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Evaluierung Wiener Wohnungslosenhilfe - L&R Sozialforschung

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• Haus Bürgerspitalgasse,<br />

• Haus Tivoligasse,<br />

• Haus Hausergasse.<br />

• Die Einrichtungen arbeiten mit PsychiaterInnen, welche entweder regulär angestellt sind<br />

oder auf Honorarbasis tätig sind, zusammen. Hierzu zählen etwa das Haus Sama des<br />

Arbeiter-Samariter-Bundes, das Salztorzentrum der Heilsarmee, das Haus Liesing der<br />

Volkshilfe Wien und die Tageszentren Gruft und Josi.<br />

• Seitens mancher Einrichtungen werden Therapieplätze bei niedergelassenen Psychiater-<br />

Innen recherchiert. Allerdings dürfte die räumliche Trennung zwischen Einrichtungsstandort<br />

und Therapie öfters ein Hindernis darstellen, das zu Verweigerungen und Therapieabbrüchen<br />

führt.<br />

Bemerkenswert ist, dass die Arbeit des PSD und der angestellten bzw. auf Vertragsbasis<br />

agierenden Fachärzte äußerst wertschätzend und positiv bewertet werden. Dies kann allerdings<br />

nicht darüber hinwegtäuschen, dass in der Regel ein Bedarf der Ausweitung dieser<br />

Angebote zum Ausdruck gebracht wurde bzw. wie im ÜWOMUKI – Bereich und im Bereich<br />

der BEWO-Angebote auch das Fehlen dieser Angebote kritisiert wurde.<br />

Bezüglich der Grenzen der Leistungen des Liaisondienstes wird allgemein auf die Problematik<br />

verwiesen, dass psychische Krisen oftmals mit fehlender Krankheitseinsicht einhergehen<br />

und damit zusammenhängend auch mit fehlender Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit den<br />

psychiatrischen Angeboten. Hier besteht ein merkwürdiger Graubereich, denn oftmals besteht<br />

die einzige Möglichkeit für die Teams in den Häusern bei einer fehlenden Krankheitseinsicht<br />

darin, zu warten, bis die Krise sich zuspitzt und eine Anhaltung des Klienten/der<br />

Klientin erforderlich wird. In der Folge fühlen sich die Fachkräfte in den Einrichtungen bei<br />

akuten Krisen „alleine gelassen“. Diese Phase wird größtenteils als sehr belastend und problematisch<br />

für das Betreuungsteam und die MitbewohnerInnen der Einrichtungen erlebt. Das<br />

Angebot einer Krisenintervention, welche in solchen Akutfällen zur Seite stehen könnte, wird<br />

somit schmerzlich vermisst.<br />

Deutlich weniger positiv als die Kooperation mit dem PSD wird die Schnittstelle zu den stationären<br />

psychiatrischen Angeboten bewertet. Hier ist nach Aussage vieler Fachkräfte der<br />

WWH ein Verbesserungspotenzial gegeben. Häufig richtet sich die Kritik an das Entlassungsmanagement<br />

der stationären psychiatrischen Einrichtungen. Im Grunde genommen<br />

wurde häufig beobachtet, dass KlientInnen seitens der stationären Einrichtungen zu früh<br />

oder umgehend wieder entlassen wurden bzw. zu Zeiten entlassen hatten, während denen<br />

keine weiterführende Betreuung in der WWH-Einrichtung oder nur ein Journaldienst gegeben<br />

war. Dies könnte, so die Vermutungen, auch damit zusammenhängen, dass angenommen<br />

wurde, die Einrichtungen der WWH würden flächendeckend und übergangslos Betreuung<br />

anbieten können. Die Bezeichnung „Betreutes Wohnhaus“ würde – so die Vermutung - somit<br />

gleichgesetzt mit der Evidenz einer psychiatrischen Krankenschwester bzw. einem psychiatrischen<br />

Pfleger.<br />

Bemerkenswert ist allerdings der Umstand, dass die Schnittstelle mit den stationären Einrichtungen<br />

in jenen Fällen besser funktioniert, in denen in der WWH-Einrichtung der PSD ein<br />

Angebot hat. Demnach unterstützt eine Spezialisierung die Zusammenarbeit mit den stationären<br />

psychiatrischen Angeboten. Positives Beispiel wäre in diesem Zusammenhang das<br />

FrauenWohnZentrum. (Womit wir wieder bei dem Kritikpunkt angelangt wären, demzufolge<br />

die <strong>Wohnungslosenhilfe</strong> dazu neige, allzu viele Angebote selbst erbringen zu wollen).<br />

Als Good Practice für eine gute Zusammenarbeit mit stationären psychiatrischen Einrichtungen<br />

haben sich Fallkonferenzen herausgestellt. Im Rahmen dieser Fallkonferenzen ist es<br />

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