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Evaluierung Wiener Wohnungslosenhilfe - L&R Sozialforschung

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Fehlende Therapieplätze sind etwas stärker bei jenen KlientInnen ein Thema, die im Bereich<br />

ihrer Alkohol- und Drogenthematik bislang keine professionelle Hilfe in Anspruch genommen<br />

haben, wobei auch hier die Ablehnung, der fehlende Wille zu einer Behandlung und das Alleine-damit-zurechtkommen<br />

auch als Gründe angegeben werden. Eine ärztliche Behandlung<br />

(Entzugstherapie, Gesprächstherapie) kommt in diesem Feld in einem Drittel der Fälle zur<br />

Anwendung, somit ist in diesem Krankheitsbereich am vergleichsweise seltensten eine professionelle<br />

Betreuung gegeben.<br />

Zwischenfazit zur gesundheitlichen Situation der KlientInnen<br />

Etwa jede/r vierte KlientIn hat keine gesundheitlichen Probleme. Liegen Probleme vor, so<br />

dominieren körperliche Beschwerden und psychische Beeinträchtigungen. Der Konsum von<br />

Alkohol und Drogen nimmt eine gewisse Rolle ein und wird verstärkt on NutzerInnen von NQ<br />

und BewohnerInnen im ÜWO als Problem thematisiert.<br />

Unabhängig des gesundheitlichen Problembereichs nehmen seit dem Kontakt mit der WWH<br />

kaum Personen eine Verschlechterung ihrer Situation wahr. In den meisten Fällen wird von<br />

einer konstanten Situation gesprochen und teilweise (in Teilen bei bis zu 40% aller KlientInnen)<br />

konnte auch eine Verbesserung erreicht werden. Je nach Problembereich und sozialer<br />

Merkmale sind die Einschätzungen dazu divergierend. So spielt bei der Frage von körperlichen<br />

Problemen naturgemäß das Alter eine wichtige Rolle. Bezogen auf die WWH ist häufig<br />

der Sicherheit der Wohnsituation und die Gesprächsmöglichkeit mit den BetreuerInnen ein<br />

wichtiger Beitrag zur Verbesserung der gesundheitlichen Situation.<br />

8.6 Andere belastende Lebensbereiche<br />

Die Befragung verfolgte den Anspruch, den diversen Lebensbereichen und Belastungssituationen<br />

der KlientInnen Raum zu geben. In Bezug auf die Tätigkeitssituation, die finanzielle<br />

Situation, ihre sozialen Kontakte und die gesundheitliche Lage wurden systematische Informationen<br />

erhoben (siehe vorige Abschnitte). Im Rahmen einer offenen Fragestellung bestand<br />

schließlich die Möglichkeit, darüber hinausgehende belastende Lebensbereiche zu<br />

thematisieren. Insgesamt 23%, Frauen mit 27% etwas häufiger als Männer mit 19%, nutzten<br />

diese Möglichkeit. Solche sonstigen Themen bestehen ohne signifikante Unterschiede nach<br />

Alter oder Kontaktdauer mit der WWH, allerdings zeigen sich Differenzen je nach Angebotsform.<br />

Es sind vor allem NutzerInnen von NQ und BewohnerInnen in ÜWOZG/MUKI, welche<br />

zu rund 30% – und damit überdurchschnittlich oft – solche Belastungen ansprechen.<br />

Tabelle 20:<br />

Weitere thematisierte Lebensbereiche, nach aktuell genutzter Angebotsform<br />

aktuell genutzte Angebotsform<br />

NQ ÜWO ÜWOZG/MUKI BEWO SOBEWO<br />

Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil<br />

keine 25 69% 39 78% 33 73% 36 90% 29 97%<br />

ja 11 31% 11 22% 12 27% 4 10% 1 3%<br />

Gesamt 36 100% 50 100% 45 100% 40 100% 30 100%<br />

Quelle: L&R Datafile ‘WWH KlientInnen Befragung’, 2012, n = 201<br />

Inhaltlich lassen sich die genannten Belastungen sechs Themenbereichen zuordnen. Dabei<br />

werden mitunter Aspekte aufgegriffen, welche schon in den Fragen zu den vier Lebensberei-<br />

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