Evaluierung Wiener Wohnungslosenhilfe - L&R Sozialforschung
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Beitrag WWH zur Verbesserung von Alkohol-/Drogenkonsum<br />
Etwa die Hälfte der Personen, welche eine Verbesserung ihres Suchtverhaltens angeben,<br />
sieht hierbei einen maßgeblichen oder teilweisen Beitrag der WWH. Konkret handelt es sich<br />
um drei von sieben BewohnerInnen in einem ÜWO. Über einen fixen Wohnplatz zu verfügen,<br />
andere Menschen um sich zu haben, mit denen sie reden können, aber auch die BetreuerInnen,<br />
die auf „einen achten“ (Int.Nr. 79), werden als unterstützender und wichtiger Beitrag<br />
genannt. Ähnliche Argumente benennen vier BewohnerInnen aus ÜWOZG/MUKI: Auch hier<br />
ist es mitunter die soziale Kontrolle, welche als hilfreich genannt wird: „das Gefühl kontrolliert<br />
zu werden, hat auch sehr geholfen, vom Alkohol wegzukommen“ (Int.Nr. 92). Und es ist wiederum<br />
der soziale Kontakt mit anderen und die Betreuung im Haus, welche als wichtig erachtet<br />
werden. Jene zwei BewohnerInnen im BEWO, welche einen Beitrag der WWH benennen,<br />
sehen diesen zum einen durch die Wohnung an sich gegeben, aber auch dadurch,<br />
dass „Alkohol nicht gern gesehen wird“ (Int.Nr. 173). Im Bereich SOBEWO gibt eine Frau an,<br />
die Gespräche mit den BetreuerInnen im Haus und die fixe Wohnmöglichkeit als maßgeblichen<br />
positiven Beitrag zu erleben.<br />
Tabelle 19:<br />
Beitrag der WWH zur Verbesserung der gesundheitlichen Situation für<br />
jene mit aktuellem Alkohol-/Drogenkonsum, nach aktuell genutzter Angebotsform<br />
aktuell genutzte Angebotsform<br />
NQ ÜWO ÜWOZG/MUKI BEWO SOBEWO<br />
Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil<br />
maßgeblicher Beitrag der WWH 2 29% 3 75% 2 67% 1 25%<br />
WWH zum Teil beteiligt 1 14% 1 25% 1 25%<br />
WWH eher kein Betrag 2 29%<br />
WWH hat nichts damit zu tun 1 100% 2 29% 1 33% 2 50%<br />
Gesamt 1 100% 7 100% 4 100% 3 100% 4 100%<br />
Quelle: L&R Datafile ‘WWH KlientInnen Befragung’, 2012, n = 19<br />
Keine Verbesserung des Alkohol-/Drogenkonsums – nötige Änderungen<br />
aus Sicht der KlientInnen<br />
Vor dem Hintergrund, dass nur wenige InterviewpartnerInnen Alkohol- und Drogenkonsum<br />
als Problem benennen, werden auch nur selten (n=12) mögliche Veränderungen in diesem<br />
Kontext angesprochen. Fünf Personen meinen, dass ihnen eine Therapie helfen würde. Ein<br />
Mann, der in einem ÜWO lebt, versucht weniger zu trinken, was aber auf Grund des generell<br />
hohen Konsums im Haus als schwierig erlebt wird. Die anderen Personen sehen ihren Alkohol-<br />
und Drogenkonsum „nicht wirklich“ als Problem an.<br />
8.5.6 Nicht-substanzgebundenes Suchtverhalten<br />
Neben körperlichen und psychischen Beschwerden sowie dem Konsum von Alkohol und<br />
Drogen interessierte im Rahmen der Befragung auch nicht-substanzgebundenes Suchtverhalten.<br />
Ein solches Problem benennen nur einzelne Befragte als Thema (6%). Für vier von<br />
diesen insgesamt elf Personen hat sich seit dem Kontakt mit der WWH eine Verbesserung<br />
ihrer Situation ergeben und davon sehen zwei KlientInnen einen maßgeblichen Beitrag der<br />
WWH gegeben und eine weitere Person zumindest einen teilwesen Beitrag. In diesen Fällen<br />
handelt es sich um spielsüchtige Personen, welche ganz damit aufgehört haben oder „nicht<br />
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