Evaluierung Wiener Wohnungslosenhilfe - L&R Sozialforschung

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22.04.2014 Aufrufe

ziert wurde, und andererseits haben manche gesundheitliche Themen ihren Ursprung in der Zeit vor Eintritt in die WWH und die Betroffenen haben gelernt damit zu leben, wie etwa im Fall von Gelenksproblemen (siehe dazu näher Kapitel 8.5.7). Generell unterscheidet sich die Art der genutzten Leistungen nicht wesentlich in Abhängigkeit der Gesundheitsthemen (siehe Tabelle 11). Hervorzuheben ist allenfalls, dass Personen mit aktuellen psychischen Problemen etwas verstärkt eine/n Psychotherapeut/in und geringfügig häufiger eine psychiatrische Ambulanz aufgesucht haben als andere. Jene mit Alkoholund/oder Drogenproblemen haben etwas öfters als andere an einer längeren Behandlung (Kur, Rehabilitation, Entzug) teilgenommen. Tabelle 11: Inanspruchnahme gesundheitsbezogener Leistungen, nach aktuell gesundheitlicher Situation*, Mehrfachantworten möglich körperliche Beschwerden psychische und seelische Beschwerden Konsum von Alkohol, Drogen keine gesundheitlichen Themen Gesamt Anteil Anteil Anteil Anteil Anteil stationäre Behandlung im Krankenhaus 28% 19% 26% 8% 19% ambulante Behandlung im Krankenhaus 25% 26% 26% 11% 21% Arztbesuch im Rahmen der WWH (Team Neuner- 28% 22% 26% 15% 22% HAUSARZT, PSD, FEM/MEN) Arztbesuch bei "regulärem" Arzt/Ärztin 55% 49% 46% 34% 46% Besuch psychiatrische Ambulanz 14% 19% 14% 9% Besuch Psychotherapeut/in 9% 16% 4% 5% 8% Kur-, Rehabilitations-, Entzugsaufenthalt 12% 12% 17% 3% 9% Sonstiges (Dialog, Ganslwirt, Barmherzige 4% 5% 8% 2% Schwestern) keine dieser Leistungen in Anspruch genommen 17% 22% 19% 51% 28% Gesamt 100% 100% 100% 100% 100% Quelle: L&R Datafile ‘WWH KlientInnen Befragung’, 2012; Interviews n = 201, n miss = 1, Gewichtete Stichprobe, * Andere Gesundheitsthemen weisen kleine Fallzahlen auf und werden hier nicht dargestellt. Tabelle 12 gibt einen Überblick zur Inanspruchnahme gesundheitsbezogener Leistungen durch jene KlientInnen, welche gesundheitliche Themen benannten, nach aktuell genutzter Angebotsform der WWH. Hierbei zeigt sich durchaus ein Kontext zur Nutzung von Gesundheitsleistungen. NutzerInnen von NQ und BewohnerInnen von BEWO geben zu einem ähnlich hohen Anteil an, von gesundheitlichen, wenn auch teilweise unterschiedlichen Problemen betroffen zu sein. Gleichzeitig fällt die Nutzung von Gesundheitsleistungen markant unterschiedlich aus. Über 40% der NutzerInnen von NQ haben seit Eintritt in die WWH keine der abgefragten Leistungen beansprucht, im BEWO betrifft dies lediglich 15%. Es sind vor allem Besuche bei niedergelassenen Ärzten/innen, welche stark unterschiedlich genannt werden (NQ: 25%, BEWO: 70%). Dies könnte darauf hinweisen, dass NQ-KlientInnen eine erhöhte Hemmschwelle verspüren, reguläre medizinische Angebote in Anspruch zu nehmen. Und dieser Umstand ist wiederum in Zusammenhang mit der nicht oder kaum vorhandenen sozialarbeiterischen Betreuung in Nachtquartieren zu sehen. Eine Gegenüberstellung von BewohnerInnen von ÜWO und ÜWOZG/MUKI, bei welchen ebenfalls ein ähnliches Niveau von Gesundheitsproblemen vorliegt, zeigt in der grundsätzlichen Nutzung von Gesundheitsdiensten keine Unterschiede. Im ÜWO-Bereich kommt dem Besuch einer psychiatrischen Ambulanz mit 22% und der Teilnahme an einem Kur-, Rehabilitations-, Entzugsaufenthalt mit 15% eine etwas höhere Bedeutung zu. KlientInnen im Bereich ÜWOZG/MUKI suchen hingegen verstärkt „reguläre“ Ärzten/innen und Psychotherapeuten/innen auf. Letzteres ist im Kontext der verstärkten Betroffenheit durch psychische Probleme bei BewohnerInnen dieser Angebotsform zu sehen. 119

Medizinische Behandlungen im Rahmen der WWH (beispielsweise Team NeunerHAUS- ARZT, Liaisondienst des PSD, FEM/MEN) nehmen den höchsten Stellenwert bei Bewohner- Innen im SOBEWO ein – über die Hälfte von ihnen hat dieses Angebot bereits genutzt. Überdurchschnittlich zum Tragen kommen bei dieser Gruppe auch stationäre Krankenhausaufenthalte sowie Kur-, Rehabilitations-, Entzugsaufenthalte. Hand in Hand damit geht eine verstärkte Inanspruchnahme dieser Leistungen bei älteren KlientInnen (über 50 Jahre) (siehe Tabelle 256f). Auch ist die Inanspruchnahme dieser gesundheitsbezogenen Leistungen mit zunehmender Kontaktdauer im WWH-System tendenziell wichtiger. Tabelle 12: KlientInnen mit gesundheitlichen Problemen: Inanspruchnahme gesundheitsbezogener Leistungen, nach aktuell genutzter Angebotsform, Mehrfachantworten möglich aktuell genutzte Angebotsform NQ ÜWO ÜWOZG/MUKI BEWO SOBEWO Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil stationäre Behandlung im Krankenhaus 3 12% 11 28% 8 24% 5 19% 17 57% ambulante Behandlung im Krankenhaus 5 21% 11 28% 9 26% 6 22% 9 30% Arztbesuch im Rahmen der WWH (Team 5 21% 11 28% 7 21% 3 11% 17 57% neunerHAUSARZT, PSD, FEM/MEN) Arztbesuch bei "regulärem" Arzt/Ärztin 6 25% 24 60% 25 74% 19 70% 13 43% Besuch psychiatrische Ambulanz 1 4% 9 22% 4 12% 3 11% 3 10% Besuch Psychotherapeut/in 5 12% 9 26% 3 11% Kur-, Rehabilitations-, Entzugsaufenthalt 1 4% 6 15% 2 6% 5 19% 6 20% Sonstiges 1 4% 2 5% 1 3% keine dieser Leistungen in Anspruch 10 42% 4 10% 2 6% 4 15% genommen Gesamt 24 100% 40 100% 34 100% 27 100% 30 100% Quelle: L&R Datafile ‘WWH KlientInnen Befragung’, 2012 8.5.3 Körperliche Probleme Körperliche Probleme sind für die Mehrheit der WWH-KlientInnen ein Thema (57%), wobei hier der Anteil sehr nach Angebotsform variiert: Im Falle der SOBEWO-KlientInnen trifft dies auf rund 90% zu, im Fall der ÜWO/ÜWOZG/MUKI/BEWO-Angebote auf rund 58% bis 62%. Deutlich geringer hingegen ist der Anteil im Bereich der Nachtquartiere mit rund 47% Anteil. Wie hat sich deren körperliche Situation seit dem Kontakt mit der WWH entwickelt und welche Veränderungen nehmen jene wahr, die aktuell keine Schwierigkeiten haben? Bei letzteren sind seit dem Kontakt mit der WWH keine Veränderungen eingetreten. Kein/e InterviewpartnerIn, der/die aktuell keine körperlichen Beschwerden äußert, berichtet von einer Verbesserung oder Verschlechterung der körperlichen Situation. So hat sich insgesamt für alle Befragten gemeinsam betrachtet bei 16% die körperliche Situation verbessert, bei 3% ist eine Verschlechterung eingetreten und die Mehrheit hat keine Veränderungen beobachtet (siehe Tabelle 259ff). Legt man den Blick ausschließlich auf jene mit aktuellen körperlichen Beschwerden, so steigt die Zahl derer, welche seit Eintritt in die WWH eine Verbesserung erzielt haben, von 16% auf 27% an. Nur in wenigen Fällen haben sich die Beschwerden seit dem Kontakt mit der WWH verschlimmert (5%). Letzteres gilt verstärkt für BewohnerInnen in den Angebotsformen ÜWO und SOBEWO, wobei im Bereich SOBEWO vor allem auch altersbedingte Probleme auftreten. Für 27% jener mit aktuellen körperlichen Beschwerden hat sich jedenfalls eine Verbesserung ergeben seit sie in Kontakt mit der WWH sind. Es sind vor allem NutzerInnen der Angebote SOBEWO, BEWO und ÜWOZG/MUKI, die eine Besserung ihrer körperlichen Situation be- 120

Medizinische Behandlungen im Rahmen der WWH (beispielsweise Team NeunerHAUS-<br />

ARZT, Liaisondienst des PSD, FEM/MEN) nehmen den höchsten Stellenwert bei Bewohner-<br />

Innen im SOBEWO ein – über die Hälfte von ihnen hat dieses Angebot bereits genutzt.<br />

Überdurchschnittlich zum Tragen kommen bei dieser Gruppe auch stationäre Krankenhausaufenthalte<br />

sowie Kur-, Rehabilitations-, Entzugsaufenthalte. Hand in Hand damit geht eine<br />

verstärkte Inanspruchnahme dieser Leistungen bei älteren KlientInnen (über 50 Jahre) (siehe<br />

Tabelle 256f). Auch ist die Inanspruchnahme dieser gesundheitsbezogenen Leistungen mit<br />

zunehmender Kontaktdauer im WWH-System tendenziell wichtiger.<br />

Tabelle 12:<br />

KlientInnen mit gesundheitlichen Problemen: Inanspruchnahme gesundheitsbezogener<br />

Leistungen, nach aktuell genutzter Angebotsform,<br />

Mehrfachantworten möglich<br />

aktuell genutzte Angebotsform<br />

NQ ÜWO ÜWOZG/MUKI BEWO SOBEWO<br />

Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil<br />

stationäre Behandlung im Krankenhaus 3 12% 11 28% 8 24% 5 19% 17 57%<br />

ambulante Behandlung im Krankenhaus 5 21% 11 28% 9 26% 6 22% 9 30%<br />

Arztbesuch im Rahmen der WWH (Team 5 21% 11 28% 7 21% 3 11% 17 57%<br />

neunerHAUSARZT, PSD, FEM/MEN)<br />

Arztbesuch bei "regulärem" Arzt/Ärztin 6 25% 24 60% 25 74% 19 70% 13 43%<br />

Besuch psychiatrische Ambulanz 1 4% 9 22% 4 12% 3 11% 3 10%<br />

Besuch Psychotherapeut/in 5 12% 9 26% 3 11%<br />

Kur-, Rehabilitations-, Entzugsaufenthalt 1 4% 6 15% 2 6% 5 19% 6 20%<br />

Sonstiges 1 4% 2 5% 1 3%<br />

keine dieser Leistungen in Anspruch<br />

10 42% 4 10% 2 6% 4 15%<br />

genommen<br />

Gesamt 24 100% 40 100% 34 100% 27 100% 30 100%<br />

Quelle: L&R Datafile ‘WWH KlientInnen Befragung’, 2012<br />

8.5.3 Körperliche Probleme<br />

Körperliche Probleme sind für die Mehrheit der WWH-KlientInnen ein Thema (57%), wobei<br />

hier der Anteil sehr nach Angebotsform variiert: Im Falle der SOBEWO-KlientInnen trifft dies<br />

auf rund 90% zu, im Fall der ÜWO/ÜWOZG/MUKI/BEWO-Angebote auf rund 58% bis 62%.<br />

Deutlich geringer hingegen ist der Anteil im Bereich der Nachtquartiere mit rund 47% Anteil.<br />

Wie hat sich deren körperliche Situation seit dem Kontakt mit der WWH entwickelt und welche<br />

Veränderungen nehmen jene wahr, die aktuell keine Schwierigkeiten haben? Bei letzteren<br />

sind seit dem Kontakt mit der WWH keine Veränderungen eingetreten. Kein/e InterviewpartnerIn,<br />

der/die aktuell keine körperlichen Beschwerden äußert, berichtet von einer<br />

Verbesserung oder Verschlechterung der körperlichen Situation. So hat sich insgesamt für<br />

alle Befragten gemeinsam betrachtet bei 16% die körperliche Situation verbessert, bei 3% ist<br />

eine Verschlechterung eingetreten und die Mehrheit hat keine Veränderungen beobachtet<br />

(siehe Tabelle 259ff).<br />

Legt man den Blick ausschließlich auf jene mit aktuellen körperlichen Beschwerden, so<br />

steigt die Zahl derer, welche seit Eintritt in die WWH eine Verbesserung erzielt haben, von<br />

16% auf 27% an. Nur in wenigen Fällen haben sich die Beschwerden seit dem Kontakt mit<br />

der WWH verschlimmert (5%). Letzteres gilt verstärkt für BewohnerInnen in den Angebotsformen<br />

ÜWO und SOBEWO, wobei im Bereich SOBEWO vor allem auch altersbedingte<br />

Probleme auftreten.<br />

Für 27% jener mit aktuellen körperlichen Beschwerden hat sich jedenfalls eine Verbesserung<br />

ergeben seit sie in Kontakt mit der WWH sind. Es sind vor allem NutzerInnen der Angebote<br />

SOBEWO, BEWO und ÜWOZG/MUKI, die eine Besserung ihrer körperlichen Situation be-<br />

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