />

12<br />

13<br />

Gesichertes Wohnen: Wohnen in Form einer eigenen Wohneinheit oder einer fixen Wohnmöglichkeit bei Eltern,<br />

beim Partner/bei der Partnerin, bei FreundInnen, Bekannten, Verwandten etc.<br />

Soweit aus den Befragungsdaten auf Entwicklungen im Zeitverlauf geschlossen werden kann, zeigen sich hier<br />

keine maßgeblichen Veränderungen im Zeitverlauf, das heißt bei KlientInnen mit einer verschieden langen<br />

Verweildauer im System der WWH.<br />

43

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