Evaluierung Wiener Wohnungslosenhilfe - L&R Sozialforschung

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22.04.2014 Aufrufe

Ein erster Überblick über die Zahl der Schlaf- und Wohnplätze der WWH belegt eine relativ große Ausweitung des Angebots in den letzten Jahren (siehe Übersicht 1). So ist die Zahl der Wohnplätze sozial betreuten Wohnens um das 2,69-Fache gewachsen. Eine ebenfalls starke Dynamik weisen Nachtquartiersplätze im Zeitraum Januar 2005 bis Januar 2011 mit einem Zuwachs von mehr auf das Doppelte auf (2,12), ähnlich dynamisch fiel die Entwicklung im Bereich des betreuten Wohnens in Wohnungen aus (2,02). MUKI-Einrichtungen wechseln im zweiten Halbjahr 2007 in den Verantwortungsbereich des Fonds Soziales Wien und hatten in den Jahren 2008 bis 2010 eine Ausweitung der Wohnplätze um den Faktor 1,26 zu verzeichnen. Die Zahl der Zielgruppenangebote stieg im Zeitraum 2005 bis 2011 um den Faktor 1,40. Vergleichsweise gering mutet dagegen die Ausweitung der Übergangswohnen-Plätze mit einem Faktor 1,17 für den Zeitraum 2005 bis 2011 an. Übersicht 1: Übersicht über die Zahl der Wohnplätze der WWH und Veränderung im Prozent gegenüber dem Vorjahr Angebotsform Jan Jan Jan Jan Jan Jan Jan 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 Nachtquartiere 194 257 310 270 290 454 412 Übergangswohnen 1046 1006 996 1202 1246 1234 1225 Zielgruppenwohnen 271 338 333 321 323 322 379 Mutter-Kind-Einrichtungen und Familienangebote - - - 236 267 267 297 Betreutes Wohnen in Wohnungen 544 598 713 713 774 898 1098 Sozial betreutes Wohnen 400 412 525 751 776 773 1076 Nachtquartiere 32,5% 20,6% -12,9% 7,4% 56,6% -9,3% Übergangswohnen -3,8% -1,0% 20,7% 3,7% -1,0% -0,7% Zielgruppenwohnen 24,7% -1,5% -3,6% 0,6% -0,3% 17,7% Mutter-Kind-Einrichtungen und Familienangebote 13,1% 0,0% 11,2% Betreutes Wohnen in Wohnungen 9,9% 19,2% 0,0% 8,6% 16,0% 22,3% Sozial betreutes Wohnen 3,0% 27,4% 43,0% 3,3% -0,4% 39,2% Quelle: fsw 2011; eigene Berechnungen; Die Angebote der Mutter-Kind-Einrichtungen wechselten mit Juli 2007 in den Verantwortungsbereich des Fonds Soziales Wien Ein Überblick über die Geschlechterverteilung der angebotenen Wohn- und Schlafplätze zeigt, dass der Großteil des Angebots im Nachtquartiersbereich männlichen Klienten zur Verfügung steht (84%, siehe Tabelle 1). Gemischte Plätze finden sich im Nachtquartiersbereich nicht. Das gesamte Angebotsspektrum der Wohn- und Schlafplätze der WWH ist hingegen breiter gestreut. Hier sind gut die Hälfte für eine gemischt-geschlechtliche Nutzung reserviert (51%), immerhin 10% stehen ausschließlich weiblichen KlientInnen zur Verfügung. Tabelle 1: Übersicht über die Nachtquartiersplätze und Gesamt-Platzangebot März 2011 nach Geschlecht Platzangebot Anzahl Anteil Nachtquartierplätze Frauen 67 16,3% Nachtquartierplätze Männer 345 83,7% Nachtquartierplätze gemischt 0 0.0% Summe Nachtquartierplätze 412 100,0% Gesamt-Plätze Frauen 444 9,9% Gesamt-Plätze Männer 1615 35,9% Gesamt-Plätze Paare 138 3,1% Gesamt-Plätze gemischt 2304 51,2% Summe Gesamt-Plätze 4501 100,0% Quelle: fsw 2011, eigene Berechnungen 13

Die Angebote der WWH lassen sich in die Gruppen „Ambulante Angebote“, „Nachtquartiere“, „Übergangswohnen“, „Zielgruppenwohnen“, „Mutter-Kind-Einrichtungen und Familienangebote“, „Betreutes Wohnen“ und „Sozial Betreutes Wohnen“ ausdifferenzieren. Wohnkosten bzw. Benutzungsentgelte entstehen sowohl im Zusammenhang mit einer Nächtigung in einer der Nachtquartiersangebote als auch einer der Übergangs- oder Dauerwohnformen. Weiters können Kautionen für Schlüssel und Einrichtung anfallen. Im Falle der Nachtquartiersangebote beläuft sich das Nutzungsentgelt auf derzeit 2€. Übergangswohnangebote sind mit monatlichen Wohnkosten in der Höhe zwischen 135€ und 270€ verbunden. Bei Zielgruppenangeboten mit Übergangswohncharakter entstehen monatliche Wohnkosten zwischen 138€ und 315€. Im Falle der Mutter-Kind-Einrichtungen ist je nach Wohneinheit mit monatlichen Wohnkosten zwischen 100€ und 305€ zu rechnen. Die Bandbreite der monatlichen Kosten des Betreuten Wohnens beläuft sich auf 70€ bis 740€. Sozial Betreute Wohnhäuser heben an monatlichen Wohnkosten Beträge zwischen 180€ und 369€ ein. Zur näheren Beschreibung der Angebotsformen zitieren wir auf den folgenden Seiten wiederum aus der aktuellen Rahmenrichtlinie zur Qualitätssicherung der Einrichtungen der WWH (Dachverband Wiener Sozialeinrichtungen 2011) und ergänzen die Texte durch eigene Aufstellungen bzw. Materialien des FSW: 3.1 Ambulante Angebote „Kennzeichen der ambulanten Angebote ist ihre so genannte „Niederschwelligkeit“. Der unkomplizierte Zugang zur Inanspruchnahme der unterschiedlichsten Leistungen ist vorhanden. Im Wesentlichen werden Information, Beratung und Betreuung sowie Maßnahmen angeboten, die darauf abzielen, grundlegende Bedürfnisse abzudecken. Jedes einzelne Angebot konzentriert sich auf spezifische Aufgabenstellungen und Zielgruppen. Die Angebote greifen effizient und effektiv ineinander und bieten obdach- und wohnungslosen Menschen ein differenziertes und vielschichtiges System bedarfsgerechter Leistungen. Ziele Ziele der ambulanten Angebote sind die Beratung, Versorgung und Stabilisierung obdachund wohnungsloser Menschen. Im Rahmen der Möglichkeiten werden die Personen zur Annahme weiterer – auch höherschwelliger – Wohn- und Betreuungsangebote motiviert. Aufsuchende Dienste und Beratungs- und Versorgungsangebote dienen als zusätzliche Unterstützung der Menschen, die in den Einrichtungen der Wiener Wohnungslosenhilfe wohnen oder auf der Straße leben. Zielgruppe Die ambulanten Angebote richten sich an obdach- und wohnungslose volljährige Einzelpersonen und an Familien. Angebot • Aufsuchende Straßensozialarbeit bei Tag und Nacht • Beratungsstellen vermitteln Schlaf- und Wohnplätze und bieten Information, Beratung und Betreuung sowie Unterstützung bei der Wohnungssuche an. 14

Die Angebote der WWH lassen sich in die Gruppen „Ambulante Angebote“, „Nachtquartiere“,<br />

„Übergangswohnen“, „Zielgruppenwohnen“, „Mutter-Kind-Einrichtungen und Familienangebote“,<br />

„Betreutes Wohnen“ und „Sozial Betreutes Wohnen“ ausdifferenzieren.<br />

Wohnkosten bzw. Benutzungsentgelte entstehen sowohl im Zusammenhang mit einer<br />

Nächtigung in einer der Nachtquartiersangebote als auch einer der Übergangs- oder Dauerwohnformen.<br />

Weiters können Kautionen für Schlüssel und Einrichtung anfallen. Im Falle der<br />

Nachtquartiersangebote beläuft sich das Nutzungsentgelt auf derzeit 2€. Übergangswohnangebote<br />

sind mit monatlichen Wohnkosten in der Höhe zwischen 135€ und 270€ verbunden.<br />

Bei Zielgruppenangeboten mit Übergangswohncharakter entstehen monatliche Wohnkosten<br />

zwischen 138€ und 315€. Im Falle der Mutter-Kind-Einrichtungen ist je nach Wohneinheit<br />

mit monatlichen Wohnkosten zwischen 100€ und 305€ zu rechnen. Die Bandbreite<br />

der monatlichen Kosten des Betreuten Wohnens beläuft sich auf 70€ bis 740€. Sozial Betreute<br />

Wohnhäuser heben an monatlichen Wohnkosten Beträge zwischen 180€ und 369€<br />

ein.<br />

Zur näheren Beschreibung der Angebotsformen zitieren wir auf den folgenden Seiten wiederum<br />

aus der aktuellen Rahmenrichtlinie zur Qualitätssicherung der Einrichtungen der<br />

WWH (Dachverband <strong>Wiener</strong> Sozialeinrichtungen 2011) und ergänzen die Texte durch eigene<br />

Aufstellungen bzw. Materialien des FSW:<br />

3.1 Ambulante Angebote<br />

„Kennzeichen der ambulanten Angebote ist ihre so genannte „Niederschwelligkeit“. Der unkomplizierte<br />

Zugang zur Inanspruchnahme der unterschiedlichsten Leistungen ist vorhanden.<br />

Im Wesentlichen werden Information, Beratung und Betreuung sowie Maßnahmen angeboten,<br />

die darauf abzielen, grundlegende Bedürfnisse abzudecken. Jedes einzelne Angebot<br />

konzentriert sich auf spezifische Aufgabenstellungen und Zielgruppen. Die Angebote<br />

greifen effizient und effektiv ineinander und bieten obdach- und wohnungslosen Menschen<br />

ein differenziertes und vielschichtiges System bedarfsgerechter Leistungen.<br />

Ziele<br />

Ziele der ambulanten Angebote sind die Beratung, Versorgung und Stabilisierung obdachund<br />

wohnungsloser Menschen. Im Rahmen der Möglichkeiten werden die Personen zur Annahme<br />

weiterer – auch höherschwelliger – Wohn- und Betreuungsangebote motiviert.<br />

Aufsuchende Dienste und Beratungs- und Versorgungsangebote dienen als zusätzliche Unterstützung<br />

der Menschen, die in den Einrichtungen der <strong>Wiener</strong> <strong>Wohnungslosenhilfe</strong> wohnen<br />

oder auf der Straße leben.<br />

Zielgruppe<br />

Die ambulanten Angebote richten sich an obdach- und wohnungslose volljährige Einzelpersonen<br />

und an Familien.<br />

Angebot<br />

• Aufsuchende Straßensozialarbeit bei Tag und Nacht<br />

• Beratungsstellen vermitteln Schlaf- und Wohnplätze und bieten Information, Beratung<br />

und Betreuung sowie Unterstützung bei der Wohnungssuche an.<br />

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