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Evaluierung Wiener Wohnungslosenhilfe - L&R Sozialforschung

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Frauen unterscheiden sich in Bezug auf den Anteil an Übergängen aus dem ÜWO-Bereich<br />

zu Finalwohnungen nicht von Männern, bei beiden Geschlechtern ist dies in rund 20% bis<br />

21% der Fall. Deutliche geschlechtsspezifische Differenzen lassen sich hingegen im Bereich<br />

der internen Übergänge im System der WWH auffinden. So ist bei Frauen als nachfolgende<br />

Wohnform mit rund 23% fast doppelt so häufig wie bei Männern mit rund 12% ein BEWO-<br />

Angebot die nächste Teilnahmeform.<br />

Unterschiede ähnlicher Größenordnung finden sich auch bei Übergängen zu<br />

ÜWO/ÜWOZG/ÜWOMUKI - Angeboten. Diese sind bei Frauen in rund 23% der Fälle, bei<br />

Männern hingegen in lediglich 12% der Fälle aufzufinden. Bei Männern hingegen sind Übertritte<br />

in SOBEWO-Angebote häufiger mit rund 11% Anteil als bei Frauen mit rund 4%.<br />

Eine differenzierte Analyse der Wohnform nach dem Austritt nach Altersgruppen zeigt geringere<br />

Übertrittsquoten in Finalwohnungen bei der Gruppe der jungen Erwachsenen<br />

im Alter zwischen 18 und 29 Jahren (siehe Tabelle 427). Dies dürfte durch die deutlich<br />

überdurchschnittlich stark ausgeprägten Risikolagen und die oftmals problematische lebensbiographische<br />

Phase, welche den Kontext der jungen Erwachsenen darstellt, mit verursacht<br />

sein (siehe hierzu Kapitel 10.3 und 14.1). Von dieser Gruppe gelang es nur einem kleinen<br />

Anteil (13%) der AbgängerInnen 2009/2010, einen Übertritt in eine Finalwohnung zu schaffen.<br />

Wie bereits dargestellt wurde, beträgt der entsprechende Anteil quer über alle Altersgruppen<br />

rund 21%. Diese geringe Erfolgsquote bei jungen Erwachsenen mag auch damit im<br />

Zusammenhang stehen, dass rund 58% der KlientInnen dieser Altersgruppe innerhalb der<br />

ersten 6 Monate wieder aus dem Angebot austreten (siehe Tabelle 386). Dieser Wert ist der<br />

deutlich höchste von allen Angebotsformen und übersteigt auch den entsprechenden Indikatorwert<br />

der Abgänge aus dem ÜWOZG-Bereich um 9 Prozentpunkte. Diese Ergebnisse zu<br />

der Zielgruppe der jungen Erwachsenen lassen im Grunde Zweifel entstehen, ob es<br />

sich um das richtige Angebot für dieses Zielgruppensegment handelt.<br />

Ältere sind bei einer ÜWO-Teilnahme hingegen nicht von unterdurchschnittlichen Übertrittsquoten<br />

in Finalwohnungen betroffen (50-59 Jahre: 22% Anteil; 60 Jahre und älter: 24%<br />

Anteil). Bei diesem Alterssegment dürfte das ÜWO-Angebot daher durchaus empfehlenswert<br />

sein.<br />

Analysen der Zusammenhänge zwischen Verweildauer und der auf den Austritt folgenden<br />

Wohnform belegen, dass bei längerer Verweildauer die Chance des Übergangs in eine Finalwohnung<br />

deutlich steigt. Dementsprechend beläuft sich bei Abgängen nach 25-36 Monaten<br />

der Anteil von Finalwohnungen auf rund 46% (siehe Tabelle 33). Darüber hinaus – also<br />

bei noch längerer Verweildauer – reduziert sich die Chance eines Übergangs in Finalwohnungen<br />

deutlich auf rund 37%. Im selben Zeitsegment (25-36 Monate) spielen Übergänge zu<br />

SOBEWO Angeboten eine sehr gewichtige Rolle mit rund 37% Anteil. Diesbezüglich wäre zu<br />

fragen, ob diese Entscheidungen nicht bereits früher gefällt werden können.<br />

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