Evaluierung Wiener Wohnungslosenhilfe - L&R Sozialforschung
Evaluierung Wiener Wohnungslosenhilfe - L&R Sozialforschung Evaluierung Wiener Wohnungslosenhilfe - L&R Sozialforschung
Keine Verbesserung der körperlichen Verfassung – nötige Änderungen aus Sicht der KlientInnen Liegt keine Verbesserung der körperlichen Situation vor oder kam es zu einer Verschlechterung, wurden die InterviewpartnerInnen gebeten anzugeben, welche Veränderungen aus ihrer Sicht nötig wären, um eine positive Entwicklung zu erreichen. Rund 60% der Personen mit körperlichen Beschwerden führen aus, dass keine Veränderung der körperlichen Situation möglich sein wird. Dies wird zum Teil als altersbedingt beschrieben und teilweise handelt es sich um chronische oder nicht heilbare Krankheiten. Verbesserungsmöglichkeiten werden nicht gesehen, man kann es höchstens „im Griff haben“ (Int.Nr. 32). Rund die Hälfte gibt (auch) an, dass sie eine medizinische Behandlung benötigen, seien dies operative Eingriffe, sonstige ärztliche Behandlungen oder auch Kuraufenthalte. Teils wird aus den Antworten ersichtlich, dass eine solche Behandlung seit längerer Zeit im Gang ist oder gerade begonnen wurde. In Einzelfällen (n=3) erfolgt der Hinweis, dass eine solche Behandlung nötig wäre, aber noch keine Schritte dahingehend unternommen wurden. Daneben liegen einige weitere Einzelnennungen vor. Für sechs Personen wäre eine eigene Wohnung ein wesentlicher Beitrag zur Verbesserung ihrer körperlichen Situation. Weitere drei Personen sehen in einem gesünderen Lebensstil (aufhören zu rauchen, warme Mahlzeiten, gesündere Ernährung) einen Weg, um ihre körperliche Situation zu verbessern. 8.5.4 Psychische Probleme Psychische Beschwerden betreffen insgesamt 39% der befragten KlientInnen, Frauen und Jüngere etwas stärker als Männer und Ältere. Dies ist auch der Grund, warum die Betroffenheit im SOBEWO-Bereich mit rund 27% Anteil unterdurchschnittlich beschaffen ist, hingegen im Bereich ÜWOZG/MUKI überdurchschnittlich (siehe Tabelle 251). Für insgesamt 16% der KlientInnen hat sich ihre psychische Verfassung seit dem Kontakt mit der WWH verbessert. Eine Verschlechterung nehmen sehr wenige Personen ( 2%) wahr (siehe Tabelle 268ff). Bei jenen, die aktuell keine psychischen-seelischen Probleme thematisieren, hat sich im Zeitraum seit dem Kontakt mit der WWH in Einzelfällen eine Verbesserung ergeben (NQ: eine Person, ÜWOZG/MUKI: zwei Personen, BEWO: eine Person). Bei der Mehrheit der Befragten dieser Gruppe ist die Situation somit unverändert. Verbesserungen betreffen damit, wie auch bereits in körperlichen Fragen, primär jene, welche sich (auch) zum Zeitpunkt der Befragung von Problemen betroffen sehen. Hier nimmt immerhin gut jede/r Dritte eine Verbesserung der Situation seit dem Kontakt mit der WWH wahr. Differenziert nach Angebotsformen liegen kleine Fallzahlen vor. Dies bedenkend deuten die Ergebnisse darauf hin, dass Verbesserungen verstärkt bei NutzerInnen in den Bereichen BEWO, SOBEWO und ÜWOZG/MUKI erreicht werden können. Das Wohnen in NQ und ÜWO scheint kaum zu einer Verbesserung der psychischen Situation beizutragen, wobei bei ersterem auch die vergleichsweise kurze Verbleibsdauer im System der WWH zu berücksichtigen ist. Eine Verschlechterung der Situation ist generell vergleichsweise selten – insgesamt geben 4% an, dass sich ihre Situation seit dem Kontakt mit der WWH (eher) verschlechtert hat. Dies betrifft zwei BewohnerInnen in einem ÜWO und eine/n BewohnerIn in einem BEWO. 123
Tabelle 14: Verbesserung der psychischen Verfassung seit Kontakt mit WWH, nach aktuell genutzter Angebotsform aktuell genutzte Angebotsform NQ ÜWO ÜWOZG/MUKI BEWO SOBEWO Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil sehr/eher verbessert 3 8% 3 6% 17 38% 12 30% 6 20% keine Veränderung 33 92% 45 90% 27 60% 27 68% 23 77% (eher) schlechter 2 4% 1 2% 1 3% weiß nicht/keine Angabe 1 2% Gesamt 36 100% 50 100% 45 100% 40 100% 30 100% Quelle: L&R Datafile ‘WWH KlientInnen Befragung’, 2012 Tabelle 15: Verbesserung der psychischen Verfassung seit Kontakt mit WWH für jene mit aktuell psychischen-seelischen Problemen, nach aktuell genutzter Angebotsform aktuell genutzte Angebotsform NQ ÜWO ÜWOZG/MUKI BEWO SOBEWO Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil sehr/eher verbessert 2 14% 3 15% 15 68% 11 79% 6 75% keine Veränderung 12 86% 15 75% 6 27% 2 14% 1 12% (eher) schlechter 2 10% 1 7% 1 12% weiß nicht/keine Angabe 1 5% Gesamt 14 100% 20 100% 22 100% 14 100% 8 100% Quelle: L&R Datafile ‘WWH KlientInnen Befragung’, 2012, n = 78 Art der Verbesserung Die Verbesserung zeigt sich für rund die Hälfte der Betroffenen in einer Linderung ihrer Beschwerden. Depressionen oder depressive Phasen werden seltener, dauern nicht mehr so lange an oder die Intensität dieser Phasen ist „nicht mehr so schlimm wie früher“ (Int.Nr. 103). Als Beitrag dazu nennen einzelne die Therapiemöglichkeit (n=4) oder den Erhalt von Medikamenten (n=3). Mehrere InterviewpartnerInnen (n=13) berichten aber auch, dass sie mit Eintritt in die WWH, mit der gesicherten Wohnsituation und/oder der Abkehr vom ehemaligen sozialen Umfeld, an psychischer Stabilität gewonnen haben, wie beispielsweise eine Interviewpartnerin erzählt: „Mein Zustand ist konstanter, ich fühle mich wohl, habe keine Selbstmordgedanken mehr“ (Int.Nr. 83). Einige (n=4) sehen einen Beitrag auch durch die Unterstützung der BetreuerInnen der WWH. Beitrag WWH zur Verbesserung der psychischen Situation Für die Mehrheit der Betroffenen, die eine Verbesserung ihrer psychischen Verfassung wahrnehmen, hat die WWH dabei einen maßgeblichen (44%) oder teilweisen (15%) Beitrag geleistet. Dies gilt für zwei von drei Befragten in BEWO und wird von diesen Personen in erster Linie durch die Möglichkeit des Wohnens in einer Wohnung an sich begründet, was zu einer Verbesserung der psychischen Situation beigetragen hat – „habe den Stress und Druck von vorher, auch dauernd irgendwo unterkommen zu müssen, verloren“ (Int.Nr. 167) meint beispielsweise ein Interviewpartner. Einzelnennungen beziehen sich auf die Vermittlung eines Therapieplatzes und – im Falle einer Frau, welche eine gewalttätige Beziehung hinter sich gelassen hat – auf die Sicherheit, welche mit der Wohnung gewonnen wurde. 124
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Tabelle 14:<br />
Verbesserung der psychischen Verfassung seit Kontakt mit WWH, nach<br />
aktuell genutzter Angebotsform<br />
aktuell genutzte Angebotsform<br />
NQ ÜWO ÜWOZG/MUKI BEWO SOBEWO<br />
Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil<br />
sehr/eher verbessert 3 8% 3 6% 17 38% 12 30% 6 20%<br />
keine Veränderung 33 92% 45 90% 27 60% 27 68% 23 77%<br />
(eher) schlechter 2 4% 1 2% 1 3%<br />
weiß nicht/keine Angabe 1 2%<br />
Gesamt 36 100% 50 100% 45 100% 40 100% 30 100%<br />
Quelle: L&R Datafile ‘WWH KlientInnen Befragung’, 2012<br />
Tabelle 15:<br />
Verbesserung der psychischen Verfassung seit Kontakt mit WWH für<br />
jene mit aktuell psychischen-seelischen Problemen, nach aktuell genutzter<br />
Angebotsform<br />
aktuell genutzte Angebotsform<br />
NQ ÜWO ÜWOZG/MUKI BEWO SOBEWO<br />
Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil<br />
sehr/eher verbessert 2 14% 3 15% 15 68% 11 79% 6 75%<br />
keine Veränderung 12 86% 15 75% 6 27% 2 14% 1 12%<br />
(eher) schlechter 2 10% 1 7% 1 12%<br />
weiß nicht/keine Angabe 1 5%<br />
Gesamt 14 100% 20 100% 22 100% 14 100% 8 100%<br />
Quelle: L&R Datafile ‘WWH KlientInnen Befragung’, 2012, n = 78<br />
Art der Verbesserung<br />
Die Verbesserung zeigt sich für rund die Hälfte der Betroffenen in einer Linderung ihrer Beschwerden.<br />
Depressionen oder depressive Phasen werden seltener, dauern nicht mehr so<br />
lange an oder die Intensität dieser Phasen ist „nicht mehr so schlimm wie früher“ (Int.Nr.<br />
103). Als Beitrag dazu nennen einzelne die Therapiemöglichkeit (n=4) oder den Erhalt von<br />
Medikamenten (n=3).<br />
Mehrere InterviewpartnerInnen (n=13) berichten aber auch, dass sie mit Eintritt in die WWH,<br />
mit der gesicherten Wohnsituation und/oder der Abkehr vom ehemaligen sozialen Umfeld, an<br />
psychischer Stabilität gewonnen haben, wie beispielsweise eine Interviewpartnerin erzählt:<br />
„Mein Zustand ist konstanter, ich fühle mich wohl, habe keine Selbstmordgedanken mehr“<br />
(Int.Nr. 83). Einige (n=4) sehen einen Beitrag auch durch die Unterstützung der BetreuerInnen<br />
der WWH.<br />
Beitrag WWH zur Verbesserung der psychischen Situation<br />
Für die Mehrheit der Betroffenen, die eine Verbesserung ihrer psychischen Verfassung<br />
wahrnehmen, hat die WWH dabei einen maßgeblichen (44%) oder teilweisen (15%) Beitrag<br />
geleistet. Dies gilt für zwei von drei Befragten in BEWO und wird von diesen Personen in<br />
erster Linie durch die Möglichkeit des Wohnens in einer Wohnung an sich begründet, was zu<br />
einer Verbesserung der psychischen Situation beigetragen hat – „habe den Stress und Druck<br />
von vorher, auch dauernd irgendwo unterkommen zu müssen, verloren“ (Int.Nr. 167) meint<br />
beispielsweise ein Interviewpartner. Einzelnennungen beziehen sich auf die Vermittlung eines<br />
Therapieplatzes und – im Falle einer Frau, welche eine gewalttätige Beziehung hinter<br />
sich gelassen hat – auf die Sicherheit, welche mit der Wohnung gewonnen wurde.<br />
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