Evaluierung Wiener Wohnungslosenhilfe - L&R Sozialforschung
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sem (subjektiv wahrgenommenen) Zusammenhang zwischen Gesundheit und Wohnungslosigkeit<br />
geben die Analysen des Zusatzmoduls Gesundheit (siehe Kapitel 8.5.7).<br />
In den meisten (57%) Fällen sind die KlientInnen mit körperlichen Problemen konfrontiert.<br />
Diese stehen in einem erwartbaren Zusammenhang mit dem Alter, daher trifft dies besonders<br />
ausgeprägt mit einem Anteil von 90% für BewohnerInnen im SOBEWO zu. Körperliche<br />
Beschwerden nehmen mit dem Alter sukzessive zu (siehe Tabelle 253). Sind 37% der unter<br />
30-Jährigen mit körperlichen Problemen konfrontiert, trifft dies bereits auf 75% der über 50-<br />
Jährigen zu. Die Bandbreite der körperlichen Probleme ist erwartungsgemäß ungemein breit<br />
und reicht von A wie Asthma über Bandscheibenprobleme und Hepatitis B und/oder C bis zu<br />
Z wie Zahnproblemen.<br />
Psychische und seelische Beschwerden werden im Gegensatz zu körperlichen Problemen<br />
deutlich häufiger von jüngeren Personen (55% der unter 30-Jährigen vs. 39% insgesamt)<br />
genannt und verstärkt auch von Frauen (49% vs. 32% der Männer). Sieht man vom<br />
Bereich SOBEWO ab, wo der Anteil von Personen mit psychischen Erkrankungen mit 27%<br />
unterdurchschnittlich ist, zeigen sich zwischen den Angebotsformen keine markanten Unterschiede.<br />
Zwischen 35% (BEWO) und 49% (ÜWOZG/MUKI) der BewohnerInnen geben an,<br />
mit psychischen Problemen konfrontiert zu sein. In der weit überwiegenden Anzahl der Fälle<br />
(rd. 70%) werden affektive Störungen (Depressionen, depressiven Phasen) als Krankheit<br />
genannt.<br />
Der Konsum von Alkohol und Drogen – insgesamt für 20% ein Thema – ist in den Altersgruppen<br />
nicht signifikant unterschiedlich. Tendenziell ist es jedoch ein etwas größeres Thema<br />
bei Jüngeren, wie auch Männer etwas häufiger als Frauen angegeben, Alkohol und/oder<br />
Drogen zu konsumieren. Mehrheitlich, zu rund zwei Drittel, handelt es sich hierbei um Alkoholprobleme.<br />
Personen mit solchen Suchtproblemen leben vergleichsweise oft in ÜWO und<br />
NQ. Im Bereich ÜWO geben 30% an, Alkohol und Drogen zu konsumieren und in NQ jede/r<br />
Vierte. In den anderen Angebotsformen liegt dieser Anteil bei maximal 17% (SOBEWO) und<br />
ist im BEWO mit 5% am geringsten. Gut jede/r zehnte KlientIn, in erster Linie wiederum BewohnerInnen<br />
in ÜWO und NQ, befindet sich zum Zeitpunkt des Interviews in einem Substitutionsprogramm.<br />
Mit einem nicht-substanzgebunden Suchtverhalten lebt knapp jede/r Zehnte. Frauen etwas<br />
häufiger als Männer und mit 16% deutlich häufiger BewohnerInnen im Bereich des<br />
ÜWO. In den meisten Fällen handelt es sich um eine Spielsucht. In Einzelfällen liegen auch<br />
Kaufsucht oder Essstörungen vor.<br />
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