Evaluierung Wiener Wohnungslosenhilfe - L&R Sozialforschung

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22.04.2014 Aufrufe

Tabelle 2: Bestand an KlientInnen in den Einrichtungen nach Angebotsform und Jahren (Bestand 2006 bis 2010) (ohne NQ) Bestand BESTAND_2006 BESTAND_2007 BESTAND_2008 BESTAND_2009 BESTAND_2010 Gesamt Anzahl Anzahl Anzahl Anzahl Anzahl Anzahl BEWO 1.259 1.285 1.293 1.514 1.812 3.772 SOBEWO 638 783 861 897 1.239 1.781 ÜWO 2.022 1.998 2.002 2.306 2.561 6.503 ÜWOMUKI 134 244 317 393 408 759 ÜWOZG 610 593 614 623 777 2.177 Gesamt 4.663 4.903 5.087 5.733 6.797 14.992 Quelle: L&R Database ‘WWH Längsschnittdatenbank’, 2012 Weiters zeigt sich, dass der Anteil weiblicher wohnungsloser Personen etwas zugenommen hat: Im Jahr 2006 belief sich der Anteil von Frauen ab 18 Jahren auf rund 30%, im Jahr 2010 auf rund 33% (siehe Tabelle 365). Etwas über dem Durchschnitt fällt in diesen fünf Jahren der Zuwachs weiblicher Wohnungsloser im BEWO-Bereich aus mit plus 5 Prozentpunkten, eine ähnliche Tendenz ist auch im ÜWO-Bereich mit plus 3 Prozentpunkten ersichtlich. Diese Zunahme kann unter anderem auch dadurch zu begründen sein, dass frauenspezifische und Mutter-Kind - Angebote in dem Zeitraum auf- und ausgebaut wurden. Weiters ist eine - allerdings sehr geringe - Zunahme von jungen Erwachsenen in der Gruppe der Wohnungslosen zu beobachten. Im Jahr 2006 war der Altersgruppe 18 bis 29 Jahre den Bestandsanalysen zufolge ein Anteilswert von rund 19% zuzurechnen, 2010 entfiel auf dieses Alterssegment 20% Anteil (siehe Tabelle 366) 2 . Diese Zunahme entspricht im Wesentlichen den im Bundesland Wien vorfindbaren demographischen Entwicklungsverläufen und kann daher nicht als spezifische Entwicklung im Zusammenhang mit dem Thema Wohnungslosigkeit interpretiert werden. 3 Etwas stärkere Differenzen zeigen sich im Bereich der ÜWOMUKI-Angebote mit plus 6 Prozentpunkten Zuwachs in den beobachteten 5 Jahren, ähnliches ist im ÜWOZG-Bereich mit plus 5 Prozentpunkten Zuwachs zu sehen. In diesem Angebotssegment beläuft sich der Anteil junger Erwachsener mittlerweile auf rund 35%. Demzufolge ist von einer Ausdifferenzierung der Angebotsformen auszugehen. Deutlich sichtbar sind Veränderungen in der Zusammensetzung der KlientInnen hinsichtlich des Migrationshintergrunds. Hatten im Bestand des Jahres 2006 noch rund 22% der Klient- Innen einen Migrationshintergrund, so belief sich der entsprechende Anteil im Jahr 2010 bereits auf 31% (siehe Tabelle 367). Allerdings ist auch in diesem Fall eine durchaus ähnliche Steigerung auf demographischer Ebene gegeben, sodass auch hier von keiner spezifischen Entwicklung im Zusammenhang mit dem Thema Wohnungslosigkeit auszugehen ist. Der größte Zuwachs unter den KlientInnen mit Migrationshintergrund entfällt den Bestandsanalysen zufolge auf Personen aus dem EU-NMS12-Staaten und dem sonstigen Europa (Russland), mit einer Zunahme von sechs Prozentpunkten, hinsichtlich der Angebotsformen findet diese Ausweitung vor allem im BEWO- und im ÜWO-Bereich statt. 2 3 Alle Längsschnittdatentabellen schließen – sofern dies nicht ausdrücklich anders vermerkt ist – alle Altersgruppen der KlientInnen der WWH ein. Da somit auch die Altersbereiche „bis 5 Jahre“, „6-10 Jahre“ und „11- 17 Jahre“ in die Analysen aufgenommen wurden, werden mitwohnende Kinder und Jugendliche im Kontext von Familien bzw. AlleinerzieherInnen mit erfasst. Dies steht ganz im Gegensatz zu diesbezüglichen Entwicklungen in Deutschland. So kommen etwa Benjaminsen/Busch-Geertsema (2009) zu folgendem Befund: „According to service providers the share of young people among their homeless clients is still increasing despite general demographic developments in the opposite direction (an increase in the number of older people and a decrease in the number of young people [...]“. 25

Einen weiteren Hinweis auf die Ausdifferenzierung der Angebotsformen liefert der Umstand, dass der Anteil von Jugendlichen unter 18 Jahren, somit Personen, welche im Familienverband wohnen, deutlich nach Angebotsform variiert. Im Bereich SOBEWO finden sich entsprechend der grundlegenden Ausrichtung des Angebots keine Jugendlichen, ebenso im Zielgruppenwohnen (siehe Tabelle 369). MUKI-Angebote sind demgegenüber durch einen hohen Anteil an Kindern (55% Kinder am Bestand 2010) zu charakterisieren. Ebenso trifft dies auf den BEWO-Bereich mit rund 28% Anteil an Kindern am Bestand 2010 zu. Hier sind bedeutende Differenzen je nach Angebot auszumachen. Ein hoher Kinder-Anteil zeigt sich in der Geibelgasse der ARGE (45%), ebenso in der Felberstraße von wieder wohnen mit rund 39% Anteil und in der Wohnbasis von wieder wohnen mit rund 42% Anteil und der Elisabeth Stiftung mit rund 50% Anteil. Deutlich geringer ist der Kinder-Anteil bei den Abgängen aus der Bischoffgasse der Volkshilfe (17%), den Startwohnungen der Caritas (14%) und der Werdertorgasse von Wobes (14%). Keine Kinder finden sich in den BEWO-Angeboten der Heilsarmee und von Neustart. Zu bemerken ist, dass auch der ÜWO-Bereich Angebote für Kinder bereitstellt. Immerhin 13% des Bestandes 2010 aus dem Übergangswohnen entfallen auf Kinder/Jugendliche unter 18 Jahren. Hier finden sich Schwerpunkte bei der Arndtstraße mit rund 42% Anteil junger Menschen am Bestand 2010 und bei der Kastanienallee (beides wieder wohnen) mit rund 42% Anteil. Deutliche Unterschiede finden sich auch hinsichtlich des Anteils Älterer zwischen den Angebotsformen (siehe Tabelle 369). KlientInnen ab 50 Jahren finden sich im ÜWOMUKI-Bereich nur in einzelnen Ausnahmen und sind auch in BEWO-Angeboten sehr selten (7%). Davon wiederum heben sich das Übergangswohnen (ÜWO) mit rund 18% und das Zielgruppenwohnen (ÜWOZG) mit rund 22% Anteil an älteren TeilnehmerInnen deutlich ab. Erwartungsgemäß stellen im SOBEWO-Bereich Ältere den Hauptteil der KlientInnen, wenngleich es auch hier nicht richtig wäre, davon auszugehen, dass ausschließlich Ältere zur Klientel zu zählen sind. Rund 69% des SOBEWO-Bestandes im Jahr 2010 weist ein Lebensalter von 50 Jahren und mehr auf, weitere 22% sind dem Alterssegment zwischen 40 und 49 Jahren zuzuordnen. Tabelle 3: Überblick Teilnahmen an den Angeboten der WWH nach Jahren (Bestand 2006 bis 2010) Bestand BESTAND BESTAND BESTAND BESTAND BESTAND Gesamt 2006 2007 2008 2009 2010 Anzahl Anzahl Anzahl Anzahl Anzahl Anzahl ARGE BEWO GEIBELG 133 125 119 107 130 201 ARGE SOBEWO ESSLING 48 52 53 52 53 85 ARGE SOBEWO LEOPOLDAUERSTR 47 46 48 49 46 75 ARGE SOBEWO MAROLTINGERG 62 69 62 61 66 100 ARGE SOBEWO SCHLACHTHAUSG 67 64 56 66 66 104 ASBÖ NQ OWS 920 887 2.390 0 0 4.099 ASBÖ NQ R2 1.000 741 0 0 0 1.701 ASBÖ SOBEWO MAX WINTER 0 0 0 0 130 130 ASBÖ SOBEWO SAMA 0 0 25 29 31 37 ASBÖ ÜWO R3 0 52 264 299 334 585 ASBÖ ÜWO SAMA 0 0 26 34 53 63 CARITAS BEWO STARTWOHNUNGEN 169 163 163 193 185 462 CARITAS P7 0 0 89 2.444 3.213 4.698 CARITAS SOBEWO ALLERHEILIGEN 60 64 58 60 59 90 CARITAS SOBEWO JONA 31 56 53 59 56 75 CARITAS SOBEWO NOAH 0 0 0 0 115 115 CARITAS SOBEWO RUPERT-MAYER 83 87 64 42 43 129 CARITAS SOBEWO SANKT JOSEF 27 23 23 55 69 133 CARITAS ÜWOMUKI IMMANUEL 35 58 86 93 80 158 CARITAS ÜWOMUKI LUISE 0 0 0 0 24 24 26

Einen weiteren Hinweis auf die Ausdifferenzierung der Angebotsformen liefert der Umstand,<br />

dass der Anteil von Jugendlichen unter 18 Jahren, somit Personen, welche im Familienverband<br />

wohnen, deutlich nach Angebotsform variiert. Im Bereich SOBEWO finden sich entsprechend<br />

der grundlegenden Ausrichtung des Angebots keine Jugendlichen, ebenso im<br />

Zielgruppenwohnen (siehe Tabelle 369). MUKI-Angebote sind demgegenüber durch einen<br />

hohen Anteil an Kindern (55% Kinder am Bestand 2010) zu charakterisieren. Ebenso trifft<br />

dies auf den BEWO-Bereich mit rund 28% Anteil an Kindern am Bestand 2010 zu. Hier sind<br />

bedeutende Differenzen je nach Angebot auszumachen. Ein hoher Kinder-Anteil zeigt sich in<br />

der Geibelgasse der ARGE (45%), ebenso in der Felberstraße von wieder wohnen mit rund<br />

39% Anteil und in der Wohnbasis von wieder wohnen mit rund 42% Anteil und der Elisabeth<br />

Stiftung mit rund 50% Anteil. Deutlich geringer ist der Kinder-Anteil bei den Abgängen aus<br />

der Bischoffgasse der Volkshilfe (17%), den Startwohnungen der Caritas (14%) und der<br />

Werdertorgasse von Wobes (14%). Keine Kinder finden sich in den BEWO-Angeboten der<br />

Heilsarmee und von Neustart.<br />

Zu bemerken ist, dass auch der ÜWO-Bereich Angebote für Kinder bereitstellt. Immerhin<br />

13% des Bestandes 2010 aus dem Übergangswohnen entfallen auf Kinder/Jugendliche unter<br />

18 Jahren. Hier finden sich Schwerpunkte bei der Arndtstraße mit rund 42% Anteil junger<br />

Menschen am Bestand 2010 und bei der Kastanienallee (beides wieder wohnen) mit rund<br />

42% Anteil.<br />

Deutliche Unterschiede finden sich auch hinsichtlich des Anteils Älterer zwischen den Angebotsformen<br />

(siehe Tabelle 369). KlientInnen ab 50 Jahren finden sich im ÜWOMUKI-Bereich<br />

nur in einzelnen Ausnahmen und sind auch in BEWO-Angeboten sehr selten (7%). Davon<br />

wiederum heben sich das Übergangswohnen (ÜWO) mit rund 18% und das Zielgruppenwohnen<br />

(ÜWOZG) mit rund 22% Anteil an älteren TeilnehmerInnen deutlich ab. Erwartungsgemäß<br />

stellen im SOBEWO-Bereich Ältere den Hauptteil der KlientInnen, wenngleich es<br />

auch hier nicht richtig wäre, davon auszugehen, dass ausschließlich Ältere zur Klientel zu<br />

zählen sind. Rund 69% des SOBEWO-Bestandes im Jahr 2010 weist ein Lebensalter von 50<br />

Jahren und mehr auf, weitere 22% sind dem Alterssegment zwischen 40 und 49 Jahren zuzuordnen.<br />

Tabelle 3:<br />

Überblick Teilnahmen an den Angeboten der WWH nach Jahren (Bestand<br />

2006 bis 2010)<br />

Bestand<br />

BESTAND BESTAND BESTAND BESTAND BESTAND Gesamt<br />

2006 2007 2008 2009 2010<br />

Anzahl Anzahl Anzahl Anzahl Anzahl Anzahl<br />

ARGE BEWO GEIBELG 133 125 119 107 130 201<br />

ARGE SOBEWO ESSLING 48 52 53 52 53 85<br />

ARGE SOBEWO LEOPOLDAUERSTR 47 46 48 49 46 75<br />

ARGE SOBEWO MAROLTINGERG 62 69 62 61 66 100<br />

ARGE SOBEWO SCHLACHTHAUSG 67 64 56 66 66 104<br />

ASBÖ NQ OWS 920 887 2.390 0 0 4.099<br />

ASBÖ NQ R2 1.000 741 0 0 0 1.701<br />

ASBÖ SOBEWO MAX WINTER 0 0 0 0 130 130<br />

ASBÖ SOBEWO SAMA 0 0 25 29 31 37<br />

ASBÖ ÜWO R3 0 52 264 299 334 585<br />

ASBÖ ÜWO SAMA 0 0 26 34 53 63<br />

CARITAS BEWO STARTWOHNUNGEN 169 163 163 193 185 462<br />

CARITAS P7 0 0 89 2.444 3.213 4.698<br />

CARITAS SOBEWO ALLERHEILIGEN 60 64 58 60 59 90<br />

CARITAS SOBEWO JONA 31 56 53 59 56 75<br />

CARITAS SOBEWO NOAH 0 0 0 0 115 115<br />

CARITAS SOBEWO RUPERT-MAYER 83 87 64 42 43 129<br />

CARITAS SOBEWO SANKT JOSEF 27 23 23 55 69 133<br />

CARITAS ÜWOMUKI IMMANUEL 35 58 86 93 80 158<br />

CARITAS ÜWOMUKI LUISE 0 0 0 0 24 24<br />

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