Evaluierung Wiener Wohnungslosenhilfe - L&R Sozialforschung

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22.04.2014 Aufrufe

Eine differenzierte Darstellung der Risikolagen nach Angebotsformen erbringt ähnliche Ergebnisse wie in Kapitel 5 und 5.2 bereits ausgeführt wurde. KlientInnen der BEWO-Angebote sind aufgrund der hochschwelligeren Ausrichtung des Angebots nur selten von suchtbedingten Risikolagen betroffen (5%), ebenso finden sich organisationsbedingte Risikolagen nur vergleichsweise selten. Demgegenüber ist bei BEWO-KlientInnen das Moment verringerter gesellschaftlicher Teilhabe überdurchschnittlich häufig zu finden. Der ÜWO-Angebotsbereich zeichnet sich dagegen durch eine starke Präsenz suchtbedingter Risikolagen aus (46%). Zusätzlich sind organisationsbedingte und herkunftsfamilienbedingte Risikolagen (beide 40%) bei dieser Angebotsform überdurchschnittlich häufig zu finden. Der ÜWOZG/MUKI- Angebotsbereich wiederum ist durch einen überdurchschnittlich starken Einfluss von psychophysischen Risikolagen (69%), sowie beziehungsbedingten Risikolagen (71%) geprägt. KlientInnen aus dem Dauerwohnen (SOBEWO) sind durch kein spezifisches Risikoprofil zu kennzeichnen. Ähnliches gilt für KlientInnen der Nachtquartiere (NQ) mit Ausnahme suchtbedingter Risikolagen. Dies trifft auf ein Drittel (33%) der NächtigerInnen zu. Tabelle 6: Risikolagen, nach Angebotsform, Mehrfachantworten möglich aktuell genutzte Angebotsform NQ ÜWO ÜWOZG, MUKI BEWO SOBEWO gesamt Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anteil psycho-physische Risikolagen 20 56% 31 62% 31 69% 25 62% 15 50% 60% beziehungsbedingte Risikolagen 11 31% 27 54% 32 71% 26 65% 13 43% 50% Risikolagen verringerter gesellschaftlicher 15 42% 21 42% 17 38% 21 52% 10 33% 42% Teilhabe herkunftsfamilienbedingte Risikolagen 12 33% 20 40% 14 31% 15 38% 11 37% 36% organisationsbedingte Risikolagen 13 36% 20 40% 8 18% 11 28% 9 30% 33% suchtbedingte Risikolagen 12 33% 23 46% 6 13% 2 5% 8 27% 28% keiner dieser Faktoren 4 11% 4 8% 2 4% 2 5% 6 20% 9% Gesamt 36 100% 50 100% 45 100% 40 100% 30 100% 100% Quelle: L&R Datafile ‘WWH KlientInnen Befragung’, 2012, gewichtete Stichprobe, Interviews n=201 5.4 Überblick Profile der Angebotsformen Die folgenden fünf Abbildungen zeigen die genannten aktuellen, biographischen und Risikolagen für die KlientInnen jeder Angebotsform. Dargestellt ist dabei jeweils die Differenz zum Gesamtwert in Prozentpunkten. Auf diese Weise werden über- und unterdurchschnittliche Betroffenheiten in den Angebotsformen sichtbar. 33

Abbildung 2: NACHTQUARTIER: Betroffenheit aktueller NQ-KlientInnen von aktuellen, biographischen und Risikolagen, Abweichung im Vergleich zu Gesamt in %-punkten AKTUELL Schulden körperliche Dinge keine Tätigkeit/en zeitliche Differenz zwischen Erstkontakt WWH… psychische und seelische Dinge Suchtthematik Konflikte im sozialen Umfeld keine Bezugsperson/en Erstkontakt WWH vor mehr als 6 Jahren -14% -10% -11% -1% 0% 3% 0% 9% 21% BIOGRAPHIE Zeiten großer materieller Armut lange Phasen erfolgloser Jobsuche Probleme mit körperlicher Gesundheit Probleme mit psychischer und seelischer… heftige Krisen in der Partnerschaft Probleme mit Alkohol oder Drogen viele Wohnungswechsel heftige Konflikte mit den Eltern über längere Zeit keine Bezugsperson/en Gewalt im Elternhaus Gefängnisaufenthalt/e Heimaufenthalt/e frühes Verlassen des Elternhauses Schulabbruch Drogenersatztherapie nicht-substanzgebundenes Suchtverhalten -3% -4% -7% -13% -6% -11% -2% -9% -1% -1% 1% 2% 3% 1% 3% 9% RISIKOLAGEN psycho-physische Risikolagen beziehungsbedingte Risikolagen Risikolagen verringerter gesellschaftlicher… herkunftsfamilienbedingte Risikolagen organisationsbedingte Risikolagen suchtbedingte Risikolagen -19% -4% -3% 0% 3% 5% -35% -25% -15% -5% 5% 15% 25% 35% Quelle: L&R Datafile ‘WWH KlientInnen Befragung’, 2012; gewichtete Stichprobe; Interviews NQ n=36, gesamt n=201 34

Abbildung 2:<br />

NACHTQUARTIER: Betroffenheit aktueller NQ-KlientInnen von aktuellen,<br />

biographischen und Risikolagen, Abweichung im Vergleich zu<br />

Gesamt in %-punkten<br />

AKTUELL<br />

Schulden<br />

körperliche Dinge<br />

keine Tätigkeit/en<br />

zeitliche Differenz zwischen Erstkontakt WWH…<br />

psychische und seelische Dinge<br />

Suchtthematik<br />

Konflikte im sozialen Umfeld<br />

keine Bezugsperson/en<br />

Erstkontakt WWH vor mehr als 6 Jahren<br />

-14%<br />

-10%<br />

-11%<br />

-1%<br />

0%<br />

3%<br />

0%<br />

9%<br />

21%<br />

BIOGRAPHIE<br />

Zeiten großer materieller Armut<br />

lange Phasen erfolgloser Jobsuche<br />

Probleme mit körperlicher Gesundheit<br />

Probleme mit psychischer und seelischer…<br />

heftige Krisen in der Partnerschaft<br />

Probleme mit Alkohol oder Drogen<br />

viele Wohnungswechsel<br />

heftige Konflikte mit den Eltern<br />

über längere Zeit keine Bezugsperson/en<br />

Gewalt im Elternhaus<br />

Gefängnisaufenthalt/e<br />

Heimaufenthalt/e<br />

frühes Verlassen des Elternhauses<br />

Schulabbruch<br />

Drogenersatztherapie<br />

nicht-substanzgebundenes Suchtverhalten<br />

-3%<br />

-4%<br />

-7%<br />

-13%<br />

-6%<br />

-11%<br />

-2%<br />

-9%<br />

-1%<br />

-1%<br />

1%<br />

2%<br />

3%<br />

1%<br />

3%<br />

9%<br />

RISIKOLAGEN<br />

psycho-physische Risikolagen<br />

beziehungsbedingte Risikolagen<br />

Risikolagen verringerter gesellschaftlicher…<br />

herkunftsfamilienbedingte Risikolagen<br />

organisationsbedingte Risikolagen<br />

suchtbedingte Risikolagen<br />

-19%<br />

-4%<br />

-3%<br />

0%<br />

3%<br />

5%<br />

-35% -25% -15% -5% 5% 15% 25% 35%<br />

Quelle: L&R Datafile ‘WWH KlientInnen Befragung’, 2012; gewichtete Stichprobe; Interviews NQ n=36, gesamt n=201<br />

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