22.04.2014 Aufrufe

Evaluierung Wiener Wohnungslosenhilfe - L&R Sozialforschung

Evaluierung Wiener Wohnungslosenhilfe - L&R Sozialforschung

Evaluierung Wiener Wohnungslosenhilfe - L&R Sozialforschung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Tabelle 9:<br />

Verbesserung der Situation mit sozialem Umfeld seit Kontakt mit WWH,<br />

nach Zeitpunkt des Erstkontakts mit WWH<br />

vor längstens<br />

einem Jahr<br />

(innerhalb 2011)<br />

Erstkontakt WWH vor...<br />

zwischen 1 und zwischen 3 und<br />

unter 3 Jahre unter 6 Jahre<br />

länger als 6<br />

Jahre<br />

Gesamt<br />

Anteil Anteil Anteil Anteil Anteil<br />

sehr/eher verbessert 24% 36% 20% 42% 30%<br />

keine Veränderung 50% 50% 67% 42% 52%<br />

(eher) schlechter 23% 10% 12% 9% 15%<br />

weiß nicht/keine Angabe 3% 4% 7% 3%<br />

Gesamt 100% 100% 100% 100% 100%<br />

Quelle: L&R Datafile ‘WWH KlientInnen Befragung’, 2012, gewichtete Stichprobe, Interviews n = 201, n miss = 3<br />

Art der Verbesserungen<br />

Für insgesamt 31% – für NutzerInnen von NQ deutlich seltener als für andere – hat sich also<br />

seit Erstkontakt mit der WWH eine Verbesserung der Beziehungen zum sozialen Umfeld<br />

eingestellt. Diese Verbesserung liegt für die meisten in einer Veränderung des sozialen<br />

Umfelds, und zwar unabhängig der aktuell genutzten Angebotsform. Dabei werden sowohl<br />

‚quantitative’ Aspekte, wie das Kennenlernen neuer Menschen, als auch eine neue Qualität<br />

von Beziehungen thematisiert:<br />

• „Neue Freunde und neue Kontakte“ (Int.Nr. 50) – das Kennenlernen neuer Personen,<br />

das Knüpfen neuer Kontakte und das Schließen von Freundschaften ist ein wesentlicher<br />

Aspekt der Verbesserung (n=24). Vereinzelt wird auch explizit der soziale Zusammenhalt<br />

der BewohnerInnen in der Wohneinrichtung der WWH hervorgehoben, sowie die Möglichkeit,<br />

Kontakt mit Personen in einer ähnlichen Lage zu haben. Es spielt mitunter aber<br />

auch das an sich größere soziale Umfeld eine Rolle: Mehrere InterviewpartnerInnen<br />

(n=5) berichten, dass sie früher meist alleine waren, „Isolation gewöhnt“ (Int.Nr. 154) waren<br />

und durch das gesamte soziale Umfeld im Rahmen der WWH sich viele neue soziale<br />

Beziehungen ergeben haben.<br />

• Öffnung gegenüber anderen: Die Möglichkeit des Wohnens im Rahmen der WWH führte,<br />

so einige InterviewpartnerInnen (n=6), zu einer Entspannung ihrer gesamten Lebenssituation,<br />

und damit einhergehend zu einem offeneren Umgang mit anderen Menschen.<br />

Es sind Faktoren wie „Misstrauen gegenüber anderen“ (Int.Nr. 111) oder “Scham, weil ich<br />

auf der Straße war“ (Int.Nr. 81), welche (auch) dazu führten, dass früher kaum Kontakte<br />

bestanden oder gesucht wurden – was sich mit Eintritt in die WWH nach und nach verbessert<br />

hat.<br />

• Stabilere soziale Beziehungen: Eine stabile Wohnmöglichkeit – so mehrere InterviewpartnerInnen<br />

(n=7) – geht einher mit einer Stabilisierung von sozialen Beziehungen.<br />

Zwei Bewohnerinnen einer Startwohnung führen in diesem Kontext beispielsweise aus,<br />

dass es durch die eigene Wohnung ermöglicht wurde, Besuch einzuladen und soziale<br />

Kontakte überhaupt erst zu pflegen. Aber auch von BewohnerInnen anderer Wohnangebote<br />

(ÜWO, SOBEWO) wird diese neu gewonnene Stabilität in Bezug auf soziale Kontakte<br />

durch die fixe Wohnsituation hervorgehoben.<br />

• Verbesserter Kontakt mit der Familie: Für einige KlientInnen (n=8) hat sich im Zuge<br />

des Wohnens im Rahmen der WWH auch eine bessere Beziehung zu ihrer Familie ergeben.<br />

Konnte bei den einen der ‚Abstand‘ zur Familie zur Verbesserung oder Entspannung<br />

der Beziehungen beitragen, ist es bei anderen die erlebte Unterstützung im Zuge der<br />

schwierigen Lebenssituation ohne eigene Wohnung.<br />

112

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!