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Evaluierung Wiener Wohnungslosenhilfe - L&R Sozialforschung

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verstanden werden, dass Grenzverletzungen bei Männern deutlich häufiger anzutreffen sind.<br />

Näheres erbringt hierzu die Analyse der Abgangsarten. Eine andere Interpretation wäre,<br />

dass Nachtquartiere von Frauen weniger gut angenommen werden als von Männern. Weiters<br />

ist erwähnenswert, dass Frauen häufiger als Männer (15% vs. 11%) Abgänge in Richtung<br />

BEWO zu verzeichnen haben. Wenig überraschend ist auch der Umstand, dass Abgänge<br />

in Richtung ÜWO/ÜWOMUKI/ÜWOZG bei Frauen häufiger anzutreffen sind (10% vs.<br />

6%).<br />

Ein zweiter in den Längsschnittdaten enthaltener Erfolgsindikator ist die sog. „Abgangsart“.<br />

Auch bei diesem Indikator mussten erst umfangreiche Korrekturen und Verdichtungen vorgenommen<br />

werden, um eine gute Datenqualität zu gewährleisten (zu den äußerst zeitaufwändigen<br />

Abgleichprozessen siehe Kapitel 23.1). Im Zentrum der „Abgangsart“ stehen<br />

weniger Details zur weiteren Wohnform, sondern vielmehr Angaben zum Hintergrund des<br />

Austritts aus dem Angebot. Dementsprechend handelt es sich um eine sinnvolle Ergänzung<br />

der Einträge zur Wohnform nach dem Abgang.<br />

Gemessen am Indikatorwert „erfolgreiche Reintegration“ sind wiederum die beiden Angebotsformen<br />

BEWO und ÜWOMUKI mit 50% und 55% Anteil an den Abgängen 2009/2010 an<br />

erster Stelle zu reihen, ÜWOZG ist mit rund 24% etwas vor dem ÜWO-Bereich (19%) zu<br />

reihen. Für den SOBEWO Bereich gilt, dass der Anteil von 5% an erfolgreicher Reintegration<br />

als erfreulich zu bewerten ist und als Hinweis darauf zu lesen ist, dass auch im SOBEWO<br />

Bereich nach Möglichkeiten einer Reintegration im Wohnungsmarkt gesucht wird.<br />

Tabelle 27:<br />

Abgangsart nach Angebotsform (Austritte 2009 und 2010) (ohne NQ)<br />

Angebotsform<br />

BEWO SOBE- ÜWO ÜWOMUKI ÜWOZG Gesamt<br />

WO<br />

keine Angabe Anteil 9,5% 5,7% 6,8% 0,0% 9,2% 7,3%<br />

Erfolgreiche Reintegration Anteil 49,7% 5,0% 19,1% 54,7% 23,7% 28,3%<br />

Nicht erschienen Anteil 0,5% 0,8% 2,8% 1,0% 1,6% 1,8%<br />

Nutzungsentgelt nicht bezahlt Anteil 10,2% 3,9% 13,9% 1,3% 6,3% 10,4%<br />

Sonstiges Anteil 1,2% 13,3% 4,1% 5,2% 1,5% 3,8%<br />

Umzug Anteil 8,6% 30,3% 31,6% 10,7% 24,2% 23,6%<br />

Verstorben Anteil 0,7% 24,5% 1,6% 0,7% 0,9% 2,9%<br />

Verstoß gegen die Hausordnung Anteil 4,0% 6,5% 6,3% 6,5% 11,2% 6,4%<br />

Vorzeitig ausgezogen Anteil 15,6% 9,9% 13,8% 19,9% 21,4% 15,4%<br />

Gesamt<br />

Anteil 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0%<br />

Fälle 1.263 383 2.493 307 743 5.189<br />

Quelle: L&R Database ‘WWH Längsschnittdatenbank’, 2012<br />

Geschlechtsspezifische Analysen der Abgangsart zeigen zunächst, dass bei Frauen häufiger<br />

keine Angabe vorliegt (siehe Tabelle 28). Dies dürfte vor allem auf angebotsspezifischunterschiedliche<br />

Kulturen bei der Dateneingabe zurückzuführen sein, denn weitaus häufiger<br />

findet sich diese Kategorie im FrauenWohnZentrum der Caritas sowie in der Kastanienallee<br />

von wieder wohnen. 42<br />

Bemerkenswert ist weiters, dass Verstöße gegen die Hausordnung häufiger bei Männern als<br />

bei Frauen vorkommen (8% vs. 4%), Ebenso fällt auf, dass nicht bezahlte Nutzungsentgelte<br />

bei Männern deutlich häufiger als bei Frauen eine Ursache für den Austritt aus einem Angebot<br />

darstellen (13% vs. 7%).<br />

42<br />

Alle Längsschnittdatentabellen enthalten – sofern dies nicht ausdrücklich anders vermerkt ist – alle Altersgruppen<br />

der KlientInnen der WWH. Da somit auch die Altersbereiche „bis 5 Jahre“, „6-10 Jahre“ und „11-17<br />

Jahre“ in die Analysen aufgenommen wurden, werden mitwohnende Kinder und Jugendliche im Kontext von<br />

Familien bzw. AlleinerzieherInnen mitgezählt.<br />

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