Evaluierung Wiener Wohnungslosenhilfe - L&R Sozialforschung

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22.04.2014 Aufrufe

nennen (siehe Abbildung 43). Deutlich seltener bejahen NutzerInnen von NQ und BewohnerInnen in ÜWO eine solch positive Entwicklung. In beiden Gruppen ist der körperliche Zustand seit dem Kontakt mit der WWH im Wesentlichen unverändert geblieben. Parallel dazu zeigt sich ein deutlicher Unterschied im Kontext der Verbleibsdauer im System der WWH. Es sind NutzerInnen von NQ, deren Kontakt mit der WWH zu einem hohen Anteil (rund 60%) erst in jüngerer Zeit stattgefunden hat, und es sind insgesamt insbesondere Personen dieser Gruppe, welche mit 13% vergleichsweise selten eine Verbesserung der körperlichen Situation wahrnehmen (siehe Tabelle 266). Allerdings steigt dieser Anteil auch nicht sukzessive mit längerer Kontaktdauer, so dass nicht zwangsläufig geschlussfolgert werden kann, dass eine längere Systemintegration auch zu einer verbesserten körperlichen Situation führt. Abbildung 43: Verbesserung der körperlichen Verfassung seit Kontakt mit WWH, nach aktuell genutzter Angebotsform (gesamt und für jene mit aktuell körperlichen Problemen) NQ gesamt 6% 92% 3% NQ* - aktuell Problem 12% 82% 6% ÜWO gesamt 12% 82% 6% ÜWO aktuell Problem 19% 71% 10% ÜWOZG, MuKi gesamt 27% 69% 4% ÜWOZG, MuKi - aktuell Problem 44% 48% 7% BEWO gesamt 25% 70% 2% 2% BEWO* - aktuell Problem 43% 48% 4% 4% SOBEWO gesamt 40% 50% 10% SOBEWO - aktuell Problem 44% 44% 11% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% sehr/eher verbessert keine Veränderung (eher) verschlechtert weiß nicht Quelle: L&R Datafile ‘WWH KlientInnen Befragung’, 2012; Interviews n = 125, *kleine Fallzahl, Ergebnisse sind daher stark zufallsbehaftet. Art der Verbesserung Welcher Art sind die Verbesserungen der körperlichen Verfassung? Erwartungsgemäß betrifft dies in erster Linie – bei drei Viertel der Personen – die Heilung von körperlichen Erkrankungen oder die Linderung von Schmerzen (n=24). Teilweise ist dies auf ärztliche Behandlungen (Operationen, Verabreichung oder Neueinstellung von Medikamenten, Wundversorgungen etc.) zurückzuführen, teils wird aber auch von einer Verbesserung berichtet, ohne dabei eine medizinische Intervention zu thematisieren. Exemplarisch etwa eine Be- 121

wohnerin in einem SOBEWO: „Ich spüre meine linke Körperhälfte wieder besser und kann mehr damit machen.“ (Int.Nr. 12). Mehrere GesprächspartnerInnen berichten von einer insgesamt gestärkten körperlichen Verfassung, die zu einem erhöhten Wohlbefinden führt (n=8), wie beispielsweise eine Bewohnerin in einem ÜWOZG/MUKI: „Ich fühle mich generell wohler in meiner Haut, dadurch geht es mir auch körperlich besser. Ich habe weniger Schmerzen. Ich bin aktiver und dadurch fitter.“ (Int.Nr. 2). Andere Aspekte liegen lediglich in Einzelnennungen vor, wie etwa die Reduzierung des Drogenkonsums, ein bewussterer Umgang mit der eigenen Gesundheit oder weniger Erkrankungen durch ein ‚Dach über dem Kopf‘. Beitrag WWH zur Verbesserung der körperlichen Verfassung Für jede/n Dritten, welche/r eine Verbesserung ihrer/seiner körperlichen Situation angibt, hat die WWH einen maßgeblichen Beitrag dazu geleistet und für jede/n Zehnten bestand zumindest ein teilweiser Beitrag. Von der relativen Mehrheit wird somit ein positiver Beitrag der WWH angegeben (siehe Tabelle 267). Nach Angebotsformen fällt diese Beurteilung unterschiedlich aus. Auch wenn aufgrund der geringen Anzahl der zugrunde liegenden Fälle entsprechende Vorsicht geboten ist, deuten die Ergebnisse doch darauf hin, dass BewohnerInnen in ÜWOZG/MUKI sowie im SOBEWO verstärkt einen WWH-Beitrag wahrnehmen. Die BewohnerInnen im SOBEWO begründen ihre Einschätzung erstens mit der ärztlichen Versorgung des Hausarztes vor Ort, zweitens mit der Wohnmöglichkeit an sich und drittens mit der Betreuung durch die MitarbeiterInnen des Hauses. Alle drei Argumente finden sich auch bei den BewohnerInnen im Bereich ÜWOZG/MUKI. Zusätzlich wird hier von zwei Frauen auch die Möglichkeit angesprochen, Ruhe zu finden– „Hier im Haus kann ich auch ab und zu alleine sein, wenn die Kinder betreut werden, dann komme ich zur Ruhe, das hilft“ (Int.Nr. 7). Ruhe zu finden, und damit auch die körperliche Situation zu stärken, wird auch von einem Bewohner in einem ÜWO thematisiert. Der zweite Interviewpartner aus dieser Angebotsform sieht, wie auch jene beiden, welche in einem BEWO leben, die Wohnmöglichkeit respektive die Wohnung an sich als den zentralen Beitrag zur Verbesserung der körperlichen Situation. Bei NutzerInnen von NQ sieht ein Interviewpartner einen maßgeblichen Beitrag durch das Angebot der mobilen Krankenpflege gegeben. Tabelle 13: Beitrag der WWH zur Verbesserung der körperlichen Verfassung für jene mit aktuell körperlichen Problemen, nach aktuell genutzter Angebotsform aktuell genutzte Angebotsform NQ ÜWO ÜWOZG/MUKI BEWO SOBEWO Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil maßgeblicher Beitrag der WWH 1 50% 1 17% 6 50% 2 20% 5 42% WWH zum Teil beteiligt 1 17% 2 17% 2 17% WWH eher kein Betrag 2 17% 1 10% WWH hat nichts damit zu tun 4 67% 2 17% 6 60% 5 42% weiß nicht/keine Angabe 1 50% 1 10% Gesamt 2 100% 6 100% 12 100% 10 100% 12 100% Quelle: L&R Datafile ‘WWH KlientInnen Befragung’, 2012 n = 125 122

nennen (siehe Abbildung 43). Deutlich seltener bejahen NutzerInnen von NQ und BewohnerInnen<br />

in ÜWO eine solch positive Entwicklung. In beiden Gruppen ist der körperliche Zustand<br />

seit dem Kontakt mit der WWH im Wesentlichen unverändert geblieben.<br />

Parallel dazu zeigt sich ein deutlicher Unterschied im Kontext der Verbleibsdauer im System<br />

der WWH. Es sind NutzerInnen von NQ, deren Kontakt mit der WWH zu einem hohen Anteil<br />

(rund 60%) erst in jüngerer Zeit stattgefunden hat, und es sind insgesamt insbesondere Personen<br />

dieser Gruppe, welche mit 13% vergleichsweise selten eine Verbesserung der körperlichen<br />

Situation wahrnehmen (siehe Tabelle 266). Allerdings steigt dieser Anteil auch nicht<br />

sukzessive mit längerer Kontaktdauer, so dass nicht zwangsläufig geschlussfolgert werden<br />

kann, dass eine längere Systemintegration auch zu einer verbesserten körperlichen Situation<br />

führt.<br />

Abbildung 43: Verbesserung der körperlichen Verfassung seit Kontakt mit WWH,<br />

nach aktuell genutzter Angebotsform (gesamt und für jene mit aktuell<br />

körperlichen Problemen)<br />

NQ gesamt<br />

6%<br />

92%<br />

3%<br />

NQ* - aktuell Problem<br />

12%<br />

82%<br />

6%<br />

ÜWO gesamt<br />

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82%<br />

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ÜWO aktuell Problem<br />

19%<br />

71%<br />

10%<br />

ÜWOZG, MuKi gesamt<br />

27%<br />

69%<br />

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ÜWOZG, MuKi - aktuell Problem<br />

44%<br />

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BEWO gesamt<br />

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BEWO* - aktuell Problem<br />

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SOBEWO gesamt<br />

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SOBEWO - aktuell Problem<br />

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0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%<br />

sehr/eher verbessert keine Veränderung (eher) verschlechtert weiß nicht<br />

Quelle: L&R Datafile ‘WWH KlientInnen Befragung’, 2012; Interviews n = 125, *kleine Fallzahl, Ergebnisse sind daher<br />

stark zufallsbehaftet.<br />

Art der Verbesserung<br />

Welcher Art sind die Verbesserungen der körperlichen Verfassung? Erwartungsgemäß betrifft<br />

dies in erster Linie – bei drei Viertel der Personen – die Heilung von körperlichen Erkrankungen<br />

oder die Linderung von Schmerzen (n=24). Teilweise ist dies auf ärztliche<br />

Behandlungen (Operationen, Verabreichung oder Neueinstellung von Medikamenten, Wundversorgungen<br />

etc.) zurückzuführen, teils wird aber auch von einer Verbesserung berichtet,<br />

ohne dabei eine medizinische Intervention zu thematisieren. Exemplarisch etwa eine Be-<br />

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