Evaluierung Wiener Wohnungslosenhilfe - L&R Sozialforschung
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gen Krisen in der Partnerschaft konfrontiert waren, auch findet sich deutlich häufiger als im<br />
Übergangswohnen das Thema psychische und seelische Gesundheit.<br />
Der Bereich des Betreuten Wohnens in Wohnungen (BEWO) zeichnet sich durch vergleichsweise<br />
häufigere Wohnortwechsel und Schulabbrüche aus. Hier finden sich auch häufig<br />
in der Biographie Probleme mit psychischer oder seelischer Gesundheit.<br />
KlientInnen aus dem Bereich des Sozial betreuten Dauerwohnens (SOBEWO) sind interessanterweise<br />
im Hinblick auf biographische Prägungen durch kein spezielles Belastungsprofil<br />
zu kennzeichnen.<br />
Tabelle 5:<br />
Biographische Prägungen (Betroffenheit von...), nach Angebotsform,<br />
Mehrfachantworten möglich<br />
aktuell genutzte Angebotsform<br />
NQ ÜWO ÜWOZG, MUKI BEWO SOBEWO gesamt<br />
Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anteil<br />
Zeiten großer materieller Armut 19 53% 28 56% 31 69% 24 60% 14 47% 56%<br />
lange Phasen erfolgloser Jobsuche 18 50% 30 60% 21 47% 24 60% 17 57% 54%<br />
Probleme mit körperlicher Gesundheit 15 42% 27 54% 23 51% 22 55% 16 53% 49%<br />
Probleme mit psychischer und seelischer<br />
18 50% 22 44% 24 53% 23 58% 11 37% 49%<br />
Gesundheit<br />
heftige Krisen in der Partnerschaft 11 31% 21 42% 30 67% 23 58% 10 33% 44%<br />
Probleme mit Alkohol oder Drogen 14 39% 29 58% 18 40% 16 40% 16 53% 45%<br />
viele Wohnungswechsel 10 28% 21 42% 19 42% 20 50% 13 43% 39%<br />
heftige Konflikte mit den Eltern 11 31% 19 38% 16 36% 12 30% 10 33% 33%<br />
über längere Zeit keine Bezugsperson/en<br />
16 44% 13 26% 9 20% 16 40% 9 30% 35%<br />
Gewalt im Elternhaus 12 33% 17 34% 10 22% 11 28% 10 33% 31%<br />
Gefängnisaufenthalt/e 12 33% 20 40% 4 9% 11 28% 9 30% 30%<br />
Heimaufenthalt/e 6 17% 11 22% 6 13% 8 20% 6 20% 18%<br />
frühes Verlassen des Elternhauses 2 6% 12 24% 5 11% 9 22% 2 7% 15%<br />
Schulabbruch 5 14% 5 10% 5 11% 7 18% 4 13% 13%<br />
Drogenersatztherapie 6 17% 12 24% 2 4% 4 13% 14%<br />
nicht-substanzgebundenes Suchtverhalten<br />
4 11% 10 20% 3 7% 4 10% 2 7% 12%<br />
keines der genannten Themen zutreffend<br />
2 6% 3 6% 4 13% 4%<br />
Gesamt 36 100% 50 100% 45 100% 40 100% 30 100% 100%<br />
Quelle: L&R Datafile ‘WWH KlientInnen Befragung’, 2012, gewichtete Stichprobe, Interviews n=201<br />
5.3 Profile auf Basis von Risikolagen<br />
Die Typisierung von Risikolagen beruht auf den Angaben der KlientInnen zu ihren biographischen<br />
Prägungen, zur Wohnsituation unmittelbar vor dem Erstkontakt mit der WWH und zum<br />
Teil auch der aktuellen Belastungen, verschränkt also die in den vorigen beiden Abschnitten<br />
dargestellten Faktoren. Es wurden sechs Arten von Risikolagen erfasst. Diese werden im<br />
Folgenden zunächst näher definiert, bevor dann ihre spezifische Bedeutung in den einzelnen<br />
Angebotsformen – wieder im Sinn eines Profils der Angebotsformen – thematisiert wird. Abbildung<br />
1 gibt einen ersten Überblick über die Größenordnung der Risikolagen. Junge Erwachsene<br />
erweisen sich mit Ausnahme der organisationsbedingten Risikolagen als deutlich<br />
überdurchschnittlich belastet, für Frauen trifft dies auf die Bereiche der psycho-physischen,<br />
der beziehungsbedingten und der herkunftsfamilienbedingten Risikolagen zu.<br />
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