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Evaluierung Wiener Wohnungslosenhilfe - L&R Sozialforschung

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BewohnerInnen im SOBEWO sind hinsichtlich des Alters eine vergleichsweise homogene<br />

Gruppe mit fast 90% über 50-Jährigen. Dieser Faktor spiegelt sich auch in der Bewertung<br />

der Veränderung verschiedener Lebensbereiche wider. Erstens nehmen im Hinblick auf die<br />

Verbesserung der Tätigkeitssituation, welche mehrheitlich durch Hobbies gezeichnet ist, viele<br />

keine Einschätzung vor. Der zweite auffällige Aspekt in diesem Kontext ist, dass mit 10%<br />

ein relativ hoher Anteil von KlientInnen eine Verschlechterung ihrer körperlichen Verfassung<br />

thematisiert. In vielen Fällen ist dies jedoch primär altersbedingt und dementsprechend ist es<br />

auch der Lebensbereich Gesundheit der mit Abstand am häufigsten als stärkste Belastung<br />

genannt wird.<br />

Abbildung 51: SOBEWO – Verbesserung in verschiedenen Lebensbereichen seit<br />

Erstkontakt mit WWH<br />

Tätigkeitssituation<br />

33%<br />

27%<br />

3%<br />

37%<br />

finanzielle Situation<br />

53%<br />

30%<br />

17%<br />

Situation im sozialen Umfeld<br />

40%<br />

47%<br />

3%<br />

10%<br />

körperliche Verfassung<br />

40%<br />

50%<br />

10%<br />

psychische Verfassung<br />

20%<br />

77%<br />

3%<br />

Alkohol, Drogen<br />

13%<br />

83%<br />

3%<br />

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%<br />

sehr/eher verbessert<br />

(eher) verschlechtert<br />

keine Veränderung<br />

weiß nicht/keine Angabe<br />

Quelle: L&R Datafile ‘WWH KlientInnen Befragung’, 2012, jeweils Interviews n=40<br />

Im Lauf des Kontakts mit der WWH treten also für zahlreiche KlientInnen Verbesserungen in<br />

verschiedenen Lebensbereichen ein, und diese stehen für viele von ihnen in direktem Zusammenhang<br />

mit der WWH und ihren Angeboten (siehe Abbildung 52). Die Wahrnehmung<br />

eines solchen unterstützenden Beitrags ist in den einzelnen Lebensbereichen relativ ähnlich,<br />

bei 40% bis 50% der Verbesserungen war demnach die WWH – nach Einschätzung der Betroffenen<br />

– sogar ganz maßgeblich beteiligt, bei 10 bis 20 weiteren Prozent wird sie teilweise<br />

dafür mit-verantwortlich gesehen. Eine Ausnahme stellt dabei die körperliche Verfassung<br />

dar, wenn es hier zu einer Verbesserung gekommen ist, wird ‚nur‘ von einem Drittel ein wesentlicher<br />

Beitrag der WWH wahrgenommen.<br />

Eine Wechselwirkung zwischen gesundheitlicher Situation und Wohnungslosigkeit fällt dem<br />

Zusatzmodul zufolge im Bereich der körperlichen Beschwerden am geringsten aus. Bezüglich<br />

psychischer und suchtbezogener Problematiken waren aber wesentliche Beeinflussungen<br />

evident. Bei körperlichen und psychischen Beschwerden ist vor allem eine Verstärkung<br />

durch die Wohnungslosigkeit gegeben, in Suchterkrankungen liegt hingegen sehr häufig<br />

auch eine Mit-Ursache für die Wohnungslosigkeit.<br />

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