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Evaluierung Wiener Wohnungslosenhilfe - L&R Sozialforschung

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ausgegangen werden, dass der weitere Verbleib junger Erwachsener nach Abgang aus einen<br />

ÜWOZG-Angebot in vielen Fällen problematisch ist bzw. nur temporär gesichert ist.<br />

Analysen zur Verweildauer zeigen – wie bereits dargestellt wurde - , dass diese in nur wenigen<br />

Fällen 24 Monate überschreitet (siehe Tabelle 385). So trifft dies auf lediglich 6% zu.<br />

Auffallend ist jedenfalls, dass dieser Anteilswert deutlich geringer ausfällt als unter den Abgängen<br />

im BEWO-Bereich (23%), ÜWO-Bereich (16%) und ÜWOMUKI-Bereich (24%).<br />

Eine Betrachtung der Wohnform nach dem Abgang in Abhängigkeit von der Verweildauer<br />

zeigt interessanterweise keine Zunahme der Chance eines Übergangs in Finalwohnungen<br />

bei steigender Dauer des Angebots (siehe Tabelle 39). Der höchste Anteil dieser Gruppe<br />

findet sich bei einer Verweildauer von 7-12 Monaten mit rund 38% Anteil. Mit längerer Verweildauer<br />

gehen deutlich reduzierte Übergänge in Finalwohnungen einher (13-24 Monate:<br />

27% Anteil, 25-36 Monate: 29% Anteil). Dieser Befund korrespondiert unter anderem auch<br />

damit, dass interne Übergänge im System der WWH ab dem Monat 13 einen deutlichen Anstieg<br />

zu verzeichnen haben. So bestehen rund 45% der Abgänge im den Monaten 13-24 aus<br />

Übertritten in BEWO-Angebote, rund 39-40% der Abgänge ab dem Monat 25 in Übertritten<br />

zu SOBEWO-Angeboten.<br />

Tabelle 39: Wohnform nach dem Abgang nach Verweildauer und Angebotsform<br />

(Austritte 2009 und 2010) (ohne NQ); Angebotsform ÜWOZG<br />

Verweildauer<br />

Bis 1 Monat 2-6 Monate 7-12 Monate 13-24 Monate<br />

25-36 Monate<br />

Über 36<br />

Monate<br />

Gesamt<br />

keine Angabe Anteil 6,4% 10,6% 5,9% 4,1% 6,5% 6,7% 7,4%<br />

Keine Unterkunft/Strasse Anteil 2,1% 2,8% 3,2% 0,0% 3,2% 0,0% 2,3%<br />

Bei PartnerIn/Eltern/Verwandten/Freun<br />

23,4% 21,8% 15,4% 9,0% 0,0% 0,0% 16,2%<br />

den<br />

Anteil<br />

Gemeindewhg. Anteil 0,0% 14,1% 30,8% 17,2% 25,8% 13,3% 19,2%<br />

Eigentums-/Genoss.-<br />

6,4% 7,7% 7,2% 9,7% 3,2% 0,0% 7,5%<br />

Anteil<br />

/Privatwhg.<br />

NQ Anteil 8,5% 15,5% 8,6% 3,4% 3,2% 0,0% 9,8%<br />

BEWO Anteil 4,3% 12,0% 19,0% 44,8% 9,7% 33,3% 20,3%<br />

SOBEWO Anteil 2,1% 3,5% 2,3% 5,5% 38,7% 40,0% 5,7%<br />

ÜWO/ÜWOZG/ÜWOMUKI Anteil 34,0% 3,2% 2,7% 2,1% 0,0% 0,0% 4,6%<br />

Krankenhaus/Pflegeheim Anteil 0,0% 0,7% 0,9% 0,7% 6,5% 0,0% 0,9%<br />

Verstorben Anteil 2,1% 0,7% 0,5% 0,7% 3,2% 6,7% 0,9%<br />

Anderes Anteil 10,6% 7,4% 3,6% 2,8% 0,0% 0,0% 5,1%<br />

Gesamt<br />

Anteil 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0%<br />

Fälle 47 284 221 145 31 15 743<br />

Quelle: L&R Database ‘WWH Längsschnittdatenbank’, 2012<br />

Erwähnenswert ist weiters, dass einige Personen im Laufe der Teilnahme verstorben sind.<br />

Ab 25 Monaten beläuft sich der Anteil auf 3%, über 36 Monaten auf rund 7%. Wider Erwarten<br />

betrifft dies nicht nur ältere Personen, sondern ist bereits ab einem Lebensalter von 30<br />

Jahren anzutreffen gewesen. Einen Erklärungshintergrund hierfür dürften allfällige Suchtproblematiken<br />

liefern, ebenso dürfen den Angaben der Fachkräfte zufolge die starken Belastungen<br />

des Lebens auf der Straße nicht unterschätzt werden.<br />

Ganz im Gegensatz zu ÜWO-Angeboten zeigt sich im Fall der Abgänge aus dem Bereich<br />

ÜWOZG, dass Fälle nicht bezahlter Nutzungsentgelte und Verstöße gegen die Hausordnung<br />

mit steigender Teilnahmedauer abnehmen. Waren während der Monate 2-6 noch immerhin<br />

11% der Abgänge auf nicht bezahlte Nutzungsentgelte zurückzuführen, so sank dieser Anteil<br />

im letzten Halbjahr des ersten Teilnahmejahres auf rund 6%, im darauffolgenden Jahr auf<br />

rund 2%. Verstöße gegen die Hausordnung erfuhren nach 12 Monaten Teilnahmedauer eine<br />

deutliche Reduktion (7-12 Monate: 12%, 13-24 Monate: 3%).<br />

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